Zum Inhalt springen


Comic Blog


Samstag, 14. Januar 2006

Batman – Wahre Freunde

Filed under: Superhelden — Michael um 23:09

Batman - Wahre FreundeBatman musste versagen, aber dies will er sich nicht eingestehen. In der Welt von Batman und auch in der von Bruce Wayne muss immer alles perfekt zugehen. Geschäfte werden gemacht, Verbrechen werden aufgeklärt, beides mit größtmöglicher Effizienz.
Doch Batman kam zu spät. Das Mädchen ertrank, und Batman brach sein Versprechen, mit dem er gelobt hatte, die Kleine zu retten. Für Batman bricht eine Welt zusammen. Wäre er stärker gewesen, hätte er den gewaltigen Felsblock heben können und das Mädchen hätte nicht ertrinken müssen.

Er trainiert hart, doch das gewünschte Ergebnis will sich nicht einstellen. Da bietet sich ihm eine Alternative. Der Vater des toten Mädchens forschte an Stärkungs- und Aufputschmitteln und gibt Batman eine Probe davon. Die Wirkung ist erstaunlich. Batsie ist ausdauernder, schneller und stärker als jemals zuvor. Schneller als sich der dunkle Ritter versieht, ist er auch süchtig danach. Binnen kurzem ist er bereit für die Droge alles zu tun. So fällt er einer Intrige zum Opfer, die von langer Hand geplant war.

Ohne Alfreds Hilfe kann Batman diesen Kampf nicht gewinnen. Viel Zeit vergeht, bis Batman wieder für den Kampf bereit und eins mit sich ist.
Auf einer paradiesischen Insel wartet eine Horde Supersoldaten, das Endresultat einer den Menschen verachtenden Forschungsreihe. Schließlich steht er wieder vor der Wahl: Erneut süchtig werden oder sterben.

Die sehr ernsthaft erzählte Geschichte Batman – Wahre Freunde zeigt den Mitternachtsdetektiven in einem Kampf, den er von Zeit zu Zeit immer wieder einmal ausfechten muss: Batman muss sich selbst besiegen. Genauer gesagt, er muss einsehen, dass er nicht so perfekt ist, wie er es gerne hätte.
Autor Denny O’Neil hat hier eine sehr erwachsene Geschichte um Batman geschrieben. Sie kommt ohne Superbösewichter aus, überspitzt einzig das Soldatenprogramm etwas, aber bleibt immerhin noch im Rahmen des Möglichen. Die Bösewichter, ein wahnsinniger Wissenschaftler und ein irrer Militär, sind auf ihre Art noch schlimmer als bisherige Gegner, da sie ohne Zögern bereit waren, ihre eigenen Kinder für ihre wahnwitzigen Pläne zu opfern.

Die Erzählweise der Geschichte gehört zu den ruhigeren. Sie nimmt sich Zeit, zu keiner Zeit wirkt eine Folgerung überstürzt oder aufgesetzt. Denny O’Neil baut seine Handlung exemplarisch auf und steigert Schritt für Schritt die Spannung. Das ist solides Handwerk und würde auch als Roman funktionieren.
Brutalität wird nicht vermieden, aber sie geschieht am Rande, so zu sagen zwischen den Bildern, so dass der Leser sich seinen Teil denkt.

Die Zeichnungen von Russell Braun (getuscht von Jose Luiz Garcia Lopez, koloriert von Steve Oliff) sind geradlinig, kernig, Experimente finden keine statt. Layout, Perspektiven und Panels sind klassisch einfach, aber auch einfach gut. Im Sinne der möglichst realistischen Geschichte (na, ein bißchen mehr als andere kann Batsie schon), bleiben auch die Körperbauten der verschiedenen Charaktere im Rahmen des Wahrscheinlichen.
Ein ganzseitiges Portrait von Batsie ist sehr gut gelungen und verdeutlicht, warum der dunkle Held der Schrecken der Unterwelt von Gotham ist. Ein paar kleine Szenen erinnern an ganz frühe Auftritte Batmans, als die Zeichnungen noch geradezu simpel waren.
Batmans Kampf gegen den Hai ist eine der außergewöhnlichsten Aktionen in der vorliegenden Geschichte (in einer Art, wie ich sie bis dato auch nirgends sonst gesehen habe).

Wahre Freunde ist ein Krimi, ein Thriller und eine Superheldengeschichte. Ich würde sagen, in ihrer gesamten Machart gehört sie zu den Geschichten, die Batman zu etwas Besonderem im DC Universum machen. 🙂

Keine Kommentare »

No comments yet.

RSS feed for comments on this post. | TrackBack URI

Leave a comment

You must be logged in to post a comment.