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Comic Blog


Donnerstag, 02. Juli 2009

Knights of the Old Republik V: Wiedergutmachung

Filed under: SciFi — Michael um 10:45

Star Wars Sonderband 49Zayne und Gryph müssen den Planeten unbedingt erreichen. Die Sache hat nur einen Haken: Eine feindlich gesinnte Flotte hat einen planetenumspannenden Gürtel um ihr Ziel gelegt und feuert aus allen Rohren. Die beiden Freunde lassen sich eine List einfallen. Die Freude über ihren gelungenen Plan ist allerdings nur von kurzer Dauer. Von sehr kurzer Dauer, denn wenig später kämpfen sie wieder um ihr Überleben.

Das Finale einer langen Vorgeschichte zieht noch einmal alle Register! Der junge Padawan Zayne Carrick war lange auf der Flucht, immer unter dem Verdacht des Verrats und beschuldigt, andere Jedi getötet zu haben. Hier nun entwirrt sich das gewaltige Komplott, aus Angst vor einer Vision entworfen. Alle Protagonisten versammeln sich zu einem dramatischen Höhepunkt, in dem auch der Mythos der Sith nicht fehlen darf.

John Jackson Miller fällt hier die Aufgabe zu, aus der sehr ausführlich angelegten Handlung wieder alle Fäden zusammenzuführen. Still und heimlich sind im Hintergrund Sith-Artefakte, die verschiedensten Zwecken dienen, gesammelt worden. Zayne will diese Sammlung als Beweis für die Machenschaften des Geheimbundes unter den Jedi stehlen. Miller baut hier eine Nebenhandlung auf. Er zeigt die Verbundenheit eines Volkes zu seinen Traditionen und seinem Ältesten, einem Jedi. Am Ende stürzt alles in sich zusammen. Alles, woran dieses Volk festgehalten hat, erlebt seinen Niedergang in Feuer und Tod. Diese Geschichte allein, eingebunden in den Haupthandlungsstrang, besitzt genügend Aspekte, um vollkommen für sich alleine zu stehen. Der Bogen ist ebenso perfekt gespannt, wie es der berühmte rote Faden hinter der gesamten Entwicklung der Geschichte war.

Gleich drei Zeichner sind an den Episoden beteiligt. Bong Dazo versteht sich auf die Ernsthaftigkeit eines Szenarios wie Star Wars, aber das Augenzwinkern, mit er manche Figuren oder auch einzelne Szenen anlegt, sind unübersehbar. Wenn es zur Sache geht, steht er seinen Kollegen in nichts nach, aber in Sachen Humor macht er diesen etwas vor. Das perfekte Beispiel in diesem Fall ist die Figur von Zaynes Freund Gryph. Dazo macht einen Knuffel aus ihm, obwohl er in den bekannten Gestaltungsstrukturen dieses Charakters bleibt. Bei ihm erzielt Gryph die Wirkung einer Mixtur aus Chewbacca und Yoda. Er nutzt darüber hinaus Millers Vorgaben, um deutliche Slapstick einfließen zu lassen. Manchmal ist es sogar etwas zu übertrieben.

Andere Zeichner wie Brian Ching, der das Finale des Finales zeichnen darf, vergisst die Komik dieser Figur nicht, aber er legt sie deutlich echter und weniger karikiert an. Ching, von dem auch das Titelbild des vorliegenden Bandes gezeichnet wurde, ist ein Naturalist. Er skizziert gerne, lässt Fragen offen und vertraut auf die Sicht des Lesers. Alles wirkt zerbrechlicher, schmaler, aber auch agiler, da gerade den Figuren das Wuchtige und die Spur Cartoon aus Dazos Bildern fehlt. Die Bilder eines Lucas Marangon (Tag und Bink, Krawall im All) sind ähnlich zerbrechlich, tendieren aber eindeutig in Richtung Komik. Marangons grafischer Grundstil, in der Aufzählung der Künstler dieses Bandes nicht aufgeführt, ist eindeutig erkennbar. Allerdings zieht die Komik, so sehr sie auch immer ein Bestandteil von Star Wars gewesen ist, die Ernsthaftigkeit der Handlung etwas herunter.

Denn das Finale, in dem sich wieder ein Sith offenbart (und was für einer!) hat es nicht nur in sich, sondern sorgt mit der Gestaltung dieses Bösewichts auch für neue Überraschungen. Nachdem mit einem Darth Maul die Tätowierungen bei den Sith Einzug gehalten haben, ein Gestaltungsmerkmal, das bei Legacy konsequent fortgeführt wurde, ist dieser Sith hier eher Stückwerk. Seine äußere Erscheinungen spiegelt perfekt das zerrissene und auch zerstörte Seelenleben wieder, mehr noch als es Darth Vader konnte. Die Benutzung eines Sith-Artefakts, das einem skelettierten Rinderkopf ähnelt, lässt diese Figur noch archaischer, ursprünglicher und bedrohlicher wirken. Ein Helm, dessen Auswüchse an Teufelshörner erinnern, trägt sein Übriges zu dieser toll gestalteten Figur bei.

Eines der besten (sagen wir ruhig) Staffelfinale seit langem im Star Wars Universum. Mit der Figur des Haazen ist ein verteufelt gelungener Sith, der besonders durch die Darstellung von Brian Ching Wirkung erzielt. Absolut perfekte Space Opera Unterhaltung. 🙂

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Links / Infos über die Zeichner:
brianching.blogspot.com (Brian Ching)
www.glasshousegraphics.com/creators/pencilers/bongdazo/index.htm (Bong Dazo)
thealanrobinsonblog.blogspot.com (Alan Robinson)

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