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Comic Blog


Samstag, 29. Juli 2006

X-Men – Der letzte Widerstand

Filed under: Comics im Film,Superhelden — Michael um 15:06

X-Men - Der letzte WiderstandScott Summers alias Cyclops (James Marsden) trauert seiner verstorbenen Freundin Jean Grey immer noch hinterher. Seit ihrem Tod ist er nicht mehr der Alte. Auch Wolverine (Hugh Jackman) kommt nicht umhin, mit seinen Gefühlen für Jean zu kämpfen. Scott, der um Wolverines Rivalität um Jeans Gunst wusste, wird seine Trauer dadurch nicht leichter gemacht. Doch damit nicht genug. Magneto alias Eric Lensherr (Ian McKellen) sammelt immer mehr unzufriedene Mutanten um sich, damit ein endgültiger Schlag gegen die Menschen geführt werden kann.

In diese emotional aufgewühlte Zeit platzt die Nachricht, dass der Worthington-Konzern ein Mittel gefunden hat, um das Mutanten-Gen zu unterdrücken. Nicht wenige Mutanten sehen darin die Möglichkeit endgültiger Befreiung ihres Außenseiterdaseins. Besonders Rogue (Anna Paquin) tendiert stark zu dieser Möglichkeit, stellt es doch für sie den einzigen Ausweg dar, ihren Freund Bobby alias Iceman (Shawn Ashmore) endlich zu berühren, ohne ihm zu schaden.
Unter den X-Men herrschen allerdings auch starke Vorbehalte gegen das neue Mittel, das nicht nur die Mutanten, sondern auch die Menschen spaltet. Bald spitzen sich die Ereignisse zu. Scott sucht den See auf, in dem Jean ihr Leben verlor. Es wird Scotts letzter Ausflug. Als Wolverine und Storm (Halle Berry) auf Scotts Spur auch zum See gelangen, hat sich dort die Realität verschoben. Sie finden einzig Scotts Quarzbrille schwebend vor. Ein furchtbarer Verdacht bemächtigt sich ihrer.

Leider ist ihre Sorge nicht nur berechtigt, sie erfasst auch nicht im geringsten die Bedrohung, der die X-Men in der nächsten Zeit gegenüberstehen werden. Die wirklichen Feinde kommen diesmal nicht aus der Bruderschaft der Mutanten – sie kommen aus den eigenen Reihen.

Eine Form von Lifting erfährt der Kinozuschauer, als Professor X und Eric Lensherr die junge Jean Grey besuchen. Patrick Stewart und Sir Ian McKellen erhalten dank modernster Computerretusche ein um 20 Jahre jüngeres Aussehen, faltenlos und frisch.
Computerretusche – oder besser: Arbeiten mit oder an lebenden oder verstorbenen Menschen sind nicht neu. Erinnert sich noch jemand an den Werbespot mit Steve McQueen für eine bekannte amerikanische Automarke? Die Szenen mit seinem Gesicht wurden dem Thriller Bullit entnommen und recht genial eingebaut. Als vor ein paar Jahren Gerüchte aufkamen, es solle ein Film mit Sean Connery verfilmt werden – aber mit einem jüngeren Ich aus der Zeit der Bond-Filme, wollte ich das nicht so recht glauben. Diese kleine Szene aus dem neuen X-Men Film stellt aber genau einen weiteren Schritt zu diesem Endergebnis dar.
Die Möglichkeiten, die sich so erschließen, sind schier endlos. Und besonders Freunde der phantastischen Genres können zu mancher Idee angeregt werden. – Mir jedenfalls geht es so.

Wer die X-Men aus den Comics mag, gerade in jüngster Zeit, wird auch diese Verfilmung mögen. Im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen finde ich die Szenen zwar ein wenig abgehackt zusammengefügt, aber der Spannung tut das keinen Abbruch. Mein zweiter Eindruck war die Bilderwucht. Insgesamt ist die gesamte Szenerie viel gewaltiger. Was Phönix alias Jean Grey (Famke Janssen) entfesselt, setzt die Telekinetik auf wirklich beeindruckende Weise in Szene. – Und ich muss sagen, nach den ersten beiden Teilen gefällt mir Famke Janssen in ihrer Rolle richtig gut.
Letztlich finde ich, dass die Umsetzung des Comics atmosphärisch wieder sehr nah am Original bleibt – dass sich die manigfaltigen Handlungsstränge aus den Comics nicht zur Gänze auf die Leinwand übertragen lassen, versteht sich von selbst.

Das Beast war ein Fest, der Kampf der Bruderschaft gegen eine Auswahl der X-Men für Fans einfach nur herzergreifend, Wolverines Todesstoß für meine Begriffe spitzenmäßig in Szene gesetzt.
Ich hoffe, alle sind bis zum Schluß (nach dem Abspann) sitzen geblieben und haben noch die kleine hoffnungsmachende Szene auf eine Fortsetzung gesehen: Wer nicht, muss eben die DVD abwarten.

Fest steht, dass nachfolgende Comic-Verfilmungen – z. B. der Ghost Rider oder Superman returns – sich an diesem Feuerwerk aus Handlung und Effekten messen lassen müssen.

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