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Comic Blog


Donnerstag, 24. November 2005

Großer Mann ganz klein

Filed under: Superhelden — Michael um 22:04

Die Fantastischen Vier 2Was bisher geschah.
Johnny Storm hat seine Kräfte verloren. Nun, so ganz stimmt das auch wieder nicht. Er hat seine Flammenkräfte verloren. Im Austausch erhielt er die Macht seiner Schwester Susan. Die ehemalige berühmte Unsichtbare ist nun mit den Flammenkräften ihres kleinen Bruders gesegnet und muss lernen, damit umzugehen.
Johnny hingegen wird zum Ziel des allmächtigen Galactus. Denn seine neuen Kräfte ermöglichen es ihm, getarnte Welten aufzuspüren. (Ein Grund, warum Susan beinahe einmal umgebracht worden wäre.)
Johnny, der neue Herold des Weltenverschlingers, versucht das Beste aus seinem Job zu machen. Aber seine Versuche, die bedrohten Völker zu warnen und die Zusammenarbeit mit ihnen zu suchen, scheitern kläglich.

Und nun?
Johnny versucht Galactus schließlich vor Augen zu führen, was der Gigant einmal gewesen ist: Ein Angehöriger einer friedlichen, paradiesischen Welt, die eine sehr hohe Entwicklungsstufe besaß. Leider endete das Universum, in dem sich die Welt Taa befand und damit endete auch das Leben, das Galactus einst gekannt hatte. Er erwachte in einem neuen Universum, nach Ewigkeiten. Das Leben von einst war vergessen, doch ein fürchterlicher Hunger nach Energie treibt ihn seither an.

Johnny, die menschliche Fackel ohne Flammenkräfte, ist ein Sunnyboy ohnegleichen, allerdings taugen seine Überredungskünste nicht viel. Immerhin genügt seine forsche Rede, um seinen Gefährten, Reed, Susan und Ben, Zeit zu verschaffen. An der Seite von Quasar versuchen sie einen verwegenen Plan in die Tat umzusetzen.

Ist Mike Wieringo gut, oder was?
Auf seine Weise ist er ein Stern am Himmel derer, die sich zeichnerisch der Fantastischen Vier annahmen. Alan Davis ist ein Perfektionist alter Schule, Salvador Larroca hat seinen ganz eigenen künstlerischen Strich hinzugefügt, Carlos Pacheco gab den vier Freunden ein außerordentliches Gesicht und eine tolle Welt, aber Mike Wieringo brachte irgendwie etwas verspielt Schönes in das Universum der Fantastischen Vier.

Es gibt viele tolle, und auch einzigartige Zeichenstile (siehe die eben erwähnten Spitzenzeichner), aber bei Wieringo ist es eine Art Zeichentrick, der an entsprechende Marvel-TV-Serien erinnert wie Spider-Man oder X-Men.
Das allein genügt jedoch nicht. Sicher ist Karl Kesel hervorragend als Tuscher, aber die Effekte, die Paul Mounts mit seiner Kolorierung erreicht, geben den Bilder die absolute Klasse.

Die Geschichte birgt einige Überraschungen, so hat Wieringo das seltene Vergnügen, einen kleinen Galactus zu zeichnen, einen, der seine Herkunft zeigt. Der Charakter ist hochmütig und es macht Spaß, zu lesen, wie Galactus einmal New York erlebt, ohne gleich alles abreißen zu bzw. aufessen zu wollen.
Das Ende des vorliegenden Bandes ist ein ziemlich überraschender Cliffhanger, der für die vier Helden eine neuerliche Herausforderung darstellt. Autor Mark Waid weiß ganz genau, wie er die Fans der außergewöhnlichsten Familie der Comic-Welt zu packen hat. Die Serie hat sehr gut begonnen. Ich persönlich als F4-Fan hoffe, dass sie auch längere Zeit läuft. 😀

Samstag, 24. September 2005

Jetzt geht’s rund!

Filed under: Klassiker,Superhelden — Michael um 20:34

Die Fantastischen VierAm Himmel erscheint ein Schriftzug, der die Fantastischen Vier zusammenruft. Reed Richards, Mr. Fantastic, ruft seine drei Freunde. An den verschiedensten Orten in New York machen sich die Freunde auf den Weg. Susan Storm wird unsichtbar. Arglose Passanten glauben, es mit einer Geistererscheinung zu tun zu haben. Ben Grimm, das Ding, eben noch auf der Suche nach Kleidung, die seiner Statur angemessen ist, hinterlässt eine Spur der Zerstörung, als er einigermaßen unbehelligt durch die Stadt zu kommen versucht. Johnny Storm, die menschliche Fackel, benimmt sich nicht viel anders. Eben bastelte er noch an einem Wagen, nur um ihn im nächsten Moment unvorsichtigerweise in Brand zu stecken.

Vier Freunde, Wissenschaftler und Abenteurer gleichzeitig. Sie verließen die Erde in einer Rakete und wurden durch die kosmische Strahlung verwandelt.
Fortan haben sie außergewöhnliche, um nicht zu sagen, fantastische Kräfte. Nicht jeder der vier, allen voran Ben Grimm, ist restlos begeistert davon.

Nicht nur alte Helden ziehen alte Gegner an, auch neue Helden müssen nicht lange auf Bösewichter warten. Aus den Tiefen der Erde greift der Maulwurf (Mole Man) mit seinen unterirdischen Kreaturen an. Der Silver Surfer lockt den allmächtigen Galactus zur Erde. Nur dem Beistand des sonst zurückhaltenden Beobachters ist es zu verdanken, dass die Fantastischen Vier das Ende der Erde abwenden können. Ein Double von Ben Grimm will Reed Richards eigentlich vernichten und erkennt schließlich den noblen Charakter des dehnbaren Wissenschaftlers.

Sie begegnen den Inhumans unter der Führung ihres schweigsamen Herrschers Black Bolt. An seiner Seite Madame Medusa, später einmal ein kurzzeitiges Mitglied der Fantastischen Vier.
Auf sie wartet natürlich Dr. Doom, der Erzfeind ihrer kleinen Familie schlechthin. Diablo, der Hexer, den sie einst unter einem geschmolzenen Berg Gestein begruben, schlägt wieder zu. Und sie gewinnen mit Spider-Man und Daredevil langjährige Freunde.

So mancher Superheld kann heute auf eine jahrzehntelange Geschichte zurückschauen. Dieses Team hat bereits über 40 Jahre auf dem Buckel.
Wer ehrlich ist (und das betrifft auch den Fan), muss zugeben, dass so manche Auftaktgeschichte eines Helden kaum dazu herhält, ihm eine lange Lebensdauer im Comic-Geschäft zu prophezeien.
Mit den Fantastischen Vier verhält es sich ebenso. Die Gruppe verursacht zu Beginn mehr Chaos und Sachschaden als es für die Zusammenkunft von Helden gut ist. Hätten sie so weitergemacht, wären Gegner nie nötig gewesen. Wer die Geschichte der Vier ein wenig kennt, weiß aber auch, dass die Vier zeitweilig von der Öffentlichkeit als tatsächliche Bedrohung aufgefasst wurden.

Eine gelungene Auswahl von Geschichten für einen einzigen Band der Fantastischen Vier zu treffen, dürfte von jedem Fan anders vollzogen werden.
Schön ist auf jeden Fall die zeichnerische Entwicklung von Jack Kirby und der Weg vom eher breiigen Ding zu einem Wesen mit einer pflastersteinartigen Oberfläche. Mit den Bildern unter der Regie von John Byrne kann ich weniger anfangen. Die Zeichnungen von Carlos Pacheco mit der Farbgebung von LIQUID! sind natürlich gigantisch – meiner Meinung nach.

Ich selber hätte mir noch zwei Geschichten unter der zeichnerischen Federführung von John Buscema gewünscht. Seine Episoden vom Kampf des Dings gegen den Hulk oder der Auftritt von Annihilus sind nicht weniger spannend als die vorliegenden Geschichten. Eine Episode von John Romita (F4 gegen Namor) wäre auch nicht schlecht gewesen. Aus neuerer Zeit vermisse ich einen meiner Lieblingszeichner: Alan Davis. Immerhin stammt die Cover-Zeichnung der FAZ-Ausgabe von ihm.

Wie gesagt, eine gelungene Zusammenstellung ist hier sehr, sehr subjektiv. Glänzende Unterhaltung und spannend ist es auf jeden Fall. 😀