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Comic Blog


Dienstag, 11. Juli 2006

House Of M

Filed under: Superhelden — Michael um 18:24

Marvel Monster Edition 13Der Mole King verliert. Die Fearsome Four vernichten sein unterirdisches Königreich, das die Herrschaft des Hauses Magnus niemals anerkannt hat. Nach dieser Untat kehren die Fearsome Four unter der Führung von Victor von Doom nach Latveria zurück.
Doch Doom wäre nicht jenes finstere Genie, gäbe er sich mit solch kleinen Vernichtungsfeldzügen zufrieden. Sein Ziel ist die absolute Macht. Doch dem entgegen steht das Haus von Magnus. Magneto befiehlt Doom wie einem Handlanger, etwas, das sich der Wissenschaftler und Magier nur mit ungeheurem Widerwillen gefallen lässt. Er schmiedet einen Plan, um das Haus, das sich zur Weltherrschaft aufgeschwungen hat, endgültig von der Erde zu verbannen.

Australien. Der Hulk (wie auch Bruce Banner) hat endlich eine Heimat gefunden. Die Aborigines haben ihn freundlich aufgenommen. Allerdings kann Bruce Banner nicht der Gewalt und somit seinem Alter Ego entkommen. Menschen, die hofften, sie könnten in der Einöde des Outbacks der Schreckensherrschaft der Mutanten entkommen, werden eines Besseren belehrt. Hulk greift ein und erledigt das Problem auf handgreifliche Art.
Obwohl dem Gouverneur von Australien von Magneto nahe gelegt wird, sich nicht mit dem Hulk anzulegen, ignoriert dieser den guten Rat. Ein Fehler! Hulk beginnt, die Angelegenheit sehr persönlich zu nehmen. Plötzlich sieht sich Bruce Banner mit einem Regierungsamt konfrontiert, eine Aufgabe, die er nie gewollt hat. Es war ihm einzig daran gelegen, das Volk der Aborigines zu schützen.
Die Intrigen, in die er nun hineingezogen wird, kann am Ende nur einer beseitigen: der Hulk.

Was tun, wenn man eigentlich tot sein sollte? Dieser Frage muss sich Hawkeye stellen. Und die Antwort gefällt ihm überhaupt nicht.
Auch Magneto hat ein Problem. Illoyales Verhalten kann der überhaupt nicht dulden. Der Black Panther, Held und Herrscher über Wakanda, hat sich den Zorn des Hauses Magnus zugezogen. Doch der Black Panther ist nicht nur der König eines Landes, in einer anderen Realität war er auch einmal ein Rächer. Er ist jemand, der sich zu wehren weiß und auch Freunde hat.
Abschließend lässt Captain America noch einmal die Zeit an sich vorüber ziehen. Er sieht, wie die Mutanten die Oberhand gewannen und die Gesellschaft sich wandelte. Jetzt ist er nur noch ein Fossil aus längst vergangenen Tagen. Oder doch nicht?

Verschiedene Geschichten, verschiedene Stile und Zeichner, beste Unterhaltung. Zwei längere Geschichten ragen besonders aus diesem Band heraus, der sich der verschobenen Realität um das Haus von Magnus annimmt.

Was wäre, wenn Reed Richards alias Mr. Fantastic nie die Gelegenheit erhalten hätte, das Team der Fantastischen Vier zusammen zu schweißen? Dies wäre vielleicht die Stunde des Dr. Doom gewesen. Vielleicht hätte dieser Schurke seine eigenen Vier aus der Taufe gehoben. Vielleicht hätte er seinen Terror ungestraft in die Welt tragen können. Auf grafisch wirklich beeindruckende Weise von Scot Eaton in Szene gesetzt und von John Layman erzählt, lässt es auf spannende Weise verfolgen, wie Doom gegen das Haus von Magnus aufbegehrt.
Eaton ist mit verschiedenen Arbeiten für Marvel bekannt (Spider-Man, X-Men u. a.), aber er lieferte auch tolle Arbeiten für die Serie Sigil aus dem Crossgen-Universum ab. (Wo er nach Meinung auch die besten Bilder der Serie ablieferte.) Hier gibt er den Fearsome Four ein Gesicht. Es zeigt sich, dass Eaton phantastisch mit Science-Fiction-Elementen arbeiten kann. So entsteht ein beeindruckender völlig neuer Doom, der dank seiner neuen Mimik noch gruseliger ist, da er nun seinen Gefühlen Ausdruck verleihen kann. (Und selten hat das Ding, besser das Es mir so Leid getan wie in dieser Geschichte.)

Der Hulk in Australien zu Hause? Nicht zum ersten Mal kann eine mystisch orientierte Kultur einem verlorenen Helden eine Heimat anbieten. Bruce Banner will dieses Kleinod beschützen, genauer, der Hulk nimmt ihm diese Arbeit ab. Hulks Kampf besticht durch faszinierende Einfälle, viel Dramatik und natürlich auch Humor. (Den der Hulk selber zwar bestreiten würde, doch seine Einfältigkeit bringt so manch komische Situation mit sich – für den Leser, weniger für seine imaginären Gegner.)
In dieser Geschichte (Terra Incognita), wie in der Vorgängergeschichte um Dr. Doom, erlebt der Leser die Handlung aus der Sicht von Nicht-Mutanten. Der Hulk gehört zu den mächtigsten Wesen des Marvel-Universums (auch in dieser Realität), so mächtig, dass sich sogar Magneto lieber mit dem grünen Giganten arrangiert. Obwohl eigentlich Doom für düstere Szenarien geschaffen ist (auch dank seiner magischen Ausflüge), bringt die Geschichte um Hulk deutliche Endzeitstimmung mit. Sie gehört zu den Szenarien, die sich wirklich in einem Zug lesen lassen (müssen).

Der Black Panther zeigt dem Leser, wie die Selbstheilungskräfte eines Sabretooth auch nichts mehr nützen. Diese Botschaft erreicht auch Magneto recht deutlich. Seltsamerweise nimmt er die Herausforderung nicht an, sondern schickt weiterhin seine Handlanger. Das ist nicht so stimmig. Andererseits mag es der Autor Reginald Hudlin als unter Magnetos Würde erachtet haben, dass der Herrscher sich persönlich mit dem König von Wakanda auseinandersetzt.
Letztlich ist es auch die Suche nach dem Haar in der Suppe, denn die Geschichten sind allesamt auf ihre Art gut und bereichern die Saga um das House Of M auf für mich treffliche Weise.
Wer als Leser nicht gerade dem Ultimativen Universum zugetan ist, sollte einen Blick in die Marvel Monster Edition 13 werfen. Dramatik und Action in tollen Szenarien sind garantiert. 😀