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Comic Blog


Dienstag, 22. Februar 2011

Die weiße Tigerin 7

Filed under: Cartoon — Michael um 16:17

Die weiße Tigerin 7 - Paris sehen und sterbenDie Spur führt nach Paris. Während die normalen Bürger schlafen, solche, die nicht einer geheimdienstlichen Tätigkeit nachgehen, ist die Arbeit für Alix und ihren französischen Partner Rosseau in vollem Gange. Der Verfolgte lässt nichts unversucht, damit er und seine Unterlagen, die er in einer schlichten Aktentasche mit sich führt, entkommen können. An diesem Tag ist Alix das Glück nicht hold. Bei einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd durch das erwachende Paris geschieht das Unerwartete …

Dabei hatte drei Wochen zuvor in Tokio alles routiniert begonnen. Alix wurde in die Suche nach dem Kriegsschatz der Japaner eingebunden. Mit stoischer Ruhe nahm sie an den Ermittlungen der Amerikaner teil. Als sich schließlich eine handfeste Spur herauskristallisierte, machte sie sich zusammen mit Rousseau auf den Weg. Da begannen die Schwierigkeiten erst so richtig …

Conrad und Wilbur schließen die Reihe um die weiße Tigerin ab: Paris sehen und sterben. Die weiße Tigerin, Alix Yin Fu, hat nun endgültig das Ende ihrer Ausbildung erreicht. Mehrmals wurde ihr nach dem Leben getrachtet, sie wurde verraten und Freunde sind selten, lebende Freunde noch seltener, aber so ist nun einmal das Agentengeschäft in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts. Beide Comic-Macher haben diese Abschlussgeschichte zusammen entworfen. Dabei finden sie eine gelungene Mixtur aus Agentenhatz, Schatzjagd und ein wenig LOST.

Conrad und Wilbur nutzen die Technik eines Vorausblicks, um gleich darauf in die Vergangenheit zurückzueilen und zu zeigen, wie es dazu kommen konnte. Vom städtischen Flair eines Nachkriegs-Paris geht es in ein mit Trümmern übersätes Tokio und von dort auf eine Insel, wo sich der Aufenthalt von Alix und Rousseau zu einem wahren Alptraum auswächst. Hier haben sich die beiden Autoren einiges einfallen lassen. Wieder gilt: Man sollte sich von Conrads beschwingten cartoonähnlichen Bildern nicht täuschen lassen. Hier geht es beinhart zur Sache. Hinter den Kulissen ist es gewalttätig und manchmal auch pervers. Spannung, Spaß und leichter Grusel sind hier garantiert.

Je größer, je besser: Wenn Conrad sich so richtig auf einer Seite auslassen kann, kommen atmosphärische Schmuckstücke zum Vorschein. Seine ganzseitigen Bilder von Tokio und Shanghai wie auch der Insel sind perfekte Einstiege in die jeweiligen Handlungssequenzen. Der Tuschestrich ist schnell und organisch ausgeführt. Farbe durfte hier ein wenig laufen. Dadurch sind starke Bilder entstanden, aus alter Schule, als die Zeichner der Tusche noch erlaubten, auszureißen. Das findet sich nicht mehr so oft. Der Eindruck ist künstlerischer, offener. Diese Art zu zeichnen passt zur gezeigten Zeitperiode und zur Rasanz vieler Szenen, denn Conrad hat Verfolgungsjagden, Feuergefechte, Zweikämpfe zu gestalten.

Julien Lois folgt der kräftigen Strichführung mit einer ausgewogenen Farbmischung einer zurückhaltenden Palette und knalligen Farben. Rot und Orange ziehen beispielsweise die Aufmerksamkeit auf sich. Ein roter Citroen 15 CV, Alix in orangefarbener Kluft vor dschungelartiger Kulisse. Stets ist Alix ein Farbtupfer, ein Mittelpunkt des Geschehens. Es findet keine Überkolorierung statt, sondern immer nur so viel, wie es braucht, um filmisch zum nächsten Bild überzuwechseln.

Ein schöner und überaus spannender Serienabschluss. Für die weiße Tigerin, im Team mit dem dreifarbigen Drachen Rousseau würde man sich noch einen weiteren Zyklus wünschen. Doch so muss vorerst gesagt werden: Schade, dass es vorbei ist. 🙂

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Oder bei Schreiber und Leser.

Link: Die weiße Tigerin 1 online lesen

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