Freitag, 19. Oktober 2007
Masane und ihre Tochter Riko erhoffen sich von ihrer Ankunft in Tokio ein besseres Leben. Eine Arbeitstelle, eine Wohnung, es bedarf nicht viel zu dem Glück, was sie sich vorstellen. Das Schicksal meint es anders mit ihnen.
Das große Erdbeben, das Tokio in weiten Teilen zerstörte, hat die Menschen und die Gesellschaft verändert. Kinder sind ein wichtiges Gut geworden. Die Behörden prüfen mit Argusaugen, ob Eltern auch in der Lage sind, für ihre Kinder zu sorgen. Eine allein erziehende Mutter ohne Arbeit und Wohnort kann dies ihrer Meinung nach nicht. Hilflos muss Masane zusehen, wie man ihr ihre Tochter wegkommt. Auch ihre blinde Rettungsaktion hilft ihr nicht weiter.
Doch so hilflos, wie es zu Beginn den Anschein hat, ist Masane nicht. Während des Erdbebens ist etwas mit ihr geschehen, was weder sie noch andere erklären können. Fakt ist, dass eine uralte Waffe sich ihrer bemächtigt hat – und bislang hat Masane keinerlei Kontrolle über das Artefakt, das in einer brenzligen Situation die Oberhand gewinnt und den Kampf geradezu sucht, danach lechzt und ihn genießt.
Masanes erster Kampf rettet ihr zwar das Leben, erschüttert sie jedoch auch. Kurz danach fällt ihr die Erinnerung an das Erlebte sehr schwer. Sobald die Witchblade ihren Körper transformiert, wird sie zu jemand anderem. Es scheint, als teilten sich nun zwei Persönlichkeiten den gleichen Körper.
Masanes neue Fähigkeiten wecken das Interesse zweier Gruppierungen, von deren Existenz die junge Frau nicht einmal etwas geahnt hat. Auf der einen Seite stellt sich ihr ein mächtiger Konzern vor, der einmal im Besitz der Witchblade war und dringend sein Eigentum zurückverlangt, denn nur diese Waffe ist in der Lage einige durchgedrehte Maschinen, Mechas, zu vernichten, die eine Blutspur durch Tokio ziehen. Auf der anderen Seite findet sich eine Organisation, die um jeden Preis verhindern will, dass der Konzern, Douji Industries, die Kontrolle über die Witchblade behält. Zu Masanes Überraschung ist sie nicht die einzige Frau mit einem merkwürdigen Armband.
Diese Interpretation der Witchblade führt den Zuschauer wieder nach Japan, doch es ist wieder eine andere Geschichte. Weder das amerikanische Original, noch die Manga-Version finden sich darin wieder.
Wieder einmal ist Japan, genauer gesagt Tokio, von einer Katastrophe erschüttert worden. Diesmal sind das verantwortliche Erdbeben und seine Auswirkungen eher Nebensache. Masane Amaha wurde inmitten der Katastrophe gefunden, mit einem Säugling in ihren Armen. Aus einem unerfindlichen Grund überlebte sie, wo viele andere starben. Die kleine Rihoko Amaha ist ein aufgewecktes Kind, das mit seinem Verantwortungsbewusstsein und seiner Fröhlichkeit ein ums andere Mal auch ein Vorbild für ihre Mutter ist, die bitter lernen musste, dass Misstrauen in dieser Welt die bessere Grundlage für das Überleben ist – das Auftauchen von Angestellten des Amtes für Kinderfürsorge bestätigt sie in ihren Ansichten nur.
Sind die ersten Probleme von Masane rein weltlicher Natur, wird es allzu bald mystisch, unheimlich, gruselig – bis eine faszinierende Action ausbricht. Mit der ersten Transformation in die Witchblade beginnt auch für den Zuschauer ein unvorhersehbares Abenteuer, dessen erste vier Folgen mit den Titeln Beginn, Zweifel, Widerstand und Bewegung nicht willkürlich gewählt sind.
Die ersten Gegner der Witchblade sind ungewöhnlich. Als Entwicklungen von Douji Industries können sich die Maschinenwesen in Form von Menschen tarnen. Während der großen Katastrophe entkamen einige dieser ungewöhnlichen Mechas und mutierten zu wahnsinnigen Serienmördern. Ausgerüstet mit Bohrern und Mikrowellen versetzen sie die Tokioter Polizei in helle Aufregung. Die hart gesottenen ermittelnden Beamten sehen sich mit grässlich zugerichteten Opfern konfrontiert, eine Lösung ist jedoch in weiter Ferne.
Die Überraschung erfolgt schließlich, zur Freude des Zuschauers, als sich außer der Witchblade noch weitere Feinde dieser Mechas einfinden.
In gewissem Sinne sind diese Frauen eine Art weißes Gegenstück zur Witchblade. Letztlich ergibt sich daraus eine ähnliche Konstellation, wie der Genre-Fan sie aus der Konzeption der Darkness her kennt. Auch dort wird die Darkness mit einem lichten Gegenstück konfrontiert. Aus der ursprünglichen Geschichte, dem amerikanischen Original, finden sich auch Elemente oder wenigstens Charaktere, die die Funktion ihres amerikanischen Gegenstücks erfüllen.
Der Chef von Douji Industries ist eine Art Kenneth Irons, sein Sekretär ist ein Gehilfe wie Ian Nottingham, allerdings ohne die kämpferische Funktion der Ursprungsfiguren. Masane ist kein Cop, sondern eine relativ gewöhnliche Frau ohne Erfahrung im Kampf – so doch wenigstens im Überleben.
Rein figürlich, also optisch, hat Masane die Figur von Sarah Pezini geerbt. Das ist keine Überraschung, denn mit dieser figürlichen Ausführung passt sie in das Muster diverser Mangas und Animes.
Auffallend ist, wie blass die Männer in dieser Handlung bleiben. Sie sind allenfalls Gehilfen, wirklich federführend sind die Frauen. Sie haben die Macht, mystisch wie auch im reinen Alltagsleben. Männer werden zum Spielball, wie der Reporter am eigenen Leib erfährt. Selbst die kleine Riko hat mehr Power als er.
Die Einführung in die Handlung ist harmlos und verrät keineswegs (sieht man von den Alpträumen ab), welcher Horror Masane erwarten wird. Als sie ihr Schicksal, die Fähigkeiten der Witchblade annimmt, was zugleich mit einem Job bei Douji Industries verbunden ist, beginnt die Geschichte zu rennen, nimmt sich aber immer noch Zeit genug für seine Charaktere.
Exemplarisch ist die Beziehung zwischen Mutter und Tochter, die fast ein wenig an Gilmore Girls. Obwohl der Altersunterschied so groß ist, erscheinen sie zuweilen wie Schwestern – und manchmal hat Riko ihrer Mutter sogar einiges voraus.
Feine Charakterzeichnungen der Hauptfiguren, knallharte bunte und laute Kämpfe, phantasievoll inszeniert, präsentiert sich die japanische Variante der Witchblade auf vollkommen neue Weise, nicht weniger düster, vielleicht technischer, in einer Mischung aus Kindlichkeit und purem Horror – jene Mischung, die die japanische Erzählweise in der Welt so populär gemacht hat. 😀
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Donnerstag, 06. September 2007
Unter http://www.luckyluke-lefilm.com/ sind die Teaser zum neuen Lücky Lük – Verzeihung, Lucky Luke Zeichentrickfilm zu bestaunen, der am 5. Dezember 2007 bei unseren französischen Nachbarn startet. Wenn alles gut läuft, kommt er nächstes Jahr vielleicht auch zu uns in die Kinos. Die Vorschau ist jedenfalls ziemlich gelungen. (Sehr schön, wie Luckys Schatten seinen Hut zertrampelt, weil er schon wieder zu langsam war. 😀 )
Außerdem können sich Fans der Serie Largo Winch unter http://www.largowinch-lefilm.com/dotclear/index.php über die Dreharbeiten der Comic- (und Roman-)Verfilmung informieren. Hier erwartet uns ein Realfilm, der einiges leisten muss, will er auf gleicher Augenhöhe mit den tollen Comic-Thrillern rangieren.
Danke für die Tipps und Hinweise an Martin!
Montag, 30. Juli 2007
Der Alltag hat die Fantastischen Vier eingeholt. Rechnungen für Zerstörungen, die bei Rettungsaktionen entstanden sind, wollen bezahlt sein. Reed Richards (Ioan Gruffudd), von seinen Fans Mr. Fantastic genannt, geht vollkommen in seinen Forschungen auf und vergisst darüber völlig die Frau an seiner Seite: Susan Storm (Jessica Alba).
Selbst Johnny Storm (Chris Evans) und Ben Grimm (Michael Chiklis) kommen neben ihren kleinen Rangeleien nicht umhin, zu bemerken, dass der Haussegen schief hängt. – Denn die Hochzeitsvorbereitungen sind in vollem Gange und Reed schenkt ihnen nicht die nötige Aufmerksamkeit. Aber er nimmt sich vor, sich Mühe zu geben. Als auf seiner Junggesellenabschiedsfeier eine Abordnung des Militärs eintrifft und in um Hilfe bittet, weist Reed die zusätzliche Arbeit ganz im Sinne seines Versprechens zurück.
Leider zwingen die Umstände die Fantastischen Vier bald zum Umdenken. Eine seltsame Erscheinung reißt verschiedene Gegenden der Erde ins Chaos. Binnen kurzem kommt es zu dramatischen Temperaturstürzen in Ägypten und im japanischen Meer. Der silberne Blitz, der Ähnlichkeit mit einem Kometen hat, bewirkt in Städten massive Energieabfälle. Reed hat heimlich am Auftrag der Army gearbeitet und einen Detektor gebaut, der das nächste Auftauchen des Fremdkörpers schneller lokalisieren soll. Es ist Pech, dass dieser Detektor auf den Fremdkörper wie ein Leuchtfeuer wirkt und ihn anlockt.
Noch größeres Pech ist es allerdings, dass das Auftauchen dieses Fremdkörpers auch die Hochzeit zwischen Reed und Sue platzen lässt.
Johnny hängt sich an die Erscheinung und kann sie nur unter höchstem Kraftaufwand einholen. Vor der Augen der Fackel schwebt eine silberne athletische Gestalt auf einem ebenso silbern glänzenden Surfbrett in der Luft. Dies sind die letzten Eindrücke, die Johnny wahrnimmt, bevor ihn der Surfer in die Stratosphäre reißt.
Damit nicht genug. Reed macht eine fürchterliche Entdeckung. Er analysiert die Flugbahn des Surfers. Acht Tage, nachdem der Fremde in der Nähe eines Planeten erschienen ist, erlischt jegliches Leben auf dem Planeten. Jede Energie, thermische wie organische, wird extrahiert. Die Fantastischen Vier wollen etwas unternehmen, doch was sollen sie gegen einen Planetenzerstörer machen?
Auch ein alter Freund der Heldenfamilie hat ein großes Interesse an dem Silver Surfer. Victor Von Doom ist zurück, in alter Gestalt, aber nicht weniger machtvoll. Und er hat sich einen Plan ausgedacht, wie er sich die Energien des Surfers zueigen machen kann.
Die Fantastischen Vier sind auf die Leinwand zurückgekehrt! Sie sind etwas reifer und älter geworden. Die Arbeit als Team und der Kampf gegen Bösewichte ist zur Gewohnheit geworden. Alles in allem hat man ihnen wohl keine größeren Schwierigkeiten gemacht, denn die Stimmung ist heiter. Niemand scheint ihnen widerstehen zu können.
Die Beziehung von Reed und Sue ist schon immer ein Kern der Geschichten gewesen. Dieser Umstand findet sich in den ursprünglichen Handlungen wie auch im späteren Ultimativen Universum. Im direkten Vergleich orientiert sich die Verfilmung mehr an den Ultimate Fantastic Four. In ihrer Jugend bemühen sie sich darum, erwachsen zu sein. Reed besitzt zwar seine berühmten weißen Schläfenhaare, doch alt wirkt er damit noch lange nicht. Diese Jugendlichkeit dürfte auch das Einzige sein, was Fans der alten Serienfiguren dieser Comic-Verfilmung ankreiden können. Darüber hinaus gibt sich diese Umsetzung große Mühe, dem Mythos dieser Comic-Heldenfamilie gerecht zu werden. Nach der Einführung der Charaktere im ersten Teil ist diese Fortsetzung noch besser gelungen.
Wir treffen Reed, dessen Labor- und Technikarbeiten zunächst etwas kleiner als gewohnt anmuten. Im Vergleich zu den Ausmaßen, die im ersten Teil gezeigt wurden, wirkt es kleiner. Die HighTech zeigt sich in Details und überrascht. Glaubt man zuerst, Reed sei nur auf kleine handelsübliche Monitore angewiesen, wird die Täuschung durch die Ansicht einer weitaus größeren Abbildungsapparatur ersichtlich. Auch die Spielereien an einem Fahrzeug, dem lange erwarteten Fantastic Car, dass sich so wunderbar aufspalten kann, belegen die Alltagstauglichkeit von Reeds Technik. Die Beiläufigkeit macht es wieder zu etwas Besonderem.
Das Design des Fantastic Cars ist recht gelungen. Fast könnte der Zuschauer den Eindruck gewinnen, statt der großen 4 einen Stern in einem Kreis auf der Haube prangen zu sehen. Von der doch eher altertümlichen fliegenden Badewanne, mit der die Fantastischen Vier in den Urzeiten der Comic-Reihe unterwegs waren, ist nichts mehr zu sehen.
Neuer Film, neue Feinde.
Das gehört sich so für eine Heldenverfilmung. Viele hätten sich angeboten, in der Fortsetzung dabei zu sein. Zwei der gewaltigsten Figuren haben es schließlich geschafft. An erster Stelle steht der Silver Surfer, ihm gleichauf folgt Galactus. Ist der Surfer sehr nah an der ursprünglichen Konzeption, so wie ihn Generationen von Lesern kennen gelernt haben, hat Galactus eine weitere Wandlung durchgemacht. Aus dem einstigen Giganten in einem noch größeren Raumschiff wurde im Ultimativen Universum eine Ansammlung mechanischer Wesen, während wir hier nun eine riesige Energiewolke vorfinden, deren Ausmaße einen kompletten Planeten regelrecht in den Schatten stellen. Man mag als Fan dazu stehen, wie man will, optisch beeindruckend ist es allemal. Als Fan mag man sich die Erscheinung mit dem humanoiden Aussehen des Galactus erklären, das ohnehin nur ein Abbild und nicht das wirkliche Wesen ist.
Das Zusammenspiel der vier Akteure sieht im zweiten Teil lockerer aus als im ersten Auftritt. Der Humor, der für die Fantastischen Vier wichtig ist, wurde an vielen Stellen eingeflochten. Reeds Junggesellenabschied, Sue wieder einmal nackt (und trotzdem gibt es nichts zu sehen), Bens Kräftetausch mit Johnny, Bens Wettbrüllen mit einem Bären oder Stan Lees Versuch auf die Hochzeit von Reed und Sue zu kommen, all das trägt sehr schön zur Atmosphäre des Films bei.
Erstaunlich ist die Tatsache, dass eine Actionszene in London stattfindet. – Wenn es in amerikanischen Filmen mit globalen Problemen etwas zu zerstören gibt, muss eigentlich immer Paris herhalten. Aber der Eiffelturm wäre für das Ding wohl zu schwer gewesen.
Überraschungen sorgen dafür, den Zuschauer in regelmäßigen Abständen auf’s Neue zu fesseln. Ein Höhepunkt hierbei ist sicherlich die Verlagerung aller vier Kräfte in Johnny. Sein Schlagabtausch mit Dr. Doom ist ein richtiger Klopper.
Die Phase des Kennenlernens des Surfers und des Kampfes, die Rückkehr von Dr. Doom und die anschließende Auseinandersetzung sind richtige Spektakel auf der Kinoleinwand. 20 Minuten und ein paar kleine Rätsel mehr hätten dem Film aber gegönnt sein sollen. Es ist schade, dass es keinen Auftritt des Beobachters gegeben hat, der das Szenario perfekt ergänzt hätte. Auch Norin Radds Vergangenheit kommt etwas zu kurz. Einige Ausblicke auf seine Heimatwelt hätten den Gesamteindruck noch abrunden können.
Ein tolles Kinovergnügen für Marvel-Fans (und auch für viele andere, wie ich während der Preview sehen konnte). Stärker auf den Punkt gebracht als andere Verfilmungen, sehr dicht erzählt, mit wahnsinnig guten Effekten und sympathischen Charakteren und einem extrafiesen Bösewicht (sehr gut: Julian McMahon als Dr. Doom) kann Fantastic Four: Rise Of The Silver Surfer noch viel besser gefallen als der erste Teil. Top! 😀
Dienstag, 03. Juli 2007
Clark (Dean Cain) wollte sich nicht provozieren lassen, doch als der Boxer ihn verhöhnt, kann er sich nicht länger zurückhalten. Clark steigt in den Ring.
Bevor es zu einer Schlägerei kommen kann, werden die beiden Streithähne getrennt. Lois (Teri Hatcher) hadert mit diesem Auftrag. Durch ihren Vater, der lange Zeit im Sport als Arzt tätig war und sich spektakuläre Behandlungsmethoden ausdachte, kennt sie das Milieu. Aber die Möglichkeit, ihrem Vater zu begegnen, reizt sie nicht. Trotzdem bleiben die beiden Reporter hartnäckig. Denn irgendwas ist faul an der ganzen Sache. Die Boxer sind viel zu stark. Kann es wirklich sein, dass sie mit ihren Kräften Superman herausfordern könnten? Das würde der Kampf des Jahrhunderts sein.
Plötzlich erscheinen Kinder auf dem Fernsehschirm. Sie wollen nicht viel. Das Einzige, was sie verlangen, ist: Sucht nicht nach uns! Diese Kinder sind anders als andere. Sie sind superschlau. Dennoch haben sie ein Problem. Ihre Intelligenz hat keine natürlichen Ursachen, sondern beruht auf einem illegalen Experiment. Bei finsteren Machenschaften in Metropolis findet sich häufig ein ganz bestimmter Mann, der seine Finger im Spiel hat: Lex Luthor. Davon ahnen Lois und Clark zu diesem Zeitpunkt nichts.
Ein relativ unscheinbarer grüner Kristall wird zum Anziehungspunkt. Ein alter Bekannter von Superman taucht wieder auf der Bildfläche auf. Der Kristall hat ihn neugierig gemacht. Könnte dieser Stein eine Waffe gegen die außerirdische Bedrohung durch Superman sein?
Lois und Clark machen sich auf den Weg nach Smallville. Hier scheint es zu einer Verseuchung von Ackerland gekommen zu sein. Bald offenbaren sich ihre Gegner. Clark, zunächst durch das Kryptonit geschwächt, muss hilflos mitansehen, wie seine Eltern als Druckmittel benutzt werden sollen, damit er Superman zur Hilfe ruft.
Die Fernsehserie Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark brachten einmal mehr den Stählernen auf den Fernsehschirm zurück. Im Mittelpunkt des Interesses standen eher seine Abenteuer als Reporter – die natürlich nie ganz ohne die Fähigkeiten eines Superman auskamen. Die Darsteller, Dean Cain als Clark Kent sowie Teri Hatcher als Lois Lane, hatten außerdem die Aufgabe die Liebesbeziehung der beiden Comic-Figuren von Folge zu Folge aufzubauen. Tatkräftige Unterstützung fanden sie dabei durch Schauspieler-Veteranen wie Lane Smith als Perry White, K Callan als Martha Kent, Eddie Jones als Jonathan Kent, Michael Landes (zu Beginn) als Jimmy Olsen und (zu Beginn) Tracy Scoggins als Cat.
Der Clark der Serie war, seinem Comic-Vorbild gut nachempfunden, etwas zurückhaltend und stets darauf bedacht, einen guten Eindruck zu machen. Sein Auftreten hat immer etwas Sympathisches, aber auch Langweiliges. Lois, ein wenig hochnäsig, erfolgreich, hektisch, sehr weiblich, spielt Clarks Fähigkeiten zunächst herunter, bis ihr Chef Perry White beide mehr oder minder zwingt als Team zu arbeiten. Langsam wächst das Duo zusammen, zuerst kollegial, später auch privat. Und irgendwann fällt sogar das letzte Geheimnis zwischen den beiden.
Die verschiedensten Widrigkeiten machten den beiden Reportern wie auch Superman das Leben schwer. Natürlich war Lex Luthor stets ein Garant für die Intrigen im Hintergrund. John Shea gab einen sehr souveränen hyperintelligenten Gentleman-Verbrecher ab. In dieser Rolle wusste er ebenso zu gefallen, wie einstmals Gene Hackman in den ersten beiden Kinofilmen mit Christopher Reeve. Shea kehrte später noch einmal mit einer Rolle in Mutant X in das Comic-Genre zurück. Ein gewichtiger Gegner war außerdem die Verbrechensorganisation Intergang. Die Gegner, die sich unter dem Dach dieser Organisation einfanden, waren sehr unterschiedlich und zumeist eher durchschnittlich. Phantastischer wurde es durch Gegner wie Tempus.
Wie in jeder Serie war es zuerst noch ein wenig holprig. Die Figur der Cat war etwas fehl am Platze. Michael Landes wurde als Jimmy Olsen ausgetauscht und durch Justin Whalin ersetzt. Whalin wirkte jünger und pausbäckiger, ob er auch die bessere Besetzung war, mag jeder für sich entscheiden. Interessant war der Auftritt seines Filmvaters, einer Art Mini-Bond, in einer Folge, die für viel Spaß und Spannung gut war. Scoggins und Landes blieben den phantastischen Themen treu. Scoggins gehörte später zur Stammbesatzung von Babylon 5, während Landes mit der Special Unit 2 unter Dämonen aufräumte.
Gastauftritte von Genre-Schauspielern sorgten immer wieder für neue Impulse. Bruce Campbell, bekannt aus Xena, Mini-Auftritten in drei Teilen von Spider-Man und der Evil DeadReihe sorgte mit seiner unverwechselbaren Art für Humor in der Serie. Denise Crosby erlangte Ruhm als erste Brückenbesatzungstote der Next Generation im Star Trek-Universum. Der inzwischen verstorbene Peter Boyle (zuletzt: Alle lieben Raymond) glänzte als Gangster – um nur einige zu nennen.
Die Tricks sind aus heutiger Sicht bei weitem nicht mehr aktuell. Die Flugszenen muss man stets vor dem Hintergrund eines Fernseh-Budgets sehen. Andere Tricks wie die Superpuste machten schon einen besseren Eindruck. Die Einsätze Supermans waren natürlich nicht der Mittelpunkt, weshalb man wie in der viel jüngeren Serie Smallville nicht so viel wert auf die Tricks legen sollte.
Dank des Zusammenspiels, das im Laufe der vier Staffeln immer besser gelang, wurde die Serie zu einem gelungenen Vergnügen. Auch Nichtcomic-Interessierte konnten hier gut unterhalten werden. Teri Hatcher legte hier die Grundlage für ihre Karriere, bevor sie mit den Desperate Housewives noch einen Zahn zulegte. In dieser Serie liefert sie eine wunderbar zickige Lois Lane mit einer gesunden Portion Sexappeal ab – wahrscheinlich ein Grund für das Ausscheiden der Figur der Cat, die damit überflüssig wurde.
Dean Cain trat weiterhin fleißig auf, Produktionen mit ihm wurden hierzulande aber seltener gezeigt.
Die letzten Folgen wurden vor 10 Jahren abgedreht, trotzdem gehören die Abenteuer von Lois und Clark immer noch zu den besseren Comic-Serien. Humor, Spannung, eine Prise Romantik: Die Serie fängt die Beziehung zwischen Lois und Clark sehr schön ein. Immer noch zu empfehlen. 🙂
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Samstag, 23. Juni 2007
Iron Man scheint ein neuer Großangriff Marvels auf die Kinoleinwand zu werden. Langsam muss sich der Comic-Fan fragen, warum DC nur so zögerlich nachzieht und gerade einmal mit zweien seiner Helden nachzieht. – Na, gut, es sind Superman und Batman. Aber DC hat ja wohl noch ein bißchen mehr zu bieten.
Freuen wir uns auf das, was tatsächlich kommt. Iron Man wird mit Robert Downey Jr., Gwyneth Paltrow und Jeff Bridges prominent besetzt sein. Der Charakterdarsteller Downey Jr. dürfte sich nicht schlecht machen in der Rolle des Industriellen. Bilder dazu gibt es unter imdb.com und unter sf-fan.de.
Wie so oft sind die ersten Bilder sehr vielversprechend. – Ich bin gespannt, was sich Stan Lee wieder für seinen Gastauftritt einfallen lässt. 🙂
Freitag, 22. Juni 2007
Batsie ist wieder da! 2008 beehrt uns der dunkle Ritter wieder in der Neuauflage mit Christian Bale in der Hauptrolle. Unter www.imdb.com sind einige Studioaufnahmen des neuen Films zu sehen: The Dark Knight.
Nachdem das Batmobil in Batman Begins sehr außergewöhnlich war, scheint man diesen Weg mit dem Design des neuen Zweirads weitergehen zu wollen. Inzwischen kursieren ja auch Bilder von Heath Ledger als Joker im Internet. Noch düsterer, noch irrer, noch erwachsener, könnte das nach Ansicht der Bilder bedeuten. Eigentlich darf man nur noch gespannt sein, ob der nächste Batsie die an ihn gestellten hohen Erwartungen erfüllen kann, oder? 🙂
Freitag, 25. Mai 2007
Peter Parker ist glücklich. Die Menschen lieben Spider-Man. Sie jubeln ihm zu. Leider hat Mary Jane (Kirsten Dunst) alles andere als Erfolg. Ihr erster großer Auftritt auf einer Bühne floppt. Und Peter ist so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass er ihren Kummer nicht bemerkt.
Damit nicht genug. Harry Osborne (James Franco) hat nicht vergessen, wen er eines Nachts neben der Leiche seines Vaters gefunden hat: Spider-Man alias Peter Parker (Tobey Maguire). Nachdem er einen Handel mit Doctor Octopus geschlossen hatte, der leider nicht zum gewünschten Erfolg führte, will er sich nun der Techniken bedienen, die schon sein Vater nutzte. Ausgestattet mit diversen technischen Spielereien schwingt sich Harry in die Luft, um einen vollkommen überraschten Peter zu attackieren.
Diese Attacken hindern Peter nicht daran, seinem Job nachzugehen und die Leute in New York zu retten und so die Straßen sicherer zu machen. Bei dieser Gelegenheit rettet er auch Gwen Stacy, ihres Zeichens Tochter des amtierenden Polizei-Captains und rein zufällig eine Studienkollegin. – Letzteres ist eine Tatsache, die er vor M.J. verschwiegen hat. M.J. fragt sich zurecht, warum er ihr diesen Umstand nicht erzählt hat.
Am Boden gehen die Auseinandersetzungen weiter. Eddie Brock (Topher Grace) will Peter den Job abluchsen. Spider-Man in besonderen Situationen fotografieren, das können auch andere, denkt sich Eddie und ahnt nicht, wen er da herausfordert.
Denn Peter ist zeitweise nicht mehr das, was er einmal war. Während eines trauten Zusammenseins mit M.J. ging ganz in der Nähe ein kleiner Meteorid nieder, der eine merkwürdige Fracht mit sich führte. Das schwarze, an Teer erinnernde Lebewesen heftet sich auch sogleich an Peters Moped und wenig später an Peter selbst.
Inzwischen hat auch Flint Marko (Thomas Haden Church) ein Problem. Er ist nicht nur auf der Flucht, sondern er will auch noch das Geld für Behandlungskosten seiner Tochter auftreiben. Leider gerät er auf der Flucht in ein Sperrgebiet, in dem ein wissenschaftliches Experiment stattfindet. Am nächsten Morgen ist der Sandman geboren und Spider-Man hat einen Feind.
Es vergeht nicht viel Zeit und alles scheint in die Brüche zu gehen. Peters Beziehung zu M.J., seine neu erwachte Freundschaft zu Harry, seine Beliebtheit bei den New Yorker Bürgern, sein Fotografen-Job und auch seine gesamte Persönlichkeit.
Das Finale (?) der Saga um die freundliche Spinne von nebenan geht mit Spider-Man 3 in einen überbordenden Endspurt. Gleich drei Gegner muss Peter Parker bewältigen. Außerdem gilt es die eigene dunkle Seite zu besiegen, Mary Jane muss zurück gewonnen, die Trauer um Onkel Ben endlich überwunden werden. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes sehr viel Stoff für einen einzigen Film – als Fan hätte man sich eine ähnliche Lösung wie in Kill Bill gewünscht. Zuviel Material für einen Film? Mach’ zwei daraus.
So jedoch ist ein Film entstanden, der Nicht-Comic-Spidey-Fans vielleicht angesichts der Fülle der Informationen überfordern kann. (Ähnliche Stellungnahmen konnte ich zum Ende des Filmes im Publikum hören.)
Den Zuschauer erwarten Venom, Sandman, Gwen Stacy, Harrys Kampf-Auftritt, Stan Lees Gastauftritt, Bruce Campbells kleine humoristische Einlage, ein Jonah Jameson, der etwas zu kurz kommt, ein Mini-Auftritt von Willem Dafoe als Stimme aus dem Jenseits. Die Aufnahmen rund um Spider-Man, seine Kämpfe mit und ohne Kostüm, gewohnt in rotblau und in schwarz, sind spektakulär und für jeden Fan bereits den Eintritt wert. Spider-Man kann inzwischen Netzklumpen abschießen, hat also deutlich dazugelernt. Venom tritt so auf, wie es von den Comics her bekannt ist. Eine kleine Erklärung um die Herkunft des Symbionten fällt ein wenig kurz aus, kann aber in der Fülle anderer Informationen kaum anders bewältigt werden, ist doch die Entstehung des Sandman auch fast nichts weiter als eine Fußnote.
Gwen Stacy, die eigentlich durch den Grünen Kobold getötet wurde, hat hier ihren Auftritt. Einerseits ist sie ein wenig in Peter und Spider-Man verschossen, anderseits wird sie von Peter in seiner dunklen Phase für eine Eifersuchtsszene ausgenutzt. Sieht man davon ab, dass die Kontinuität der Comics nicht beibehalten wurde, ist der Einbau von Gwen Stacy gelungen – wenn auch, wie alles andere, nur angeschnitten und nicht in letzter Konsequenz genutzt.
Flint Marko alias Sandman wurde mehr Gut-Profil verliehen, als es in den Comics der Fall ist. Die Betonung darauf, dass er eigentlich der arme Junge ist, der eigentlich nur immer zur falschen Zeit am falschen Ort landet, ist etwas zu dick aufgetragen. Spätestens nach dem dritten Hinweis dieser Art sollte es der Zuschauer begriffen haben. Der Gutmensch Marko hatte zwar auch eine gewisse Phase in den Comics, ihn aber als den tatsächlichen Mörder von Onkel Ben einzubauen, hinkt etwas – das schien auch den Machern des Films aufgefallen zu sein, denn nicht umsonst beschwert sich Peter, dass die Polizei es zwei Jahre lang unterlassen hat, diesen Umstand den nächsten Verwandten mitzuteilen.
Ein paar ungelöste Fragen schmälern das Kinovergnügen. Nachdem Peter den Symbionten losgeworden ist, stellt sich für ihn anscheinend nicht die Frage, dem verschwundenen Wesen nachzuspüren. Schließlich geht von der schwarzen Substanz eine Gefahr aus. Wie kommt Peter eigentlich nackt nach Hause? Wie gelingt es Venom derart schnell, Sandman aufzuspüren?
Aber das sind letztlich Kleinigkeiten, die vor dem Gesamtfilm mit seiner Überlange verblassen.
Ich persönlich hätte mir für den Abschluss der Trilogie den Auftritt der Echse (Lizard) gewünscht, nachdem Dr. Connors bereits im zweiten Teil eingeführt worden ist. Als Charakter und Bösewicht hätte Connors sicherlich mehr Tiefe in die Geschichte eingebracht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Macher nicht schon wieder, zum dritten Mal, einen Wissenschaftler zum Bösewicht machen wollten.
Was bleibt unter dem Strich? Perfektes Popcorn-Kino, zweifellos, nur als Spider-Man-Film vielleicht nicht ganz so liebevoll und mit Hang zum Perfektionismus umgesetzt, wie es in den ersten beiden Teilen der Fall war. Ganz bestimmt ist es eine Comic-Verfilmung, die dank der vielen Details zum öfteren Anschauen einlädt. 😀
Freitag, 09. März 2007
Die Welle der Comic-Verfilmungen reißt nicht ab: Mit Iron Man kündigt sich für 2008 der nächste Marvel-Klassiker an. Als Zeichentrickfigur durften wir ihn schon bewundern, nun folgt die Realverfilmung. Unter www.ironmanmovie.com wird man bestimmt bald sehen können, wie sich das Projekt entwickelt. Wer die geballte Ladung Info zu einem der Gründungsmitglieder der Rächer haben will, kann auch noch unter www.marvel.com/movies/Iron_Man nachschauen.
Apropos Marvel-Verfilmungen! Die Fortsetzungen rollen ja auch weiter. Hulk läuft auch wieder grün an. Die Gerüchteküche kocht. Aber Marvel wäre auch dumm, würden sie nach dem tollen Auftakt mit Eric Bana nicht nachziehen. Hier kann ich mir eine Fortsetzung jedenfalls zehnmal besser vorstellen, als bei dem Punisher. Der Film war in Ordnung, aber es war natürlich nicht so spektakulär. Interessanter könnte es werden, wenn der Punisher im Auftrag des Herrn zurückkommt. – Was wohl nicht passieren wird. IMDB weist den Start des Films für November 2007 aus.
Ich werde sowieso nicht drumherum kommen, den Film zu sehen. Das muss einfach sein. 😀
Immer noch nicht genug? IMDB weist auch schon auf die Wolverine-Verfilmung hin, die uns voraussichtlich 2008 erreichen wird. Hugh Jackman ist jedenfalls eine Spitzenbesetzung für den kleinen Krallenmann.
Das wird noch ein heißes Comic-Jahrzehnt. Was ich mir wünschen würde, wäre noch eine schöne Verfilmung einer Albenreihe. Na, mal sehen. 🙂
Dienstag, 27. Februar 2007
Gerade noch ist der Ghost Rider in den Kinos gestartet und verbreitet seine Flammenspur über die Leinwand, da kündigt sich bereits das nächste Marvel-Event an:
Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer.
Reed Richards und Susan Storm heiraten endlich. Doch als die Hochzeitszeremonie vonstatten geht, geht auch ein leichtes Rumpeln durch die Welt – irgendwas ist ja immer. Johnny ist der einzige der vier, der dem Fremden auf seinem silbernen Surfbrett sofort folgen kann
Ach, was schreib ich! Seht einfach selbst unter: www.riseofthesilversurfer.com.
Nach dem ersten Film der Fantastischen Vier war ich schon begeistert, aber das hier könnte noch eine Nummer größer werden. Denn, wo der Surfer ist, ist Galactus nicht weit. Wie es im TV-Spot heißt: Acht Tage später stirbt der Planet. (Zum TV-Spot.)
Mann, Mann, Mann, Spidey 3 kommt auch noch. Da werden wir ja richtig verwöhnt. 😀
Sonntag, 11. Februar 2007
Das Experiment misslingt. Bruce (Eric Bana) stößt seinen Freund beiseite, schirmt die darauf folgende Strahlung mit seinem Körper ab. Als Bruce im Krankenzimmer erwacht, müsste er eigentlich tot sein, doch die heilende Wirkung der Nanomeds scheint bei ihm eingesetzt zu haben. Zum ersten Mal hat die Forschung des Teams Erfolg gehabt. So scheint es und Bruce’ Freundin Betty (Jennifer Connelly) ist skeptisch. Zu Recht, wie sich bald herausstellt.
In der Vergangenheit. Auf einer militärischen Basis forscht der junge Wissenschaftler David Banner (Paul Kersey) an den Möglichkeiten körperlicher Regenerationen. Die Ergebnisse sind nicht ermutigend. Doch Banner hält durch. Als sich Erfolge einstellen, wird ihm die Fortführung der Experimente bei Menschen untersagt. Banner wagt sich an den Selbstversuch, hält diese Tests allerdings geheim. Seine DNS verändert sich nachhaltig. Als er Vater wird, ist das Resultat sehr schnell klar: Banner hat die Veränderungen an seinen Sohn weitergegeben. Und noch eines ist gewiss. Banner verfällt nach und nach dem Wahnsinn. Schließlich endet die Existenz der Familie mit einer Katastrophe.
In der Gegenwart. Eines Abends ist es soweit. Bruce kann seine Wut nicht mehr beherrschen. Das Hemd platzt auf, die Haut wird grün, Bruce wächst und wächst: der Hulk ist geboren. Kaum das erste Mal präsent, zerlegt der grüne Gigant das Labor nach allen Regeln des Chaos und ohne Rücksicht auf Verluste. Das Zerstörungswerk bleibt der Öffentlichkeit nicht verborgen, auch nicht General Ross (Sam Elliott), der Bruce argwöhnisch beobachten lässt. Auch Bruce’ alter Vater (Nick Nolte) wurde aus dem Gefängnis entlassen. Dieser will die gesamte Macht seines Sohnes entfesseln. Ein Mordanschlag auf Bruce’ Freundin Betty scheint dazu die beste Methode zu sein. Drei Hunde, die mit Bruce’ DNS verändert wurden, machen sich auf die Jagd nach der Tochter des Generals.
Dies ist gleichzeitig der Auftakt der Jagd auf Bruce selbst. Sein Vater, das Militär, NSA und private Wirtschaft, die einen wollen ihn töten, die anderen wollen ihn testen, alle wollen ein Stück, um es für ihre Zwecke zu nutzen. Doch am Ende scheint es für alle Beteiligten das Beste zu sein, den Hulk zu vernichten.
Regisseur Ang Lee, der mit „Tiger and Dragon“ weltweit von sich reden machte, hat mit „Hulk“ ein wirkliches Kunststück auf die Leinwand gezaubert. Bislang kannte man den grünen Giganten nur von der Fernsehserie mit Bill Bixby (Bruce Banner) und Lou Ferrigno (Hulk) in den Hauptrollen. Die Serie war ein Event, das später von drei Fernsehfilmen gekrönt wurde. Doch hatte damals noch ein Bodybuilder die Rolle des Hulk inne, standen Lee und seiner Mannschaft dank digitaler Technik weitaus effizientere Methoden zur Verfügung, um den wütenden Mann zum Leben zu erwecken.
Letztlich, und das muss allen Beteiligten klar gewesen sein, fiele oder stände mit der Darstellung des Hulk der ganze Film. Die Beteiligten mussten aber auch sehr bald überzeugt gewesen sein, dass es funktionieren würde. Denn auf der Basis des Drehbuches wird das Erscheinen des Hulks sehr hinausgezögert und die Geduld der Zuschauer auf eine harte Probe gestellt. Freilich kommt selbst bis zum ersten Auftauchen des Hulks keine Langeweile auf.
Die Bildsprache des Films, die Aufteilung deren Filmbilder in symbolische Comicseiten, der Bilder sich vergrößern, verkleinern und verschieben, ist nicht außergewöhnlich. Akteure an verschiedenen Standorten, die miteinander telefonieren, gemeinsam durch eine Trennung auf der Leinwand darzustellen, wurden schon so in Komödien gezeigt. Der Einsatz dieser Verfahrensweise bei verschiedenen Perspektiven ein- und derselben Szene oder in Überschneidungen ein- und desselben Bildes erhöht den Comic-Charakter allerdings sehr stark. Auf diese Weise nimmt der Film sich ein gehöriges Stück seiner eigenen Ernsthaftigkeit, während die doch tragische Geschichte den Film wieder aufwertet.
Dann erscheint der Hulk und was den Zuschauer dann erwartet, ist schier unglaublich. Na, letztlich ist er das ja auch. Dieser Hulk ist riesig. Er kommt der gezeichneten Figur sehr nahe, besonders jener aus den guten alten Tagen als noch Zeichner wie John Buscema die Marvel-Crew bevölkerten. Der neue Film-Hulk wächst auf eine Größe von gut 4 Metern heran, schlägt alles kurz und klein, wenn die Wut ihn übermannt und aus dem Abschussrohr eines Panzers wird dann schon mal ein besserer Baseball-Schläger.
Kurzum, diese Darstellung des Hulk muss das Herz des Comic-Fans erwärmen. Außerdem hat der Kinobesucher lange keine bessere vom Computer generierte Figur gesehen.
Über die Neugestaltung der Handlung bzw. Anpassung an unsere modernen Zeiten kann man streiten. Die Entstehung gefällt mir persönlich nicht ganz so gut, aber das ist am Ende wirklich Geschmackssache. Eigentlich ist es doch eine kosmetische Korrektur und Radioaktivität ist nach wie vor im Spiel. Leider müssen die Fans auf Supergegner verzichten. Über mutierte Hunde und Bruce’ veränderten Vater geht es nicht hinaus. Andererseits gibt es mit dem Hulk ein derart gigantisches Erlebnis, dass ein überbordender Gegner, wie man sie in den beiden Spider-Man Verfilmungen kennen lernte, weder notwendig noch sinnvoll ist.
Natürlich darf auch in diesem Film ein Kurzauftritt von Comic-Altmeister Stan Lee nicht fehlen. Als die Filmfigur Bruce morgens zur Arbeit in das Institut geht, kommt ihm Stan Lee als Chef des Sicherheitsdienstes entgegen und er gibt dabei einem anderen Wachmann Anweisungen: Lou Ferrigno, muskulös wie eh und je, nur nicht mehr grün.
Unter dem Strich bleibt wirklich ein riesiges Leinwanderlebnis, dessen DVD-Extras wie die Erläuterung der Herstellung der Hundekampfszene echte Sahnehäubchen sind.
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