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Comic Blog


Mittwoch, 12. Oktober 2011

Rubine 11 – Klassenfoto

Filed under: Thriller — Michael um 16:28

Rubine 11 - KlassenfotoAffären können böse enden. Frauen lassen sich mit mächtigen Männern ein, in der Hoffnung, die nächste Ehefrau zu werden. Manche greifen zu bösen Tricks oder auch wenig durchdachten Tricks, denn nicht jeder mächtige Mann wird für ein uneheliches Kind hinter den Kulissen bezahlen. Manche wollen es erst gar nicht so weit kommen lassen. Laureen hat die falschen Worte gewählt, als sie ihrem Liebhaber bedeutet, ein wenig schwanger zu sein. Jemand, der es in den Vereinigten Staaten in der Politik zu etwas bringen will, braucht eine nach außen hin weiße Weste. Ein uneheliches Kind, so neuzeitlich dies auch ist, kann eine Politikerkarriere beenden, noch bevor sie begonnen hat.

Beweise: Mit der Einführung von Videoaufnahmen für jedermann, leichter zu handhaben als Super-8 und mit schnelleren Ergebnissen, erhöhte sich nicht nur die Masse des gespeicherten Bildmaterials. Es erhöhte sich auch die Anzahl von gespeicherten Erinnerungen, für die es in früheren Jahren Zeugen gebraucht hätte. Inzwischen genügt ein kleiner Filmschnipsel, um eine Erpressung möglich zu machen. Nicht alle Jugendtage sind unschuldig und so wird aus einem Klassenausflug ein Drama, das sehr bald eine Brücke in die Gegenwart schlägt und dort noch mehr Unheil heraufbeschwört.

Cartoony gezeichnet, ernsthaft erzählt. Im Stile amerikanischer Krimiserien bereitet das hier vertretene Comic-Team für RUBINE einen Fall vor, der es in sich hat. Die Hauptfigur der Reihe, Rubine, eine erfahrene Polizistin aus Chicago, kommt zunächst eher beiläufig ins Spiel. Im Gegensatz zu den Gaunern und Ganoven, die das Dunkel und das Zwielicht suchen, steht sie zu Beginn im Rampenlicht und wird in einer Dokumentarreihe des amerikanischen Fernsehens im Einsatz gezeigt. Hier wird von Mythic und Francois Walthery die Medienlandschaft gehörig durch den Kakao gezogen. Wenn Rubine und ihre Kollegin den Einsatz wiederholen müssen (mit Einverständnis des Festgenommenen, versteht sich), weil nicht alles richtig im Kasten war, dann ist selbst die gute alte Polizeiarbeit auf einem Tiefpunkt angelangt.

Aber Rubine hatte es schon immer mehr mit Mord: Und davon gibt es bald mehr als genug. Ein Klassenfoto zeigt eine heiße Spur auf. Ein paar der abgebildeten Schüler sind bereits tot. Vier von ihnen starben innerhalb von zwei Wochen und der Mörder ist noch lange nicht fertig. strong>Mythic und Francois Walthery lassen den Leser schmoren, der hier sehr viel mehr weiß, als Rubine, die noch die Hinweise sortiert und erst langsam Fahrt aufnimmt. Dafür verfolgt der Leser einen Mörder, der mit seiner Kaltblütigkeit in dieser grafischen Form seinesgleichen sucht.

Denn Bruno di Sano zeichnet im Stile des Cartoons. Beispiele wie Inspektor Canardo oder Natascha zeigen ähnliche Mischungen aus Ernsthaftigkeit und Komik, obwohl Di Sano hier wenig, sehr Platz für komische Darstellungen hat. Seine Konstruktionen von Charakteren sind einfach gehalten, aber stets in der Hauptsache individuell und sofort wieder erkennbar. Da es sich stellenweise um beinharte Kriminalfälle handelt, sind auch Geschichten, die Platz brauchen. Di Sano kann nicht experimentieren. Er muss seine Bilder unterbringen. Rollt die Handlung erst einmal ist ein Mord in zwei bis drei Seiten erzählt. Die Einleitung, beides tragische Geschichten für sich genommen, nehmen deutlich mehr Raum ein und tragen sehr zur Atmosphäre bei.

Ein Auftakt: Mythic und Francois Walthery lassen sich ordentlich Zeit, um diesen Fall zu entwickeln. Gleichzeitig ist es eine äußerst harte Nuss für Rubine, die es mit einem der kaltblütigsten Killer dieser Reihe zu tun bekommt. 🙂

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