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Comic Blog


Samstag, 16. April 2011

Die Maxiausgabe der Minimenschen 10

Filed under: Cartoon — Michael um 19:12

Die Maxiausgabe der Minimenschen 10Renaud kann fliegen, mit einem Flugzeug, immerhin. Aber mit einem Piloten ist es nicht getan. Nachwuchs muss her. Der stellt sich leider alles andere als sehr talentiert an. Renaud ist zutiefst verärgert über soviel Stümperhaftigkeit. Außerdem nehmen die neuen Piloten ihre Aufgabe viel zu leicht. So kann das nichts werden. Zu ihrem Glück haben die Minimenschen schon sehr bald viel schwerwiegendere Probleme. Denn selbst in einer sehr geordneten, behüteten Gesellschaft wie in Eslapion 2 kann es Verbrechen geben. Die beiden einzigen Gangster befinden sich zwar hinter Gittern, aber sie halten von ihrem derzeitigen Zustand sehr wenig. Plötzlich reißt den beiden der Geduldsfaden und gefährliches Abenteuer nimmt seinen Lauf.

Wer nun vermutet, die Minimenschen würden es mit einer ganz normalen Verbrecherjagd zu tun bekommen, der täuscht sich gewaltig. Autor und Zeichner Seron gibt sich mit derlei einfacher Geschichte nicht zufrieden. Und so wird aus einer simplen Flucht alsbald ein Abenteuer quer durch Raum und Zeit. Die knuffigen kleinen Menschen, die auch jederzeit wieder zu normaler Größe heranwachsen könnten, sich aber dagegen entschieden haben, haben durchaus auch normale Interessen und ein normales Leben. Sogar Schönheitswettbewerbe gehören dazu. Und damit beginnt auch schon der nächste Schlamassel.

Zuvor allerdings gibt es Krieg. Die Minis haben sich bereits in so mancher Schlacht bewähren müssen und hatten schon die seltsamsten Gegner. Diese jedoch, die in K + K = Krieg ihr Unwesen treiben, sind die Favoriten für den schrägsten Einfall von Seron. Äußerlich mehr Waschmaschine als Roboter können hier gleichzeitig Vergleiche zu einem ähnlichen Freund von Cubitus hergestellt werden. Wie es auch von anderer Seite her bereits praktiziert wurde (so in Lautlos im Weltraum oder Das schwarze Loch), können Roboter in einer besonders einfachen Form trotzdem Komik befördern und das nicht zu knapp. Exzentrische Verhaltensweisen, flotte Sprüche und Situationskomik machen aus den Blecheimern ganz hervorragende Komödianten. Hier funktioniert das, was auch schon George Lucas wusste.

Aber hier funktioniert auch das, was erst etwas später den Fernsehschirm bevölkerte. Die vermissten Missen, die Teilnehmerinnen einer Misswahl, sorgen für allerlei Trubel, da sie in ihrem jugendlich weiblichen Leichtmut die Gemeinschaft der Minimenschen für einen kleinen Urlaub aufs Spiel setzen. Seron schickt seinen Leser erneut ins Rennen, jene kleine Figur, die für den tatsächlichen Leser spricht, Wünsche ausdrückt oder auch Ungereimtheiten aufdeckt. Letztere übergeht Seron gerne. Das ist ein Cartoon, da darf es auch einmal Ungereimtheiten geben. Es soll Spaß machen und nicht in letzter Konsequenz logisch sein. Ersteres klappt auf jeden Fall und nennenswerte erzählerische Defizite gibt es nicht.

Ein Komödienfeuerwerk, thematisch abwechslungsreich mit einem Renaud am Rande des Nervenzusammenbruchs. Für den Leser ist es ein pralles Lesevergnügen mit alten Bekannten und vielen neuen Ideen. 🙂

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