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Comic Blog


Mittwoch, 22. Dezember 2010

PROMETHEUS 3 – Exogenesis

Filed under: SciFi — Michael um 13:21

PROMETHEUS 3 - ExogenesisWas immer hinter den Spiegel sein mag, es ist nicht gut für Menschen. Wo immer Menschen auf dieses Etwas trafen, hat es für einige Beteiligte einen unschönen Effekt zur Folge gehabt. Der daraus entstandene Schrecken hat leider nicht zur Lösung der weltweiten Vorfälle beigetragen. Ganz im Gegenteil. Es hat die Verwirrung nur verstärkt, allerdings zeigt sich, dass es möglicherweise jemanden (oder wie gesagt etwas) gibt, dem sich die Schuld für all die Todesopfer und Unfälle der letzten Zeit zuschieben lässt. Möglicherweise. Denn vielleicht handelt es sich doch nur um eine globale Paranoia.

Eine riesige Verschwörung oder nicht? Die Anzeichen häufen sich, dass es sich um echte Vorfälle unter außerirdischem Einfluss handelt. Doch ein Muster ist immer noch nicht erkennbar. Gemeinerweise streut Christophe Bec, der Autor, weitere Details ein, springt in den Jahrhunderten umher, von einem Land ins nächste, verwirrt einerseits, entwickelt aber auch eine Spur, die vom Leser verfolgt werden kann, wenn auch zaghaft. Nachdem der Leser der Handlung in einer nahen Zukunft folgt, beginnt die Geschichte diesmal ungewöhnlich früh, im Jahre 73000 vor Christus.

Sind es diese Sprünge, die manchmal kurios wirken, vielleicht auch ein wenig ärgern, weil sie ständig wie der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser sind, so sind es auch diese Sprünge, die das Tempo bestimmen, es anziehen, verzögern und in den Bann der Geschichte ziehen. Denn Christophe Bec hat es geschafft, eine nächste Ebene zu erreichen, in der man an der Seite einer Figur wie Kellie Lambert oder Mr. Spaulding steht, die versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen. Das erfordert auch den Willen zum Lesen, denn Bec zählt eine Menge Fakten auf, die wie Puzzleteile ins Spiel gebracht werden. In anderen Science Fiction Szenarien würde allein eins dieser Puzzleteile Ausgangspunkt einer Handlung sein. Bec hält sich nicht mit einem Wenig ist mehr Gedanken auf.

Grafisch wird die Geschichte in glasklaren Bildern dargestellt. Durch den neuen Zeichnermitstreiter Alessandro Bocci an der Seite von Christophe Bec, der in den beiden ersten Episoden allein tätig war, sind die Bilder etwas weicher geworden. Zwar ist es immer noch ungeheuer klar konturiert, aber auch realistischer, weniger konstruiert, eine Eigenart, von der sich Bec bei allen Qualitäten auch nicht freisprechen kann. Der Leser darf sich auf, im wahrsten Sinne, großartige Augenblicke freuen.

Der Golfer, der nach einem Flugzeugabsturz das Wrack eines UFOs auf einer abgelegenen Insel fand, kann sich Zugang verschaffen. Dieser Moment, wie auch die erwähnten kleinen Momente, Puzzleteile, stellen stets etwas Besonderes dar, da sie auch raumgreifender sind. Bereits in der ersten Nebengeschichte erwartet den Leser eine Doppelseite, deren Eindruck ohne jegliche Erläuterung stehen bleiben kann. (Man würde sich wünschen, jemand würde es einmal wagen, eine komplette Geschichte in dieser Art zu erzählen. Auf Doppelseiten, mit diesem Aufwand, ohne Worte.)

So zwiespältig man den einzelnen Puzzleteilen auch gegenüber stehen mag, so faszinierend sind sie optisch, da der Leser wirklich etwas geboten bekommt. Steinzeit, die frühen Jahre der Eroberung des Weltraums oder Szenen, die geradewegs aus der Twilight Zone stammen könnten. Hier kann jeder für sich selbst entscheiden, welches ihm grafisch am besten gefällt. Toll sind sie, das lässt sich nicht anders sagen, alle.

Für Freunde von Geschichten über Verschwörungstheorien, über Götter aus dem All, all jene Theorien, die immer wieder die Phantasie anheizen. Christophe Bec hat eine neue Stufe seiner Geschichte erreicht, aber wie das Ende aussehen wird, ist immer noch ungewiss. Grafisch top. 🙂

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