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Comic Blog


Sonntag, 10. Mai 2009

Trinity 1

Filed under: Superhelden — Michael um 18:57

Trinity 1Ein privates Treffen, ein außergewöhnliches Treffen: Clark Kent, Bruce Wayne und Diana Prince. Träume haben die drei Helden zusammengeführt. Man könnte auch von Halluzinationen sprechen. Die Grenzen zwischen den Welten scheinen zu verschwimmen. Gerade noch saß Batman in seinem Jet und flog hoch über Gotham City. Im nächsten Moment taucht ein leichter Nebel in der Kanzel auf und dann … Er ist zwar noch in Gotham, aber das ist kein Gotham, das er kennt. Es riecht nach Friedhof, die ganze Atmosphäre ist gruftig. Bei genauer Betrachtung passt er in seinem Fledermauskostüm genau in das Szenario. Trotzdem gefällt es ihm nicht. Die beiden Männer, die er belauscht, wie auf Wache stehen und von magischen Schutzwällen sprechen, gefallen ihm noch weniger.

Ein neues Rätsel, eingeläutet von den drei großen DC-Helden. Einer der bekanntesten Comic-Autoren, Kurt Busiek, hat eine verschachtelte Geschichte entworfen, der es sich trotzdem sehr gut folgen lässt. Durch den geschickten Einsatz verschiedener Zeichner wird immer wieder die Aufmerksamkeit des Lesers gefordert. Das Auge muss sich neu einstellen, nach einigen Seiten gibt es stets einen neuen Kick. Diese Technik wurde schon mehrfach eingesetzt, aber hier gelingt es wie im Lehrbuch.

Der Leser (und vielleicht auch Fan des DC-Universums) darf sich neben den drei Helden auf zahlreiche Gastaustritte freuen. Rote Renner geben sich kurz die Ehre, die JLA fehlt auch nicht, ebenso wenig eine Green Lantern. Neben dem großen Rätsel im Hintergrund gibt es im Vordergrund satte Action, die zeitweise ein wenig an die große Auseinandersetzung von Superman mit Doomsday erinnert.

Gleich mehrere Zeichner haben sich zusammengefunden, um die drei großen Helden des DC-Universums zu feiern. Zeichner Mark Bagley macht den Anfang. Er ist der Zeichner der großen Augen und des breiten Lächelns. Comic-Fans werden seine tollen Bilder zu Ultimate Spider-Man kennen. Bagley idealisiert wie viele seiner Kollegen, aber er hat in seinen Figuren auch stets einen gewissen Püppcheneffekt. Das mag mit den Augenpartien zusammenhängen. Darüber hinaus setzt er gerne Muskelpartien ein (selber war z.B. ein Spider-Man derart drahtig wie bei seiner Ultimate-version). Seine Zeichnungen zeugen von großem Perfektionismus. Einzig könnte man negativ herausheben, dass seine Figuren zu lieb aussehen. Das ist bei einem Superman und einer Wonder Woman nicht schlimm, bei einem Batman jedoch, der jüngst vermehrt zu seinem eigenen Schurken mutiert (in der normalen wie auch in alternativen Erzähllinien), da passt es nicht so recht.

Scott McDaniel ist ein wenig mehr cartoony. Fans konnten seine Arbeiten hierzulande bei einigen Superman-Folgen erleben, in denen ein neues Supergirl ihren Einstand feierte. Neben all den Zeichnern, die doch sehr um sehr real anmutende Erscheinungsbilder bemüht sind, gibt er seinen Bildern einen beinahe abstrakten Anstrich. McDaniel reduziert nicht so sehr, wie es ein Darwyn Cooke macht, aber er begibt sich in diese Richtung. Allerdings pflegt McDaniel keinen bekannten Zeichentrickstil, doch, und das lässt sich nicht von der Hand weisen, könnte dies für besonders Actionreiche Szenarien ein guter Ausgangsstil sein.

Ein sehr gutes Zeichnerteam sind auch Tom Derenick und Wayne Faucher, denen es gelingt, eine Mischung aus Alan Davis und George PerezJohn Buscema, also deutlich härter, kantiger als bei einem John Romita, der runder und weicher zeichnete. Derenicks und Fauchers Bilder wirken wie gemeißelt, eigentlich mehr wie Marvel als DC (obwohl diese Trennlinie durch den heute weitaus häufigeren Zeichnertausch nicht mehr so strikt gezogen werden kann).

Ein schöner Höhepunkt der vielen Ereignisse im DC-Universum. Verschachtelt zwar, aber sehr viel geradliniger erzählt als die übrigen Geschichten, die das bestehende Gesamtszenario gründlich umgekrempelt haben. 🙂

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