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Comic Blog


Sonntag, 30. April 2023

DER KILLER – SECRET AGENDA 4 – MENSCHENBRÜDER

Filed under: Thriller — Michael um 18:54

DER KILLER – SECRET AGENDA 4 - MENSCHENBRÜDEREs nicht so, als hätte sich der Killer noch nie versteckt gehalten. Und Einsamkeit war noch nie sein Problem. Er agiert gern allein, auf sein Ziel konzentriert. Das schätzen seine Auftraggeber an ihm, ist es doch eine Art Erfolgsgarantie. Aber so weit vom Schuss von allem, in einer winterlichen Landschaft, in einem Haus, dessen nächste Nachbarn irgendwo verborgen zwischen den schneebedeckten Höhen und Tiefen zu finden sind (und nicht gefunden werden möchten), war der DER KILLER lange nicht. DER KILLER findet diese Menschen in seiner Umgebung, er registriert sei, hält sich jedoch fern, obwohl alles nach einer unbarmherzigen Tragödie aussieht und andere sich vielleicht einmischen würden.

Manche Versuche, sich vom Leben fern zu halten, sind zum Scheitern verurteilt, wenn das Leben, genauer andere Menschen, nach Auswegen suchen und diese zwangsläufig den eigenen Weg kreuzen. In diesem Fall, den Weg des KILLERS. Hier sind es zwei Kinder, die in sein Haus einbrechen. Ihren Häschern entronnen, suchen sie nach einem Versteck. DER KILLER ist vorläufig bereit, ihnen in ihrer Verzweiflung das Versteck zuzugestehen. Denn, was wäre die Alternative?

Diese Überlegung überlässt MATZ, der SZENARIST, dem Leser. Nach allem, was der Stammleser vom KILLER weiß (und der Gelegenheitsleser sich bereits an diesem Punkt denken kann), bleiben nicht viele Möglichkeiten. Zumal DER KILLER durch seine Auftraggeber ein gewisses Handicap hat, weil er im Sinne einer überordneten Gerechtigkeit arbeitet. Will man es so umschreiben. Andere würden sagen: Er killt im Regierungsauftrag, weil er ansonsten selbst von der Bildfläche verschwindet. Auf die eine oder andere Art. Seine Auftraggeber sind nicht zimperlich und wissen (und besonders) eine öffentlichkeitswirksame Auftragserfüllung zu schätzen.

Das ist die eine Seite des KILLERS, die MATZ dem Leser zeigt. Letztlich ist es die Seite, die DER KILLER auch seinem Umfeld offenbart. Die andere Seite ist der sezierende Blick. Diesen legte er schon oft an den Tag, seine Sicht auf die Welt. Hier erreicht er einen Höhepunkt, einen Mix aus Philosophie, Psychologie und beruflichem Scharfsinn. Und nach und nach zieht er den Leser (wieder einmal, nicht immer und nicht grundsätzlich) auf seine Seite. Plötzlich erscheinen die Ziele seiner Aufträge gerechtfertigt, scheint es einen moralischen Anstoß zu geben, der alles, auch Mord als Rache und Prävention, an Vergeltung tolerieren lässt.

LUC JACAMON ist und bleibt der Comic-Zeichner von DER KILLER. Es gibt viele Comic-Helden (oder nennen wir sie Hauptfiguren). Viele sind mit einem markanten Äußeren gekennzeichnet, besitzen eine auffällige Versehrtheit, einen Tick oder ähnliches. Es macht sie unverwechselbar und lässt sie aus der Masse herausragen. Ganz anders DER KILLER. JUC JACAMON hat eine Figur geschaffen, die untertaucht, verwischt, unscheinbar ist. Deren Markenzeichen eine Brille ist. Wahrscheinlich würde so jemand gänzlich in der Menge verschwinden, sobald die Sehhilfe abgesetzt wird. Ansätze hiervon sieht der Leser, wenn DER KILLER seine Aufträge vorbereitet und sich so verhält wie manch anderer, als Tourist, Passant. Fast ein robotisches Aussehen, deren Mimik selten Emotion verrät.

Das macht den KILLER auch zur Leinwand, zur Projektionsfläche (wie es neudeutsch heißt). Die Erzählweise, Off-Text und Bildwahl, machen kein Geheimnis daraus, dass dieser Effekt gewünscht ist. Dem KILLER nicht nur über die Schulter schauen, sondern sich mit ihm identifizieren. Aber nicht mit der Barachialgewalt des Action-Kinos, sondern leise, behutsam, Schritt für Schritt, bis die Grenze überschritten ist und das Vorgehen des KILLERS sogar gutgeheißen wird. MATZ ist als Erzähler ein schlauer Fuchs!

LUC JACAMON lässt darüber hinaus die Bilder sprechen. Was sehen wir, was sieht DER KILLER? Da gibt es, wie in den Texten, auch etwas zwischen den Zeilen zu lesen. Wenn etwas normal wirkt und dennoch eine Bedrohung spürbar ist, ohne dass diese sich direkt einordnen oder benennen lässt. Das unterstreicht die Unvorhersehbarkeit der Handlung, auf die sich DER KILLER auch stets aufs Neue einzustellen hat.

Starker vierter Band, fast ein Neustart innerhalb der SECRET AGENDA. Eine sehr düstere Episode, obwohl sie anfänglich nicht so erscheinen mag. Der Leser wird hier ausdrücklich gefordert, das Kopfkino springt an. Ein fieser Trick von MATZ, wieder aufs Feinste von LUC JACAMON illustriert. Ein perfekter Comic-Thriller! 🙂

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Freitag, 31. März 2023

DIE NEUEN RUSSEN 1 – NACH DEM FALL

Filed under: Graphic Novel — Michael um 15:42

DIE NEUEN RUSSEN 1 - NACH DEM FALLZwei Männer im Schnee. Sie finden ein Gebäude, offensichtlich leer, verwaist. Das Inventar ist noch vorhanden. Es wird geplündert, natürlich nur die wirklich wertvollen Sachen. Man sieht zu, dass man Land gewinnt. Bevor einem noch jemand in die Quere kommt. Der alte Lieferwagen bleibt nicht unbemerkt. Ein Verfolger taucht auf. Aus einem Waldstück wird das Feuer aus automatischen Gewehren auf SLAVA und DIMITRI eröffnet. Der kleine Raubzug wird nun doch nervenaufreibender als erwartet …

Als die Sowjetunion zerbricht, verabschiedet sich nicht nur ein System. Auch viele Russen müssen sich von einer Ordnung verabschieden, die zumindest Beständigkeit versprochen hat. Einige Russen sehen im Zusammenbruch aber auch Chancen, um ihrer Armut zu entkommen. In den Ruinen des Sozialismus gibt es genug, was sich gewinnbringend verkaufen lässt.

PIERRE-HENRY GOMONT nimmt den Leser mit in jene Tage der Ära JELZIN, in den 1990er Jahren, als von westlicher Seite bloß mit großen Augen in Richtung Osten geschaut wurde. Innerhalb dieses Ostens fand jedoch eine brachiale Umorientierung statt. An der Seite zweier ungleicher Männer, SLAVA SEGALOW und DIMITRI LAWRIN, lernen wir eine Welt kennen, die mit ihrer Veränderung hadert. So, wie es Gesellschaften stets tun, wenn sich folgenschwere und unumkehrbare Veränderungen einmischen.

Während SLAVA von einem Leben als Künstler Abschied nimmt, macht LAWRIN eigentlich genau da weiter, wo er bereits als Jugendlicher angefangen hat. War er einst ein Prügelknabe, wurde er schnell zu demjenigen, der das hatte, was andere brauchten. Betritt LAWRIN nun ein (scheinbar) verlassenes Prunkgebäude der Sowjetunion sieht er rasch, welche Bestandteile sich gut zu Geld machen lassen. Aus dem einstigen Weltreich ist ein Ramschladen geworden. Und eigentlich könnte von da ab alles ganz toll laufen (wenigstens für SLAVA und LAWRIN), gäbe es nicht ein paar Begegnungen, die derartige Pläne unterlaufen.

PIERRE-HENRY GOMONT zeigt in seiner Graphic Novel unterschiedliche Charaktere, deren Auffassungen von einer Umwandlung der Gesellschaft stark voneinander abweichen. Da treffen die Vorstellungen eines Möchtegernturbokapitalisten auf die unverbüchliche russische Seele, fernab einer wie auch immer gearteten Ideologie, aus einem harten Lebensstil gefräst. SLAVA UND LAWRIN werden außerdem von NINA und ihrem Vater ausgebremst. Andere Begehrlichkeiten werden zum Thema, abseits von Geld und Ehrgeiz.

Geschichten entstehen nicht nur durch Charaktere, sondern auch durch Umstände. Der Zusammenbruch eines gesellschaftlichen Systems ist sehr speziell, und es lässt sich regelrecht darin eintauchen wie in einer völlig fremden Welt. PIERRE-HENRY GOMONTS Beschreibung hat Ähnlichkeit mit Nachkriegsszenarien, mit dem besonderen Unterschied, dass noch alles da ist. Nichts ist im eigentlichen Sinne zerstört. Trotzdem entsteht dieser Eindruck. PIERRE-HENRY GOMONT gelingt es, diese pessimistische auch resignierte Stimmung einzufangen. Aus der Sicht von SLAVA erzählt, wird die Situation immer gefährlicher, denn am Ende geht es schließlich ums Geld. Wer hat es, wer bekommt es, wer nicht?

PIERRE-HENRY GOMONT zeichnet, skizziert schnell, flüchtig, treffsicher. Er trifft die Charaktere, nicht bloß die Gesichter, nein, gleich die gesamte Figur. Das ist wichtig. Er trifft Haltung, Gestik, Blicke, Verhalten. Man will vielleicht zunächst über diese oder jene Figur lachen, bis man merkt, dass mancher handelnder Figur das Lachen vergeht. Der Tuschestrich ist wackelig, geschwungen, brüchig, als habe keine Zeit bis zum fertigen Bild verstreichen dürfen. Das Einfangen eines kurzen Moments, einer Szene, eines Lebensabschnitts, der schon fast vorbei ist, ehe er richtig erfasst werden kann. Was passt, denn für die Hauptcharaktere jagt die Zeit und so mancher bleibt auf der Strecke. Farblich beschränkt sich PIERRE-HENRY GOMONT (weitestgehend) auf Variationen von ROT oder BLAU, die Farben der russischen Flagge (neben WEISS).

DIE NEUEN RUSSEN ist ein Drama von PIERRE-HENRY GOMONT in Form einer Graphic Novel. Ein enger winterlicher Kosmos, in dem ein paar Charaktere einen Weg suchen, der sie in ein besseres Leben führt. Ein paar dieser Wege verheißen Hoffnung, andere sind traurig, wie vorbestimmt. Jegliche Anstrengung ist vergebens. Als Leser wünscht man SLAVA und DIMITRI sowie NINA nach kurzer Lesedauer alles erdenklich Gute. Man fiebert zwangsläufig mit, von der ersten bis zur letzten Seite. So, wie es sich für eine gute Geschichte gehört. 🙂

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Samstag, 18. März 2023

SAGA 10

Filed under: SciFi — Michael um 19:45

SAGA 10Mutter werden ist nicht so schwer, Mutter sein dagegen schon schwieriger. Besonders schwer sogar, wenn die Elternteile aus gegensätzlichen kriegerischen Lagern stammen und der gemeinsame Sproß Hoffnung verheißt. Hoffnung, die offiziell nicht existieren darf und beiderseitig zum Abschuss freigegeben ist. Wer dauernd damit rechnen muss, gejagt und getötet zu werden, kann das übliche, eher ruhige, Familienleben nicht aufbauen. Und so ist die kleine Familie, die auf ungewöhnliche Weise sogar gewachsen ist, ständig auf der Flucht und auf der Hut …

Zurück in der SAGA. Drei Jahre hat es gedauert, bis nun endlich die Fortsetzung der Reihe vorliegt, nachdem der Leser mit einem äußerst traurigen Cliffhanger zurückgelassen wurde.

Wie die einführenden Worte schon andeuten: SAGA ist eine Familiegeschichte im SPACE-OPERA-Gewand. Und dank ihrer ungewöhnlichen Figuren ragt SAGA weit über das gewohnte Maß solcher Geschichten hinaus (was den langanhaltenden Erfolg der Reihe unter anderem begründen dürfte). Wer sich heute für Weltraumabenteuer interessiert und medial unterwegs ist, kennt reichlich außergewöhnliche Kreaturen aus Comic, Roman und natürlich Film. SAGA kann (und macht es) geht noch viele Schritte weiter. Weder den Ideen von Autor BRIAN K. VAUGHAN oder der Künstlerin FIONA STAPLES scheinen hier Grenzen gesetzt.

Wer die Bilder betrachtet (bereits das Titelbild), wird für den Begriff PATCHWORK-FAMILY eine völlig neue Definition finden müssen. BRIAN K. VAUGHAN und FIONA STAPLES lieben es für die gesamte Länge der Reihe, alles Erdenkbare auf die Spitze zu treiben. Äußerlichkeiten sind ein Mittel dafür. (Beispiel Titelbild: Eine humanoide Figur mit der Nase eines Koalas und ebenso entlehnten Puschelohren. Gleichzeitig kriegsversehrt und mit eine Prothese versehen, die so gar nicht zum restlichen muskulösen Äußeren des Charakters BOMBAZINE passt.) Aber sie verfahren gleichfalls mit gesellschaftlichen Umständen ziemlich anarchisch und krempeln Bedeutungen um (Stichwort: Kopfgeldjäger) oder präsentieren Beziehungen, die selbst langjährigen Comic-Fans neue Bilder vor Augen führen (die es so noch nicht zu sehen gab). All das lässt sich mit einem Wort übertiteln: Überraschungen.

Jemand, der keine Anstellung finden kann, der gesucht wird, nicht sesshaft ist, dem bleiben nicht viele Optionen, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. ALANA, Mutter von HAZEL (einer sehr besonderen Tochter) und dem kleinen BROBOT (einem ebenso besonderen Waisenkind), verdingt sich als Schmugglerin. Offiziell. Inoffiziell ist ihre Tätigkeit noch eine kleine Spur gefährlicher. Die junge Frau ist tough, erfinderisch, risikobereit. Alles Eigenschaften, die bis zum Äußersten in der Geschichte gefordert werden. BRIAN K. VAUGHAN lässt sich einiges einfallen.

Aber das ist es nicht allein. Wie das Titelbild verrät (allen Sci-Fi-Fans, die bisher noch nicht mit SAGA in Berührung gekommen sind), gibt FIONA STAPLES ihren Figuren einen realistischen Look. Und obwohl sie sich an wirklich kuriose Gestalten heranwagt, funktioniert das Aussehen (meistens). Ein Highlight der vorliegenden 10. Folge von SAGA ist eine BAND mit dem Namen SHOWING BUNT (ein vorübergehend ausgewählter Name). Deren Mitglieder bestehen unter anderem aus einem Angehörigen des ROBOT-Volkes, einem menschgroßen FROSCH und einer Kreatur, die eine jugendlichere Verwandte von NOSFERATU sein könnte. Alle rufen sich jeweils nur mit den Bezeichnungen ihrer jeweilig gespielten Instrumente wie Schlagzeug, Gitarre oder Trommel.

Auf diese Art hält die Musik in SAGA Einzug. Die Band ist (bei allen Querelen) sympathisch, durchgeknallt (aber sympathisch) und insgesamt als Idee innovativ. Wenn sich jemals eine Truppe für ein Spin-Off qualifiziert hat, dann diese Band!

Einfach stark. Wer die Serie mag, dürfte hier in Band 10 sozusagen nach Hause kommen. Es ist spannend, aber auch dramatisch, weil einem die Charaktere, selbst die Neuen, schnell ans Herz wachsen. Das ist der Erzählung von BRIAN K. VAUGHAN geschuldet und den originellen und tollen Zeichnungen von FIONA STAPLES. Eine vorbildliche SPACE OPERA und grandiose Familiengeschichte. 🙂

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Freitag, 17. Februar 2023

CÉZEMBRE 2 – FREIE LUFT

Filed under: Abenteuer — Michael um 19:16

CÉZEMBRE 2 – FREIE LUFTDie Wochenschaunachrichten sind in schwarzweißen Bildern gehalten. Ton haben sie nicht. Trotzdem sind die Jungen neugierig darauf, was sie gleich sehen werden. Dezember 1939. Es ist ihnen verboten, den Projektor alleine zu benutzen. Aber sie riskieren es. Die Bilder zeigen ihnen den deutschen Überfall auf Polen. Moderne Technik trifft auf verzweifelte Gegenwehr. Doch ein altmodische Kavallerie hat gegen Sturzkampfbomber keine Chance.

SAINT-MALO, August 1944. Die deutsche Besatzung ist unter Druck. Amerikanische Streitkräfte rücken weiter vor. Ein Glück für die Bevölkerung der französischen Küstenstadt, sollte man meinen. Aber die Bombardierung der Alliierten fordert viel von der Franzosen. Persönliches Leid, persönliche Verluste. Wer sich in französischen Augen schuldig gemacht hat, muss öffentliche Demütigung fürchten. Wer sich als Frau mit Deutschen eingelassen hat, wird geschoren und zur Schau gestellt. Manche wolle lieber die Flucht ergreifen und einen Weg zur Insel Jersey suchen, wo die Wehrmacht immer noch die Stellung hält.

CÉZEMBRE hat natürlich Kampfgeschehen, aber viel mehr noch hat es Drama, Drama, Drama. Menschen sehen ihr Hab und Gut verbrennen. Deutsche Soldaten sind verblendet genug zu glauben, sie könnten die amerikanischen Streitkräfte besiegen oder immerhin zurückschlagen. Dabei sind es die immer häufigeren Angriffe amerikanischer Flugzeuge, die sie eines Besseren belehren sollten. NICOLAS MALFIN, als Autor und Zeichner gleichermaßen für CÉZEMBRE verantwortlich, beleuchtet hier die Endphase der Befreiung von SAINT-MALO, basierend auf historischen Fakten. Der redaktionelle Teil im Anhang gibt hier textliches Begleitmaterial und Originalfotografien zur Vertiefung der Geschehnisse.

Der große Kampf, Vormarsch und Schlacht um SAINT-MALO, ist der Rahmen für mehrere Einzelschicksale, die sich teils kreuzen, teils unabhängig voneinander stattfinden. Während die Hoffnung wächst, weil sogar Paris zwischenzeitlich befreit wurde, ist eine der Hauptfiguren, Francoise, noch mitten im Gefecht und in höchster Gefahr. Und ausgerechnet ein Verräter könnte zu ihrer Rettung beitragen. NICOLAS MALFIN erzählt seine Geschichte außerordentlich dicht. Hier wird kein Platz, kein Wort, kein Bild verschenkt. Die Dramaturgie lässt keine Zeit zum Luftholen. Das ist hier ist ein echter Page-Turner!

Dennoch entsteht zu keiner Zeit der Eindruck, NICOLAS MALFIN habe den historischen Ereignissen seinen eigenen Stempel aufgedrückt. Hier ist nichts drüber oder extrem actionlastig inszeniert. Wer hier eine Art Kriegsfilmästhetik vergangener Art (wie z.B. DIE BRÜCKE VON ARNHEIM, DER ADLER IST GELANDET) oder von neueren Versionen (wie z.B. DUNKIRK, IM WESTEN NICHTS NEUES) sucht, der sucht vergebens. Hier menschelt es im besten Sinne, teilweise bis zur allerletzten Sekunde. Echtes Drama kann eben nur von echten Charakteren getragen werden.

NICOLAS MALFIN ist hierzulande hauptsächlich durch GOLDEN CITY bekannt, einem Science-Fiction-Szenario, angesiedelt in nicht allzu ferner Zukunft. Seine grafischen Fähigkeiten bei der Darstellung zukünftiger Architektur und Technologie steht außer Frage. Da war es natürlich spannend zu sehen, wie er mit historischen Formen umgeht, städtischen Strukturen, Schiffen, Flugzeugen und anderem Beiwerk zu Erzählung des Dramas. Gleich die allererste Doppelseite kündet von einer intensiven Beschäftigung mit der vorliegenden Thematik. Eine weitläufige Ansicht von SAINT-MALO und seiner Hafenanlagen, der vorgelagerten Inseln zeigt, wie sehr das Gelände mit der Geschichte zwangsläufig verwoben ist. Angriffe, Verteidigung, Fluchten, Einzeldramen können keiner klaren Front folgen.

Im großen Ganzen entstehen viele kleine Schauplätze, in denen es keine Ruhe gibt. (Stichwort: Page-Turner) NICOLAS MALFIN ist prädestiniert mit seinen Gestaltungfertigkeiten, dieser Handlung eine Form zu geben. Allgemein sind seine Bilder überaus fein, zerbrechlich wirkend, angelegt. Die tatsächlichen Vorgaben, Kulissen, Technik und Gerät, Uniformen, Waffen, Landschaftszüge sind penibelst gezeichnet. Darüber hinaus ist es gespickt mit Details, seien der Flüchtlingstreck mit diversen Habseligkeiten, das Innere einer Kapelle mit der Abbildung eines Heiligen oder die deutschen Artilleriestellungen (um nur ein paar Beispiele zu nennen). Die Bilder von NICOLAS MALFIN sind ein Garant für eine fesselnde Atmosphäre, die viele Entdeckungen bietet.

Ein spannender, dramatischer und einfühlsamer Abschluss des Zweiteilers CÉZEMBRE. Perfektionistisch gestaltet, mit kinematografischem Blick. Toll. NICOLAS MALFIN darf sich gerne öfter an eigens geschriebene Projekte wagen. 🙂

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Samstag, 04. Februar 2023

DAS PIN-UP DER B-24 – Band 2 – NOSE ART

Filed under: Abenteuer — Michael um 17:11

DAS PIN-UP DER B-24 - Band 2 – NOSE ARTGLENN BAXTER musste eine Bruchlandung in der Wüste hinlegen. Kurz danach betritt er ein weiteres Flugzeugwrack: ALI-LA-CAN, den B-24-Bomber, den er seit 15 Jahren nicht mehr gesehen hat. Erinnerungen werden heraufbeschworen. Und mehr noch, sie erwachen geradezu zum Leben, denn im Inneren des Wracks, von der Wüste wie konserviert, hat jemand die Kriegsgeschichte der drei Freunde, allesamt Besatzungsmitglieder von ALI-LA-CAN, aufgemalt. Bis zum heutigen Tag hat GLENN BAXTER nichts von diesen Bildern gewusst.

Man stelle sich vor: Es existieren Erinnerungen an eine Vergangenheit, die Freuden, die Leiden. Es finden sich sogar Erinnerungsstücke, die das Ganze zu zementieren scheinen. Doch plötzlich gibt es Hinweise, schließlich Beweise, dass so manches anders war, sehr bitter sogar und dass eine sehr böse Geschichte hinter allem zu finden ist. GLENN BAXTER hat im Zweiten Weltkrieg den Absturz seines B-24-Bombers überlebt. Aber ihm fehlen Details. Lange hat er nach dem Wrack des Flugzeug in der libyschen Wüste gesucht. Der Fund bringt ihm aber zunächst kein Glück, den er legt eine zweite Bruchlandung hin, 15 jahre später (siehe auch Band 1).

Die Erzählung aus Band 1, DAS PIN-UP DER B-24, ALI-LA-CAN, wird im zweiten Teil nahtlos fortgesetzt. Einmal mehr steht das Leben von GLENN BAXTER auf des Messers Schneide. JACK MANINI, verantwortlich für Text und Farben, entführt seinen Helden von Gegenwart in die Vergangenheit und verdeutlicht so, wie sehr sich die Ereignisse aus dem Krieg in GLENN BAXTER eingegraben haben. Bei aller Tragik ist sofort erkennbar, dass GLENN BAXTER offensichtlich nie wieder eine solche Freundschaft erlebt hat wie mit seinen Kameraden an Bord des Flugzeugs. Hinzu kommt die Liebesgeschichte der drei Piloten mit drei Krankenschwestern. JACK MANINI festigt diese Ereignisse auch für den Leser, nur um kurz darauf den Vorhang vor der verborgenen Wahreit zu lüften.

Die Erzählung von JACK MANINI steht insgesamt für Abwechslung und für ein dauerhaftes Anziehen der Spannungsschraube, nicht im Thriller- Sinne, sondern das Drama erfährt immer weitere Details, so dass in Kern die Figur des GLENN BAXTER immer durchsichtiger, menschlicher, greifbarer wird. Das ist bereits klasse. Grafisch verfeinert MICHEL CHEVEREAU diese Erzählung und steuert so ein wichtiges Element bei. Es ist der Wechsel der Zeiten, Vergangenheit und Gegenwart, Krieg in den 1940ern, Gegenwart zum Ende der 1950er Jahre, der einen beständigen optischen Reiz ausmacht. Dazu kommen vereinzelte grafische Brüche bei der Darstellung eines Notizbuches, Erinnerungen sowie der spätere (kurze) Sprung sogar in den Beginn der 1960er Jahre und ein völlig anderen Standort.

Das ist die Seite der Optik. Die andere Seite ist die Vielzahl der Charaktere, zu der auch das Flugzeug (Spitzname ALI-LA-CAN) gezählt werden darf. Zentriert ist natürlich GLENN BAXTER, der in gleich zwei Varianten auftritt. Einmal in der (relativ unbeschwerten, trotz Krieg) Vergangenheitsvariante, andererseits der von den Erinnerungen gezeichnete (fast schon gepeinigt) GLENN BAXTER, dessen Konstitution nach seinem zweiten Absturz in der Gegenwart immer weiter abnimmt. Die Charaktere sind allesamt höchst individuell angelegt und optisch, wie ich finde, ein wenig aus der Zeit gefallen. MICHEL CHEVEREAU bietet dem Leser keine Helden an, wie sie aktuell (häufig) die Leinwände bevölkern, sondern orientiert sich mehr an den Stars von einst. Gesichter, die auffallend einer Epoche oder einem künstlerischen Jahrzehnt zuzuordnen sind.

MICHEL CHEVEREAU arbeitet mit einer heimlichen Hauptdarstellerin. Zwar ist die B-24 namentlich genannt (im ersten Teil sogar mit Spitznamen im Untertitel), aber es leuchtet erst nach und nach ein, wie wichtig das Flugzeug ist. Es ist optischer Erinnerungsanker sowie ein zentraler Schauplatz der Geschichte. Man sieht sie zuerst als technisches Wunderwerk (ist für alles, was Menschen in die Luft befördern kann), später als zerfallenes Wrack in der Wüste. Und zu allen Gelegenheiten ist sie eine Bühne (und ein Schutzengel, der in einer Situation versagte, ein Element, das JACK MANINI genial mit seiner Geschichte verwoben hat).

Ein Drama, weniger eine Kriegsgeschichte. Es ist eher eine Geschichte über Menschen, die zufällig in den Krieg geraten und vor Herausforderungen gestellt werden, die ihnen alles abverlangen, was sie charakterlich zu bieten haben. Typische Kriegsszenen sind zu vernachlässigen. Ich mag die ruhige Erzählweise, die sich steigernde Tragik, die Spannung, die mit dem Lüften der Geheimnisse immer eine Stufe höher steigt. MICHEL CHEVEREAU trägt die von JACK MANINI erzählte Geschichte wunderbar mit seinen Bildern. Wenn den Gesichtern ihre jeweilige Emotionalität abzulesen ist, kann man nur sagen: Mission erfüllt! (In allen Belangen.) 🙂

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Sonntag, 11. Dezember 2022

MONSIEUR VADIM 1 – ARTHROSE, MORD & KRUSTENTIERE

Filed under: Thriller — Michael um 17:00

MONSIEUR VADIM 1 – ARTHROSE, MORD & KRUSTENTIEREMONSIEUR VADIM (oder auch Vadim Koczinsky) ist Rentner und hat ein Problem. Sein Vormund, Monieur Canesta, hat ihn übers Ohr gehauen und ist mit all dem übertragenen Geld verschwunden. MONSIEUR VADIM fliegt aus dem Altersheim, in dem er untergebracht war, heraus. Familie, die ihm unter die Arme greifen könnte, ist nicht vorhanden. Sein Enkel, sein ganzer Stolz, ist noch viel zu jung. Seinen ehemaligen Schwiegersohn, der mit seiner inzwischen verstorbenen Tochter verheiratet war, verachtet er zutiefst. Der frühere Soldat der FREMDENLEGION leidet unter seinem Alter, unter den Zipperlein, unter der Machtlosigkeit infolge seines Systems, das seine Alten eher respektlos versorgt und lieber vergisst. Aber eines kann er MONSIEUR VADIM noch: sich wehren. Als er Zeuge eines Raubüberfalls in einem Schnellimbiss wird, kommt es zum Kampf zwischen ihm und gleich drei bewaffneten Ganoven …

GIHEF stellt eine Figur in den Mittelpunkt der Geschichte, die zutiefst um Mitleid heischt. MONSIEUR VADIM ist kein Chorknabe, wie es so schön heißt, aber er ist auch kein gealterter militärischer Apparatschik. Soldat zu sein, war ein Beruf und keine menschliche oder ideologische Überzeugung. Dahinter wollte er eigentlich nur das, was viele vom Leben wollen. Er liebt seinen Enkel und will diesen von seinem verbrecherischen Schwiegersohn fortholen. Eine Daily Soap im Fernsehen ist zusätzlich zu einer Art Ersatzfamilienleben geworden. Die kurze Zeit am Tag, in der er das fiktive Leben anderer Menschen verfolgt, ist ihm wichtig geworden, weil es ihn an noch etwas Wichtigeres erinnert.

Aber, in diesem Zusammenhang greifen die Thrillerelemente, MONSIEUR VADIM wird durch äußere Umstände dazu gezwungen, sich an alte Verhaltensweisen zu erinnern. Aus der Not geboren nimmt er ein Angebot an und gerät mitten hinein in einen Bandenkrieg an der Côte d’Azur. GIHEF treibt seine Hauptfigur richtiggehend in die Enge, bevor sich diese zu einem folgenschweren Schritt entschließt. Das ist alles nachvollziehbar. Und man will es dem alten, grantigen Kerl mit all seinem Unglück nicht übel nehmen, schließlich hat man als Leser inzwischen auch die Gegenspieler kennengelernt und weiß um deren Gefährlichkeit und Brutalität.

Hat man ein verschiedenen Stellen geglaubt, wie es nun weitergehen könnte, entstehen doch Wendungen, die so nicht vorhersehbar waren. Gerade je näher es auf das Finale der ersten Episode zumarschiert, desto knackiger sucht sich die Geschichte ihre eigenen Wege. GIHEF erzählt einen traditionellen Thriller, sehr filmisch, der mit einem JEAN PAUL BELMONDO, einem CHARLES BRONSON, aber auch einem siebzig Jahre alten KEANU REEVES funktionieren würde. Denn, weil der Charakter so gut funktioniert und mitreißend ist, funktioniert auch der Thriller.

Als Comic-Künstler treffen sich hier MORGANN TANCO (Zeichner) und CERISE (KOLORIST). Stilistisch findet sich ein expressiver Ausdruck, der seinen Figuren einiges an Charakter in die Gesichter (oder im Fall von Ganoven auch in die Visagen) legt. So ist MONSIEUR VADIM auf den ersten Blick bärbeißig, unleidlich, ein durch Alter geplagte Person, die langsam mehr Gefühle zeigt und sich öffnet. Und es gibt die eine oder andere Situation, in denen einem Mann mit mehreren Jahrzehnten Erfahrung als Soldat die Gesichtszüge entgleisen.

Der Hintergrund ist einmal nicht irgendeine französische Vorstadt oder ein Stadtteil einer Meotropole, den die Politik gerne vergessen möchte, sondern eine der Urlaubsregionen Frankreichs schlechthin, die Côte d’Azur. Vor dieser Kulisse entfaltet die Geschichte, die Gewalt, die Action noch einmal eine ganz andere Wirkung und das wird, das Titelbild zeigt es schon, sehr oft gerne genutzt.

Ein feiner Thriller mit einer knurrigen Hauptfigur, deren Panzer im Laufe der Geschichte immer weiter aufbricht. Sehr strikt erzählt, teils düster vor einem Mittelmeersonnenschein. Vor allem aber, weil der Hauptcharakter, MONSIEUR VADIM, so viel Profil besitzt, über die gesamte Sttrecke fesselnd. Klasse! 🙂

MONSIEUR VADIM 1, ARTHROSE, MORD & KRUSTENTIERE: Bei Amazon bestellen.
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Montag, 07. November 2022

LUCKY LUKE 101 – RANTANPLANS ARCHE

Filed under: Abenteuer — Michael um 12:21

LUCKY LUKE 101 – RANTANPLANS ARCHECATTLE GULCH. LUCKY LUKE hat einen Auftrag. Es ist die typische Westernstadt, in die er gerade einreitet. Und man könnte sagen zu einem typischen Zeitpunkt, denn die Leute vor Ort wollen gerade jemanden lynchen. LUCKY LUKE schreitet ein, kein Problem für einen Mann, der schneller als sein Schatten schießt. Der Gerettete stellt sich als OVIDE BYRDE vor, Präsident und einziges Mitglied des örtlichen Tierschutzvereins. BYRDE steht auf nahezu verlorenem Posten. CATTLE GULCH lebt von der Rinderzucht, und die Menschen scheren sich einen Deut um die Belange von Tieren.

RANTANPLANS RACHE, der 101. Band der LUCKY-LUKE-Reihe, nimmt den Leser auf ein nahezu unmögliches Unterfangen mit in den WILDEN WESTEN: TIERSCHUTZ. JUL (Text) und ACHDÉ (Zeichnungen) haben die Reihe als Künstler beerbt und schicken den den allseits beliebten Cowboy in ein wirklich schwieriges Abenteuer. Denn die eigenen Überzeugungen werden auf den Kopf oder sogar in Frage gestellt. LUCKY LUKE kommt nicht nur so nach CATTLE GULCH. Sein Auftrag ist es, eine Rinderherde nach DODGE CITY zu treiben. Und die Rinder sind natürlich, wie könnte es in jener Zeit der großen Viehtrecks anders sein, zur Schlachtung bestimmt. Da macht der Cowboy, der schneller schießt als sein Schatten, schon mal große Augen.

Ein OVIDE BYRDE steht natürlich in diesen Zeiten auf ziemlich verlorenem Posten. Angelehnt an die originale Figur des HENRY BERGH, dem Gründer des allerersten amerikanischen Tierschutzvereins (weil er von der Brutalität New Yorker Kutscher gegen ihre Pferde völlig erschüttert war), kämpft OVIDE BYRDE nicht nur gegen die Ignoranz in seiner näheren Umgebung, er muss auch schauen, wie er seinen Tierschutzverein überhaupt finanziert bekommt. Das ist wiederum eine Anlehnung an moderne Zeiten und Tierschutzorganisationen, die häufig auf Spenden angewiesen sind und sehr oft am Limit wirtschaften. Wie OVIDE BYRDE von seinen Schützlingen begrüßt wird, ist herzerwärmend (und sehr schön gezeichnet).

Aber LUCKY LUKE muss sich natürlich auch mit Schurken auseinandersetzen. Das ist der WILDE WESTEN. Es kommt GOLD ins Spiel. Und damit ein paar raffgierige Halunken. Plötzlich ändert sich manches in CATTLE GULCH. Sogar der Name. Aus CATTLE GULCH wird VEGGIE TOWN. Das ist mehr Drama, als der Leser von der ansonsten sehr humorigen Serie her gewöhnt sein mag. Da schaffen ACHDÉ und JUL mit einem kleinen Ausflug in ein Lager der INDIANER vom STAMME DER KOMANTSCHEN einen spaßigen Einschub. Aber auch ein Besuch im Gefängnis (mit allseits beliebten und bekannten Insassen) sorgt für Humor. Aus gutem Grund, denn hier ist eigentlich RANTANPLANS ZUHAUSE.

ICH LIEBE DIESEN HUND! 🙂 Sein (ungewöhnlicher) Name, RANTANPLAN, steht bereits im Titel der Episode. Er ist ein gern gesehener Gast (sogar vor Jahren mit eigenem Spin-off). Stets ist er irgendwie abwesend und interpretiert das Geschehen um sich herum völlig verkehrt. Das führt, so auch hier (mehrmals), zu kuriosen sowie knuffigen Szenen. Und nimmt den Ernst aus mancher Szene, ganz besonders gegen Ende. Wie gesagt, es geht nicht ganz ohne DRAMA. Man darf gespannt sein, was LUCKY LUKE (und die Reihe) letztlich aus den Geschehnissen dieses Abenteuers macht und ob davon etwas hängen bleibt (Raucher ist er immerhin auch schon seit geraumer Zeit nicht mehr).

Stilistisch haben sich ACHDÉ und JUL natürlich den großen Vorgängernamen der Serie angeschlossen. Selbstverständlich besonders denjenigen, die die Serie zu dem gemacht haben, was sie heute noch ist. MORRIS einerseits, aber natürlich ebenso GOSCINNY. ACHDÉ ist beinahe seit zwanzig Jahren dabei. Liebgewonnene Figuren haben ihren Charakter behalten. Neue könnten von MORRIS selbst zu Papier gebracht worden sein. Hängen bleiben hier (für mich) die Schurken, von je her ein besonderes Merkmal der Abenteuer, ob nun von leibhaftigen Vorbildern karikiert oder frei erfunden. An der Bande, die sich hier formiert, hätten noch andere Western-Erzähler ihre helle Freude.

LUCKY LUKE kommt mit einem seit Jahren stetig wachsenden und mittlerweile brandaktuellen Thema daher. Tierschutz wird immer wichtiger (!), und das ist gut so! Die Darstellung über verschiedene Kanäle kann auf unterschiedlichen Wegen zu besserem Verständnis beitragen. Das ist eine schwierige Aufgabe, die hier allerdings von ACHDÉ und JUL toll gemeistert wird. LUCKY LUKE wird selbst einmal in seinen Grundfesten erschüttert (und der Leser ein gutes Stück gleich mit). Das bleibt hängen. Bei allem Spaß, dem man bei der Lektüre des Bandes trotzdem hat. 🙂

LUCKY LUKE 101, RANTANPLANS ARCHE: Bei Amazon bestellen.
Oder im Egmont Shop.
(Lucky-Luke-Abenteuer erscheinen im deutschsprachigen Raum bei Story House Egmont, www.egmont.de.)
Cover: Lucky Comics ©2022/Egmont Ehapa Media.

Sonntag, 23. Oktober 2022

FIRE POWER 3

Filed under: Superhelden — Michael um 19:58

FIRE POWER 3Eine moderne amerikanische Familie. Vater und Mutter einander ebenbürtig, auf Augenhöhe. Die Kinder aufgeweckt, auf gutem Kurs. Großeltern liegen als Anker nahebei. Man liebt sich. Das Leben läuft. Gäbe es da nicht den einen großen Funken Vergangenheit des VATERS OWEN JOHNSON, der gleichzeitig der Samen ist, um all das schöne Konstrukt des amerikanischen Traums zum Einsturz zu bringen. Die ersten Trümmer liegen bereits verstreut. OWEN JOHNSON früherer Mentor WEI LUN liegt schwer verletzt im Krankenhaus und OWENS Frau KELLIE, eine Polizistin, verliert langsam die Nerven. Die Bedrohung scheint zunächst ausgestanden zu sein, in Wahrheit aber müssen die Helden nun an die Wurzel des Übels, damit endlich wieder Frieden herrscht.

Totgeglaubte leben länger! So ähnlich lässt sich wohl der Beginn von FIRE POWER 3 umschreiben, denn gleich zwei vermeintlich Tote sind hier wieder auf den Beinen. Das beschauliche Leben der Familie Johnson ist gehörig aus den Fugen geraten. Vater, Mutter, zwei Kinder, Großeltern, ein beschauliches Barbecue geben ein Gefühl der Normalität und sind doch nur ein Stück weit Flucht in das, was kurz zuvor noch war. Denn OWEN JOHNSON, die Hauptfigur in FIRE POWER, muss zurück zu seinen Wurzeln, zurück in den Tempel, wo er seine Ausbildung erhielt, um dort mit seinen einzigartigen Kräften die Ordnung wiederherzustellen und dem Terror ein Ende zu setzen.

ROBERT KIRKMAN, so gewinnt man über die Jahrzehnte den Eindruck, ist so etwas wie der QUENTIN TARANTINO des Comics geworden. Er hat mit den WALKING DEAD die alten Zombies einer vergangenen Unterhaltungsära wiedererweckt. OUTCAST entführte in die Gefilde von Besessenheit und Dämonen. INVINCIBLE letztlich spielte mit den Elementen des Superheldengenres und stellte hier einiges auf den Kopf. Mit FIRE POWER hat sich ROBERT KIRKMAN die guten alten MARTIAL-ARTS-Geschichten geschnappt, die mit SHAOLIN, KUNG FU, NINJAS und anderen Facetten des Kampfsports in den 1970ern und 1980ern Kintopp und Television heimsuchten.

Vieles von diesen Kapiteln der MARTIAL ARTS wird der Leser hier wiederentdecken. Nicht zuletzt gab es bereits damals fantastische Einflüsse – das springende Fliegen durch die Lüfte oder das spinnen- und gespenstergleiche Wandkrabbeln schwarzgewandeter Attentäter war nicht mehr wirklich auf rein menschliche Weise zu bewerkstelligen. OWEN JOHNSON, der Hauptcharakter aus FIRE POWER, besitzt die besondere Fähigkeit, FEUERBÄLLE in seinen Händen entstehen zu lassen und mit ihnen zu kämpfen. Das setzt dem Ganzen natürlich noch die Krone auf. Abseits der normalen Welt, jener mit Barbeceus, hat sich eine Parallelwelt entwickelt, in der das Fantastische niemanden ängstigt. ROBERT KIRKMAN lässt mit OWEN JOHNSON als Brückenelement beide Welt mit Karacho aufeinanderknallen. In FIRE POWER 3 wendet er sich dem Finale eines (so sieht es aus) ersten Zyklus zu.

In der ersten Hälfte des von FIRE POWER 3 werden alle Vorbereitungen für das Finale getroffen. Es menschelt und nicht nur auf der guten Seite der Charaktere. Auch jene (ja, nennen wir sie so) Bösen haben ihr Päckchen zu tragen, da sich ihre (na) Revolution nicht so entwickelt, wie sie das über die Ereignisse in Band 1 und Band 2 hinweg erwartet hatten.

Grafisch ist weiterhin CHRIS SAMNEE am Start. Er ist ein reduziert zeichnender Künstler und somit auf einer Linie mit einem frühen MIKE MOGNOLA (zu Zeiten von FAFHRD UND DER GRAUE MAUSLING, später auch nicht mehr) oder auch einem frühen CHARLIE ADLARD (zu Beginn seiner Arbeit an THE WALKING DEAD). Hier wird der Charakter angelegt, der richtige Blickwinkel auf die Szene, der Lauf einer Sequenz über die Seite. Das ist filmisch, fließend und anders als Zeichner, die sehr detailverliebt arbeiten und darauf abzielen, den Leser in ein einziges Bild eintauchen zu lassen.

Je jünger ein Charakter ausfällt, je weniger definiert fällt er zwangsläufig aus, da CHRIS SAMNEE sich durch Vereinfachung selbst eine Verdeutlichung nimmt. Betrachtet man ältere Charaktere wie zum Beispiel den VATER von OWEN JOHNSON oder auch seinen Geschäftspartner LARRY und natürlich ganz besonders den alten WEI LUN kann CHRIS SAMNEE die Figuren selbst auf einer Seite (wie LARRY) viel besser und schneller veranschaulichen.

In der zweiten Hälfte kommt das Austoben. Um im Vergleich zu bleiben, war es vorher noch Television (oder Streaming), wird es dann großes episches Kino. Ausgerechnet beginnend mit einer Szene, die einem JAMES BOND oder auch einem THE ROCK gut zu Gesicht stehen würde. Hier heben die Zeichnungen auch den Spannungsbogen an, hinein einerseits in Hammer-Action (ganz im Stil der großen Kino-Shaolinklöppereien), andererseits in einen recht tragischen Verlauf, den CHRIS SAMNEE fein inszeniert.

Stark im Aufbau, in der Fortführung der bisherigen Handlungsstränge und ihrer Auflösung. ROBERT KIRKMAN schafft es, dass man als Leser mit OWEN JOHNSON und seiner Familie einfach mitfiebern muss. Das ist fantastisch, das ist dramatisch, traurig bis sehr tragisch, mit einem Action-Feuerwerk zum Schluss. Toll gemacht, MR KIRKMAN! (Und MR SAMNEE!) 🙂

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Dienstag, 11. Oktober 2022

RESILIENZ 1 – DIE TOTEN ERDEN

Filed under: SciFi — Michael um 15:21

RESILIENZ 1 - DIE TOTEN ERDENDie Welt ist am Boden. Die Menschen haben nicht mehr genug Nahrung. Die Erde gibt ihnen nicht mehr das, was sie zum Leben brauchen. DIOSYNTA, ein multinationaler Konzern, hat die Kontrolle übernommen. Mittels einer Söldnergruppe werden Menschen zur Feldarbeit zwangsverpflichtet. Unter militärischem Schutz werden Äcker bewirtschaftet. Eine Terrorgruppe, die sich selber DIE SÖHNE GAIAS nennt, bekämpft DIOSYNTA, aber es ist eine Guerilla-Nadelstichtaktik und nicht wirklich wirksam. Daneben gibt es die RESILIENZ, ein Netzwerk von Menschen, die sich aus den Städten und vergifteten Gebieten dahin zurückgezogen haben, wo es zu unwirtlich für den Ackerbau ist. Die RESILIENZ hegt und pflegt Gemüsesorten, sammelt und verteilt Samen, in der Hoffnung, die übrigen Menschen aus ihrer Lethargie zu holen und das natürliche Erbe des Planeten Erde zu bewahren …

AUGUSTIN LEBON packt hier einen sehr düsteren dystopischen Stoff an. Er hat RESILIENZ geschrieben und gezeichnet. (Die Kolorierung übernimmt HUGO POUPELIN.) Es ist eine Welt im Dreck, in der sich die Menschen grundsätzlich vorsehen müssen. Pestizide bringen einen ruckzuck um, wie die Hauptfigur, ADAM, gleich zu Beginn feststellen muss. Eine Tragödie zwingt ihn und seine Freundin AGNES, das Zuhause zu verlassen. In der Welt abseits der Strukturen von DIOSYNTA gehen sich die Menschen gegenseitig schnell an die Kehle. Und doch will man gerade von hier einen Neuanfang organisieren.

DYSTOPIEN üben fortwährenden Druck auf ihre Akteure aus. Hier ist es nicht anders. Eine Ruhepause ist sehr, sehr selten. Überleben steht ganz oben auf der Liste. Nachdem ADAM, wie es scheint, ein vergleichsweise behütetes und versorgtes Leben geführt hat (dank der RESILIENZ) wird er mit Anlauf ins Chaos geworfen. AUGUSTIN LEBON erspart seiner Hauptfigur nichts. An seiner Seite erlebt der Leser den Wahnsinn dieser lebensfeindlichen Erde, in der diejenigen, die ein geregeltes Leben führen, letztlich doch nicht anderes als Sklaven sind. Denn Flucht wird bestraft.

Das erste Drittel ist eine Art kleines Roadmovie in dieser furchtbaren Welt, im Anschluss versucht ADAM nur noch aus dem Wahnsinn zu entkommen, der ihm da als lebenswert präsentiert wird. AUGUSTIN LEBON erzählt den ersten Teil noch relativ gemächlich, aber eindringlich. Danach nimmt die Handlung deutlich mehr Fahrt auf. ADAM will nur noch fliehen. Als ihm endlich eine Erfolg versprechende Gelegenheit dazu begegnet, beginnt der Schlussprint (ein vorläufiger, denn DIE TOTEN ERDEN ist der erste von vier Teilen).

Grafisch arbeitet AUGUSTIN LEBON mit einfachen Outlines. Großflächige Schatten werden nur sehr selten eingesetzt. Striche werden da eingesetzt, wo sie sein sollen. Nichts ist überflüssig. Aber alles, was notwendig ist, wird erfasst. Die verwahrlosten Städte, ausgedörrte Landschaften, verzweifelte Menschen. Aus einer landwirtschaftlichen Szenerie entsteht plötzlich eine Action, die auch in MAD MAX oder ähnlichen apokalyptischen Handlungen Platz finden könnte. Es gibt Gewalt in den Bildern (das bleibt thematisch kaum aus). AUGUSTIN LEBON fügt diese niemals zum Selbstzweck oder im Übermaß ein. Filmisch gesprochen, schwenkt die Kamera mehr darüber hinweg und hält nicht extra drauf.

Insgesamt arbeitet AUGUSTIN LEBON mit einem sehr gefälligen Zeichenstil und einer lockeren Seitenaufteilung. Er hat einen guten Mittelweg zwischen optischer und textlicher Erzählung gefunden.

Eine bodenständige Science Fiction Geschichte der düsteren Art. Die Menschheit befindet sich mit einem Fuß über dem Abgrund. Hoffnung ist (fast) keine in Sicht. AUGUSTIN LEBON konzentriert sich auf drei Figuren (eine mit Unterbrechungen) mit ADAM als Bindeglied des Ganzen. Ein gelungener Einstieg in die Handlung, ein sympathischer Hauptcharakter, der den Leser stark und emotional mitnimmt. Dunkle, starke SciFi! 🙂

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Samstag, 01. Oktober 2022

DAS SCHICKSAL DER WINCZLAV 2 – TOM & LISA 1910

Filed under: Abenteuer — Michael um 16:52

DAS SCHICKSAL DER WINCZLAV 2 – TOM & LISA 1910TOM WINCZLAV erbt. Von nun an nennt er ein riesiges Grundstück sein eigen. Weiden, Wälder, Vieh, Ackerland. Es könnte dem Tunichtgut kaum besser ergehen. Auch seine Schwester, die weit weg in Europa lebt und an die er keine Erinnerung mehr hat, vergisst er nicht. Ein großer Batzen Geld bringt eine Wende in das Leben der WINCZLAV. Aber es wird auch Geheimnis gelüftet. Lange gesichert und versteckt, hält es TOM nicht zurück. Gemeinsam mit einem Angestellten macht er sich daran, in eine lange geheimgehaltene Höhle vorzudringen. Die Entdeckung ist schauerlich…

Moderne Zeiten werfen ihre dunklen Schatten voraus. Über die Jahrhundertwende hinaus marschiert die Welt in den Ersten Weltkrieg. Die Familie WINCZLAV spielt ihre Rollen dazu gleich auf zwei Kontinenten, in Nordamerika und im alten Europa, dem zentralen Kriegsschauplatz.

Diesmal stehen zwei WINCZLAV im Mittelpunkt der Familiengeschichte, die Geschwister TOM und LISA. Sie könnten kaum unterschiedlicher sein. TOM führt auf dem nordamerikanischen Kontinent ein eher nichtsnutziges Leben, verprasst sein Geld und läuft vollbusigen Frauen hinterher. LISA hingegen, von ihrer Mutter in Europa erzogen, hat einen besonderen Traum. Sie möchte unbedingt fliegen. Leider macht ihr der Krieg einen Strich durch die Rechnung. Und TOM, einige Zeit später, findet schließlich doch noch seine Profession und entwickelt sich, niemand hätte das vorhersehen können, zu einem echten Machtfaktor.

JEAN VAN HAMME verwebt das SCHICKSAL DER WINCZLAV fein mit der Historie und verknüpft wahre Ereignisse mit den fiktionalen Charakteren TOM und LISA. Der Autor sorgt allerdings dafür, dass der junge Mann deutlich weniger in die Menschheitsgeschichte involviert wird. Bei der jungen Frau sehen die Geschicke schon anders aus. Ihr Einfluss größer, dafür werden die Auswirkungen sehr gut kaschiert. (Das Titelbild gibt einen kleinen Hinweis auf LISAS Eingriff in den Ablauf des Krieges; wenn auch allein dieser Hinweis schon wieder in die Irre führen kann.) Der Kniff, der JEAN VAN HAMME hier gelingt, ist sehr schön an den beiden Hauptcharakteren ablesbar. Immerhin handelt es sich nicht nur um Geschwister, sondern sogar um Zwillinge. Jeder mag für sich selber herausfinden, wenn er/sie symphatischer findet. Feststeht, dass eine Figur kein Held sein muss, um erfahren zu wollen, wie es mit ihr weitergeht.

PHILIPPE BERTHET ist einer der Comic-Zeichner für alle Fälle. Die Striche sind in seinen Zeichnungen auf das Nötigste beschränkt. Die Bilder sind von einer strengen Exaktheit, eine moderne klare Linie, sehr realistisch, mit sehr strukturiertem Seitenaufbau. Hier findet sich keine Hektik, der Leser darf und soll sich Zeit für die Geschichte nehmen. Darüber hinaus ist PHIILIPPE BERTHET einer jener Zeichner, die nichts zu kaschieren versuchen. Ist vielleicht eine Perspektive problematisch? PHILIPPE BERTHET zieht das Bild durch, während es schon mal Kollegen gibt, die Details oder schwierige Partien hinter einem geschicktem Schatten verstecken.

Ein wichtiges Thema dieser Geschichte ist die Luftfahrt in Frankreich kurz vor und während des Ersten Weltkriegs. PHILIPPE BERTHET verarbeitet die Flugszenen über den Schlachtfeldern, ein paar kleinere Kriegsszenen mit stilistischem Abstand. Das Grauen des Krieges erreicht so nicht das volle Ausmaß seines Schreckens. Und natürlich geht es um Luftkämpfe. Der Tod am Boden in den Schützengräben wird weitestgehend außer Acht gelassen. Die Flugzeuge jener Epoche tun ihr Übriges durch ihr zerbrechliches Äußeres einen eher künstlerischen Eindruck zu erwecken. Vom martialischen Aussehen der Konstruktionen im Folgekrieg sind sie noch weit entfernt. Darüber wirkt der Rote Baron in seiner Fokker DR 1 eher wie ein Blickfang als eine echte Gefahr (was er in Wahrheit als tödlicher Pilot ist).

Die Macht der Frauen ist in jenen Tagen noch eingeschränkt. Einige kämpfen mit dem berühmten Waffen, die ihnen im Umgang mit Männern zur Verfügung stehen (und gewinnen hierdurch nicht zwangsläufig wie JEAN VAN HAMME zeigt), andere nehmen sich den Platz, von dem sie wollen, dass er ihnen zusteht, selbst wenn dieser Platz auf dem Pilotensitz in einem Jagdflugzeug über den Wolken ist. Eindrückliche Gegensätze, fein geschildert, durch den Charakter der LISA sogar nachhaltig und sehr spannend, optisch (dank PHILIPPE BERTHET) und erzählerisch.

Tolle Familiensaga, gleichzeitig eine unaufdringliche Geschichtsstunde. Zwei Hauptstränge (die der beiden Geschwister), die nur lose miteinander verknüpft sind, zeigen was zur selben Zeit auf zwei verschiedenen Kontinenten los war. Und es zeigt, stärker noch als zuvor, wie sich ein Charakterbild der WINCZLAV abzuzeichnen beginnt. Fein von einem meiner Lieblingszeichner, PHILIPPE BERTHET, in Szene gesetzt. (Eine Kenntnis der Hauptreihe LARGO WINCH ist nicht erforderlich. Aber der zweite Teil der Trilogie von DAS SCHICKSAL DER WINCZLAV könnte zur Recht Neugier wecken.) Klasse! 🙂

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