Zum Inhalt springen


Comic Blog


Donnerstag, 01. Juli 2010

Green Hornet – Der Film

Filed under: Comics im Film — Michael um 13:35

Green Hornet - Der FilmBedenkt man die Zeit, die seit der ersten Radiosendung um den geheimnisvollen Helden Green Hornet und seinen treuen Gehilfen Kato vergangen ist, verwundert es, dass es überhaupt noch zu einer Kinoumsetzung kommen wird. Dennoch: Am 14. Januar 2011 ist es soweit! Bereits in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts begeisterte die Grüne Hornisse mit Radioepisoden, bevor sie den Sprung in die Comichefte schaffte. Crossover gab es bereits im Radio an der Seite von Captain America und Shadow. Im Fernsehen schaffte sie es sogar an die Seite von Batman und Robin. Ein wenig spielte sie so in der Liga jener Helden mit, die nicht über Superkräfte verfügen.

Im Gegensatz zu manch anderem Held, der einfach nicht älter wird (bis auf wenige Ausnahmen), steckten hinter der Maske der Green Hornet unterschiedliche Männer. Allerdings war man bei den echten Männern darauf bedacht, eine Kontinuität durch verwandtschaftliche Zusammenhänge zu erhalten. Ganz ähnlich wie es der Leser auch bei dem Phantom findet.

George W. Trendle, Miterfinder der Green Hornet, ist gleichzeitig auch maßgeblich an der Entstehung des Lone Ranger beteiligt gewesen. So kommt er durch die für 2012 geplante Verfilmung auch des letzteren noch fast 40 Jahre nach seinem Tod zu späten Ehren.

Die jüngste Verfilmung der Green Hornet geht den komödiantischen Weg, heftig vermischt mit vielen Action-Elementen. Der Film kann mit Schauspielern aufwarten, die entsprechende Erfahrungen haben, so wie Cameron Diaz, Christoph Waltz (hat den Sprung nach Hollywood geschafft), Edward Furlong (recht bekannt aus T2), Edward James Olmos (Battlestar Galactica) und letztlich noch Seth Rogen. Der Komödiant Rogen fiel in den USA sehr durch seine Synchronisationen in Animationsfilmen auf. Hierzulande konnte er als Verlierertyp an der Seite von Katherine Heigl in Beim ersten Mal einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Hier darf er außerdem noch das Drehbuch mitschreiben.

Der Aufwand scheint groß zu sein, der Spaßfaktor scheint zu stimmen, da heißt es nur noch Geduld bis Januar nächsten Jahres zu haben.

Zum Trailer: www.sonypictures.com/movies/thegreenhornet

Samstag, 22. Mai 2010

Jonah Hex – Der Film

Filed under: Comics im Film — Michael um 17:10

Jonah Hex - Der FilmDjango, zieh′ dich warm an. Jetzt kommt: Jonah Hex. In diesen Tagen steht eine weitere Comic-Verfilmung ins Haus. Bereits seit 1972 existiert der ehemalige Konföderierte, gezeichnet durch eine scheußliche Brandnarbe, immer auf der Suche nach Händel und Streit. Jonah Hex ist keine Lichtgestalt, er ist nicht einmal wie der erwähnte Django ein Rächer, der auch nur entfernt das Herz erwärmen könnte. Jonah Hex hat Pech gehabt, im Sinne eines schlimmen Schicksals, darüber hinaus gibt es nichts, was diesen Antihelden sympathisch macht. Man könnte sagen, er ist ein wenig wie der Hulk, nur als Mensch mit (großen) Knarren und ohne eine friedliche Geheimidentität.

Josh Brolin, bekannt aus No Country For Old Men und Planet Terror, spielt den garstigen Revolverhelden mit tiefer Reibeisenstimme. An seiner Seite, extra für die Verfilmung erfunden, tritt die Prostituierte Leila gegen die Feinde an, gespielt von Megan Fox, anscheinend nicht mehr bei Transformers dabei, nun als Blickfang im Wilden Westen angelangt. Damit die Besetzung auch stimmt, wurde mit John Malkovich ein Bösewicht gefunden, der als Widerling mehr als erprobt ist (siehe: In The Line Of Fire, Con Air u.a.).

Es wäre wünschenswert, wenn im Zuge einer neuen Western-Welle (nein, das soll kein Wortspiel sein), es auch Jonah Hex mit ein paar Ausgaben über den großen Teich schafft. Einer der Zeichner der jüngsten Ausgaben ist Jordi Bernet, hierzulande bekannt durch Torpedo.

Links:

http://www.dccomics.com/dcu/graphic_novels/?gn=4426
http://www.dccomics.com/dcu/comics/?cm=14513
http://jonah-hex.warnerbros.com/
http://www.imdb.com/title/tt1075747/
http://www.moviemaze.de/filme/3476/jonah-hex.html

Mittwoch, 28. April 2010

XIII – Die Verschwörung

Filed under: Comics im Film — Michael um 20:02

XIII - Die VerschwörungMartha und ihr Mann Abe versorgen den fremden Mann, obwohl die Schusswunden, die der Fremde davongetragen hat, ihnen mehr als nur Unbehagen bereiten. Abe, ein ehemaliger Marine, ist sich mehr als sicher, dass mit dem Fremden etwas nicht stimmt, vor allem, nachdem er gesehen hat, wie schnell der abgestürzte Mann die Verwundungen wegsteckt. Aber Martha will davon nichts wissen. Der Fremde erinnert sie an ihren Sohn, der in die Fußstapfen seines Vaters trat, aber nicht lebend aus einem Kampfeinsatz zurückkehrte. Langsam kehrt der Mann, der die römischen Ziffern XIII auf der Brust tätowiert hat, ins Leben zurück. Er weiß viel, nur wer er ist, das entzieht sich seiner Kenntnis. Das Einsatzkommando, das ihm kurze Zeit später nach dem Leben trachtet, kann er leider nicht fragen.

Wie komprimiert man sage und schreibe 19 Comic-Bände auf knappe drei Stunden Film? Gar nicht. Das ist auch nicht nötig. Sicherlich muss eine Comic-Verfilmung einen Geschichte oder eine Reihe nachempfinden. In den meisten Fällen kann sie nicht mehr leisten. Über viele Jahre hinweg schrieb Autor Jean Van Hamme an der Thriller-Reihe. Van Hamme, der auch für ähnlich starke Thriller-Serien wie Largo Winch (ebenfalls verfilmt) und Wayne Shelton verantwortlich ist, verfolgt mit der vorliegenden Geschichte ein düsteres Verschwörungsszenario.

Die erste amtierende Präsidentin der USA wurde erschossen. Eine Geheimorganisation, deren Mitglieder mit römischen Ziffern durchnummeriert sind, hat die Vereinigten Staaten bis in die höchsten Ebenen infiltriert. Der Mann mit der Nummer XIII, der sich augenscheinlich für die Ermordung verantworten muss, wird nicht nur vom Staat USA gejagt. Seine eigenen Mitverschwörer sind hinter ihm her. Und zuerst weiß XIII nicht mehr über sich als eben diese Zahl. Ein Streifschuss am Kopf hat seine Erinnerung ausgelöscht.

Stephen Dorff, den Comic-Fans vielleicht aus der ersten Blade-Verfilmung kennen, spielt hier einen ganz normalen Mann im Sinne eines Jason Bourne. Allerdings wird er nicht aus dem Wasser gefischt, sondern an einem Fallschirm hängend aus einem Baum geangelt. Dorff spielt seine Figur sehr zurückhaltend, fast ängstlich. Aus Furcht wird Sorge, als er feststellt, dass so gut wie jeder, mit dem er in Kontakt kommt, jederzeit sterben kann. Dafür sorgt Val Kilmer, der immerhin auch einen Auftritt als Batman hatte, seither aber etwas zugelegt hat und nicht mehr ganz in der oberen Riege der Hollywood-Schauspieler vertreten ist wie noch vor einigen Jahren.

Kilmer, wie auch Stephen McHattie als General Carrington (zuletzt als Kapitän in 2012), sind Vertreter eines etwas kantigeren Männergesichts und kommen so den von William Vance in der Originalserie gezeichneten Charakteren näher. Dorff, zwar durchtrainiert, aber kleiner und schmächtiger, fällt etwas aus der Rolle. Wie im Comic hampelt die Handlung nicht herum. Wer der Wahrheitsfindung seitens der Verschwörer aber auch der Regierung im Weg steht, hat entweder sehr schlechte oder fast schon gar keine Karten. Die ersten Menschen, die XIII helfen, sterben auf brutale Weise.

Prinzipiell gibt es nichts, was an dieser Verfilmung stören könnte. Für eine Fernsehproduktion, die immerhin mit beinahe drei Stunden Laufzeit aufwarten kann, lässt sich die Handlung Zeit und baut die Spannung Schritt für Schritt auf. Sie verfügt nicht über die visuellen Mittel (sprich den finanziellen Rückhalt) einer Bourne-Trilogie, aber das muss sie auch nicht, denn Film und Handlung sind sehr solide und gehen über das gewohnte Fernsehmaß hinaus. Es wird geschossen, immer nur, um zu töten. Es wird auch gefoltert oder wenigstens angedroht. Will man einen qualitativen Vergleich, könnte der Filmfan eine Neuverfilmung des Schakals heranziehen.

Ein paar Überraschungen, sorgfältig zusammengeführte Handlungsbögen und eine immer schneller angedrehte Spannungsschraube verhelfen zu einem netten TV-Abend. Stephen Dorff weiß in der Hauptrolle zu überzeugen und ist ein guter Sympathieträger, der sich immer mehr in den Machenschaften von I verstrickt. Wer als Comic-Fan nicht den haarklein umgesetzten Comic erwartet, sondern eine adäquate Verkürzung, findet einen gelungenen Thriller vor.

XIII, Die Verschwörung: Bei Amazon bestellen

Dienstag, 09. März 2010

TRON Legacy

Filed under: Comics im Film — Michael um 17:15

TRON Legacy1982 begaben sich ein junger Jeff Bridges und ein Bruce Boxleitner auf der Leinwand in ein kurioses Abenteuer: Das Master Control Program, kurz MCP, versuchte sich an einer Machtübernahme, unterjochte Programme und wollte auch vor einem User, den es in diese Welt verschlagen hatte, nicht Halt machen. Jetzt, nach so vielen Jahren, sind der brandneue Oscar-Gewinner Jeff Bridges und Bruce Boxleitner wieder da. Sicherlich ist TRON, wie der ungewöhnliche Film damals hieß, keine Comic-Verfilmung, aber in seiner gesamten Machart hätte er durchaus eine sein können.

Nach einem einem ersten Trailer der Fortsetzung TRON Legacy zeigten sich die Veränderungen, die technischen Verbesserungen zur damaligen Version, aber auch die Anteile, die übernommen wurden. Das, was damals funktionierte, funktioniert auch heute noch. Und es wird sicherlich zu unterschiedlichen Ansichten kommen, welches Element besser aussieht, jenes von gestern oder heute. Gleichermaßen beeindruckend war und ist beides, zumal die Fortsetzung auch in 3D zu sehen sein wird. Seit Avatar ist diese Technik auf dem Vormarsch und erfreut sich anscheinend zunehmender Beliebtheit.

Den ersten und den zweiten nagelneuen Trailer gibt es auf Youtube zu sehen:

Trailer 1
Trailer 2 (auf deutsch) 🙂

Dienstag, 16. Februar 2010

Batman – Gotham Knight

Filed under: Comics im Film — Michael um 15:58

Batman - Gotham KnightDie Kinder haben Batman gesehen. Jeder auf seine Art. Einer war gerade an den Docks unterwegs, als es passierte. Ein maskierter Mann war auf der Flucht. Plötzlich tauchte eine Art Phantom auf. Wie Nebel kroch es aus dem Asphalt, materialisierte sich und griff den Verbrecher an. Nebel? Mehr noch: Batman benimmt sich wie ein Geist, schaut leer in die Gegend, wirkt verwirrt. Das Mädchen, das den Kampf Batmans mit einem Verbrecher mit Raketenrucksack beobachtet hat, sah etwas vollkommen anderes. Dieser Batman konnte fliegen wie eine Fledermaus. Er hatte etwas von einem Monster an sich. Der nächste Junge, der von seinen Erlebnissen mit Batman berichtet, kann über diese Beschreibung nur den Kopf schütteln. Er befand sich auf der Aussichtsplattform eines Wolkenkratzers, als ein maskierter Ganove alle Besucher ausrauben wollte. Als Batman eingriff, den Verbrecher in die Flucht schlug, sah der maskierte Rächer für den Jungen wie ein Roboter aus. Wer oder was ist Batman wirklich?

Die erste Episode des Trickfilms um den dunklen Ritter erinnert an eine Geschichte von Frank Robbins. (Veröffentlicht in Batman Superband 9. Das liegt also schon ein wenig zurück.) In der ebenfalls sehr kurzen Handlung geht es darum, wie sich Kinder den Mitternachtsdetektiv vorstellen. Der echte Batman der Filmepisode wird schließlich auf die Hilfe eines der Kinder zurückgreifen müssen.

Nach dem Einstand wird klar: Dieser Episodenfilm ist nichts für Leute, die mal ein wenig Batman schauen möchten. Vorkenntnisse sind erwünscht, um in diese Abenteuer so richtig eintauchen zu können. So gesehen hat Gotham Knight etwas mit Animatrix gemeinsam, der als reiner Zeichentrickspaß außerhalb der Matrix-Reihe auch nicht perfekt funktioniert. Fans der neuen Filmreihe von Batman werden schon besser der Handlung folgen können. Leute, die sich einigermaßen in den Comics auskennen, haben keinerlei Schwierigkeiten.

Wie in den neuen Filmen, Batman Begins, The Dark Knight, wird Batman/Bruce Wayne von David Nathan gesprochen (die dt. Stimme von Christian Bale). In einer Episode ist Engelbert von Nordhausen (die dt. Stimme von Samuel L. Jackson) als Butler Alfred zu hören. Dank dieser beiden und einer ganzen Reihe weiterer guter Sprecher entsteht eine sehr gute Atmosphäre. Auf die extrem heisere Stimme von Batman, wie in den Kinofilmen, wurde hier verzichtet.

Grafisch wird einiges geboten. Die Grundrichtung tendiert immer hin zum Anime, allerdings sind die Ausprägungen sehr verschieden. Abgesehen von der ersten Episode, die einen sehr starken Freestyle hat, schwanken die Grafiken zwischen sehr leicht ausgeführt und sehr schwer getuscht. In der leichten Ausführungen, mit sehr schmalen Außenlinien und weichen Farbtönen, ist der Anime-Charakter sehr groß. Für den Freund dieser Zeichentrickgattung werden die typischen Gesichtsproportionen direkt wiedererkennbar sein. Die schweren Varianten wirken mitunter wie eine sanft animierte Comiczeichnung und könnten in dieser Form sofort abgedruckt werden.

Dieser Batman hat einige Tricks auf Lager. Mitten in einem Bandenkrieg zwischen Russen und Italienern muss sich der Fledermausmann behaupten. Das ist gewalttätig, aber auch findig. Ein neuer Abwehrschild gegen Pistolenmunition entpuppt sich als gar nicht so guter Einfall. Nachforschungen lassen ihn beinahe den kannibalischen Tendenzen eines Killer-Croc zum Opfer fallen. Und mit einem Dead Shot hat er auch so seine Probleme. Batman braucht alle Tricks. Mehr als einmal lassen die Geschichtenerzähler sein Leben auf des Messers Schneide stehen. Das ist, wenn man als Zuschauer einmal den Einstieg gefunden hat, optisch sehr gelungen, auch ein wenig experimentell, aber in jedem Fall ziemlich spannend, da sich ein roter Faden durch alle Geschichten zieht.

Für Fans eine sehr gute Zwischenmahlzeit und nette Ergänzung zu den neueren Kinofilmen. Optisch gut (und anders als in den neueren Zeichentrickserien) gelöst, durchweg unterhaltsam und kurzweilig umgesetzt. 🙂

Batman Gotham Knight: Bei Amazon bestellen

Dienstag, 19. Januar 2010

Der bitterböse Großwesir Isnogud

Filed under: Comics im Film — Michael um 20:26

Der bitterböse Großwesir IsnogudIsnogud verliebt? Unmöglich! Undenkbar! Unwahrscheinlich! Der Mann, der sich nichts sehnlicher wünscht, als Kalif anstelle des Kalifen zu werden, sieht diese bezaubernde (und wilde) Prinzessin auf dem hiesigen Sklavenmarkt und hat nur noch einen Wunsch, nämlich, dieses weibliche Kleinod zu ersteigern. Als Dreingabe, wie dem Publikum auf dem Marktplatz immer wieder versichert wird, gibt es außerdem eine Dienerin dazu. Isnoguds Startgebot fällt sehr hoch aus. Wirklich sehr hoch. Natürlich macht sich Tunichgud, Isnoguds treuer Diener (und Mietsklave), berechtigte Sorgen. Ganz besonders dann, als ein weiterer Bieter bei der Auktion auftaucht und die Summen in die Millionen gehen. (Selbstverständlich gibt es die Dienerin immer noch als Dreingabe dazu.) Isnoguds Herz pocht. Das muss Liebe sein. Er muss die Prinzessin ebenso besitzen, wie er unbedingt Kalif anstelle des Kalifen werden will. Aber natürlich …

… kommt wieder einmal alles ganz anders.

Isnogud, der Großwesir, der nichts anderes im Sinn hat, als Kalif anstelle des Kalifen zu werden, hat im Schauspieler Michael Youn eine hinreißend gute Besetzung gefunden. Hierzulande bekannter sein dürfte Jacques Villeret als Kalif Harun al Pussah (gesprochen von Oliver Kalkofe). Villeret begegnete dem deutschen Kinozuschauer sehr eindrücklich als Außerirdischer an der Seite von Louis de Funes vor beinahe 30 Jahren. Hier spielt er den bequemen und sehr gemütlichen Kalifen, als sei er die Vorlage für den Comic gewesen.

Es heißt, Louis de Funes sei einmal selbst für die Rolle des Isnogud im Gespräch gewesen. Es ist zweifellos schade, dass es nie dazu gekommen ist, andererseits ist Michael Youn derart schwungvoll und cholerisch aufgelegt, dass er diese Comic-Charakter regelrecht lebt. Als Synchronstimme für diesen Film konnte Rick Kavanian gewonnen werden. Der Comedian hat viele Projekte mit Michael Herbig durchgeführt, allen voran natürlich die Bully-Parade. Kavanian, für seine stimmliche Wandelbarkeit bekannt, gibt der Figur durch sein Spiel noch mehr Tiefe, muss in Sangesszenen allerdings zurückstehen.

Gesungen und musiziert wird hier in bester komödiantischer Musical-Manier, aber die Gesangsstimme von Isnogud ist die von Michael Pan. Pan sprach den Großwesir bereits in Zeichentrickserie Isnogud von 1995. (TV-Zuschauer kennen seine Stimme u.a. von Brent Spinner/Data oder Richard Kind/Chaos City.) Beide Sprecher, Kavanian und Pan, nähern sich bei dieser Figur so sehr an, dass der Unterschied erst auf das zweite Hören auffällt (aber es fällt auf).

Die deutsche Version der Verfilmung wirbt nachdrücklich mit den Stimmen bekannter deutscher Comedians. Kavanian und Kalkofe bilden hier nur den Anfang. Rüdiger Hoffmann verleiht dem dienstbaren Tunichgud, dem Diener Isnoguds, einen leicht tranigen Unterton. Tunichgud ist immer zu Diensten, aber nicht immer schnell genug. Er ist stets bemüht, eine Art gutes Gewissen zu sein, hat aber nur selten Erfolg damit. Demzufolge wurde Hoffmann gut ausgewählt, hätte jedoch noch etwas tiefer klingen können. Weiterhin sprechen Christian Tramitz (demnächst im Kino mit der Komödie: Jerry Cotton) und Mirja Boes (Die dreisten Drei).

Eine echte Überraschung ist Badesalz. Das hessische Komikerduo übernimmt die Sprechrollen der beiden Djinnis Ouz und Ouzmoutousouloubouloubombe. Die beiden Geisterchaoten, ein grüner und roter, passen sich nicht nur perfekt in die bekannte Welt von Isnogud ein, mit Badesalz, Henni Nachtsheim und Gerd Knebel haben sie zwei herrlich babbelnde Stimmen gefunden, in denen manchmal sogar das Hessische durchblinzelt und einen tollen humorvollen Kontrast zur orientalischen Märchenwelt bildet.

Die Welt von Isnogud ist sehr stimmungsvoll und mit Liebe zum Detail umgesetzt worden. Der Prolog, wenn man es so nennen will, ist zunächst noch sehr märchenhaft. Als Erzähler hört der Zuschauer Friedrich Schoenfelder (einst die Synchronstimme von David Niven), der mit seiner großartigen Stimme, in der stets etwas von einem Gentleman mitschwingt, sofort den Zuschauer einzufangen weiß.

Die grafische Aufbereitung durch den Kollegen Computer ist bilderbuchartig. Kleinigkeiten sind überall eingestreut. Immer wieder gibt es etwas zu entdecken, für den Schmunzler wie auch für den Brüller. Sei es das einsame Tor in der Wüste (für einen Zaun fehlte dem Sultanat offensichtlich das Geld) oder die Gestaltung der verschiedenen Zauberlampen, allen voran jene für gleich zwei Geister. Die Farben sind eine wahre Pracht, die Ausleuchtung sorgt für eine Atmosphäre wie in Tausendundeiner Nacht.

Wie es sich für das Morgenland gehört, sind die Kleidungen und Ausstattungen sehr fantasievoll und bunt. In Tanzszenen und Musikeinlagen wehen die Gewänder. Einer schönen Choreografie folgt perfektes komödiantisches Timing und fängt den Geist der Isnogud-Reihe so ein, als habe ein Fan sich um die Umsetzung gekümmert.

Wer Isnogud kennt, darf sich über eine klasse Comic-Verfilmung freuen. Wer ihn nicht kennt, wird von einer tollen Komödie auf das Beste unterhalten. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Ansehen, lachen, schmunzeln: Mit Isnogud ist ein Spaß für die ganze Familie gelungen. 🙂

Der bitterböse Großwesir Isnogud: Bei Amazon bestellen

Donnerstag, 19. November 2009

Das Erbe Disneys – Küss den Frosch

Filed under: Comics im Film — Michael um 16:11

Küss den FroschEndlich wieder ein richtiger Animationsfilm! Von Disney! Es ist gut, diese Nachricht zu hören. Als ich den Trailer zum ersten Mal im Kino sah, wollte ich es kaum glauben. Pünktlich zum Film melden sich auch einige Zeichner zu Wort, allen voran Andreas Deja. Richtig bekannt wurde Andreas Deja hier bei uns durch den Mega-Erfolg von Der König der Löwen. Deja entwarf den düsteren Scar, war aber bereits zuvor schon für Figuren wie Dschafar (Aladdin) oder König Triton (Arielle, die Meerjungfrau) verantwortlich. Doch schon Jahre vorher (1985) arbeitete er an (für einen Disney-Film außergewöhnlich gruseligem) Taran und der Zauberkessel mit.

In einem kurzen Film mit dem Titel Das Erbe Disneys kommen die Zeichner auf Youtube zu Wort. Nachdem sich einige Animatoren schon zum alten Eisen zählten, da die Computeranimation den ursprünglichen Trickfilm von der Kinoleinwand endgültig zu verdrängen drohte, können die gestandenen Künstler noch einmal allen zeigen, was den Zeichentrickfilm so groß gemacht hat. (Ich hoffe, dass es auch eine Rückkehr des klassischen Trickfilms einläutet.)

Link zum Youtube-Film Das Erbe Disneys: www.youtube.com/watch?v=CAxEm_W0GIk

Die ersten Eindrücke sind vielversprechend. Man darf gespannt sein. 🙂

Links:
Interview mit Andreas Deja zu Lilo und Stitch auf faz.net
Interview mit Andreas Deja auf medienhandbuch.de

Samstag, 24. Oktober 2009

Lucky Luke – Die Serie 7 + 8

Filed under: Comics im Film — Michael um 10:19

Lucky Luke - Die Serie 7 + 8Wo bitte bleibt das Gegengift? Lucky Luke hat ausnahmsweise so große Probleme, dass sein sprichwörtliches Glück auf eine harte Probe gestellt wird. Er liegt auf dem Wüstenboden, die Sonne brennt heiß auf ihn hernieder. Jolly Jumper will ihm mit Wasser helfen, doch das misslingt gründlich. Bevor der Schlangenbiss sein Werk zu Ende bringen kann, gibt es nur eine Lösung. Jolly Jumper muss Hilfe holen. In Daisy Town fragt man sich unterdessen, was aus Lucky Luke geworden ist.

Besonders Lotta Legs macht sich Sorgen. Seit Luke nicht da ist, fehlt ihr nicht nur der Mann, den sie liebt, sondern es fehlt der Stadt auch ein Gesetzeshüter. Bald tauchen die Daltons auf und nehmen sich, was sie wollen. Und sie scheinen keine Angst davor zu haben, dass ihnen Luke in die Quere kommt.

In der kleinen Serie von und mit Terence Hill über den besten aller Cowboys gab es schon diverse Male Gastauftritte, die niemand erwartet hätte. In dieser Folge betritt plötzlich ein ganz in schwarz gekleideter Mann den Saloon: John Saxon.

Saxon, durchaus ein Charaktergesicht, wird Horror-Fans aus Nightmare on Elmstreet Teil 1 und 3 bekannt sein, Soap-Fans kennen vielleicht seine Auftritte in Dynasty (Denver Clan), Falcon Crest oder Melrose Place. Krimi-Fans haben vielleicht seinen Gastauftritt in CSI, Detektiv Rockford, Petrocelli oder Starsky und Hutch gesehen. Die Liste ließe sich noch viel länger fassen, denn Saxon ist bereits seit der zweiten Hälfte der 50er Jahre im Filmgeschäft. Und hier schließt sich der Kreis auch wieder, da Saxon auch mehrmals in der Serie Rauchende Colts auftrat und ihm das Western-Genre auch nicht fremd ist.

Sheriff Luke! Ich fordere Sie zum Bordell!

Ob der Zarensohn nicht doch eher das Duell gemeint hat? Sicherlich. In der zweiten Episode Ein Zar kommt selten allein kommt besagter Prinz nicht nur nicht allein nach Daisytown, er hat auch Leibwächter, einen Berater sowie seine Verlobte im Gepäck. Allerdings herrscht in Daisytown an diesem Tag ein wenig Chaos, denn es ist der 1. April.

Lotta Legs, die Besitzerin des Saloons, nutzt diesen Tag ausgiebig für ihre Scherze. Sie ist dafür berüchtigt und, bei einigen Bewohnern der Stadt bestimmt auch, gehasst. Da wird keine Albernheit ausgelassen. Der Eimer über der Tür, der elektrische Händedruck und sogar … Aber das wird nicht verraten. Das muss wirklich jeder selber sehen. In diese Laune hinein passt ein ausländischer Würdenträger natürlich überhaupt nicht. Luke hat keine Zeit dafür. Lotta dafür umso mehr. Da der Prinz unbedingt das Westernleben kennenlernen will, bietet sich Lotta als Führerin an. Was bleibt Luke anderes übrig? Da muss er sie zwangsläufig begleiten. Doch als wäre das noch nicht genug, verliebt sich der Zarensohn auch noch in Lotta.

Da wird zwar nicht der Hund in der Pfanne verrückt, aber drunter und drüber geht es allemal. Da wird einer eingekleidet, der gerne einmal wie ein Boycow aussehen möchte. Der Ernst des Lebens naht aber sehr schnell und damit noch mehr Albernheiten. Dank der Aprilscherze einerseits, der Russen andererseits, die in ihrem Kosakenverkleidungen so gar nicht in den Wilden Westen passen ist eine gute Komödiengrundlage gelegt. Dank der Szenen, die im besten Sinne an eine sehr unterhaltende Boulevardkomödie erinnern, bedeutet die letzte Episode auf der DVD und der Serie insgesamt Spaß von Anfang bis Ende.

Ein sehr, sehr gelungener Abschluss und Abschied von Terence Hill als Lucky Luke. Zwar wird hier nicht haarklein das eine oder andere Album nacherzählt, aber der Geist der Reihe wird prima eingefangen und umgesetzt. Für Fans des einsamen Cowboys ist die Reihe mehr als nur Blick wert, in jedem Fall aber ist sie gute Familienunterhaltung.

Lucky Luke, Die Serie, Episode 7 + 8: Bei Amazon bestellen

Samstag, 11. April 2009

Asterix und die Wikinger (Film)

Filed under: Comics im Film — Michael um 12:17

Asterix und die WikingerGrautvornix, der junge Mann aus dem fernen Lutetia, gehört nicht nur zu einer jungen Generation, er gehört auch zu jenen jungen Menschen, die mit dem Landleben gar nichts, aber überhaupt nichts am Hut haben. Allein die Musik ist furchtbar, doch damit kann ein Grautvornix aufräumen, so dass selbst ein Troubadix vor Neid erblassen muss. Allerdings hat Majestix versprochen, aus seinem Neffen einen Mann zu machen. Aus diesem Grund überlässt er auch Asterix und Obelix diese Aufgabe. Und da gibt es für die beiden Krieger allerhand zu tun. Jagen gehört zu den Aufgaben eines gestandenen Mannes natürlich dazu. Römer zu verhauen, gehört auch dazu. Na, und Hinkelsteine wollen auch produziert werden.

Grautvornix hält von all dem noch weniger als nichts. Er will heim. Da hat er allerdings die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Denn die Wikinger sind auf dem Weg zum Dorf der unbesiegbaren Gallier. In allem sind die Besten, nur Angst kennen sie nicht. Da Angst bekanntlich Flügel verleihen soll, ist es an der Zeit zu lernen, was Angst ist. Der Seher Kryptograf hat das Ziel zufällig gewählt und wie es ein weiterer Zufall will, findet Olaf, Kryptografs Sohn, Grautvornix, dessen zweiter Vorname Angst zu sein scheint. Endlich haben die die Wikinger ihren Meister gefunden, aber fliegen können sie deshalb noch lange nicht.

Asterix und die Normannen ist einer der Ulkknaller der Asterix-Reihe und einer seiner ganz besonderen Klassiker aus den frühen Tagen. Viele Alben fanden ihren Weg auf die Leinwand. Asterix und die Wikinger, in Anlehnung an die Normannen-Geschichte gehört zu den humorigsten. Zwar wurde der Titel geändert (wahrscheinlich weil der Begriff Normannen wohl für viele potentielle Zuschauer nicht mit den Wikingern in Einklang gebracht werden kann), aber das ändert nichts an der Verfilmung, die von den besten Szenen des Albums die besten nimmt und einige Elemente hinzusetzt, damit der Film besser in die Neuzeit passt, denn immerhin stammt die Albenvorlage von 1966.

Die Animation bedient sich einer gemischten Methode. Klassisch animierte Figuren, als zweidimensional, agieren vor bzw. in einer dreidimensionalen Kulisse. So kommen Asterix und Obelix nach den Realverfilmungen auch am besten zur Geltung. Altbekannte Running Gags (die Piraten gehen mal wieder unter) treffen auf neue Späße (eine Taube als altertümliche SMS). Natürlich dürfen auch Frauen nicht fehlen. Nachdem Asterix sich schon einmal in Form von Maestria mit einer emanzipierten Frau auseinandersetzen musste, nimmt nun Abba, gesprochen von Nora Tschirner, diese Rolle ein. Man sieht schon an der Namenswahl, dass die alten Vorgaben der lustigen Namen (Maulaf, Telegraf … Die Namen der Wikinger enden alle auf AF!) beibehalten werden.

Nebst den hervorragend animierten Figuren und sehr guten Szenen wirkt die Natur ringsherum wie ein ebenso toller Nebendarsteller. Wind und Wetter, See und Stürme, hier stimmt vom ersten Moment an alles, einzig die Musik könnte ein wenig besser integriert wirken. Gut, man mag darüber hinwegsehen, denn Musik war schon immer eine Schwachstelle in Zeichentrickfilmen.

Dafür lassen die Synchronstimmen das Pendel wieder deutlich nach oben ausschlagen. Christian Tramitz kann, bevor er durch die Bullyparade so richtig bekannt wurde, auf eine Karriere als Synchronsprecher zurückschauen. Heimlich still und leise belustigte er eine große Fan-Gemeinde als Stimme von Jefferson D’Arcy in der schrecklich netten Familie an der Seite von Al Bundy. Hier spricht er den Asterix, muss sich aber vergleichsweise zurücknehmen und kann sein gesamtes Potential nicht ganz ausschöpfen. Kein Wunder, ist doch Asterix noch einer der vernünftigsten Charaktere im Comic. Die Späße werden oft durch die anderen produziert.

Hier kann Dieter Hallervorden auftrumpfen. Seine Rolle als Kryptograf ist zwar nicht Nonstop Nonsens, aber deutlich alberner ausgelegt. Nora Tschirner darf als Abba kreischen und zetern und das Recht der Frauen auf Raubzüge unterstreichen. Wolgang Völz (Synchronstimme von Käpt’n Blaubär, Walter Matthau) ist ein toller Komödiant, der leider als Majestix zu kurz kommt. Und Götz Otto (Mr. Stamper in Der Morgen stirbt nie) darf hier so richtig als Blödian Olaf aus den gewohnten Rollen fallen.

Ein fast perfektes Asterix-Zeichentrickabenteuer (etwas zum Verbessern muss es immer geben): Humorvoll, klasse in Szene gesetzt, mit Sprechern, die in richtig guter Spiellaune sind. Spitze und ein Spaß für die ganze Familie. 🙂

Asterix und die Wikinger: Bei Amazon bestellen

Freitag, 10. April 2009

Green Lantern: First Flight

Filed under: Comics im Film — Michael um 15:40

Green Lantern: First FlightWeit fort von der Erde muss sich die Green Lantern (Grüne Leuchte) ein erstes Mal behaupten. Der neue Zeichentrickfilm um einen der Helden der JLA wartet in den Szenen, die vorab begutachtet werden dürfen, mit feinen Ideen auf und kann zudem noch auf versierte Sprecher setzen. Christopher Meloni (Law and Order) leiht der grünen Leuchte Hal Jordan die Stimme. Außerdem mit dabei: Tricia Helfer (Battlestar Galactica), Michael Madsen (u.a. Species) und Victor Garber (u.a. Eli Stone) als Sinestro.

Das Thema Green Lantern: First Flight wird als Weltraumabenteuer aufbereitet. Sinestro, jüngst noch auf breiter Front mit eigenem Corps gegen die Green Lanterns antretend, hat hier auch schon seine gelbe Uniform an. Die Optik erinnert an die DC-Zeichentrickserien (Superman, Batman and Robin, The Batman u.a.), ist aber ungleich aufwendiger realisiert. Ganz im Stile des Action-Knallers Superman: Doomsday kann sich der Fan auf ein cooles Abenteuer freuen (und hoffen, dass der Erfolg des Films die Produktion zu The Green Lantern anheizen wird). 🙂

Links:
Die offizielle Homepage zum Film mit Hintergrundinfos
Filmausschnitt auf Ain’t it cool news