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Comic Blog


Samstag, 24. November 2007

Cyberforce 1

Filed under: SciFi — Michael um 17:08

Cyberforce 1Eine Raumstation am Rande des Batai-Imperiums. Hier ist nichts los. Aber auch gar nichts. Deshalb heißt das vorherrschende Gefühl auch Langeweile – die mit dem Alarmsignal im nächsten Augenblick schlagartig verfliegt. Aus der Tiefe des Raums befinden sich plötzlich fremde Raumschiffe auf Angriffskurs.
Andernorts weiß man nichts über die riesige Schlacht, de sich im lautlosen Weltraum abspielt. Die drei Frauen, der Rest der Cyberforce, hat eher eine kleine Feier im Sinn und ergeht sich in Erinnerungen an bessere Zeiten. Ein alter Wein, eine gelöste Atmosphäre täuscht nur darüber hinweg, dass es sich bei diesem Treffen um eine Falle handelt.

Und der Feind kommt! Schneller und stärker, als es den drei Freundinnen lieb ist.

Mit Cyberforce ist Pat Lee wieder zurück. Der Mann, der daran beteiligt war, dass Projekte wie Warlands und Neon Cyber entstanden. Oder Crossover wie Wolverine / Punisher. Und lange bevor der Transformers-Film das Kino mit Bombast-Action unsicher machte, machten Dreamwave Comics aus diesem Thema eine gelungene Scifi-Comic-Reihe.
In der Serie Cyberforce für die Gestaltung und Zeichnung der Figuren verantwortlich. Seine leicht verwackelten Gesichter und die überirdisch gestreckten und proportionierten Gestalten sind sein stilistischer Fingerabdruck. Unübersehbar ist der Einfluss von Manga-Techniken – die bei der Gestaltung der eingangs erwähnten Raumschiffe sehr hilfreich sind. Eine Doppelseite zeigt einen Abschnitt der Raumschlacht, vollkommen ohne Worte, und, wie es bei Pat Lee häufig der Film ist, wie in einem Fall arrangiert.

Hat Lee den Part des Vordergrunds übernommen und liefert eine schöne Arbeit ab, hat Alex Milne mit den Hintergrund alle Hände voll zu tun. Reine Hintergrundzeichner finden sich in Heft-Reihen nicht besonders oft, doch das Konzept geht auf und das Ergebnis ist sehr überzeugend.
Im Zusammenspiel mit dem kolorierenden Studio Dream Engine Colors entsteht eine für eine Heft-Serie wirklich aufwendige Gestaltung. Einerseits durch die Hintergründe organisch anmutend und mit einer großen Bildtiefe versehen, entsteht durch die getuschten Außenlinien der Figuren ein zusätzlicher feiner Kontrast.

Jeder krallenbewehrte Held (oder auch Schurke) muss sich mit dem Standard dieser Charaktere messen, der da Wolverine heißt. Ähnlichkeiten zu dieser Heldenfigur hat der hier auftretende Robert Bearclaw nicht. Das Cyberwesen, das durch eine außerirdische DNS umgestaltet wurde, erinnert vielmehr an eine abgewandelte Version des Freaks aller Freaks namens Lobo. Viel lässt sich von Roberts Charakter in diesem Band nicht ablesen, außer, dass er zum Feind seiner ehemaligen Kameradinnen geworden ist und diese wohl lieber als alles andere töten möchte – wie es in einem Crossover der Cyberforce mit der Justice Leaque of America auch deutlich zum Ausdruck kommt.
Fakt ist in jedem Fall, dass die drei Frauen gegen seine mutierten Fähigkeiten keine Chance zu haben scheinen, weshalb der Schluss eine ziemliche Überraschung ist.

Zwei Handlungsstränge bleiben offen zurück. Ersterer, jener der Raumschlacht, wird hoffentlich seine Auflösung finden (mit noch beeindruckenderen Szenen). Das Rätsel zum guten Schluss verlangt nach mehr.

Ein für eine Heft-Serie richtig guter und sehr aufwendiger Auftakt im Genre Scifi-Action, von dem zu hoffen bleibt, dass die eigene Steilvorlage auch wieder aufgenommen werden kann.

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