Samstag, 02. Dezember 2006
Keine Ruhe für Jack! Wieder einmal wird ein Einsatz für ihn zum längsten Tag. Moira O’Neal ist Mitglied der Irisch-Republikanischen Armee. – Und sie will überlaufen. Vorerst befindet sie sich in der Obhut der CTU. Jack Bauer wird angewiesen mit seinem Team auf den hochbrisanten Gast aufzupassen, bis das CIA-Team eintrifft und übernimmt.
Jacks Team macht sich mit der Überläuferin auf den Weg zu einem geheimen Versteck. Jack wäre nicht Jack, würde er nicht der Mann für schwierige Fälle sein. Allerdings zieht Jack das Unglück auch in höchstem Maße an. So ist es kein Wunder, dass sich kurze Zeit später ein IRA-Killerkommando an ihre Fersen heftet.
Die Episode Die letzte Kugel ist kaum beendet, da lässt Jack das Büro für einige Zeit hinter sich und ermittelt Undercover.
Nie wurde das Thema Umwelt größer geschrieben als in diesen Tagen. Friedliche Aktivisten kämpfen weltweit für den Erhalt der Natur. Natürlich geht der Großteil von ihnen dabei mit friedlichen Mitteln vor. Andere, wie G-Pace, bei Jack eingeschleust wurde, sind in der Wahl ihrer Mittel nicht so zimperlich. Wenn nötig wird auch über Leichen gegangen.
Jack hat es nicht leicht, das Vertrauen der Gruppe zu erlangen. Zu Trinetta, einer der Öko-Terroristinnen, dringt er jedoch leichter vor. Äußerst unprofessionell geht er sogar ein Verhältnis mit ihr ein. Dank ihrer Fürsprache wird ihm ein heikler Auftrag zugeteilt.
Als Jack mit seinem Auftrag in Alaska auch die Mitternachtssonne hinter sich lässt, kommt er aus dem Schlamassel nicht heraus. Das CTU schleust ihn in den engeren Kreis um einen Führer eines Drogenkartells ein. Er steigt tief hinab für seinen Auftrag und wird zum Junkie. Eine neue Bewährungsprobe wartet auf ihn. Das Kartell schickt ihn zusammen mit einem Aufpasser nach Los Angeles. Dort in einem Hotel soll ein besonderer Kontaktmann getroffen werden.
Aber es kommt ganz anders als geplant. Tschetschenische Terroristen besetzen das Hotel. Niemand konnte ahnen, dass es hier zu einem Treffen des amerikanischen und russischen Außenministers kommen würde. Was ein Fall zur Drogenbekämpfung sein sollte, weitet in sich Stufen zu einer massiven internationalen Krise aus.
Die Comic-Ausgabe von 24 beschert dem Thriller- und im Speziellen dem 24-Fan drei neue Episoden, in denen die Uhr wie gewohnt spannend tickt. Das Echtzeit-Feeling kann natürlich eins zu eins vom Fernsehschirm auf das Medium Comic übertragen werden. Die Autoren J.C. Vaughn und Mark L. Haynes komprimieren die Handlung, um einen ähnlichen Effekt zu erzielen. Keine überflüssigen Informationen, schnell wird die Handlung vorangetrieben, keine besondere Vorstellung der Charaktere, 24 ist wie ein Sprung ins eiskalte Thriller-Wasser.
Comics zu Filmen oder Fernsehserien kranken manchmal daran, dass die Helden kaum oder nur schlecht wiederzuerkennen sind. Dank der Zeichner Renato Guedes und Manny Clark entstehen im vorliegenden Band mit den Episoden Die letzte Kugel und Mitternachtssonne exzellent gezeichnete Episoden. Stufen, von Manny Clark in Szene gesetzt, hinterlässt beinahe den Eindruck eines Filmfotoromans. Bei beiden Zeichnern kann man mit Fug und Recht behaupten, dass die Möglichkeit auf viel Mustermaterial zurückgreifen zu können, konsequent und mit hoher grafischer Qualität genutzt wurde.
Die Comics im vorliegenden Band lassen sich gut in das bestehende TV-Universum von 24 eingliedern. In der ersten Episode beginnt Jack Bauer seinen allerersten Tag bei der Counter Terrorism Unit. Die Seiten wurden für eine schnörkellose Gliederung mit vier bis sechs Bildern genutzt. Der Stil ist dokumentarisch, hart, zum Schluss sehr rasant. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf der Action.
In Mitternachtssonne wendet sich das Blatt. Jacks Interaktion mit den Menschen, mit denen er Undercover umzugehen hat, nimmt einen zentralen Punkt in der Erzählung ein. Hier entsteht die Spannung daraus, mit anzusehen, wie Jack nach und nach das Vertrauen der anderen gewinnt. Vaughn und Haynes geben dem Leser außerdem Informationen, die Jack fehlen. Dieses Spiel mit dem eigenen Hauptcharakter ist ein beliebtes Instrument im Thriller. Vaughn und Haynes setzen dieses Instrument auch virtuos im Comic ein. So entsteht Spannung pur.
Sind die ersten beiden auch grafisch toll gelungen, liegt die Messlatte der dritten Episode im wahrsten Sinne des Wortes noch einige Stufen darüber. Was Zeichner Manny Clark dem Auge hier bietet, ist ein ziemlicher Hammer. (Ich mag mich täuschen, aber der amerikanische Außenminister schaut aus wie Robert Redford mit Glatze und Schnauzbart.) Die Computerkolorierung wird derart ausgereizt, wie es nur selten in einem Comic zu sehen ist.
Hat man die ersten beiden Episoden zügig gelesen, weil einen die Spannung vorangetrieben hat, hält man in Mitternachtssonne häufiger inne, einfach nur, um die Bilder zu genießen.
Ein Thriller-Knaller nach der bekannten TV-Vorlage. Der Comic fängt die Atmosphäre dank eines tollen Artworks und einer spannenden Erzählweise hundertprozentig ein.
24 – Der offizielle Comic zur TV-Kultserie: Bei Amazon bestellen
Dienstag, 03. Oktober 2006
Robocop hat ein Problem. Seine Rüstung sieht einmal mehr aus wie ein Schrottplatz auf zwei Beinen. Und sein Wagen sieht einmal mehr aus wie ein Schrottplatz auf vier Rädern. Das hindert den Ausnahmepolizisten, den besten Cyborg, den die Welt je gesehen hat, nicht daran, Kindesentführern das Handwerk zu legen. Auf seine unnachahmliche Art nimmt er die Verfolgung auf.
Verbrecher haben weder Gnade noch gnädiges Verhalten von ihm zu erwarten. Die Entführer bekommen denn auch ihre eigene Medizin zu schmecken. (Um im Action-Jargon zu bleiben.)
Robocop, der einstige Polizist Alex Murphy aus Detroit, lässt gemäß seiner Programmierung ungern unerledigte Arbeit zurück. So hebt er gleich einen Kinderhändlerring aus. Erbarmungslos, wie der Leser es erwartet.
Obwohl der stählerne Polizist seinen drei Hauptdirektiven folgt, von denen die wichtigste wohl der Schutz der Unschuldigen ist, hat Robocop auch Feinde aus den eigenen Reihen. Immer noch gibt es den Plan, Robocop durch eine bessere Nachfolge-Variante zu ersetzen. Leider sind diese Varianten absolute Blindgänger. Ihre Gehirne kommen mit dem neuen Zustand nicht klar. Einer schießt sich lieber selbst eine Kugel in den Kopf, als diesen Zustand länger zu ertragen.
Murphy kommt kaum dazu, seine letzte Instandsetzung zu genießen. Eine neue Polizeitruppe hat ihre Arbeit aufgenommen und steht in direkter Konkurrenz zur regulären Truppe und steht außerdem einer Bande von kriminellen Irren im Verhalten kaum nach. Nicht nur Robocop, sondern auch seine frühere Kollegin Lewis legt sich mit diesen Wahnsinnigen an.
Derweil zieht sich die Schlinge um Robocop immer enger zusammen. Dr. Love, eine vom Ehrgeiz zerfressene Geschäftsfrau, setzt alles daran, um Robocop in Mißkredit zu bringen. Bei einer neuerlichen Instandsetzung werden Robocops Direktiven verdoppelt und verdreifacht. Sein Polizeidienst gerät zur Farce, Murphy wird zu einem Polizisten, der andere wegen eines weggeworfenen Bonbonpapierchens ermahnt.
Aber Murphy ist noch zu menschlich. Der programmierte Irrsinn hält nicht lange vor. Allzu schnell kommt es zum offenen Schlagabtausch.
Frank Millers Variante des Robocop-Themas erinnert stark an den offiziellen zweiten Kinofilm des stählernen Wächters. Kein Wunder, hat sich doch Steven Grant der Vorlage des Meisters angenommen und daraus eine Adaption für das Genre Comic gemacht. Die Geschäftsfrau, die ihren Robocop auf die Straßen bringen will. Murphy, dessen Vergangenheit ihn immer wieder einholt, der sein altes Leben nicht vergessen kann. Die Straßen, die vor durchgedrehten Mördern nur so wimmeln. Aber Frank Miller hätte nicht einen Ruf zu wahren, würde er seinen Geschichten nicht einen gewissen Miller-Charme aufdrücken.
Grant schafft es, in seiner Adaption diesen Charme zu erhalten.
Eine unverwechselbare Seite von Millers Erzählweise ist sein Zynismus und seine Ironie. Die Welt, in der Robocop seinen Dienst versieht, ist unmenschlich, gemein, bitterböse. Die Medien geben dieöffentliche Meinung vor. Für die sich auf den Straßen allerdings niemand mehr zu interessieren scheint. Letztlich werden so all die Phrasen, die uns tagtäglich auf diesem Weg erreichen, als leere, nutzlose Worthülsen entlarvt.
Miller baut Spaß an der Gewalt in seine Geschichten ein, ob er damit auch seine Leser entlarvt, sei dahingestellt. Ob Mann, ob Frau, alle sind sie Getriebene. Unter dem Strich lässt sich allerdings sagen, dass die Frauen eher jene sind, die auch das Hirn haben. Nimmt man Murphys alte Kollegin hinzu, haben sie zuweilen auch noch die besseren Muskeln oder die besseren Kampftechniken.
Murphy ist eine Figur, die Miller sehr entgegen kommt, da sie einigen Archetypen entspricht, die Miller bereits verwendete. Mit dem Unterschied, dass Robocop tatsächlich auf der richtigen Seite des Gesetzes steht.
Angeblich waren die Geschichten zu Robocop 2 und 3 der Grund, warum Miller sich aus Hollywood zurückzog und nie die Erlaubnis zur Verfilmung seiner ureigenen Handlungen mehr geben wollte. Bei Sin City besann er sich eines besseren.
Dass Detroit zu einer Freakshow gerät, in der ein Cyborg der einzig Normale ist, liegt außerdem an den Fähigkeiten des Zeichners Juan Jose Ryp. Teilweise könnten die Verbecher kaum ekelhafter dargestellt sein. Gewalt und nicht zuletzt die verschiedenen Endresultate sind ein Merkmal der Handlung. Ryp spart selten etwas aus, verdeckt allzu heftige Details eher durch einen gewaltigen Blutschwall.
Ryp ist ein detailversessener Zeichner, Wände, Fensterscheiben, Fahrzeuge und vieles mehr splittern in ungeheuer viele Einzelteile auf. Gesichter, Körper, Kleidung und Haltungen sind mit einem tollen Blick für Exaktheit gezeichnet. Brutal einerseits, ist der Comic andererseits auch ein gutes Beispiel für handwerkliches Können eines Comic-Zeichners.
Ryp trat ebenfalls als Zeichner von Lady Death oder Treshold in Erscheinung.
Frank Millers Robocop erschien als neunteilige Serie bereits ab 2003. Bereits zu Beginn der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts schickte Miller Robocop gegen den Terminator in einem vierteiligen Crossover ins Rennen, so ganz konnte er die Figur trotz der schlechten Erfahrungen wohl doch nicht loslassen.
Inzwischen erschien Frank Millers Robocop in der Dark Side Reihe der italienischen LaGazzetta dello Sport, einer Comic-Edition ähnlich der Reihen, wie sie jüngst von BILD und FAZ aufgelegt wurden. Doch wie der Titel der Reihe, Dark Side, verrät, legt die LaGazzetta dello Sport mehr Wert auf Action: Aliens, Blade, Conan, Spawn, Hulk, Hellboy sind nur einige Beispiele.
Auch Avatar Press, der amerikanische Verlag, der sich die Rechte an Robocop sicherte, bringt die Miniserie im folgenden Monat als Sammelwerk heraus.
Wer Action-Comics, Frank Miller und insbesondere Robocop mag, liegt mit diesem Sammelband absolut richtig.
Links: Avatar Press, Robocop bei IMDB, Robocop 2 bei IMDB, Robocop Archive, LaGazzetta dello Sport / Dark Side
Donnerstag, 07. September 2006
Zeichentrick-Unterhaltung rund um die Uhr ist dank des Internets kein Problem mehr. Die Video-Suchmaschine von Google fördert so manches feine Ergebnis zutage.
Lupin The Third, Samurai 7, Burst Angel oder auch Superman. In Superman Retires wird der Stählerne von Mr. T herausgefordert, wie einst Rocky im dritten Teil der Boxer-Saga. Und wer Gefallen an Superman und den Mechanical Monsters gefunden hat, kann sich die Zeit mit Eleventh Hour, Electric Earthquake oder Supie, der gegen einen mad scientist antritt (wieder einmal), vertreiben. Wer sucht, wird einige Zeichentrick-Episoden aus den Fleischer-Studios finden und einige Zeit beschäftigt sein. 🙂
Interessant auch der kleine Film Batman Legends von Bat In The Sun Production, ähnlich ambitioniert wie Grayson von Untamed Cinema, auf ziemlich hohem Niveau für einen Fanfilm, aber den erwähnten Robin-Film erreicht er qualitativ nicht (aber viel fehlt nicht).
Wer abschließend noch nicht genug hat, schaut unter den Musikvideos nach der Adolf-Variante von Walter Moers, dessen Kleines Arschloch bald in die zweite Kino-Runde geht.
Dienstag, 05. September 2006
Manchmal findet sich im Internet wirklich ein kleines Schätzchen: Superman: The Mechanical Monsters ist ein 10 Minuten langes Zeichentrick-Abenteuer des Stählernen aus dem Jahre 1941.
Wer sich den Film anschaut und neuere Trickserien kennt, die nach der außerordentlichen Neuauflage von Batman das Licht des Fernsehens erblickten, kann auch Vergleiche zur letzten Superman-Serie anstellen.
Die Animationen sind nicht auf aktuellem Niveau, doch sie sind sehr flüssig geraten, selbst nach heutigen Maßstäben. Die Musik klingt ein wenig nach Wochenschau, alles in allem ein nettes Filmchen, nicht nur für Comic-Nostalgiker.
In den Internetkommentaren stellte jemand einen Vergleich zu Sky Captain And The World Of Tomorrow an. Betrachtet man das Roboter-Design, könnte der Vergleich treffender kaum sein, ganz besonders bei der Ansicht des Schattens. Bei Sky Captain hat wohl jemand seine Hausaufgaben gemacht.
Mich erinnerten die Roboter auch noch an eine kleine Bugs Bunny-Episode.
Der kleine Trickfilm steht zum kostenlosen Download in verschiedenen Formaten und Dateigrößen unter archive.org bereit.
Mittwoch, 23. August 2006
Captain Jack Sparrow ist zurück! Und auf der Flucht! Mal wieder! Mittels eines Sarges kann er aus der Festung entkommen. Endlich hat er den Hinweis gefunden, den er so dringend gesucht hat.
Ein Schlüssel? Nein, es ist die Zeichnung eines Schlüssels. Und was macht ein Schlüssel? – Die Erläuterung dieser Frage verwirrt die Besatzung der Black Pearl ebenso wie Sparrow selbst. Es ist an der Zeit die Segel zu setzen, nur wohin genau? Ungefähr da lang. Jacks Verwirrung hat einen guten Grund, wie es ihm bald von dem noch halbwegs lebendigen Stiefelriemen Bill auseinandergesetzt wird. Der gefürchtete Davy Jones, Kapitän des legendären Flying Dutchman, will den Pakt einlösen, den Sparrow einst mit ihm schloß. Sparrow wollte Kapitän der Black Pearl werden und er war Kapitän der Black Pearl: Nun ist Zahltag.
Jacks einzige Hoffnung: Sofort an Land, denn Jones kann kein Land betreten. Jacks Panik überträgt sich schnell auf seine Besatzung. Eiligst wird der Kurs auf das nächste Eiland angelegt.
Inzwischen hat Will Turner ein ganz anderes Problem. Ihm und seiner Verlobten Elisabeth Swann wird zur Last gelegt, einem Piraten zur Flucht verholfen zu haben. Die Eastindia-Company, eine mächtige englische Handelsgesellschaft, hat ein besonderes Interesse an Jack Sparrow. Es wird Zeit für einen weiteren Pakt. Will und Elisabeth entgehen ihrer Hinrichtung, wenn Will ein besonderes Stück von Sparrow entwenden kann: Einen Kompass, der überall und nirgends hinzeigt und den Jack stets bei sich trägt. Im Gegenzug soll Sparrow englische Kaperbriefe erhalten, die ihn bemächtigen seine Piraterie auf legalem Wege zu betreiben. Will nimmt an und macht sich auf die Suche.
Seine Suche entpuppt sich als völlig neues Abenteuer, denn ehe er sich versieht, hat ihn Jack Sparrow mit auf eine Reise genommen, die ihn in die Nähe einer anderen Geisterbesatzung bringt.
Und nicht nur das: Elisabeth gelingt die Flucht. Durch eine List gelingt es ihr, die beiden Männer, mit denen sie so viel verbindet, nach langer Reise wieder zu finden. Obwohl bereits so gefährliche Situationen hinter den dreien liegen, gehen die Abenteuer jetzt erst richtig los.
Fluch der Karibik 2 wurde von Autor Stefano Ambrosio auf der Basis des Original-Drehbuches erzählt. Ambrosio ist bereits durch seine Arbeiten an der Disney-Comic-Serie Micky X bekannt. Die Kinovorlage des zweiten Teils des Welterfolgs der Piratensaga macht es ihm einerseits leicht, andererseits muss er auch ziemliche Kürzungen vornehmen und kann nicht auf jeden Witz eingehen. Ambrosio gelingt es aber, den Kern der Erzählung herauszuziehen und die Schlüsselszenen hervorzuheben.
Im Comic wie im Film steht Jack Sparrow dabei natürlich im Mittelpunkt. Hektik, verschreckte Augen, Panik, chaotisches Verhalten, Selbstsucht, mit dem Kopf durch die Wand, diese und noch mehr Attribute stehen für die Figur des Jack Sparrow. Sein bisweilen tapsiges Verhalten erkennt der Leser sofort wieder, aber auch ohne den Film gesehen zu haben, kann sich der Leser der Nervensäge Jack Sparrow nicht entziehen.
In dieser Comic-Geschichte kommt der gestalterischen Zunft, allen voran Zeichner und Inker Giovanni Rigano eine besondere Aufgabe zu. – Nicht nur, wo Disney draufsteht, ist auch Disney drin, sondern auch, wenn es so gestaltet ist. Wer moderne Disney-Klassiker wie Atlantis oder Tarzan gesehen hat, hat auch sogleich den zeichnerischen Stil vor Augen, in dem die Comic-Umsetzung zu Fluch der Karibik 2 zu Papier gebracht wurde. Rigano ist es zu verdanken, dass Sparrow auch im Comic eine so tolle Figur macht. Und nicht nur das. Angesichts der Umsetzung ist es erstaunlich, dass es noch keine Zeichentrickserie zur Filmtrilogie gibt, denn die hier gezeichneten Figuren können die Grundlage für diese Serie bieten. Rigano und seine Kollegen, die hier kolorierend zur Tat schreiten, Silvano Scolari, Andrea Cagol und Stefano Attardi leisten hier ganze Arbeit. Schwarze Outlines werden hier auf das nötigste beschränkt. Feine Hintergründe und farblich schön gestaltete perspektivische Ansichten geben den Bildern eine filmische Tiefe, wie der Disney-Fan sie bereits aus Filmen und Trickserien her kennt.
Besonders beeindruckend ist hier natürlich das Schiff von Davy Jones (wie auch Davy Jones selbst).
Der Comic zum Film schafft es, völlig für sich alleine zu stehen und gewinnt der Geschichte sogar neue Aspekte ab. Die italienische Comic-Schmiede von Disney leistet hier ganze Arbeit, spannend und etwas für’s Auge: Fans von Abenteuern kommen hier voll auf ihre Kosten. 😀
Donnerstag, 17. August 2006
Heftige Erschütterungen lassen das alte Farmhaus von Martha Kent (Eva Marie Saint) erbeben. Eine Raumschiffkonstruktion geht auf ihrem Grund und Boden nieder. – Ihr Sohn Clark (Brandon Routh) ist zurückgekehrt.
Voller Hoffnung war Superman aufgebrochen, um vielleicht doch noch ein größeres Relikt von Krypton zu entdecken, nachdem irdische Wissenschaftler den früheren Standort von Kal-Els Heimatwelt ausmachten. Aber seine Suche war erfolglos. Ein Blick in den Fernseher reißt ihn auch nicht aus seiner Resignation. Immer noch gehen sich die Menschen gegenseitig an die Kehle. Zum guten Schluss soll seine alte Freundin (und heimliche Liebe) Lois Lane (Kate Bosworth) auch noch den Pulitzer-Preis erhalten: Für einen Artikel, der beschreibt, dass es die Welt auch ohne Superman geben kann. Zusätzlich hat Lois einen Mann, Richard White (James Marsden), und einen Sohn!
Und als würde das noch nicht ausreichen, muss Clark noch erfahren, dass sein alter Feind Lex Luthor (Kevin Spacey) wieder auf freiem Fuß ist, weil Superman während seiner Abwesenheit nicht zu einer Zeugenaussage erschienen ist.
Es ist wirklich nicht die Zeit für einen Neustart, wie es scheint.
Zuerst verhält er sich ruhig, schafft es sogar, seinen alten Job als Reporter beim Daily Planet zurück zu bekommen. Als ein Testflug eines neuen Shuttles zu einem Fiasko gerät, hält es ihn jedoch nicht mehr auf dem Barhocker. Superman macht sich auf den Weg. Die Rettungsaktion könnte dramatischer nicht sein – fulminant meldet sich Superman im Licht der Öffentlichkeit zurück und wird sogleich jubelnd empfangen.
Luthor teilt diese Begeisterung nicht. Er hat sich uralte Krypton-Technologie angeeignet. Damit möchte er einmal mehr seine Land-Pläne in die Tat umsetzen und gleichzeitig den Mythos Superman beenden. Dafür will Lex sogar Milliarden Menschenleben auslöschen.
Und Superman geht dem Verbrechergenie in die Falle.
Superman Returns – Und wie! Gleich zu Beginn darf der Zuschauer die Zerstörung Kryptons miterleben. Gleich darauf erfolgt ein musikalischer Auftakt, wie Fans es dank John Williams von den alten Filmen her kennen. Selbst die Schriftzüge tauchen fliegend wie dereinst in den Filmen mit Christoper Reeve auf – (Film-Nostalgiker dürfen ein kleines Tränchen verdrücken.). Regisseur Bryan Singer gab zugunsten von Superman den dritten Teil von X-Men ab. (Was erklärt, warum James Marsden alias Cyclops so schnell das Zeitliche segnete, denn er musste auch noch zum Set von Superman – ein Scherz, aber weiß man’s?)
Der neue Superman-Film besticht durch ausgefeilte Optik, Ton und eine Geschichte, die sich viel Zeit nimmt, um die Leinwand-Rückkehr von Superman regelrecht zu zelebrieren. Als Luthor mit seinen Kumpanen in die Festung der Einsamkeit eindringt, kann der Zuschauer noch einmal Marlon Brando als Jor-El auf der Leinwand sehen (Film-Nostalgiker dürfen noch einmal ein Tränchen verdrücken.).
Spacey hat nicht so ganz den Charme seiner Vorgängers Gene Hackman, aber den Wahnsinn der Figur bringt er ausgezeichnet auf die Leinwand. Eva Marie Saint hat eine kleine Rolle als Martha Kent (Cineasten dürften sie aus dem großartigen Hitchcock-Film Der unsichtbare Dritte kennen.) James Marsden liefert einen passablen Richard White ab, Lois’ Mann, bleibt jedoch austauschbar. Frank Langella, der schon als Dracula auf der Leinwand zu sehen war, besticht nicht zuletzt dank seiner imposanten Größe und des markanten Gesichts. Er verleiht der Figur des Perry White weitaus mehr Würde, als es sein Vorgänger Jackie Cooper tat.
Bleiben Brandon Routh als Superman und Kate Bosworth als Lois Lane: Beide sind sie relative Newcomer und trotzdem gelingt es insbesondere Routh den Part von Superman alias Clark Kent erstaunlich gut einzufangen.
Singer ist es auch wegen Routh’ Fähigkeiten gelungen, an die alten Filme (Superman 1 + 2) anzuknüpfen. Routh agiert als Kent mit einer ähnlichen Tapsigkeit, wie es schon Christopher Reeve gelang. Etwas mehr als 150 Minuten lang werden die Comic-Fans (und hoffentlich auch normale Zuschauer) in das DC-Universum entführt. Und doch gibt es keine Längen, steht die Unterhaltung und Spannung immer vorne an.
Es verwundert nur, dass Superman so jung ist: 5 Jahre war er verschwunden. Zur Zeit seines Verschwindens muss er eher Superboy gewesen sein. Mit Lois Lane verhält es sich ebenso. Aber das lässt sich wegen des filmischen Feuerwerks insgesamt verschmerzen.
Die Ausstattung, die sich bereits in kleinsten Details wie der Oberfläche von Supermans Dress äußert (was wegen seiner gedeckten Farben sehr gefällt), ist zur Gänze perfekt. Die Tricktechnik bietet alles auf, was möglich ist, weshalb aus Superman Returns ein halber Katastrophenfilm geworden ist, von dem sich sogar Poseidon noch eine Scheibe abschneiden kann. Dabei drängt sich die Technik nicht in den Vordergrund, sondern stützt die Geschichte.
Ich halte die Rückkehr von Superman auf die Leinwand für sehr gelungen. Hollywood nimmt seine Comic-Helden inzwischen sehr ernst. Das haben die Fans immer gewollt. Besser geht es kaum noch, oder? 😀
Samstag, 29. Juli 2006
Scott Summers alias Cyclops (James Marsden) trauert seiner verstorbenen Freundin Jean Grey immer noch hinterher. Seit ihrem Tod ist er nicht mehr der Alte. Auch Wolverine (Hugh Jackman) kommt nicht umhin, mit seinen Gefühlen für Jean zu kämpfen. Scott, der um Wolverines Rivalität um Jeans Gunst wusste, wird seine Trauer dadurch nicht leichter gemacht. Doch damit nicht genug. Magneto alias Eric Lensherr (Ian McKellen) sammelt immer mehr unzufriedene Mutanten um sich, damit ein endgültiger Schlag gegen die Menschen geführt werden kann.
In diese emotional aufgewühlte Zeit platzt die Nachricht, dass der Worthington-Konzern ein Mittel gefunden hat, um das Mutanten-Gen zu unterdrücken. Nicht wenige Mutanten sehen darin die Möglichkeit endgültiger Befreiung ihres Außenseiterdaseins. Besonders Rogue (Anna Paquin) tendiert stark zu dieser Möglichkeit, stellt es doch für sie den einzigen Ausweg dar, ihren Freund Bobby alias Iceman (Shawn Ashmore) endlich zu berühren, ohne ihm zu schaden.
Unter den X-Men herrschen allerdings auch starke Vorbehalte gegen das neue Mittel, das nicht nur die Mutanten, sondern auch die Menschen spaltet. Bald spitzen sich die Ereignisse zu. Scott sucht den See auf, in dem Jean ihr Leben verlor. Es wird Scotts letzter Ausflug. Als Wolverine und Storm (Halle Berry) auf Scotts Spur auch zum See gelangen, hat sich dort die Realität verschoben. Sie finden einzig Scotts Quarzbrille schwebend vor. Ein furchtbarer Verdacht bemächtigt sich ihrer.
Leider ist ihre Sorge nicht nur berechtigt, sie erfasst auch nicht im geringsten die Bedrohung, der die X-Men in der nächsten Zeit gegenüberstehen werden. Die wirklichen Feinde kommen diesmal nicht aus der Bruderschaft der Mutanten – sie kommen aus den eigenen Reihen.
Eine Form von Lifting erfährt der Kinozuschauer, als Professor X und Eric Lensherr die junge Jean Grey besuchen. Patrick Stewart und Sir Ian McKellen erhalten dank modernster Computerretusche ein um 20 Jahre jüngeres Aussehen, faltenlos und frisch.
Computerretusche – oder besser: Arbeiten mit oder an lebenden oder verstorbenen Menschen sind nicht neu. Erinnert sich noch jemand an den Werbespot mit Steve McQueen für eine bekannte amerikanische Automarke? Die Szenen mit seinem Gesicht wurden dem Thriller Bullit entnommen und recht genial eingebaut. Als vor ein paar Jahren Gerüchte aufkamen, es solle ein Film mit Sean Connery verfilmt werden – aber mit einem jüngeren Ich aus der Zeit der Bond-Filme, wollte ich das nicht so recht glauben. Diese kleine Szene aus dem neuen X-Men Film stellt aber genau einen weiteren Schritt zu diesem Endergebnis dar.
Die Möglichkeiten, die sich so erschließen, sind schier endlos. Und besonders Freunde der phantastischen Genres können zu mancher Idee angeregt werden. – Mir jedenfalls geht es so.
Wer die X-Men aus den Comics mag, gerade in jüngster Zeit, wird auch diese Verfilmung mögen. Im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen finde ich die Szenen zwar ein wenig abgehackt zusammengefügt, aber der Spannung tut das keinen Abbruch. Mein zweiter Eindruck war die Bilderwucht. Insgesamt ist die gesamte Szenerie viel gewaltiger. Was Phönix alias Jean Grey (Famke Janssen) entfesselt, setzt die Telekinetik auf wirklich beeindruckende Weise in Szene. – Und ich muss sagen, nach den ersten beiden Teilen gefällt mir Famke Janssen in ihrer Rolle richtig gut.
Letztlich finde ich, dass die Umsetzung des Comics atmosphärisch wieder sehr nah am Original bleibt – dass sich die manigfaltigen Handlungsstränge aus den Comics nicht zur Gänze auf die Leinwand übertragen lassen, versteht sich von selbst.
Das Beast war ein Fest, der Kampf der Bruderschaft gegen eine Auswahl der X-Men für Fans einfach nur herzergreifend, Wolverines Todesstoß für meine Begriffe spitzenmäßig in Szene gesetzt.
Ich hoffe, alle sind bis zum Schluß (nach dem Abspann) sitzen geblieben und haben noch die kleine hoffnungsmachende Szene auf eine Fortsetzung gesehen: Wer nicht, muss eben die DVD abwarten.
Fest steht, dass nachfolgende Comic-Verfilmungen – z. B. der Ghost Rider oder Superman returns – sich an diesem Feuerwerk aus Handlung und Effekten messen lassen müssen.
Mittwoch, 26. Juli 2006
Das normale Leben hat Clark Kent in Metropolis eingeholt. Der Reporter des Daily Planet kommt wie jeden Morgen zur Arbeit, beinahe ungesehen, da irgendwie kaum einer richtig auf ihn reagiert. Einzig Perry White, seines Zeichens Boss, hält dem zwar emsigen Reporter eine Standpauke. Qualitativ ist Clark spitze, aber es fehle ihm der nötige Biss. Wie gut, dass Clarks Alter Ego Superman über die nötige Energie verfügt. Als er hört, dass Lois Lane mitten in einer terroristischen Erpressung in Paris gelandet ist, macht er sich sogleich auf den Weg.
Die Rettungsaktion verläuft dramatisch, jedoch erfolgreich. Allerdings zieht Supermans Entsorgung einer Bombe weitere Konsequenzen nach sich. Drei kryptonische Schwerverbrecher, die von Supermans Vater Jor-El einst persönlich inhaftiert wurden, werden durch die Explosion der Bombe aus ihrem Gefängnis, der Phantomzone, befreit. Leider befindet sich das durch das All wandernde Gefängnis gerade in der Nähe der Erde. Die drei Schurken erhalten durch die Strahlen der Sonne die gleichen Kräfte wie Superman.
Von all dem ahnt der schwer verliebte Clark noch nichts. Er muss sich gegen Lois’ Ahnungen wehren, die die Vermutung hegt, er sei Superman. Zuerst vermag er noch diesen Verdacht zu zerstreuen. Doch bald passiert ihm ein folgenschwerer Fehler. Superman ändert sein Leben radikal. Für Lois ist er bereit, auf seine Kräfte zu verzichten. Derweil haben die anderen Kryptonier die Erde erreicht. General Zod und seine Spießgesellen beginnen damit, die Erde unter ihre Herrschaft zu zwingen. Ihr Weg führt bis ins Weiße Haus. Nur Superman könnte sie aufhalten, doch der bleibt verschwunden. Zu allem Überfluss bietet ein weiterer Verbrecher den dreien seine Dienste an: Lex Luthor.
Nachdem Superman sogar die Zeit beeinflusst hat, bekommt er es im zweiten Teil der Saga mit drei Landsleuten zu tun, die furchtbarerweise ebenso stark sind wie er selbst. Christopher Reeve ist hier wieder in der Rolle zu sehen, die sein Leben verändert hat.
Cineasten können sich über Terence Stamp als General Zod freuen. (Star Wars Fans kennen Stamp auch als den Hohen Kanzler Valorum aus Episode I.) Supie-Fans konnten im englischen Original der Serie Smallville erleben, dass er dort die Stimme von Jor-El übernahm. In der Verfilmung Electra wechselte er kurzzeitig das Comic-Universum. Sarah Douglas spielt als Ursa an seiner Seite. (In Conan der Zerstörer trat sie als Königin Taramis in einem anderen Comic-Universum auf – freilich gab es Conan als Pulp Fiction zuerst.) Auch Douglas lieh ihre Stimme dem DC-Universum. Zunächst in der Superman Zeichentrickserie, später in Batman of the future (Orig.: Batman beyond). So schließt sich auch hier ein kleiner Kreis.
Nur Jack O’Halloran alias Non, der etwas schweigsame kryptonische Muskelprotz fand nicht mehr den Weg zurück.
Seien wir ehrlich, die Bösewichte in Superman 2 sind recht eindimensional. Weder Stamp noch Douglas empfehlen sich hier für eine schauspielerische Auszeichnung. O’Halloran kann immerhin ein komödiantisches Potential zugebilligt werden. Seine mageren Versuche, den Hitzeblick anzuwenden, sind schon für einen Lacher gut.
Stamp spielt einen General, der einfach zu dumm ist. – Inzwischen sind die Bösewichter schlauer geworden, wie die Zuschauer unlängst in Batman begins sehen konnten.
Was den Film für Fans auf jeden Fall sehenswert macht, ist ganz einfach Christopher Reeve. Die Szenen, wie er versucht, Lois Lane von ihren Nachforschungen abzubringen, machen Spaß. Die Sensationsreporterin glaubt, dass Clark Kent und Superman eine Person sind. – Sehen wir den Autoren nach, dass ein Stolpern für Supies Demaskierung verantwortlich ist. (Erstaunlich, dass Mario Puzo, der den Paten ins Leben rief, am Szenario von Superman 2 beteiligt war. Ich glaube, er hat den Job zu leicht genommen.)
Lex Luthor, gespielt vom begnadeten Gene Hackman, gerät in der zweiten Folge von Superman leider etwas ins Hintertreffen. (Wir werden sehen, wie Kevin Spacey, immerhin von einem ähnlichen schauspielerischen Kaliber, mit diesem Erbe klar kommt. Wir werden ihn in Superman returns als Lex sehen dürfen.)
Vielleicht unter dem Strich etwas altmodisch anzuschauen – aber gerade das macht auch einen guten Teil des Charmes des Films aus. Es sollte allen Fans aber auch die Wartezeit bis zum nächsten Kinoabenteuer verkürzen. 🙂
Samstag, 15. Juli 2006
Der Film zu 300, der Graphic Novel von Frank Miller, wird fleißig produziert. Unter 300themovie.warnerbros.com finden sich im Production Blog einige interessante Infos über die Umsetzung des bildgewaltigen Comics. Die verschiedenen Ansichten von Bildumsetzungen haben mich ziemlich beeindruckt. – Sicher, Kollege Computer schafft heute alles, aber wie sich ein Bild von der Aufnahme bis zur fertigen Szene wandelt, wirkt immer noch wie ein kleiner Zaubertrick. Insbesondere hier, da die Bilder ein metallisches Leuchten erhalten, um der (im wahrsten Sinne des Wortes) spartanischen Grundstimmung gerecht zu werden.
Donnerstag, 29. Juni 2006
Oder besser: Wonder Woman returns, um im derzeitigen Sprachgebrauch zu bleiben. Nachdem Michelle O’Neil bereits in der Red Cape Produktion Battle Of Justice vor der Kamera stand, wird sie am 13. Juli 2006 mit Balance Of Power einen weiteren Auftritt als Wonder Woman absolvieren.
In Fanfilmen treten manchmal gewöhnliche Gangster häufig gegen einen Superhelden an. Green Arrow hatte dieses Vergnügen, Grayson musste sich mit den Jokerettes und einem fiesen Polizeichef auseinandersetzen. Die Schauplätze sind meist recht einfach gewählt, auffallend dabei sind Dächer, Hinterhöfe, Gassen, Passagen oder auch Tiefgaragen wie im vorliegenden Film Battle Of Justice.
Die Kampfszenen könnten freilich besser choreographiert sein. Wer diverse Actionfilme gesehen hat, wird Vergleiche ziehen können. Dann schneidet der kleine Film nicht so gut ab. Im Vergleich zu älteren Krimis, in denen es auch mal eine Schlägerei gibt, kann Wonder Woman etwas mithalten.
Im Trailer zu Balance Of Power ist es ähnlich, aber das Erlebnis wird noch von ein paar schlechten Schnitten getrübt.
Die Wonder Woman-Projekte sind allerdings recht ambitioniert und die Akteure geben sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten Mühe – nicht jeder Film kann so ausfallen wie Grayson, Batman: Dead End oder World’s Finest (die letzteren beiden stammen von Sandy Collora).
So bleiben der Film und der neue Trailer von Red Cape ein bißchen auf halber Strecke stehen. Abwarten, was der zweite Film in ganzer Länge bringt. Gespannt bin ich auf jeden Fall.
Wonder Woman Fanseite
Red Cape Cinema