Das normale Leben hat Clark Kent in Metropolis eingeholt. Der Reporter des Daily Planet kommt wie jeden Morgen zur Arbeit, beinahe ungesehen, da irgendwie kaum einer richtig auf ihn reagiert. Einzig Perry White, seines Zeichens Boss, hält dem zwar emsigen Reporter eine Standpauke. Qualitativ ist Clark spitze, aber es fehle ihm der nötige Biss. Wie gut, dass Clarks Alter Ego Superman über die nötige Energie verfügt. Als er hört, dass Lois Lane mitten in einer terroristischen Erpressung in Paris gelandet ist, macht er sich sogleich auf den Weg.
Die Rettungsaktion verläuft dramatisch, jedoch erfolgreich. Allerdings zieht Supermans Entsorgung einer Bombe weitere Konsequenzen nach sich. Drei kryptonische Schwerverbrecher, die von Supermans Vater Jor-El einst persönlich inhaftiert wurden, werden durch die Explosion der Bombe aus ihrem Gefängnis, der Phantomzone, befreit. Leider befindet sich das durch das All wandernde Gefängnis gerade in der Nähe der Erde. Die drei Schurken erhalten durch die Strahlen der Sonne die gleichen Kräfte wie Superman.
Von all dem ahnt der schwer verliebte Clark noch nichts. Er muss sich gegen Lois’ Ahnungen wehren, die die Vermutung hegt, er sei Superman. Zuerst vermag er noch diesen Verdacht zu zerstreuen. Doch bald passiert ihm ein folgenschwerer Fehler. Superman ändert sein Leben radikal. Für Lois ist er bereit, auf seine Kräfte zu verzichten. Derweil haben die anderen Kryptonier die Erde erreicht. General Zod und seine Spießgesellen beginnen damit, die Erde unter ihre Herrschaft zu zwingen. Ihr Weg führt bis ins Weiße Haus. Nur Superman könnte sie aufhalten, doch der bleibt verschwunden. Zu allem Überfluss bietet ein weiterer Verbrecher den dreien seine Dienste an: Lex Luthor.
Nachdem Superman sogar die Zeit beeinflusst hat, bekommt er es im zweiten Teil der Saga mit drei Landsleuten zu tun, die furchtbarerweise ebenso stark sind wie er selbst. Christopher Reeve ist hier wieder in der Rolle zu sehen, die sein Leben verändert hat.
Cineasten können sich über Terence Stamp als General Zod freuen. (Star Wars Fans kennen Stamp auch als den Hohen Kanzler Valorum aus Episode I.) Supie-Fans konnten im englischen Original der Serie Smallville erleben, dass er dort die Stimme von Jor-El übernahm. In der Verfilmung Electra wechselte er kurzzeitig das Comic-Universum. Sarah Douglas spielt als Ursa an seiner Seite. (In Conan der Zerstörer trat sie als Königin Taramis in einem anderen Comic-Universum auf – freilich gab es Conan als Pulp Fiction zuerst.) Auch Douglas lieh ihre Stimme dem DC-Universum. Zunächst in der Superman Zeichentrickserie, später in Batman of the future (Orig.: Batman beyond). So schließt sich auch hier ein kleiner Kreis.
Nur Jack O’Halloran alias Non, der etwas schweigsame kryptonische Muskelprotz fand nicht mehr den Weg zurück.
Seien wir ehrlich, die Bösewichte in Superman 2 sind recht eindimensional. Weder Stamp noch Douglas empfehlen sich hier für eine schauspielerische Auszeichnung. O’Halloran kann immerhin ein komödiantisches Potential zugebilligt werden. Seine mageren Versuche, den Hitzeblick anzuwenden, sind schon für einen Lacher gut.
Stamp spielt einen General, der einfach zu dumm ist. – Inzwischen sind die Bösewichter schlauer geworden, wie die Zuschauer unlängst in Batman begins sehen konnten.
Was den Film für Fans auf jeden Fall sehenswert macht, ist ganz einfach Christopher Reeve. Die Szenen, wie er versucht, Lois Lane von ihren Nachforschungen abzubringen, machen Spaß. Die Sensationsreporterin glaubt, dass Clark Kent und Superman eine Person sind. – Sehen wir den Autoren nach, dass ein Stolpern für Supies Demaskierung verantwortlich ist. (Erstaunlich, dass Mario Puzo, der den Paten ins Leben rief, am Szenario von Superman 2 beteiligt war. Ich glaube, er hat den Job zu leicht genommen.)
Lex Luthor, gespielt vom begnadeten Gene Hackman, gerät in der zweiten Folge von Superman leider etwas ins Hintertreffen. (Wir werden sehen, wie Kevin Spacey, immerhin von einem ähnlichen schauspielerischen Kaliber, mit diesem Erbe klar kommt. Wir werden ihn in Superman returns als Lex sehen dürfen.)
Vielleicht unter dem Strich etwas altmodisch anzuschauen – aber gerade das macht auch einen guten Teil des Charmes des Films aus. Es sollte allen Fans aber auch die Wartezeit bis zum nächsten Kinoabenteuer verkürzen. 🙂