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Comic Blog


Samstag, 25. August 2007

Conan 4 – Die Halle der Toten

Filed under: Abenteuer — Michael um 15:27

Conan 4 - Die Halle der TotenEs sind die Geschichten über Conan, die für den Fürsten spannender sind als das eigene Leben. Aber auch Conan war nicht immer der strahlende König späterer Zeiten. Lange vorher war er einer der talentiertesten Diebe, die es jemals gegeben hat. Kein anderer hätte sich ein Königreich stehlen können.
Doch zuvor warteten viele Abenteuer auf ihn. Eines dieser Abenteuer führt ihn in Die Halle der Toten. Während eines ganz normalen Diebstahls begegnet Conan einem Gundermann, der das gleiche Ziel hatte. Es mag Ehre unter Dieben geben. An diesem Abend hält Conan nicht viel davon.

Ein Hieb und der Gundermann Nestor legt sich schlafen. Conan macht sich davon und lässt den Sündenbock für die hereinbrechenden Wachen zurück. Aber er hat nicht mit dem nachhaltigen Zorn und den Rachegedanken des Gundermanns gerechnet. Dieser ist nur zu gern bereit, bei der nächsten Gelegenheit mit dem Barbaren aus Cimmerien abzurechnen. Manchmal hat die Vorsehung andere Pläne. Der Gundermann wird zum letzten Überlebenden eines Trupps, der den Barbaren einfangen sollte. Aber sie treffen sich bald wieder.

Meide die Stadt des gefallenen Gottes, wo die Toten träumen. Meide die Schlange. Und vor allem meide die Kröte.

Die Vorhersagen sind finster. Dennoch betreten die beiden diesen dunklen Ort, an dem nichts zu leben scheint außer einigen kleinen Kröten. Conan verfährt mit ihnen, wie er mit Ungeziefer verfährt und zieht sich damit den ungeteilten Zorn eines alten Gottes auf sich. Bald stehen Conan und der Gundermann Seite an Seite. Wie so oft in Conans Leben ist das Ende hier nur der Anfang von weiteren Geschehnissen, die seinen Mut zu noch größeren Taten anfachen.

Conan – Die Halle der Toten enthält einen großartigen Abschnitt aus dem Leben Conans. Fans des Barbaren, die sich besonders freuen, wenn Conan in gruselige und magisch beeinflusste Situationen gerät, werden an der Halle der Toten ihren Spaß haben. Wer sich die Bilder genau betrachtet, kann auch glauben, dass Zeichner Cary Nord bei diesem Szenario mit noch mehr Eifer bei der Sache war als sonst. Gleich drei Autoren haben die Vorlagen zu diesem prächtigen Fantasy-Band geschrieben. Kurt Busiek, ein Rächer-Veteran, Mike Mignola, namhaft in der Szene durch Hellboy, und Timothy Truman.

Besonderes Augenmerk verdient die längste, namensgebende Geschichte: Halle der Toten. Es beginnt harmlos – jedenfalls für Conans Begriffe. Frauen und Raub sind sein Leben. Er hat eine junge Dame erwischt, die seine regelmäßige Begleiterin ist, und mit Vorliebe Dankbarkeit für schönen Schmuck zeigt, wenn Conan ihn nicht gerade für den Lebensunterhalt verkauft. Der Raub, den Conan begeht, scheint zunächst keinerlei Folgen zu haben. Die Geschichte nimmt langsam ihren Lauf. In der Stadt, vor der so eindringlich gewarnt wird, ist zu Beginn alles furchtbar harmlos, beinahe zum Lachen.
Es ist in gewisser Weise ein genialer Schachzug des Autors. Selbst das Erscheinen des mysteriösen Gottes wäre eigentlich für einen Lacher gut, wäre da nicht das kompromisslose Vorgehen und der stille, unbarmherzige Kampf, der zwischen der Monströsität und Conan entsteht.

Als Conan schließlich nach Barbarenart durchdreht und dem finsteren Gott den Garaus macht, zeigt Nord diese Szene gnädigerweise nur aus weiter Ferne. Einzig das Gesicht des Gundermanns verrät dem Leser, welcher Irrsinn den Cimmerier in seinem Kampfeswahn ergreifen kann.

Ist dieser Abschnitt der Geschichte für die Action gut, folgt darauf gleich ein gelungener Grusel, wie ihn Robert E. Howard in diversen Geschichten für Conan pflegte. Lebende Tote sind es, die den beiden Dieben im Verlauf das Leben schwer machen. Die Szene ist in blaugrünen Farbtönen der Angreifer und der Umgebung gehalten und sorgt mit dem grellen Rot und Gelb der Flammen für einen genialen Kontrast, der in der Realität so nicht möglich wäre, im Comic jedoch für eine geniale Stimmung sorgt.

In diesem Zusammenhang kann die Farbgebung von Dave Stewart gar nicht hoch genug gelobt werden. Was er aus den Skizzen von Cary Nord herausholt, zeigt sich besonders in diesem Kern der Episode Die Halle der Toten. Der dunkle Gott wie auch die lebenden Toten, in Conans Vision ebenso wie im Verlies, sind feinster Grusel – der leider aufgrund der Geschichte viel zu schnell vorüber ist.
Wie sehr Nord und Stewart mit Monstern punkten können, zeigt sich auch im Auftakt zu Hunde der Berge. Diese Szene erinnert an eine alte Folge, als Conan sein Schwert fand und sich der Wölfe erwehren musste. Diese vorliegende Szene ist nicht weniger spannend und wird durch das Auftreten des alten einäugigen Leithundes außerdem ein wenig unheimlich.

Mit Die Halle der Toten verabschiedet sich das Ausnahmetalent Cary Nord von dem Barbaren. Der Abschluss seiner Arbeit an dieser Reihe krönt ein tolles Werk, das – das mag der wichtigste Aspekt sein – den Kurzgeschichten von Howard und seiner Nachfolger mehr als nur gerecht wird. Conan ist immer noch der Beste! 😀

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