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Comic Blog


Donnerstag, 24. Oktober 2013

Die Maxiausgabe der Minimenschen 15

Filed under: Cartoon — Michael um 11:14

Die Maxiausgabe der Minimenschen 15Der Mensch ist nicht mehr gut genug für diesen Planeten. Aus diesem Grund hat sich ein wahnsinniges Genie dazu entschlossen, eine neue, dem Planeten würdigere Art zu schaffen. Dazu geht dieses Genie, wie all jene, die dem Wahnsinn anheim gefallen sind, über Leichen. Pech für ihn, dass dadurch auch die Minimenschen in die Geschehnisse einbezogen werden. Deren Mann für alle Fälle, Renaud, steht bald den neuen Kreaturen, schwanzbewehrt und mit langen Nasen ausgestattet, gegenüber und gerät so in eines der Abenteuer seines Lebens. Selbst für einen Mann, der bereits so viel erlebt hat, ist diese Aufgabe nicht einfach zu lösen und wirklich steht es geraume Zeit Spitz auf Kopf.

Es ist bei weitem nicht das einzige Mal, dass Renaud gehörig herausgefordert wird. Nach Operation IQ wird ihm in Im Namen des Bruders ein Rätsel präsentiert, in dem nicht nur die Suche nach der Lösung knifflig ist, Renaud erhält einen Feind von seinem Schöpfer Pierre Seron aufs Auge gedrückt, der es in höchstem Maße persönlich meint und den bisherigen Sicherheitsbeauftragten von Eslapion in Rente schicken möchte. Mit diesem Stichwort kündigte sich bereits etwas an, das sich zwei Bände weiter erfüllen sollte.

Zuvor jedoch tat Autor und Zeichner Pierre Seron noch einen Schritt in die Vergangenheit und rief mit Castel Montrigu eine weitere Mini-Siedlung auf den Plan. Der Ausflug in andere Welten, mit Minimenschen, die fern der komfortablen Technik von Eslapion, dem Utopia der Minis, ihr Dasein fristen, hat mehrmals für große Abwechslung innerhalb der Reihe gesorgt. Auch hat Seron diese Seitensprünge stets gerne und sehr gut genutzt, um seine geradezu explodierende Fantasie zu Papier zu bringen. So gelingt ihm auch hier wieder eine regelrechte Komödie, wenn Ritter auf moderne Technik treffen und ein mittelalterlicher Mini-Fiesling in einem Hotel sein geisterhaftes Unwesen treibt.

Nun denn, das Ende ist gekommen. Mit Eslapion 3 erfüllen sich die Minimenschen nicht nur einen lang gehegten Wunsch nach absoluter Sicherheit für ihre Siedlung, Pierre Seron führt auch ein Comic-Werk zu Ende, das mit 44 Alben über 43 Jahre getragen wurde und in dieser Art seinesgleichen im Medium Comic suchen muss. Nicht nur das Gesamtergebnis ist bemerkenswert, auch die immer neuen Einfälle, ein stetiger Fluss an Humor, der die Reihe und seine Charaktere vorangetragen hat und auch den Erfolg rechtfertigen. Ausgerechnet mit einem Mann, der sich erheblich zu fürchten scheint, nimmt das letzte Abenteuer seinen Anfang.

Renaud versucht zunächst ein, genauer gesagt, das Geheimnis zu bewahren, doch gelingen wird es ihm, schon im Sinne des Lesers, nicht. Die Arbeit an Eslapion 3, der neuen Heimstatt der Minis, läuft bereits sehr lange im Hintergrund, das ist angesichts der technischen Errungenschaften, die hier gezeigt werden, gar keine Frage. Wie lange Pierre Seron an diesem Finale getüftelt hat, lüftet leider auch der redaktionelle Teil nicht. Auf jeden Fall wirft Seron einmal mehr seinen Erfindungsreichtum in die Waagschale. Wäre er nicht Zeichner geworden, so wirkt es über die gesamte Dauer der Reihe hinweg, so hätte er mit all den Ideen auch Architekt oder Erfinder werden können.

Ein Alptraum, der für Comic-Leser keiner ist. Renaud erwacht nach tiefem Schlaf und für ihn furchtbaren Bildern. Eslapion ist zu einem Vergnügungspark geworden. Große Besucher werfen den Minis Leckerbissen in Form von Erdnüssen in die Vorgärten … Im Comic ein schlechter Traum, in der Realität nicht einmal von der Hand zu weisen. Was Asterix geschafft hat …

Vorbei, eine weitere Serie ist in einer Gesamtausgabe vollendet. Nur selten wurde eine Reihe derart lange und ausgiebig von nur einem Zeichner betreut, so bestechend humorvoll geschrieben und nur selten wurde mit den Charakteren einer Comic-Serie auch so liebevoll umgegangen. Von Folge zu Folge merkte man als Leser, wie sehr Pierre Seron seine Helden ins Herz geschlossen hatte, was er ihnen abverlangen konnte und was nicht. Zum guten Schluss gönnt er ihnen ein verdientes Ende – auch in der Realität – und der Leser kann sich mit einem lachenden und weinenden Auge verabschieden. 🙂

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