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Comic Blog


Montag, 30. Juli 2007

4: Rise Of The Silver Surfer

Filed under: Comics im Film,Superhelden — Michael um 15:11

Fantastic Four: Rise Of The Silver SurferDer Alltag hat die Fantastischen Vier eingeholt. Rechnungen für Zerstörungen, die bei Rettungsaktionen entstanden sind, wollen bezahlt sein. Reed Richards (Ioan Gruffudd), von seinen Fans Mr. Fantastic genannt, geht vollkommen in seinen Forschungen auf und vergisst darüber völlig die Frau an seiner Seite: Susan Storm (Jessica Alba).
Selbst Johnny Storm (Chris Evans) und Ben Grimm (Michael Chiklis) kommen neben ihren kleinen Rangeleien nicht umhin, zu bemerken, dass der Haussegen schief hängt. – Denn die Hochzeitsvorbereitungen sind in vollem Gange und Reed schenkt ihnen nicht die nötige Aufmerksamkeit. Aber er nimmt sich vor, sich Mühe zu geben. Als auf seiner Junggesellenabschiedsfeier eine Abordnung des Militärs eintrifft und in um Hilfe bittet, weist Reed die zusätzliche Arbeit ganz im Sinne seines Versprechens zurück.

Leider zwingen die Umstände die Fantastischen Vier bald zum Umdenken. Eine seltsame Erscheinung reißt verschiedene Gegenden der Erde ins Chaos. Binnen kurzem kommt es zu dramatischen Temperaturstürzen in Ägypten und im japanischen Meer. Der silberne Blitz, der Ähnlichkeit mit einem Kometen hat, bewirkt in Städten massive Energieabfälle. Reed hat heimlich am Auftrag der Army gearbeitet und einen Detektor gebaut, der das nächste Auftauchen des Fremdkörpers schneller lokalisieren soll. Es ist Pech, dass dieser Detektor auf den Fremdkörper wie ein Leuchtfeuer wirkt und ihn anlockt.
Noch größeres Pech ist es allerdings, dass das Auftauchen dieses Fremdkörpers auch die Hochzeit zwischen Reed und Sue platzen lässt.

Johnny hängt sich an die Erscheinung und kann sie nur unter höchstem Kraftaufwand einholen. Vor der Augen der Fackel schwebt eine silberne athletische Gestalt auf einem ebenso silbern glänzenden Surfbrett in der Luft. Dies sind die letzten Eindrücke, die Johnny wahrnimmt, bevor ihn der Surfer in die Stratosphäre reißt.

Damit nicht genug. Reed macht eine fürchterliche Entdeckung. Er analysiert die Flugbahn des Surfers. Acht Tage, nachdem der Fremde in der Nähe eines Planeten erschienen ist, erlischt jegliches Leben auf dem Planeten. Jede Energie, thermische wie organische, wird extrahiert. Die Fantastischen Vier wollen etwas unternehmen, doch was sollen sie gegen einen Planetenzerstörer machen?
Auch ein alter Freund der Heldenfamilie hat ein großes Interesse an dem Silver Surfer. Victor Von Doom ist zurück, in alter Gestalt, aber nicht weniger machtvoll. Und er hat sich einen Plan ausgedacht, wie er sich die Energien des Surfers zueigen machen kann.

Die Fantastischen Vier sind auf die Leinwand zurückgekehrt! Sie sind etwas reifer und älter geworden. Die Arbeit als Team und der Kampf gegen Bösewichte ist zur Gewohnheit geworden. Alles in allem hat man ihnen wohl keine größeren Schwierigkeiten gemacht, denn die Stimmung ist heiter. Niemand scheint ihnen widerstehen zu können.

Die Beziehung von Reed und Sue ist schon immer ein Kern der Geschichten gewesen. Dieser Umstand findet sich in den ursprünglichen Handlungen wie auch im späteren Ultimativen Universum. Im direkten Vergleich orientiert sich die Verfilmung mehr an den Ultimate Fantastic Four. In ihrer Jugend bemühen sie sich darum, erwachsen zu sein. Reed besitzt zwar seine berühmten weißen Schläfenhaare, doch alt wirkt er damit noch lange nicht. Diese Jugendlichkeit dürfte auch das Einzige sein, was Fans der alten Serienfiguren dieser Comic-Verfilmung ankreiden können. Darüber hinaus gibt sich diese Umsetzung große Mühe, dem Mythos dieser Comic-Heldenfamilie gerecht zu werden. Nach der Einführung der Charaktere im ersten Teil ist diese Fortsetzung noch besser gelungen.

Wir treffen Reed, dessen Labor- und Technikarbeiten zunächst etwas kleiner als gewohnt anmuten. Im Vergleich zu den Ausmaßen, die im ersten Teil gezeigt wurden, wirkt es kleiner. Die HighTech zeigt sich in Details und überrascht. Glaubt man zuerst, Reed sei nur auf kleine handelsübliche Monitore angewiesen, wird die Täuschung durch die Ansicht einer weitaus größeren Abbildungsapparatur ersichtlich. Auch die Spielereien an einem Fahrzeug, dem lange erwarteten Fantastic Car, dass sich so wunderbar aufspalten kann, belegen die Alltagstauglichkeit von Reeds Technik. Die Beiläufigkeit macht es wieder zu etwas Besonderem.

Das Design des Fantastic Cars ist recht gelungen. Fast könnte der Zuschauer den Eindruck gewinnen, statt der großen 4 einen Stern in einem Kreis auf der Haube prangen zu sehen. Von der doch eher altertümlichen fliegenden Badewanne, mit der die Fantastischen Vier in den Urzeiten der Comic-Reihe unterwegs waren, ist nichts mehr zu sehen.

Neuer Film, neue Feinde.
Das gehört sich so für eine Heldenverfilmung. Viele hätten sich angeboten, in der Fortsetzung dabei zu sein. Zwei der gewaltigsten Figuren haben es schließlich geschafft. An erster Stelle steht der Silver Surfer, ihm gleichauf folgt Galactus. Ist der Surfer sehr nah an der ursprünglichen Konzeption, so wie ihn Generationen von Lesern kennen gelernt haben, hat Galactus eine weitere Wandlung durchgemacht. Aus dem einstigen Giganten in einem noch größeren Raumschiff wurde im Ultimativen Universum eine Ansammlung mechanischer Wesen, während wir hier nun eine riesige Energiewolke vorfinden, deren Ausmaße einen kompletten Planeten regelrecht in den Schatten stellen. Man mag als Fan dazu stehen, wie man will, optisch beeindruckend ist es allemal. Als Fan mag man sich die Erscheinung mit dem humanoiden Aussehen des Galactus erklären, das ohnehin nur ein Abbild und nicht das wirkliche Wesen ist.

Das Zusammenspiel der vier Akteure sieht im zweiten Teil lockerer aus als im ersten Auftritt. Der Humor, der für die Fantastischen Vier wichtig ist, wurde an vielen Stellen eingeflochten. Reeds Junggesellenabschied, Sue wieder einmal nackt (und trotzdem gibt es nichts zu sehen), Bens Kräftetausch mit Johnny, Bens Wettbrüllen mit einem Bären oder Stan Lees Versuch auf die Hochzeit von Reed und Sue zu kommen, all das trägt sehr schön zur Atmosphäre des Films bei.
Erstaunlich ist die Tatsache, dass eine Actionszene in London stattfindet. – Wenn es in amerikanischen Filmen mit globalen Problemen etwas zu zerstören gibt, muss eigentlich immer Paris herhalten. Aber der Eiffelturm wäre für das Ding wohl zu schwer gewesen.
Überraschungen sorgen dafür, den Zuschauer in regelmäßigen Abständen auf’s Neue zu fesseln. Ein Höhepunkt hierbei ist sicherlich die Verlagerung aller vier Kräfte in Johnny. Sein Schlagabtausch mit Dr. Doom ist ein richtiger Klopper.

Die Phase des Kennenlernens des Surfers und des Kampfes, die Rückkehr von Dr. Doom und die anschließende Auseinandersetzung sind richtige Spektakel auf der Kinoleinwand. 20 Minuten und ein paar kleine Rätsel mehr hätten dem Film aber gegönnt sein sollen. Es ist schade, dass es keinen Auftritt des Beobachters gegeben hat, der das Szenario perfekt ergänzt hätte. Auch Norin Radds Vergangenheit kommt etwas zu kurz. Einige Ausblicke auf seine Heimatwelt hätten den Gesamteindruck noch abrunden können.

Ein tolles Kinovergnügen für Marvel-Fans (und auch für viele andere, wie ich während der Preview sehen konnte). Stärker auf den Punkt gebracht als andere Verfilmungen, sehr dicht erzählt, mit wahnsinnig guten Effekten und sympathischen Charakteren und einem extrafiesen Bösewicht (sehr gut: Julian McMahon als Dr. Doom) kann Fantastic Four: Rise Of The Silver Surfer noch viel besser gefallen als der erste Teil. Top! 😀