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Comic Blog


Donnerstag, 13. Oktober 2011

DEDE 2 – Verlieren Sie nicht den Kopf

Filed under: Thriller — Michael um 19:21

DEDE 2 - Verlieren Sie nicht den KopfDie winzige Stadt hat nicht viel zu bieten. Sie strahlt eine urzeitliche Gemütlichkeit aus. Industrie gibt es keine. Die Menschen hier, wollen sie etwas Geld verdienen, dann woanders oder sie verlassen sich auf die Touristen, die immer häufiger ausbleiben: Wegen der Leichenteile. Dede verschlägt es in diesen kleinen Ort. Ein Polizist namens Seivert hat ihn angefordert. Die richtige, großstädtische Polizei hat noch keine Zeit für diesen Fall. Deshalb hat Seivert auf eigene Faust einen Ermittler beschafft. Vielleicht kann Detektiv Deschamps, kurz Dede, Licht ins Dunkel bringen oder besser: Aus vielen Teilen ein Ganzes machen.

Seivert begrüßt den Detektiven zunächst ruppig. Ein Blick ins Eisfach zeigt Dede, dass dieser Fall alles andere als einfach werden wird. Die Leichenteile wurden nicht nur abgetrennt, der Mörder hat sie auch mit merkwürdigen Symbolen versehen. Dede beginnt mit seinen Ermittlungen. Das Geld stimmt und nach eigenem Bekunden würde er dafür sogar Jack the Ripper aufspüren. Dede würde sich selbst niemals eingestehen, dass in der Nacht, inmitten der kleinen Gassen, auf der Suche nach einem Täter, der seine Opfer zerstückelt, seine Nerven blank liegen. Und so genügt schon eine streunende Katze, um ihm einen gehörigen Schrecken einzujagen.

Zweiter Fall: Ab in die Provinz, wo die Sonne lacht. Der von Frank Erik Weißmüller, kurz Erik, geschaffene Detektiv Deschamps, kurz Dede, ist wieder da. Dieser Fall ist furchtbarer als sein erster, der ihn auf die Spur von gemeuchelten alten Damen brachte. Hier lässt sich zunächst nicht einmal bestimmen, wer das Opfer ist. Ob es gar mehrere sind? Mann oder Frau? Die Ortschaft, ein von einer hohen Mauer umgebenes Dorf, auf einer Klippe stehend, mit nur einem Zugang, ist ein perfekter Platz für ein Verbrechen. Derart isoliert liefert sie Raum für die gute alte Ermittlungsarbeit, bei der die Leute noch selbstständig befragt werden müssen und nicht jeder gleich freundlich auf einen unbequemen Ermittler von außerhalb reagiert.

Erik zeichnet seine Bilder streng mit Tuschestift nach, sehr architektonisch, Figuren wirken exakt aufgeteilt. Der Stil ist eigen, wiedererkennbar auf den ersten Blick, auch karikierend. Schattierungen werden meist nur in einer Abstufung dargestellt und die jeweilige Form mit einer dünnen, abgerundeten Linie abgegrenzt. Insgesamt ist es ein kühler Zeichenstil, der durch die Farbgebung noch verstärkt wird. Warme Farben sucht man als Leser hier vergeblich.

Manche Charaktere werden mit großer Sorgfalt ins Rampenlicht gezogen. Der grantige Dorfpolizist Seivert, dessen Grinsen immer derart grimmig ist, als wolle er in der nächsten Sekunde zubeißen. Die Dorfverführerin, ihres Zeichens Immobilienmaklerin, die, von der Hitze des Tages getrieben im schwarzen Bikini und einem Hauch von Nichts herumläuft. Sie sind Stationen auf der Suche nach einem Mörder, mit dem sich Dede einen aberwitzigen Zweikampf liefert.

Die Figur des Dede selbst ist eine inzwischen gut gewachsene auch in sich ruhende Figur des jungen, aber auch leicht missmutigen Ermittlers, dem entgegen seines Alters niemand mehr etwas vormachen kann. Zwar spielt er hin und wieder den über die Maßen Bestürzten, wenn es darauf ankommt, behält er meist die Nerven und lässt sich nicht beirren, sehr zum Missfallen der Drahtzieher im Hintergrund.

Eine gelungene und stimmige zweite Episode um Dede, den es diesmal in die Provinz verschlägt und in mörderisches Komplott: Ein mysteriöser Kriminalfall, mit einer gesunden Portion schwarzen Humors erzählt. 🙂

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