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Comic Blog


Montag, 11. August 2014

JLA – ERDE 2

Filed under: Superhelden — Michael um 22:18

JLA - ERDE 2Eine andere Erde. Die Menschen leiden. Eine Verbrecherorganisation, der sich keine Macht der Welt kraftvoll genug entgegenstellen kann, regiert mit aller zur Verfügung stehenden Gewalt. Selbst ein Widerwort kann den sofortigen Tod bedeuten. In dieser verdrehten Welt gibt ein Ultraman den Ton an und ein Owlman wie auch eine Superwoman folgen ihm. Aber so widerstandslos ist ihnen die Ausbeutung der Erde dann doch nicht gegönnt. Ein hoch intelligenter Alexander Luthor sucht nach einer Möglichkeit, eine Wende herbeizuführen.

Grant Morrison (Autor) und Frank Quitely (Zeichner) sind eines jener Comic-Künstlerduos, denen es gelungen ist, Comic-Geschichten zu schaffen, die aus der Vielfalt der Erscheinungen herausragen, weil sie es wagen, einmal alles auf den Kopf zu stellen. In All Star Superman erzählten sie kurzerhand das Ende des Stählernen. In JLA – ERDE 2 kreieren sie eine Variante der JLA in Form des Crime Syndicate of America, so dass jeglicher Spaß, den sich andere Finsterlinge mit der JLA erlaubten, daneben blass aussieht.

Sie sind böse, weil sie böse sein müssen. Manche Systeme dulden eben keine Veränderung, weil sie ganz einfach nicht möglich ist. Diese Grundrichtlinie steht dem ehrgeizigen Plan von Alexander Luthor entgegen, nämlich diese Erde jener Utopie anzugleichen, die der Leser längst an der Seite von so illustren Helden wie Superman und Wonderwoman kennengelernt hat. Natürlich gibt es ein Problem. Die Grundrichtlinie sagt es aus und damit fängt das Schlamassel für beide Seiten an. Denn ganz gleich wie viel Schaden die eine Seite der andere zufügen will, sie sind letztlich wie zwei Magneten, die einander abstoßen.

Frank Quitely zeichnet penibel, mit Strichen, die auf den Punkt genau angesetzt sind, ultrafein gezogen, hier und dort etwas karikierend, immer sehr ausdrucksstark, mit grundsätzlich sehr muskulösen Gestalten, manchmal sogar drall. Kinn ist Frank Quitely an einem Gesicht sehr wichtig, die Lippen zeitweilig auch wulstig zu nennen, fast schmollend, sehr auffallend bei einem Alexander Luthor. Die Besonderheit dieser Geschichte, die Variationen der uns bekannten Helden, sind in ihrer Andersartigkeit faszinierend, weil sie gerade in den Nebenrollen extra überzogen scheinen.

Ein dem Flash an muskulöser Statur in nichts nahestehender Johnny Quick ist drogensüchtig und wirkt noch operettenhafter als es die eigentlichen, klassischen Helden ohnehin sind. Die Nebenbösewichte gestatten sich gerne ein fieses Grinsen und könnten auf ihre Art auch in eine Reihe wie The Boys passen, sind sie doch ein gutes Stück aufmüpfiger als die Originalgauner der Erde 1. Wirken diese Nebenganoven überdreht, ist das Haupttrio eher titanisch, auf beiden Seiten des Spiegels.

Kampf gegen Brainiac. Hier wird das alte Thema neu aufgelegt, gruseliger in jedem Fall. Die Auflösung ist ebenfalls anders, dank eines Ultraman auch brutaler, obwohl sich auch bei DC in den vergangenen Jahren wie bei sämtlichen Comicschmieden viel in dieser Hinsicht verändert hat.

In der Tat ein moderner Klassiker im Bereich der Superheldencomics. Gut gegen Böse, spiegelbildlich, machtlos gegeneinander. Toll erzählt von Grant Morrison, in perfekt eigenem Stil gezeichnet von Frank Quitely, von dem man leider viel zu wenig hierzulande sieht. Für JLA-Fans unverzichtbar. 🙂

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