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Comic Blog


Donnerstag, 16. Oktober 2014

Walt Disneys Fröhliche Weihnachten

Filed under: Comics für Kinder — Michael um 19:19

Walt Disneys Fröhliche WeihnachtenWeihnachten ist nicht nur das Fest der Liebe und der Besinnung auf das Wesentliche. Es ist auch ein Fest der Ruhe. Doch kann es in der Nähe von Donald Duck jemals richtige Ruhe geben? Ist der Erpel nicht zu quirlig und viel zu leicht zur Weißglut zu bringen? Das Angebot, eine Hütte von Onkel Dagobert über die Weihnachtstage nutzen zu dürfen, hätte ihm bereits seltsam vorkommen sollen. Eine derartige und noch dazu freiwillige Großherzigkeit kann unmöglich so gemeint sein, wie sie Donald und seinen drei Neffen zunächst erscheint. Und tatsächlich hat die Sache einen Haken. Zwar ist alles für ein schönes Weihnachtsfest in der Hütte vorhanden. Aber für alles muss kräftig in die Tasche gegriffen werden.

Am Ende wird alles gut. Es ist ja nicht nur Weihnachten, sondern es ist auch eine Walt-Disney-Geschichte. Auf dem Weg dahin darf es allerdings durchaus sehr turbulent zugehen. Besonders in diesem Band, Walt Disneys Fröhliche Weihnachten, wird diese Aussage mehrmals bewiesen. Heißer Trank und kalte Füße heißt es in einer Geschichte, die den Leser mit nimmt auf eine kleine Freizeitveranstaltung, in der es im Schnee einen Diamantring zu finden gibt. Fast alle, die einen Schnabel haben, sind hier vertreten. Die drei Pfadfinder vom Fähnlein Fieselschweif, bekannt auch als Donalds Neffen Tick, Trick und Track, wollen lieber ihr Geld mit einem Geschäft verdienen, als auf pures Glück (oder Technik wie Onkel Dagobert) zu setzen.

Kalte Füße holen sich die Suchenden, den heißen Trank werden die drei Neffen anfangs aber trotzdem nicht los. Das hat etwas von der Rasanz einer Slapstick-Komödie wie Eine total total total verrückte Welt. Jeder Versuch, es hier anfangs richtig zu machen, kann und muss einfach scheitern. Jane Gilbert (Text) und Vicar (Zeichnungen) bekommen dennoch die Kurve, indem Verlust oder Sieg, je nachdem, des einen zum Stein des Anstoßes des anderen werden. Weihnachten spielt hier, eine Ausnahme, eine untergeordnete Rolle. Schnee darf hier als verbindendes Element gesehen werden.

Herzliche Tierwelt. Pluto und Jiminy Grille spielen nicht gemeinsam in einer Handlung, sondern treten getrennt in Kampf dem Weihnachtsbaum und Wie ein hungriger Wolf auf, aber dafür gehören ihre Episoden bestimmt zu den schönsten im vorliegenden Band Fröhliche Weihnachten. Plutos Schwäche ist gleichzeitig seine Stärke. Pluto spricht nicht. Alles, jede Gemütsregung drückt sich nur über Haltung und Mimik aus. Wenn er also mit den Backenhörnchen aneinander gerät, weil Backenhörnchen nun einmal nicht in einen Weihnachtsbaum gehören, wird das beinahe zu einem Lehrgang für Komik, Kari Korhonen sei Dank, denn er entdeckte einen Zeichentrickfilm aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts wieder und schrieb ihn zu einer Comicgeschichte um.

Jiminy Grille, bekannt aus Pinocchio trifft in seiner Geschichte nicht nur auf einen hungrigen Wolf, einem einfachen, nicht jenem von den drei kleinen Schweinchen. Dafür begegnet er Klopfer (aus Bambi) und später noch den Sieben Zwergen (aus Dornröschen). Es ist ein kleines Abenteuer über einen kleinen Mann, dem schließlich, bei aller Wintersnot, geholfen wird. Kurz und knackig wird hier das Thema Freundschaft und Mitgefühl zur Weihnachtszeit beschworen.

17 kleinere und größere Geschichten beschwören den Kern von Weihnachten, den Weihnachtsmann manchmal vorneweg. Dieser hat seinen feinsten Auftritt an der Seite von Minnie Maus. Existiert der gemütliche Mann im hohen Norden wirklich? Minnie ist nicht die erste, die sich diese Frage stellt. Unter dem Schutz eines Amuletts verfällt sie in ein im Schnee in tiefem Schlaf, nur um wenig später gerettet in einem warmen Bett zu erwachen und die Begegnung ihres Lebens zu haben. In diesem neueren Abenteuer, in dem einmal mehr eine Randfigur ihre Hauptrolle hat, gibt es einen Blick hinter die Kulissen des Weihnachtsgeschehens, leiser und komisch erzählt. Im nachfolgenden Einseiter mit Donald Duck ist es nicht minder komisch, aber Donald Duck eben) deutlich brachialer.

Eine sehr schöne, sehr abwechslungsreiche Sammlung von weihnachtlichen Erzählungen, sogar Aufgabenstellungen (was wünscht sich Donald Duck zu Weihnachten?). Geschichten für Junge und jung Gebliebene, die auf ihre heitere Art auch die Jugend erhalten helfen (meine Meinung), wenn nicht ganzjährig, dann wenigstens zu Weihnachten. 🙂

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