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Comic Blog


Samstag, 28. Juli 2007

B.U.A.P. – Die Toten

Filed under: Mystery — Michael um 12:39

B.U.A.P. 3 - Die TotenDie vergessene Höhle hinter einer Wand ist ein Fall für die Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen (B.U.A.P.). Roger, der Homunkulus, besitzt nicht die Geduld von Abe Sapien, der die Wand lieber etwas sanfter geöffnet hätte. Rogers Fausthieb reißt ein riesiges Loch in die Wand.
Wenig später steht die kleine Gruppe einem riesigen Skelett gegenüber. Zu aller Beruhigung scheint das Wesen, das dieses Relikt hinterlassen hat, seit langer Zeit verstorben zu sein. Johann, dessen ektoplasmische Erscheinung es ihm ermöglicht mit Toten zu kommunizieren, nimmt Kontakt zu dem Wesen auf. Die Kontaktaufnahme entpuppt sich als mittlere Katastrophe. Wie es sich sehr schnell herausstellt, ist das Wesen über seinen Tod alles andere als begeistert und würde sich mit Vorliebe rächen. Liz Sherman rettet mit ihrer Fähigkeit, Flammen zu kontrollieren, den Tag.

Die vergangenen Ereignisse der letzten Zeit können immer noch nicht zu den Akten gelegt werden. Die Froschplage zieht in den Vereinigten Staaten immer größere Kreise. Die B.U.A.P. ist in erhöhter Alarmbereitschaft. Damit nicht genug. Abe setzt die Forschungen nach seiner Herkunft fort. Er war einmal ein ganz normaler Mensch – ein Mensch, der sich für seine Zeit mit recht außergewöhnlichen Interessen auseinandersetzte, aber immerhin ein Mensch. Eines Tages verschwand er und ward nie wieder gesehen. Voller Erstaunen erfährt Abe, dass er einst verheiratet war. Die Kenntnis um das schlimme Schicksal seiner einstigen Ehefrau komplettiert das Unglück, das er empfindet. Ob Froschplage oder nicht, Abe will mit seiner Vergangenheit abschließen und überlässt das Team sich selbst.

Derweil gibt es noch ganz andere Probleme. Die bisherige Zentrale ist für die B.U.A.P. viel zu klein geworden. Ein neuer Ort ist bald gefunden – auch ein neuer Führungsoffizier. Benjamin Daimio hat eine Todeserfahrung hinter sich. Sein militärischer Werdegang und seine Narbe, die ihm ein zombiehaftes Aussehen verleiht, tragen nicht zu einem guten Anfang in der Gruppe bei. Der Umzug in das neue Domizil begeistert zunächst alle. Die neue Zentrale in den Bergen von Colorado nimmt sich aus wie eine moderne Trutzburg. Niemand ahnt zu Beginn, dass sich tief in den Eingeweiden der Festung ein grauenhaftes Geheimnis verbirgt.
Während Abe seinen eigenen Dämonen begegnet, tritt der Rest der Gruppe gegen einen neuen Feind an, der dem Team alles abverlangt.

Die dritte Episode der Reihe B.U.A.P. mit dem Titel Die Toten wird von einem sehr guten Team gestaltet. Allen voran ist der Erfinder und Initiator Mike Mignola dabei. Als weiterer Autor kann John Arcudi überzeugen. Zeichner Guy Davis verleiht der Geschichte ein weiteres Mal gekonnt die Optik, während Kolorist Dave Stewart unter Beweis stellt, warum er zu den Besten seines Fachs zählt.

Nach Hellboy geht eine weitere Figur ihrer Vergangenheit nach und versucht zu ergründen, woher sie eigentlich stammt. Einen Ansatz dazu fand der Leser bereits in der zweiten Ausgabe der Reihe Die Froschplage. Hier vertieft Abe Sapien nun die gefundenen Spuren. Abe, der sich bisher durch großen Heldenmut und auch durch Besonnenheit hervorgetan hat, muss feststellen, welche Opfer er in seinem ersten Leben zurückgelassen hat. Für seine Art zu leben haben nicht nur er, sondern auch andere gebüßt – seine Frau hat wegen ihm ein elendes Schicksal zu erdulden. Abes Reise in ein ganz anderes Leben ist eine Geistergeschichte innerhalb des hauptsächlichen Erzählstranges.

Eine gute Geistergeschichte hat stets ein sehr englisches Ambiente. Dabei ist es vollkommen egal, seit wann ein Geist sein Unwesen treibt. Selbst ein amerikanischer Poltergeist kann nicht diesen wohligen Schauer erzeugen, der in der Atmosphäre ehrwürdiger Mauern entsteht, inmitten einer Wohnstatt, die heimelig anmutet und einer Bühnendekoration eines viktorianischen Theaterstücks ähnelt. So wird auch Abes Ausflug in die Vergangenheit zu einer Reise auf eine Bühne, wie sein eigenes Leben sie gestaltete.
Geister sind nicht nur aggressiv, sie verlocken ihre Opfer auch, vielleicht, weil sie nicht alleine sein wollen. Vielleicht, weil sie aus Bosheit ein Opfer in eine Falle locken wollen. Abe begegnet seiner damaligen Frau, die es niemals verwinden konnte, ihren Mann zu verlieren. Auf Abe wartet ein Leben ohne Furcht, ohne Horror. Ein ruhiges Leben an der Seite einer liebevollen Frau inmitten einer riesigen Bibliothek, die nur darauf wartet, zur eigenen Lehre genutzt zu werden.

Obwohl sich der Hauptteil der Geschichte mit einer ganz anderen Handlung beschäftigt und die Erzählung um Abe eher beiläufig stattfindet, weiß sie dennoch richtiggehend zu fesseln. Sicherlich ist sie gruselig, aber die Stimmung ist bei allem Grusel auch romantisch. Ihre Grundstimmung erinnert ein wenig an die Friedhofsgeschichte Wenn wir gestorben sind von Frédéric Boutet. Auch hier liegen Liebe und Tod eng beieinander. Mignola und Arcudi gelingt eine ungeheuer intensive und auch respektvoll erzählte Episode.

Freilich kommt auch die Action und das Rätsel nicht zu kurz. Ähnlich wie die deutschen Wissenschaftler, die im Zweiten Weltkrieg an der V2 arbeiteten, kommen auch andere Gelehrte diverser Fachgebiete nach dem Krieg in die USA. Einer davon ist jene Kreatur, die in einem verschütteten Teil der neuen B.U.A.P.-Festung, die letzten Jahrzehnte verbracht hat. Einmal mehr wird ein fehlgeleiteter Wissenschaftler zum Auslöser der tragischen Ereignisse.
Mignola und Arcudi nutzen die Gelegenheit, um Johann und den neuen Befehlshaber Daimio vorzustellen. Johann zeigt, wozu er imstande ist und mit welcher Zielstrebigkeit er zum Wohle seiner Gefährten ans Werk gehen kann. Johann ist ein rechtes Meisterstück. Er ist eine Figur ohne Mimik – wie auch, ohne Gesicht? So haben Mignola und Arcudi auf sehr gelungene Art andere Möglichkeiten gefunden, Johanns Gefühlsleben auszudrücken und handele es sich dabei nur um die wiederentdeckte Erfahrung des Schwitzens.

Guy Davis, Zeichner des vorliegenden Bandes, und Dave Stewart, der Kolorist, bilden ein hervorragendes Team. Wie Guy Davis selber bemerkt, geht Stewarts Kolorierung eine Einheit mit Davis’ sehr grober Tuscheführung ein. Sicher wird Davis’ Zeichenstil nicht jedem Fan gefallen. So manchem wird er vielleicht zu einfach, zu schlicht sein. Doch wie es sich an vielen Beispielen zeigt, müssen Zeichenstil und Geschichte auch zueinander passen. Die Gruselszenerie und dieser zeitungshafte Skizzenstil verschmelzen regelrecht. Ohne Zweifel hat Davis einen höchst eigenen Stil, kann mit diesem aber auch trefflich das grafische Erbe Mignolas antreten.

Eine höchst spannende dritte Folge, in der sich Johann dem Leser einmal so richtig präsentieren und seine Fähigkeiten vorführen darf. Die beiden Teams, für den Text Mignola und Arcudi, für die Bilder Davis und Stewart, haben ein sehr dichtes Werk geschaffen, das wie aus einem Guss wirkt. Perfekter Action-Grusel! 😀

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Mittwoch, 06. Juni 2007

Terminator – Hardware

Filed under: SciFi — Michael um 20:30

Terminator - HardwareDer erste Terminator konnte seinen Auftrag zur Eliminierung von Sarah Connor nicht erfolgreich zu Ende führen. Doch in der Zukunft wissen die Menschen, dass der Führungscomputer Skynet noch über weitere Quellen verfügt, um den Anführer der menschlichen Rebellion, John Connor, endgültig zu vernichten.

In der Zukunft:
Eine Einheit der Widerstandsbewegung verschafft sich Zugang zu einer von Skynets Zeitmaschinen. Im Auftrage John Connors wollen sie in die Vergangenheit, denn dort können sie ihrerseits verhindern, dass Skynet überhaupt entwickelt wird. Allein den Weg zur Zeitreiseeinrichtung ist hart und einige des Teams bleiben auf der Strecke. Skynet schickt den Menschen gleich vier Terminatoren hinterher. Die Jagd beginnt.

In der Gegenwart:
Nachdem die menschlichen Rebellen eingetroffen sind, gehen die Schwierigkeiten erst richtig los. Während sie einen der führenden Wissenschaftler des Skynet-Programms entführen, heften sich die Terminatoren an ihre Fersen, nachdem sie sich auf ihre bewährte Art Kleidung und Waffen besorgt haben.

Die beiden Bände „Hardware“ und „Software“ schließen die zeitliche Lücke zwischen den Handlungen der Kinofilme „Terminator 1“ und „Terminator 2“.

Erfreulich an der doch recht gut inszenierten Geschichte ist, dass man die Filme nicht gesehen haben muss. Sie bringt neue Ideen ein, wie einen Terminator, der halb menschlich ist und dafür konzipiert wurde, speziell das menschliche Gewebe der Cyborgs zu behandeln. Auch greift die Geschichte konzeptionell dem aktuellen dritten Teil „Terminator 3 – Rebellion der Maschinen“ vor. Eine „Terminatrix“ ist hier bereits zu finden. Will man Vergleiche anstellen, muss man sagen, dass dieser weibliche Terminator maschinenhafter agiert und nicht diese Bosheit eines TX an den Tag legt, die für eine Maschine ungewöhnlich ist. Andererseits weiß sie die menschlichen (männlichen) Schwächen zu nutzen, um ihr Ziel zu erreichen.
Insgesamt ist es interessant zu betrachten, wie die Terminatoren im Team agieren, damit sie ihren Auftrag ausführen können.

Obwohl die Geschichte als Comic daher kommt, ist sie weitaus gewalttätiger als die Filme. Auf so manche Darstellung hätte man verzichten können, weil sie nicht zur Entwicklung der Handlung beiträgt. Für Terminator-Fans bietet der Comic eine nette Zwischenmahlzeit und ist trotz kleiner Schwächen spannend.