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Comic Blog


Dienstag, 07. August 2007

Star Wars 63 – Dark Times

Filed under: SciFi — Michael um 16:45

Star Wars 63Der Imperator betrachtet die Oberfläche des Planeten Coruscant, der ihm nun untertan ist. Leise gesellt sich Lord Vader zu ihm. Die Tatsache, dass Sklaven für das neue Imperium arbeiten, nagt an ihm. Ein kleiner Teil, die Erinnerung an Anakin Skywalker, hat nicht vergessen, dass er selbst einst ein Sklave war.
Der Imperator gibt sich nicht die größte Mühe, seine Bedenken zu zerstreuen. Die Halbherzigkeit nützt am Ende auch nicht viel. Einsam bleibt Vader mit seinen Gedanken zurück.

Dass Jennir befindet sich mit seinem Freund und Kampfgefährten Bomo Greenbark weiterhin auf der Flucht. Sie haben Unterschlupf auf einem Raumfrachter gefunden, auf dem sich viele Individuen verschiedenster Rassen befinden, die sich so weit wie möglich von den imperialen Streitkräften entfernen möchten. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft allerdings eine große Lücke. Bomo hat es sich in den Kopf gesetzt, seine Familie, die von den imperialen Truppen verschleppt wurde, zu befreien. Mit allem Nachdruck versucht er seine Pläne bei den anderen Schiffkameraden durchzusetzen.

Der Plan ist gefährlich, dennoch machen sich die Zufallsgefährten auf den halsbrecherischen Weg in das Handelszentrum für Sklaven auf dem Planeten Orvax.

Wer andere verrät, verrät nur sich selbst.
Diese letzten Worte halten Anakin Skywalker nicht auf. Der tödliche Schlag mit dem Lichtschwert folgt ohne Gnade. Jahre später, sind die Kämpfe, die auf diesen verhängnisvollen Tag folgten, immer noch nicht abgeflaut. Unaufhaltsam nähern sich die gewaltigen Kampffahrzeuge des Imperiums den ungenügenden Sperren der Aufständischen. Die Räder der riesigen Kampfmaschine sind das letzte, was Wyl Tarson sieht, bevor sich seine Welt verändert.

Jetzt ist Tarson auf der Flucht und irgendetwas läuft verdammt falsch. Was ist geschehen? Was haben diese Bilder zu bedeuten, die sich in seine Träume und Erinnerungen schleichen? Je mehr Zeit vergeht, umso tiefer schlittert Tarson in einen Auftrag, der zum gefährlichsten und seltsamsten seines Lebens wird.

In Ausgabe Star Wars 63 ist die lang ersehnte Fortsetzung von Dark Times zu lesen. Mit Doug Wheatley bewegt sich ein Zeichner auf dem Star Wars Territorium, der, so hat es jedenfalls den Anschein, mit dieser Arbeit zu Hause angekommen ist.

Im direkten Vergleich mit Michael Lacombe, der den nachfolgenden Episodenauftakt Rebellion gestaltet, kann er sein Ausnahmetalent zusätzlich unter Beweis stellen. Die großartigen Bilder sind aber auch Ronda Pattison zu verdanken, die mit ihrer Kolorierung phantastische Grafiken fremder Kreaturen schafft. Besonders in den späteren Szenen, die in den Straßen des Planeten Orvax angesiedelt sind, bekommt sie sehr viel Arbeit. – Vor diesem Hintergrund ist die Verzögerung der deutschen Veröffentlichung verständlich, denn die grafische Umsetzung von Dark Times ist außerordentlich arbeitsintensiv und keineswegs der Normalfall im Bereich regelmäßig erscheinender Comic-Reihen.

Die Figur des Dass Jennir, jenes Jedi-Kommandanten, der durch den Befehl 66 erfahren musste, wie sich seine eigenen Soldaten gegen ihn stellten, kämpft inzwischen Seite an Seite mit einem Wesen, das ursprünglich sein Feind war. Der Jedi mit den langen weißen Haaren verfügt über ein ähnliches Potential wie andere Jedi, die in Comics in dieses Universum eingefügt wurden. Quinlan Vos, in den Comics eine starke Figur, wurde ähnlich gut ausgearbeitet wie Qui Gon Jin, vielleicht sogar besser, denn in den Comics gibt es viel mehr Zeit für die Entwicklung von Charakteren. Mit Dass Jennir könnte ein ähnlich interessanter Charakter entstehen. War Vos mehr ein düsterer und zerrissener Held, erinnert Jennir mehr an einen Elfen – nicht nur äußerlich.

Rein optisch verfügt er über einen hohen Wiedererkennungswert. Bei seinen Angriffen wehen die Haare, das Gesicht wurde markant gestaltet. Ihm zur Seite ist nicht nur Bomo eine herausragende Figur, angelehnt an einen intelligenten Triceratops, sondern auch Mezgraf, eine Art aufrecht gehender weißer Tiger, eine katzenartige Rasse, mit der Han Solo auch schon Bekanntschaft machte. Die Szenen, die sich folgend entwickeln, sind SciFi-Fantasy im besten Sinne von Star Wars, wie es auch aus diversen Romanen her bekannt ist.

Ein gelungener zweiter Teil von Dark Times. Die erste Episode von Rebellion in diesem Band macht aus der 63. Ausgabe der deutschen Star Wars Reihe wieder ein Sahnehäubchen des Space Opera Genres. 🙂

Freitag, 29. Dezember 2006

Star Wars 59 – Mein Bruder, mein Feind

Filed under: Abenteuer,SciFi — Michael um 18:05

Star Wars 59Jorin ist zurück. Die Rettungsaktion der Rebellen war erfolgreich. Doch Jorin ist ein menschliches Wrack. Die Folter des Imperiums hat tiefe Spuren bei ihm hinterlassen.
Luke und Deena Shan versuchen zu fliehen. Bei ihnen befindet sich Janek Sunber, ein imperialer Offizier und früherer Freund von Luke. Er ist sich uneins, ob er bei den Flüchtenden bleiben oder sie aufhalten soll. Schließlich wird ihm die Entscheidung abgenommen, denn die imperialen Soldaten machen mit ihren Lasern keinen Unterschied zwischen Freund und Feind.
Luke und seine Freunde entkommen – aber der Empfang bei den Rebellen fällt nicht herzlich aus.

Jeder geht seinen Weg, denkt sich Nash Gent. Er hat so manche brenzlige Situation hinter sich gebracht, doch hier im Orbit dieses abgelegenen Planeten, wendet sich das Blatt. Ein Fangschuss lässt seinen Transporter abstürzen. Mit letzter Kraft gelingt ihm eine solide Bruchlandung. Er kann sich aus dem Wrack ziehen und entfernt sich langsam kriechend durch den Sand – bis ein dunkler Schatten über ihn fällt. Darth Vader hat ihn gefunden.
Seine fliegerischen Fähigkeiten haben das Interesse des dunklen Lords erregt, nicht zuletzt, weil Gent sie für so manche kriminelle Machenschaft einsetzte. Vader macht nicht viele Worte. Die Wahl ist einfach. Entweder Gent setzt seine Fähigkeiten für das Imperium ein oder er stirbt auf der Stelle. Gent überlegt nicht lange.
Allerdings stellt sich bald auch die Frage, ob er die richtige Wahl getroffen hat, denn ein Dienst an Bord eines imperialen Schiffes bedeutet auch Intrigen, Intrigen und Intrigen. Und Gent nimmt die Herausforderung an.

Will man die Bilder in der Episode Mein Bruder, mein Feind mit einem Wort beschreiben, könnte man sagen: Ausdrucksstark. Was Zeichner Brandon Badeaux in die Gesichter der Charaktere hereinzulegen vermag, ist über alle Maßen toll gelungen. Seien es Erschöpfung, Zorn, Freude oder Trauer, Badeaux versteht es perfekt, die Emotionen von Skywalker und Co. einzufangen. Sein Perfektionismus erstreckt sich weiter auf Ausrüstung, Raumschiffe, Uniformen und Staturen. Besonders eindrucksvoll gelungen: Janek Sunbers Visionen von Luke Skywaler und Darth Vader. Der doppelseitige Anblick von Vader auf der Brücke seines Sternzerstörers mit Blick ins All, wo die imperiale Flotte im Anflug auf die Rebellenschiffe befindet.

Grafisch ebenso exakt ausgeführt, aber viel härter getuscht, sind die Bilder von Zeichner Michael Lacombe, der sich der Geschichte um Nash Gent angenommen hat.
Optisch stehen sich hier Gent und sein imperialer Widersacher Kommandant Millavec gegenüber. Dieses Duo, was sich bis aufs Blut hasst, ist wunderbar gegensätzlich dargestellt. Gent, zuerst etwas pausbäckig, unrasiert, später von höchstem militärischen Drill gezeichnet gegen den rattengesichtigen Millavec.

Im vorliegenden Band finden sich zwei sehr unterschiedliche Geschichten. Mit Mein Bruder, mein Feind findet sich der dritte Teil der Handlung um Janek Sunber, der zwischen Freundschaft und Pflichterfüllung hin und her gerissen wird. Autor Rob Williams erzählt die innerliche Zerrissenheit aufs trefflichste und nicht nur Star Wars-Fans werden durch die Handlung spannend unterhalten werden.
In Jeder geht seinen Weg ist es zunächst schwer eine positive Figur für sich zu finden, der man es gönnt, seinen Weg zu finden. Nash Gent ist nicht gerade der positive Held, der hier von Autor Thomas Andrews konzipiert wurde. Doch irgendwann gelingt der Trick, den Leser mit Gent mitfiebern zu lassen. Ein sehr schönes Kunststück von Andrews.

Hervorragende Star Wars- und SciFi-Unterhaltung, gut erzählt und grafisch klasse umgesetzt. 😀