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Comic Blog


Mittwoch, 31. Januar 2007

Rex Mundi – Der Wächter des Tempels

Filed under: Mystery,Thriller — Michael um 20:29

Rex Mundi 1- Der Wächter des TempelsDr. Julien Saunière ist auf seine Art ein guter Mensch in dieser Welt. Es kommt vor, dass er Menschen für kleines oder auch gar kein Geld behandelt. Er hilft oft und gerne. Doch der Tag, an dem er sich entschloss, Pater Marin zu helfen, gehört zu den schwärzesten seines Lebens.
Tief unter der Stadt ist Pater Marin für die sorgsame Aufbewahrung wichtiger kirchlicher Manuskripte verantwortlich. Eines Tages geschieht etwas Seltsames. Marin schreitet in die Tiefe. Noch nie hat er selber die verborgenen Räume betreten. Der Geruch, den er riecht, ist teuflisch, schwefelig – und ein Manuskript fehlt. Dr. Saunière ist der einzige Mensch, dem Marin vertrauen kann. Saunière verspricht, den Dingen auf den Grund zu gehen. Bald schon bereut er diese Zusage.

Die erste Spur führt in ein schlimmes Viertel. Pater Marin hatte Kontakte, die einem Pater nicht zustehen. Die Frau, die im Kontakt zu ihm stand, hat ihre Aufgabe, die ihr bei dem Diebstahl aufgetragen war, ebenfalls längst bereut. Der Anblick, der sich Dr. Saunière bei ihrem Fund bietet, geht unter die Haut.
Eigentlich ist für Saunière zu diesem Zeitpunkt auch der Fall erledigt. Er ist schließlich kein Kriminalist. Fälle wie dieser wird die Inquisition auf den Plan rufen. Niemand, der bei klarem Verstand ist, wird sich in Ermittlungen der Inquisition einmischen. Aus dem guten Vorsatz wird allerdings nichts, denn ein geheimnisvoller Killer geht in Paris um.

Eine alte Liebe meldet sich in Saunières Leben zurück. Leider kann er ihr nicht die Aufmerksamkeit widmen, die ihr zustünde. Der Doktor ist bald kein Ermittler mehr, sondern ein Gejagter, dessen Leben an einem seidenen Faden hängt.

Rex Mundi nimmt den Mystery-Kenner auf eine Reise in eine andere Welt. Sie kommt uns bekannt vor, aber irgendwie hat sie sich nicht so entwickelt, wie wir es gewohnt sind.

Verschiedene große Reiche teilen die Welt unter sich auf. Das Emirat Cordoba, Frankreich, das Preußische Reich, das Heilige Römische Reich, das Vereinigte Königreich und viele andere. Die katholische Kirche hat ihre weltliche Macht niemals verloren und wirkt stets an allen wichtigen Bereichen des täglichen Lebens in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts mit. Berufe sind in Gilden organisiert. Undenkbar einer vernünftigen Arbeit nachzugehen, ohne einer Gilde anzugehören.
Und es existieren Magie und Hexerei. – Und wer weiß, was es sonst noch gibt und sich lieber hinter den Kulissen versteckt.

Inquisition erklärt dem Verbrechen den Krieg.

Diese Welt ist unheimlich und von Autor Arvid Nelson hervorragend beschrieben. Als Leser kann es einem nur kalt den Rücken hinunterlaufen bei der Vorstellung, eine Institution wie die Inquisition könne in der heutigen Welt noch eine derartige Macht besitzen und sogar als eine Art Polizei fungieren. Der andersartigen Aufteilung dieser Welt fügt Nelson viele uns bekannte Versatzstücke hinzu. Im Hintergrund der Handlung keimt ein großer Konflikt zwischen den Weltreligionen heran. Der Islam scheint bereit zu sein, sich noch weiter auszudehnen. Außerdem sind die großen europäischen Staaten immer noch auf Kolonisation ausgerichtet. In Frankreich melden sich Stimmen, die den europäischen Nachbarn ihre Erfolge auf diesem Gebiet nicht gönnen.
Aber bislang weigert sich der französische König noch, diesen Stimmen zu folgen. – Die politische Situation, die sich in Gesprächen und Zeitungsartikeln äußert, ist ebenso spannend wie der unheimliche Kriminalfall, dem Dr. Saunière nachgeht.

Auf der anderen Seite ruft uns Nelson die Geheimbünde des Altertums ins Gedächtnis. Der Einfluss solcher Geheimbünde wird heute immer wieder angeführt, in der beschriebenen fiktiven Welt sind sie überhaupt nicht von der Hand zu weisen und finstere Realität. Die Magie, die hier etwas verschwommen im Spiel ist, wird von Kapitel zu Kapitel zur größeren Bedrohung. Wie sich letztlich ins Bild setzt, ist gruselig gelungen. – Wenn das Böse auf jegliche Worte verzichtet, ist seine Wirkung auf den Leser oder Zuschauer meist noch effektiver. So ist es auch hier.

Grafisch teilen sich Zeichner EricJ und Kolorist Jeromy Cox die vortreffliche Gestaltung. Sie tanzen durch die unterschiedlichsten Seitenaufteilungen und Perspektiven. Die düstere Welt schlägt sich auch in den Bildern nieder. Dunkle Farben sind hier vornehm, die Inquisition trägt glänzende Masken, während ausgerechnet der Engel des Todes in Weiß gekleidet ist. Arvid Nelson kann sich voll und ganz auf EricJ verlassen, denn streckenweise kommt die Geschichte mit dem allernotwendigsten Text aus.

Ein außerordentlich gelungener Mystery-Thriller, dessen Düsternis toll durch die Grafiken unterstrichen wird! Wegen seiner Ansiedlung in einer Parallelwelt ist er für viele Überraschungen gut. 😀

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Dienstag, 30. Januar 2007

Die Legende der Drachenritter – Jaina

Filed under: Abenteuer,Mystery — Michael um 20:55

Die Legende der Drachenritter 1 - JainaJaina und Ellys erreichen die Stadt, die sich majestätisch in die Wasserfälle schmiegt. Es ist die Zeit, in der die Drachen zurückkehrten und das Übel mitbrachten. Jaina und Ellys haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Drachen, der die Stadt bedroht, zu töten.
Es ist eine Zeit, in der alle von den Veränderungen, die die Drachen mit sich bringen, bedroht werden: Mensch und Tier. Die Lebewesen mutieren, wenn das Übel, das Böse von ihnen Besitz ergreift. Fortan haben sie nur noch das Ziel, normale Menschen und Tiere zu vernichten. – Aber es gibt eine Ausnahme. Jungfrauen werden nicht vom Übel befallen. Sie sind die einzigen Lebewesen, die sich außerdem in der Nähe von einem Drachen aufhalten können, ohne dass er ihre Annäherung spürt.

Diese unberührten Frauen sind die besten Bewerberinnen für den Orden der Drachenritter, einem kriegerischen Orden, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Monstren zu vernichten.
Jainas Schwester hatte den Auftrag, den Drachen, der das Umland der Stadt verseucht, zu töten. Doch seit vielen Wochen hat niemand Kunde von der jungen Frau. Nun ist Jaina mit ihrer Knappin Ellys vor Ort, um das Schicksal ihrer Schwester zu ergründen. Obwohl sie häufig ihren Nutzen unter Beweis gestellt haben, sind die Drachenritter nicht immer willkommen. Viele trauen jungen Frauen, noch dazu Jungfrauen, eine kriegerische Aufgabe nicht zu. Sie werden verspottet, auch verachtet, aber sie lassen sich nicht aufhalten.

Die Gefahren für eine Drachenritterin warten bei vielen Gelegenheiten. Die Monster, die durch den Drachen entstehen, sind grausam und brutal. Doch viel größer wird die Gefahr, wenn die Frauen ihre Jungfräulichkeit verlieren, den einzigen wahren Schutz, den sie besitzen.

Mit Die Legende der Drachenritter meldet sich das Autorenduo Anne und Gerard, Ange, wieder zurück. Fans werden vielleicht schon Das verlorene Paradies oder Das unsichtbare College von ihnen kennen. Wie im verlorenen Paradies geht Ange mit dieser Erzählung einen sehr erwachsenen und abenteuerlichen Weg.
Ihnen zur Seite steht der Künstler Alberto Varanda, mit dem sie auch Das verlorene Paradies gestalteten. Mit der neuen Zusammenarbeit in Die Legende der Drachenritter zeigt das Trio, dass der bisherige Erfolg keine Eintagsfliege war.

In einer mittelalterlich anmutenden Welt haben die Drachen großes Unheil über die Menschen gebracht. Wie eine Krankheit verseuchen sie Ländereien und schneiden Landstriche voneinander ab. Verschont bleiben die Jungfrauen. Diese haben die Wahl, zum Drachenritter zu werden und einem gewöhnlichen Liebesleben zu entsagen, oder sich dem normalen Volk anzuschließen und stets in Angst vor etwas zu leben, was nicht fassbar ist.
Ange lässt die Gelehrten das Übel gründlich erforschen – auf die übliche Art: Sezieren. Aber Erfolg ist den Weisen nicht beschieden. Ihre Möglichkeiten reichen einfach nicht aus. Am Ende können nur die jungfräulichen Drachenritter das Problem lösen, was sich jedoch nicht einfach gestaltet, denn es gibt sogar Menschen, die ihnen den Kampf nicht gönnen. Ange beschreibt eine Welt, die Vorurteile immer nicht beseitigt hat, nicht einmal im Angesicht einer Gefahr, die eigentlich die Menschen zusammenschweißen sollte.

Dieses allzu realistische menschliche Verhalten setzt sich in den Versuchungen fort, denen sich auch eine Drachenritterin ausgesetzt sieht – vielleicht ganz besonders eine Drachenritterin, denn jedermann weiß von der besonderen Voraussetzung, um Mitglied ihres Ordens sein zu können.
Begierde und auch Neid stellt die Frauen immer vor neue Herausforderungen, manchmal offen, manchmal auch versteckt.
Ange beschreibt eine Welt mit hartem Realismus und mit alptraumhaften Visionen, die schnell in die Realität dieser umschlagen. Mit der Erläuterung der Legende findet der Leser den schnellstmöglichen Einstieg in die Geschichte. Von da an bleibt ihm keine andere Wahl, als mit den beiden Akteurinnen Jaina und Ellys mitzufiebern.

Alberto Varanda stützt den harten Realismus der Erzählung durch seine kompromisslos realistischen Zeichnungen. Die grafische Darstellung der menschlichen wie auch der monströsen Charaktere ist beeindruckend.
Besonders gelungen sind jedoch auch seine großräumigen Bilder, die einen detailreichen Eindruck dieser Welt vermitteln. Dies findet sogleich zu Beginn mit der architektonisch zerbrechlich wirkenden Stadtansicht statt.
Diese Anmutung findet sich später in der Landschaft, Rüstungen und natürlich dem Drachen selber wieder – von dem ich mir einen längeren Auftritt gewünscht hätte. Aber als Freund von Drachenzeichnungen kann man von mir nichts anderes erwarten.

Die Farbgebung von Delphine Rieu stützt die Zeichnungen von Varanda, dominiert sie aber nicht und lässt ihnen die Oberhand.

Ein fantastisches (gutes, bisweilen gruseliges) Fantasy-Abenteuer mit mittelalterlichem Realismus. Das Erfolgsteam Ange und Varanda beweist wieder einmal seine Stärken. 😀

Die Legende der Drachenritter 1 – Jaina: Bei Amazon bestellen

David Lloyd signiert

Filed under: Meldungen — Michael um 19:32

KickbackDavid Lloyd, der Zeichner, der mit V wie Vendetta die Leserschaft aufmerksam machte, ist zum Erscheinen seines neuen Comics Kickback auf Signiertour durch Deutschland. Seine Stationen:

14.2. Koblenz: 16-18 Uhr Sammlerecke, Hohenzollernstraße 40, 56068 Koblenz
15.2. Frankfurt: 15-17 Uhr T3 Terminal Entertainment, Große Eschenheimer Straße 41 A, 60313 Frankfurt
16.2. Stuttgart: 16-18 Uhr Karstadt, Königstraße 27-29, 70173 Stuttgart
17.2. Nürnberg: 10-12 Uhr Ultra Comix , Vordere Sterngasse 2, 90402 Nürnberg
17.2. Berlin: 18-20 Uhr Modern Graphics Europa-Center (UG), Tauentzienstraße 9-12, 10789 Berlin
18.2. Berlin: 14-16 Uhr Ludwig. Presse und Buch, Filiale Bhf Berlin-Alexanderplatz, 10178 Berlin

Quelle: Presseinformation Ehapa Comic Collection

Montag, 29. Januar 2007

Fathom Sonderheft 6

Filed under: Mystery,SciFi — Michael um 20:55

Fathom Sonderheft 6Akiko Nigata ist die persönliche Sekretärin von Cannon Hawke, dem Leiter einer Firma, dass Unternehmen in internationalen Wirtschaftsfragen berät. – Eigentlich ist Akiko einer Art Mädchen für Alles, die Cannon den Rücken freihält.
Cannon ist ein Mann, der seine Freiheit liebt, was wahrscheinlich besser ist, denn seine Gesellschaft kann für Unbeteiligte äußerst gefährlich werden. Cannon ist ein gefragter Mann, der sich im Laufe seines Lebens viele Feinde gemacht hat – überseeisch und unterseeisch.
Akiko sorgt dafür, dass er sich im Verlaufe seines Berufslebens um nichts anderes kümmern muss. Sie glaubt tatsächlich, dass Cannon ein Privatleben hat. Eines, in dem es Frauen gibt, vielleicht Hobbys, Ausschweifungen und natürlich die Ruhe nach dem Feierabend. Weit gefehlt. Ruhe gehört zu den Situationen und Worten, die für Cannon absolut fremd sind. (Obwohl das Cover des vorliegenden Bandes etwas anderes aussagt.)

Vereint im Kreis, der von Schwarz ins Blau uns umfließt – ein Kreis, der Rat, König und Freiheit umschließt . . .
So beginnen in einer uns unbekannten Gesellschaft alle Märchen und Mythen. Es gab eine Zeit, als Aspen diese Geschichten über alles liebte. Vor dem Einschlafen gab es nichts Schöneres, als diese Geschichten zu hören.

Es war einmal ein alter Mann, der gemeinsam mit seiner Frau in einem Fischerdorf lebte, dass von einer Gruppe von Haien unter der Führung des Hai-Königs U’Iaka beschützt wurde. Das Paar hatte unter dem Schutz der Haie stets ein gutes Leben und reiche Fänge. Doch eines fehlte: ein Kind. Niemals war dem Paar das Glück beschieden gewesen, Nachwuchs zu bekommen, dem sie all ihr Wissen weiter geben konnten.
Der alte Mann bittet den König der Haie um Hilfe, aber dieser weiß nichts über die Nachkommen der Menschen. Doch der König fühlt sich den Menschen wegen ihrer reichhaltigen Fischopfer sehr verbunden und verspricht jemanden zu suchen, der Antworten auf die Fragen und Bitten des alten Mannes hat.
Zur vereinbarten Zeit erwartet den alten Mann aber nicht der König der Haie mit dem Weisen, der alles weiß. Stupsnase, ein gewitzter Delphin, gibt sich als Weise aus. Kann der Alte ihm trauen?

Das sechste Sonderheft der Fathom-Reihe wirft einen neuen, ganz anderen Blick auf dieses Universum. In zwei ausgewählten Geschichten erfahren wir mehr über die Welt von Aspen und Canon.

Die erste Geschichte, The Finer Details, von Stammautor J.T. Krul beschreibt einen Alltag von Akiko, Cannons rechter Hand, und Cannon, dem Mann, dem Action und weltweite Verwicklungen nicht fremd sind. Marcus To setzt die Handlung auf bekannt hohem Niveau in Szene.
Geschickt spielt Krul mit den Erwartungshaltungen der Leser und insbesondere von Akiko. Cannon, der smarte Geschäftsmann, der in jedem Hafen eine Yacht hat, muss höchstwahrscheinlich auch in jedem Hafen ein Mädchen haben – wie man es von Seeleuten und Playboys her kennt. Die Wahrheit sieht wie so oft ganz aus. So weicht auch Akikos Vorstellung von Cannons Privatleben ganz gehörig von der Realtität ab. Während sie glaubt, ihr Chef – an dem sie auch ein privates Interesse hat – würde sich mit diversen Frauen vergnügen, vergnügt er sich in Wahrheit mit einem Duo Auftragskiller.
Für den Leser ist sehr schön zu sehen, wie Cannon seine Kräfte einmal in voller Stärke einsetzen kann. Die Resultate sind grafisch entsprechend beeindruckend.

Ein schönes und sehr gelungenes Experiment stellt die Geschichte Kisela von Peter Steigerwald dar. Hat er sich in der ersten Geschichte nur um die Kolorierung gekümmert, übernimmt er in der zweiten Hälfte des vorliegenden Bandes jeden Arbeitsbereich in Personalunion. Dabei herausgekommen ist eine wunderbare Erzählung, die den Leser in die Mythen von Fathom entführt und sehr gelungen verschiedene grafische Stile miteinander mischt.
Auf sehr ruhige Art erzählt Peter Steigerwald sein Märchen auf jeweils einer kompletten Seite, während die benachbarte Seite ganzseitig illustriert ist. So entsteht ein richtiges Märchenbuch, das wegen seiner Hauptfiguren und fremdartigen Wesen fesselt, unterhält – aber auch berührt, ganz so, wie es sich für ein gut erzähltes Märchen gehört.

Eine gelungene neue Mischung zweier Erzählungen aus dem Fathom-Universum mit Ansichten, die Stammlesern einen neuen Blickwinkel bescheren und Neulingen einen guten Einstieg geben.

Samstag, 27. Januar 2007

Morgana 2 – Das Geheimnis der Krritt

Filed under: Superhelden — Michael um 23:16

Morgana 2 - Das Geheimnis der KrrittEin Arkanum fehlt dem Feind noch. Wenn das mythische Artefakt dem Feind in die Hände fällt, wird er kaum noch zu besiegen sein. Morgana und ihr Freund Rosso müssen unter allen Umständen vor dem Gegner am Versteck des Artefakts eintreffen. Ihr Zielplanet, die Heimat der Krritt, wurde vor langer zu einer Eiswüste. Nicht mehr viele von Rossos Spezies, selbst ein Krritt, sind übrig geblieben. Merlin, Morganas Mentor, bleibt im Orbit zurück, um den Sprungpunkt gegen Verfolger zu sichern. Das Duo macht sich an die gefährliche Landung.

Von nahem sieht die eisige Oberfläche noch trostloser und lebensfeindlicher aus als dem Cockpit des Raumschiffs heraus. Auf ihrem langen Marsch erzählt Rosso Morgana die Geschichte seines Volkes. Wer sie waren und wie sie zu dem wurden, was sie nun sind. Es ist eine Geschichte über eine Revolution, einem Kampf gegen Sklaverei. Ein Fremder mit einem Arkanum half den Krritt sich gegen ihre Herren zu erheben. Die Krritt legten all ihren Hass in den Kampf und nutzten ihre neuen, viel stärkeren Körper, um sich ein für alle Mal ihrer Herren zu entledigen.
Nach diesem Kampf gab es keine Ruhe. Die Krritt bewiesen ihre Dankbarkeit und zogen für ihren neuen Herren, den Fremden mit dem Arkanum in den Krieg. Doch irgendwann endete es und das Eis kam.

Die Zeit wird knapp. Merlin erwartet im Orbit eine unangenehme Überraschung. Vorrtt hat seiner Ankunft eine Vorhut vorausgeschickt, die Merlin ziemlich zusetzt.

Unterdessen sucht das Volk immer noch nach den verschollenen Thronerben Alix und Thor. Hunderte drängen sich um den Palast und prahlen mit ihren Ähnlichkeiten der Kinder, die einst im Brand um ihr Leben kamen.

Die zweite Folge von Morgana – Das Geheimnis der Krritt bringt sehr viele Antworten auf die Fragen, die sich aus dem ersten Teil ergaben. So einiges wurde von den Machern bereits angedeutet. Richtig sicher konnte man sich als Leser jedoch nicht sein. Mario Alberti, Autor und Zeichner, und Luca Enoch, Autor, führen die auf einem anderen, neuen Pfad fort, dadurch dass die Nebenfigur Rosso des ersten Teils viel mehr Gewicht erhält.

Alberti und Enoch spielen auf geniale Weise mit den Erwartungen des Lesers. Genre-Fans kennen natürlich viele Szenarien, Raumkämpfe, Rüstungen, Helden, Bösewichter und vieles mehr aus den Science Fiction Sagas.
Die beiden Autoren fügen ihrem Szenario eine mythische Komponente wie auch eine Variante hinzu, die der Leser aus der Geschichte der guten alten Mutter Erde kennt – wie lange glaubte man, dass es bei diesem oder jenen Unglück überlebende Familienmitglieder gegeben hat. Die Geschichte um Morgana spielt mit dieser Idee und zeigt auch die Hysterie derer, die ihre einzige Chance auf ein besseres Leben darin sehen, sich als Überlebende einer ähnlichen Tragödie auszugeben.
Wieder einmal weiß der Leser mehr als die einzelne handelnde Figur. Alberti und Enoch streuen dieses Wissen wie beiläufig und legen auch Fährten, Spuren, denen der Leser folgen kann.

Die Fährte der verlorenen Kinder ist eine, das Schicksal der Krritt eine andere. Die Krritt, obwohl rattenähnliche, mannshohe Wesen mit vier Armen, haben eine Art Samurai-Ehrenkodex entwickelt. Für den Betrachter fällt es natürlich schwer einen solchen Zusammenhang herzustellen, denn Ratten sind wahrlich keine Lebewesen, die in erster Instanz mit Ehre verknüpft werden. Allerdings schafft die Geschichte Mitleid mit diesem Volk, das einst versklavt war.
Mit Rosso wurde außerdem ein Charakter geschaffen, der Morgana als Hauptfigur zeitweilig in die zweite Reihe verweist. Dieser Zug, auch einmal von bestehenden Erzählstrukturen abzuweichen, schafft Unvorhersehbarkeit und ein gehöriges Maß Spannung.

Zeichnerisch wird die hohe Qualität des ersten Teils aufrechterhalten. Die Farben sind sehr gedeckt und werden durchaus sparsam eingesetzt. In Wahrheit arbeitet Alberti mit dem Nötigsten, um nicht von kleinen Details und vielen Mustern abzulenken, die sich zuhauf in den Bildern finden. Die Farbgebung stützt außerdem die Anmutung der zerbrechlich wirkenden Zeichnungen viel besser als eine überbordende Farbexplosion.

Ein tolles Science Fiction- und Fantasy-Event im Comic-Bereich. Spannend, geheimnisvoll, optisch ein Hit. Mit Morgana und Vorrtt entstand ein neues Feindesduo, dessen Schicksal eng miteinander verknüpft ist. 😀

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Star Wars Variationen

Filed under: Meldungen — Michael um 23:01

Es ist immer wieder spannend, wie unterschiedliche Zeichner ein Thema darstellen. Im Bereich Star Wars finden sich sehr viele Beispiele dazu. Wer einmal direkte Vergleiche anstellen mag, kann dies unter members.aol.com/jaxxon1138/ tun. Hier finden sich viele rein schwarzweiße Beispiele (darunter auch von Terry Dodson oder Darryl Banks), die unter anderem wohl auch auf Conventions gesammelt worden sind. Besonders interessant sind die einzelnen Variationen von Han Solo, Leia oder Padme. 🙂

Freitag, 26. Januar 2007

Fathom Neue Serie 9

Filed under: Mystery,SciFi — Michael um 17:01

Fathom Neue Serie 9Aspen Matthews wird gejagt. Ein Wesen mit ihren Fähigkeiten stellt für das Militär eine unglaublich wertvolle Waffe dar, die es zu beherrschen gilt. Die junge Frau erregte bereits Aufmerksamkeit, als sie auf einem Passagierschiff, damals noch ein kleines Kind, als blinder Passagier entdeckt wird. Seither steht sie im Interesse eines Mannes namens Maylander, der sich viel von der Frau für seine Ziele verspricht. Aber Aspen ist nicht gewillt, so leicht in die Falle zu tappen.
Außerdem hat sie Freunde, die ihr zur Seite stehen.

Auch unterseeisch steht nicht alles zum Besten. Kiani wurde durch die Attacke der menschlichen Angriffseinheit schwer verletzt. Seither liegt sie im Koma und der Fortschritt ihres Heilungsprozesses ist ungewiss. Ihre Freunde, die über sie wachen, sind außerdem erstaunt darüber, dass Kiani sich in Wasser verwandeln konnte – eine Fähigkeit, die auch für die unterseeischen Bewohner nicht selbstverständlich ist. Siphon macht sich große Sorgen, gleichzeitig ist er aber auch über die Fähigkeit seiner Freundin verblüfft. Es stellt sich die Frage, ob sie selber von dieser Fähigkeit überhaupt wusste. Viel Zeit zur Ergründung dieser Frage bleibt nicht, denn Siphons Vorpreschen in der letzten Versammlung hat mehr Veränderungen gebracht, als er vorausahnen konnte – man hat ihn zu einem Ratsmitglied ernannt.

Während der zurückgekehrte Cannon Hawke dem Rat beichtet, was sich bei seiner Gefangennahme durch Vana tatsächlich ereignete, geht die Jagd auf Aspen unvermindert weiter.

In der 9. Episode der neuen Fathom Serie knüpft Autor J.T. Krul (diesmal im Doppelpack zusammen mit Michael Turner) einige lose Enden zusammen.
Die Vergangenheit von Aspen Matthews, die natürlich bereits Thema war, als Michael Turner sie erdachte und als Comic-Figur einführte, wird hier noch einmal aufgegriffen. Maylander, der mächtige Offizier im Hintergrund, verfolgt Aspen bereits seit Jahren. Die von Krul und Turner verfassten Szenarios und von Koi Turnbull gezeichneten Bilder zeigen Maylander vor seinen Beobachtungsmonitoren regelrecht wie eine Spinne im Netz – allerdings einer recht trägen Spinne, die ihre Netze lieber von anderen spinnen lässt.

Turnbull ist es auch, der in dieser gut erzählten Episode besonders zeigt, was er kann. Beeindruckend hier sind die Auftritte von Cannon Hawke und Aspen, jeweils zur Mitte und zum Schluss des Bandes (ein sehr schönes Cliffhanger-Bild, eines der besten in dieser neuen Serie). Bei Aspen schöpft er aus dem Vollen. Ihre Körperlichkeit wird aus den verschiedensten (auch sehr schwierigen) Blickwinkeln hervorragend getroffen, was sicherlich ein Grund dafür ist, warum Michael Turner ihn als zeichnerischen Nachfolger der Reihe auswählte.
Turnbull beweist außerdem sein Fingerspitzengefühl für Perspektiven und weiträumige Ansichten. Leider bekommt er in dieser Folge nicht genügend Gelegenheit sich hier auszuleben. Es bleibt zu hoffen, dass das Duo Krul/Turner ihm in nächster Zeit entsprechende Vorlagen schreibt, damit er diese Fähigkeit mehr ausnutzen kann.

Aufgeteilt ist das Szenario in die unabhängig voneinander sich abspielenden Erzählteile der Verfolgung von Aspen und die Handlung in der Unterwasserstadt. Beide Umgebungen sind völlig gegensätzlich – grafisch eindrucksvoller fallen die Bilder in der Unterwasserstadt aus, dank der gewohnt guten Farbgebung von Kolorist Peter Steigerwald, der sich gerade mit sehr schönen und phantastischen Farbübergängen hervortut.
Das Team Jason Gorder und Don Ho inkt die vorliegende Episode. Der Strich ist leicht ausgeführt und sitzt. In diffizilen Strukturen wie den Ansichten von wild durcheinander liegenden oder wirbelnden Haaren, Außenansichten eines amerikanischen Straßenkreuzers und den komplexen Wassergebilden findet sich eine sorgsame und feine Ausführung.

Grafisch wieder einmal Top erzählt die 9. Ausgabe von Fathom die Abenteuer von Aspen und Cannon Hawke diesmal extra spannend weiter. 🙂

Manga made in Germany

Filed under: Meldungen — Michael um 10:15

Einen Blick hinter die Kulissen deutscher Mangaka gibt es ab dem 1. Februar 2007. EMA (Egmont Manga & Anime) hat einen kleinen Film produziert, der deutsche Mangaka begleitet und sie dokumentiert. Natürlich wird auch ein besonderes Augenmerk auf das Zeichnen gelegt. Interviews und Animationen vertiefen den Einblick. Die 10minütigen Clips stehen ab Anfang Februar als Stream oder zum Download bereit unter www.manganet.de.

Quelle: EMA Presseinformation

Donnerstag, 25. Januar 2007

Hellboy – Der Teufel erwacht

Filed under: Abenteuer,Mystery — Michael um 20:21

Hellboy 2 - Der Teufel erwachtDas Böse hat es sich nur versteckt, aber es schläft nicht. Diese Erfahrung macht auch der Industrielle Roderick Zinco, als er sich in die Höhle des Löwen wagt. Zinco kommt jedoch nicht unangekündigt, denn er hat eine Nachricht für die Nazischergen, die bereits einmal Hellboy das Leben schwer machten. Mit Zincos Hilfe sollen die Vorbereitungen für ihre dunklen Machenschaften komplexer und vorsichtiger werden. Besonders Ilsa hat einen finsteren und ausgefallenen Plan geschmiedet. Sie möchte ihre Geliebten von den Toten zurückholen: Vladimir Giurescu – ein Soldat, der die Jahrhunderte überdauerte und höchstwahrscheinlich ein Vampir.

Die Suche nach dem Vampir bleibt der B.U.A.P., der Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen, nicht verborgen. Mehrere Teams werden gebildet, die mögliche Wiederbelebungsorte des Untoten untersuchen sollen. Hellboy bekommt ein Greenhorn zugeteilt und macht sich an die Arbeit, lässt das Greenhorn aber lieber im entscheidenden Moment zurück, denn Hellboy weiß, wenn er loslegt, gibt es Prügel und er mag es sich nicht leisten, wenn der Neue direkt in der ersten Mission verloren geht. Mit einem neuen Raketenrucksack springt Hellboy über dem Zielort ab.
Hellboy wäre jedoch nicht Hellboy, würde alles glatt gehen. Den Beginn einer rasanten Mission macht eine Rakete, die nicht so will, wie Hellboy gerne hätte.
Der Sturz mag den roten Helden auf den Boden der Tatsachen zurückliegen, was aber nichts daran ändert, dass er Auge in Auge mit einer Horde Nazis auch noch rot sieht.

Hellboy kämpft sich durch wie ein Rammbock. In der Folge hat er alle Hände voll und muss auch wieder seine Nehmerqualitäten unter Beweis stellen.
Inzwischen bleiben die gegnerischen Schergen nicht tatenlos. Ein alter Feind ist zurückgekehrt und führt seine Getreuen auf neue Pfade.

Nach dem grandiosen Auftakt nimmt Mike Mignola lose Enden des ersten Teils wieder auf und schickt Hellboy in Der Teufel erwacht erneut gegen einen alten und gewissenlosen Feind: Rasputin ist zurück und schmiedet hinter den Kulissen seine Intrigen.
Das wirklich Schöne an Mignolas Geschichte ist, dass man als Leser, der bereits mit Horrorgeschichten vertraut ist, vieles zu erkennen glaubt. In Wahrheit versteht es Mignola eine Geschichte zu erzählen, in der er mit erstaunlichem Geschick das über den Haufen wirft, was man zu kennen glaubte. Bekanntes wird durch Mignolas Einfälle und seine Rechercheergebnisse aus den verschiedensten Mythologien miteinander verquickt.

Gleich zu Beginn dankt Mignola Dracula und all den anderen Vampiren, die er geliebt hat. Der Weg, den er für seine Erzählung wählt, geht abseits von den bekannten Normen, die in früheren Jahren aber auch aktuell von anderen Autoren erfunden wurden. Mignolas Vampire sind ähnlich düster, aber sie sind weniger greifbar. Sie sind unheimlicher. Ihre Beziehung zu einem Teufel ist realer, weil sich eine göttliche Figur dem hier vorgelegten Vampir Vladimir Giurescu angenommen hat, ihn gleichsam adoptierte. Interessanterweise belässt es Mignola nicht dabei. Der Vampir wird zum Opfer. Beinahe könnte man Mitleid mit ihm haben.
Die Dämonen leiden unter Hellboys Attacken, sie verhalten sich menschlicher als es Monstern für gewöhnlich zu Gesicht steht. Dies ist auch ein besonderer Teil von Mignolas Comic-Welt. Es ist nicht alles nur schwarzweiß. Die Gegner bekommen charakterliche Tiefe, selbst jene Figuren, die so bösartig sind, dass man als Leser wahrlich keine Sympathien für sie empfinden kann. Aber ihr Verhalten und ihre Motivation wirken echt.

Unheimlich ist das Wort, was die gesamte Atmosphäre im vorliegenden Band beschreibt. Schaurig ist das Erwachen des Vampirs, während Hellboys Kommentare das Gruseln regelrecht unterwandern. Man kann nicht anders, man muss lachen und wird doch gleich wieder angespannt, denn nichts lässt einen vorher ahnen, welche Verwandlung als nächstes stattfindet oder ob dem Monster die Flucht gelingt oder nicht.

Mignolas Zeichenstil, den er hier seit dem ersten Band noch einmal vervollkommnet hat, könnte fast als Ethnolook beschrieben werden. Die Reduzierung auf das Wesentliche einer Figur, eines Gegenstands, einer Landschaft oder einer Szene ist als erzählerisches Element auf der gleichen Linie wie die Handlung, weshalb Hellboy auch ein äußerst kompakter Comic ist. Besser können Zeichnungen und Handlung nicht Hand in Hand gehen. Als Leser kann man von diesen dunklen Bildern nicht genug bekommen – erst, wenn die Geschichte ihr Ende gefunden hat.
Es ist bezeichnend für Mignola, dass die Figur Rasputin ihren eigenen Epilog erhält.

Eine unheimlich gute Erzählung von Mike Mignola aus den frühen Tagen von Hellboy. Gruselfans kommen an diesem Standardwerk der Horror-Comics einfach nicht vorbei.

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MangaMagie V: Die Ausstellung

Filed under: Meldungen — Michael um 16:54

Sieger MangaMagie 2006Nach den bisherigen Stationen Rathaus Köln, InterComic Messe, Bahnhofsbuchandlung Grauert in Duisburg und Düsseldorf, Presse + Buch im Hauptbahnhof Wuppertal erreicht die Ausstellung zur MangaMagie V nun Leipzig.

Zwischen dem 12. und 18. Februar 2007 werden die drei Siegerarbeiten des Wettbewerbs in Buchhandlung Ludwig im Leipziger Hauptbahnhof zu sehen sein.

Gezeigt werden: On my way von Anna Ulbricht (1. Platz), Home sweet Home von Natalia Zaitseva (2. Platz) und Was sich neckt … von Ramona Löbke (3. Platz).

Quelle: Pressemitteilung 1/07 Buchhandlung Ludwig