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Comic Blog


Freitag, 07. August 2009

Perry 136

Filed under: SciFi — Michael um 18:48

Perry 136Als die CREST II mit der Besatzung um Perry Rhodan an Bord auf Camelot landet, ist die Begrüßung herzlich und sehr zeremoniell. Die Menschen, Überlebende der Verfolgungen auf Terra, beginnen zu hoffen, dass sich auch auf dem Heimatplaneten etwas ändern wird. Aber Hoffnung ist wie immer trügerisch. Sobald Reginald Bull, der Großadministrator erfährt, welchen Passagier die CREST II noch transportiert, ist es vorbei mit herzlichen Wiedersehen unter Freunden.

Masken haben es schon immer in sich gehabt. Der Mann mit der eisernen Maske, Superhelden und Bösewichter, Zorro, Jason Vorhees und nun auch Alaska Saedelaere. Die Maske des einstigen Sicherheitschefs der Erde verbirgt ein Cappin-Fragment. Dieser Energierest entstammt einem Transmitter-Unfall und verunstaltete das Gesicht Alaskas nicht nur, es machte ihn auch zur Gefahr für alle anderen um ihn herum. Jeder, der das Capping-Fragment erblickt, wird in den Wahnsinn getrieben. Eine solche Figur hat es schwer, Freunde zu finden, zumal Alaska als früherer Sicherheitschef nicht gerade zimperlich mit Verfolgten umgegangen ist.

Camelot, der Planet, der zur neuen Heimat für flüchtige Terraner geworden ist, erwartet Perry Rhodan, der sich hier mit seiner Mannschaft endlich in Sicherheit wähnen kann. Nur hat er einen ungebetenen Gast mitgebracht …

Entscheidung auf Camelot erzählt in einer kleinen und auch feinen Geschichte das Schicksals eines millionenfachen Massenmörders, der zum Zeitpunkt seiner Taten ausnahmsweise wirklich nicht wusste, was er anrichtete. Mit der Herstellung eines normalen Gemütszustandes bricht Alaska unter seinen Erinnerungen und seinem schlechten Gewissen zusammen. Die Geschichte gibt sich ungewöhnlich ernst, so ernst, dass sogar die Freundschaft zwischen Perry Rhodan und Reginald Bull arg strapaziert wird. Im Sinne eines kurzen Abenteuers aus dem Rhodan-Universum gibt es nichts zu meckern. Kai Hirdt und Christian Hillmann drehen kontinuierlich an der Spannungsschraube. Angesichts der persönlichen Hintergründe der einzelnen Figuren hätte die Geschichte auch noch viel länger ausfallen können.

Das grafische Team mit Frank Freund (Vorzeichnungen), Rudi Martens (Tusche), Maikel Das, Holger Bommer (beide Vorkolorierung) und Carsten Dörr (Endkolorierung) liefert saubere Arbeit ab. Allein diese kleine Geschichte zeigt, was innerhalb des Comics in Deutschland möglich sein kann. Allerdings wird auf Experimente innerhalb der Bilder verzichtet. Es herrscht eine durchgehende gleichbleibende Beleuchtung. Eine besondere Effekthascherei wird vergebens gesucht, ist aber auch nicht nötig, dafür treiben die Ereignisse die Handlung zu schnell voran.

Wenn es um die Handlung in Exodus geht, bleibt es ernsthaft. Perry, durch seine Langlebigkeit schon gottgleich, muss sich zu einer Maskerade hinreißen lassen, um ein Volk zu retten. Leider …
Ein wenig erinnert das Thema an Es ist nicht leicht ein Gott zu sein und hier wie dort kann es nicht gut ausgehen. Die Bilder von Philip Schaufelberger sind mit ähnlichem Können gezeichnet wie jene von Freund. Eine dritte Geschichte, Gerettet, zeigt den Perry-Humor, ein wenig albern, das Genre auf den Arm nehmend. Ein gelungener kleiner Spaß auf nur wenigen Seiten.

Einige Erläuterungen, gesonderte Illustrationen (ich wusste gar nicht, dass Perry Rhodan aussieht wie James Brolin), weitere Geschichten (sehr gut: Gucky: Unser Biber im Hort) machen aus der vorliegenden Ausgabe eine runde Sache.

Ein sehr schönes Projekt mit vielen guten und (noch viel wichtiger) unterhaltsamen Ideen. Besonders die ernsthaften Geschichten sind rundum gelungen. In Sachen Humor dürfte für jeden (besonders natürlich für Perry-Rhodan-Fans) etwas dabei sein. 🙂

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