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Comic Blog


Montag, 20. Juli 2015

FANTASTIC FOUR 1 – Der lange Abschied

Filed under: Superhelden — Michael um 16:27

FANTASTIC FOUR 1 - Der lange AbschiedBulldozer war nicht immer so schmächtig. Da wundert sich das Ding zu recht. Der neue Bulldozer, kein Mitglied der Wrecking Crew mehr, sondern ein Teamangehöriger der Frightful Four, kann ziemlichen Schutt aus seiner Umgebung machen. Die FANTASTIC FOUR haben darüber hinaus Thunderball, Wrecker und Wizard zum Gegner. Alles in allem etwas durcheinander und nicht vollzählig, kann Verstärkung nicht schaden. Diese findet sich ausgerechnet in einem Team, was einmal als Ersatz gedacht war, aber nicht zum Einsatz kam. Und so können Ant-Man, She-Hulk und Ms. Thing doch noch zeigen, was sie können.

Die Schmerzen liegen in der Vergangenheit begründet. Neue Schmerzen entstehen in der Gegenwart. Die FANTASTIC FOUR, die Fantastischen Vier, haben viel erlebt und haben viele Narben davongetragen, ganz besonders solche seelischer Natur. Sue, die Unsichtbare, muss sich damit abfinden, dass ihre Tochter im Augenblick lieber bei Dr. Doom ist. Der alte Erzfeind der FANTASTIC FOUR kümmert sich vorbildlich um das Mädchen und mehr noch: Valeria scheint einen guten Einfluss auf den mächtigen Schurken zu haben und animiert ihn zu gutem Verhalten. Für die First Family hingegen läuft es alles andere als gut.

Der lange Abschied laut der Titel der Geschichte, die sich James Robinson zu den FANTASTIC FOUR ausgedacht hat. Es ist eine Achterbahnfahrt, die immer mehr von den einstigen Helden demontiert, vor der Öffentlichkeit, anderen Helden, vor sich selbst. James Robinson geht sogar noch einen Schritt weiter. Er schickt die FANTASTIC FOUR vor Gericht. Das Team hat in ihrer Superheldenkarriere nicht nur so manches Leben gerettet. Sie haben bei ihren Aktionen auch gehörigen Schaden angerichtet. Hin und wieder wurde dergleichen thematisiert, wie jene Arbeiter, die hinter den Fantastischen Vier aufräumen. Aber durch die Comic-Geschichte hinweg sind die entstandenen Schäden ungleich größer, so dass kaum ein Bauarbeitertrupp zu Lebzeiten all das Zerstörte abtransportieren könnte.

Im Prozess gegen die FANTASTIC FOUR kann so auch nur ein kurzer Abriss all der Demolierungen erfolgen, an denen die First Family beteiligt war. Selbstverständlich, das sei ihnen zugute gehalten, waren sie selten der Auslöser. James Robinson greift sich die bekannteren Gegner der F4 heraus, den Hulk, Namor, Dr. Doom, Galactus oder die Inhumans. Um die Unterschiede, auch den langen Zeitraum zu verdeutlichen, der hier angesprochen wird, greifen neben dem Hauptzeichner Leonard Kirk noch Gastkünstler zum Zeichenstift. Sind die Bilder von Leonard Kirk betont realistisch gehalten, wird es bei den Rückblicken ebenso gewollt Retro.

Manchen gelingt der Retro-Look ausgezeichnet, bei anderen ist der Strich bereits wieder von Modernität geprägt, sozusagen ein Schritt zurück nach vorn. Diese Einschübe sind unterschiedlich lang, auch ist ihr Aufbau je nach Thematik ein anderer. Interessant ist die Zusammenfassung von längst vergangenen Ereignissen, die noch in das goldene Zeitalter der Comics zurückreichen, jene Epoche, als die Marvels hier noch auf billigstem Papier gedruckt, über den großen Teich schwappten. Diese Collagen zeigen auch Veränderungen in der Gegnerschaft der FANTASTIC FOUR auf. Bezeichnendes Beispiel ist Dr. Doom, der sich zeitweilig auf Magie anstelle von Technik verließ.

Nicht erst mit dem jüngsten Wandel von Thor ist der Feminismus im Marvel-Universum angekommen. Sue Storm hat schon seit langem vorgemacht, wie Frau sich in einer Männerwelt voller männlicher Helden und Schurken behauptet. Nicht immer einfach und dann auch noch mit zwei Kindern. Ihr Kampfeswillen, mit dem sie sich hier einigen der mächtigsten Menschen der Erde stellt und die Tricks, die sie dabei aufwendet, verblüffen selbst nach einer jahrzehntelangen Comic-Lektüre. Da macht nicht nur Thor große Augen.

Der Auftakt zum langen Abschied: Die FANTASTIC FOUR erhalten eine Bewährungsprobe ihrer Charaktere und Fähigkeiten, die sie vor völlig neue Probleme stellt. Und die FANTASTIC FOUR haben viele Probleme im Laufe der Jahre kennen gelernt. James Robinson kennt die vier Helden darüber hinaus sehr gut. Das macht den Auftakt zum Dreiteiler zu einem Fest für F4-Fans. Sehr gut. 🙂

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