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Comic Blog


Dienstag, 18. Januar 2011

ARAWN 2 – Blutsbande

Filed under: Abenteuer — Michael um 20:26

ARAWN 2 - BlutsbandeDie Kriegerin erwartet die Wolfswesen bereits. Diese verlassen sich nicht nur auf ihre monströsen Kräfte, sondern greifen sogar mit Waffen an. Von diesem Hauen und Stechen weiß Arawn zu diesem Zeitpunkt nichts. Er ist damit beschäftigt, ein Königreich zu erobern, indem er die Gastfreundschaft am Hofe König Gresholms mit Füßen tritt. Zwar führte auch Gresholm nichts Gutes im Schilde, doch die fürchterliche Wut, mit der er niedergestreckt wird, steht in keinem Verhältnis zu seinem Verrat. Doch ist der König auch tot, hat Arawn auch ein Reich errungen, so verweigert sich ihm die Königin trotzdem. Für sie riskiert er schließlich sein Leben und überlässt ihr die Wahl, ob er leben soll oder nicht.

Ein düsteres Fantasy-Abenteuer: Hier wird den Helden nichts geschenkt. Den Bösen manchmal schon. Das rabiate Abenteuer in einer äußerst brutal veranlagten Welt geht in die zweite Runde. Das Titelbild verrät schon einiges zum Auftakt. In winterlicher Landschaft, nach Einbruch der Dunkelheit wird die Kriegerin, die ihr Zelt auf der Ebene aufgeschlagen hat, von Wolfsmenschen attackiert. Diese Wolfsmenschen, bombastische Wesen, im Stile moderner Darstellungen, wie der Fan sie aus den drei Underworld-Filmen her kennen mag (oder auch aus der Comic-Reihe Battler Chasers), greifen mit orkischer Wucht an und werden auch entsprechend behandelt (um es freundlich zu formulieren).

Ronan Le Breton (Autor) und Sebastien Grenier (Künstler) verharmlosen den Kampf in einem Fantasy-Szenario nicht. Hier ist jedes Mittel recht, um den Gegner zu vernichten. Klingenwaffen reißen in anderen Szenarien bereits fürchterliche Wunden, doch Arawn zeigt bereits im Auftakt, dass es noch grausamer geht. Dass ausgerechnet eine Frau mit derartiger Brutalität vorgeht, wirkt befremdlich, gibt aber auch gleichzeitig die Marschrichtung für die folgende Handlung vor.

Arawn, jene Figur, die der Geschichte ihren Titel gibt, steht der Kriegerin, die sich eingangs ihrer Haut erwehren muss, in Nichts nach. Nebenschauplätze, Eroberungen, Attentate, sie alle lassen keinen Zweifel daran, dass ein Leben in dieser Welt nichts gilt. Die Geschichte erinnert an klassische Sagen, wird auch entsprechend vorgetragen, stets mit etwas Abstand zum Geschehen. Kraftvoll wie Erzählung sind auch die Bilder von Sebastien Grenier, der eine theatergleiche Inszenierung liebt.

In manche Szenen werden die Auftritte der Figuren regelrecht zelebriert. Ein Blick darauf und im Geiste ertönt eine Fanfare, in imposanter Marsch, dem ein großes Orchester folgt, sobald ein Wechsel hin zu einer opulenten Szene hin vollzogen wird. So erfolgt ein Höhepunkt nach dem anderen. Der Farbauftrag ist immer kräftig, gemäldeartig ausgeführt, eine Ölmaltechnik imitierend. Dabei gibt es allerdings qualitative Unterschiede. Die erwähnte Auftaktsequenz ist sehr gelungen, das Attentat auf den König der Angeln ist hervorragend, eine spätere Schlachtensequenz fällt deutlich ab, da sie die vorhergehende Detailfreude vermissen lässt.

Einige Darstellungen zum Ende hin werden den Genre-Freund an bekanntere Vorbilder erinnern, sei es eine Art Horrorvariante der Angelus (aus The Darkness) oder auch Kreaturen, die dem Alien-Design von H.R. Giger nachempfunden sind.

Ein harter, sehr dunkler Fantasy-Knaller, straff erzählt in bester Sagenmanier, blutig, spannend, gemäldeartig illustriert. Die Kenntnis des ersten Bandes ist ein Muss. 🙂

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