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Comic Blog


Donnerstag, 22. Februar 2007

Pittje Pit – Der Schatz der grünen Monster

Filed under: Abenteuer,Cartoon,Klassiker — Michael um 17:17

Pittje Pit 2 - Der Schatz der grünen MonsterDer kleine Schiffsjunge ist das Leben in der Mannschaft von Kapitän Hackepeter leid. So macht er sich nächtens mit der Katze Nelson auf und davon. Auf der Suche nach einem Schiff, das ihn so weit wie möglich von Kapitän Hackepeter weg bringt, landet er leider ausgerechnet auf des Kapitäns Schiff Knurrhahn.
Der Kapitän ist zunächst äußerst wütend über Pittjes unerlaubtes Fernbleiben von der Mannschaft. Als er aber hört, dass der Junge in den Besitz einer Schatzkarte gekommen ist, ändert sich das sogleich. Die Knurrhahn setzt Kurs auf die Schatzinsel.

Seltsam aber ist, dass der Schatz auf dieser Insel kein großes Geheimnis ist. Warum also wurde der Schatz immer noch nicht geborgen? Und was ist mit jenen geschehen, die es versuchten?
Kapitän Hackepeter und seine Mannen schreckt die Aussicht auf etwas Furchtbares, das auf der Insel sein Zuhause hat, nicht. Ganz im Gegenteil, nach dem langen Aufenthalt im Hafen muss jetzt ein Abenteuer mit einer ordentlichen Beute her.
Wer sind diese furchtlosen Männer, die ihrerseits auf allen Weltmeeren gefürchtet werden? Neben Kapitän Hackepeter gehören Männer wie Staif Olafson zur Mannschaft, ein Nachkomme der Wikinger, der stets seinen Ahnen alle Ehre zu machen versucht. Kuddel Priembeiss ist ein Original von der Waterkant und steht seinen Kamerade in Verwegenheit in nichts nach. Auch der Schiffskoch Sham-Pu ist immer vorne dabei, wenn es eine ordentliche Keilerei gibt.

Auf der Insel angekommen stoßen Hackepeter und seine Leute schnell auf riesige Zyklopen, die sich wegen der Neuankömmlinge auf eine schöne frische Mahlzeit freuen. Hackepeter schreckt das immer noch nicht und langt richtig zu.
Pittje weiß von alldem nichts. Eigentlich wollte er ja auf dem Schiff auf die anderen warten – wäre da nicht Nelson, die Schiffskatze, die plötzlich mit einem ganz besonderen Spielzeug daher kommt: Einer Brosche aus purem Gold. Da gibt es auch für Pittje kein Halten mehr. Er und Nelson machen sich auf eine gefährliche Schatzsuche ins Innere der Insel.

Pittje Pit und Der Schatz der grünen Monster ist ein mittlerweile klassisch zu nennendes Cartoon-Abenteuer mit liebenswerten und zuweilen auch skurrilen Charakteren. In diesem bereits 1970 erschienenen 2. Abenteuer von Pittje Pit nehmen Autor Frans Buissink und Zeichner Eddy Ryssack den Leser mit auf eine wahrhaft witzige Comedy-Piraten-Reise.

Die Figuren, die hier mit viel Humor durch die Geschichte geleiten, sind typische Cartoon-Vertreter jener Zeit, zeichnerisch wie auch von ihrem Charakter her. Kapitän Hackepeter ist das Raubein, ein bißchen übergewichtig, häufig lauthals im Dialog und immer forsch voran stürmend, wenn es jemanden zu versohlen gilt. Der Schiffsarzt ist immer auf der Suche nach seiner oder einer neuen Mütze und auch keine Probleme damit, sich wegen seiner Kopfbedeckung mit einem Riesen anzulegen. So gesehen durchzieht die Charaktere eine gesunde Portion Naivität, wie es häufig bei derlei Figuren der Fall ist.
Der klügste und besonnenste der Mannschaft ist, wie kann es anders sein, auch der kleinste von ihnen und das ist selbstverständlich Pittje Pit. Pittje ist ebenfalls ein Junge, der weiß, wann es an der Zeit ist, das Weite zu suchen. Deshalb ist er mit weitaus mehr Vernunft gesegnet als seine Mannschaftskameraden.

Ausschlaggebend ist jedoch, dass dieses uralte Rezept des Geschichtenerzählens hervorragend funktioniert. Natürlich hat es ein wenig von den uralten Asterix-Folgen, aber es erinnert noch ein wenig mehr an das Konzept von Wickie und den starken Männern, das literarisch früher, tricktechnisch aber später erschien.

Zeichnerisch bietet Pittje feinste Cartoon-Szenen mit einem richtig kräftigen Tuschestrich und satten Farben. Die Bilder von Eddy Ryssack gehören zu einer wunderbar alten Schule, aus der sich nicht nur Können, sondern auch echtes Handwerk ablesen lässt. Was Hintergrundzeichnungen angeht, hält er sich zurück, dafür liegt das Hauptaugenmerk auf den Figuren, die manchmal für den Leser wie auf einer schönen Bühne agieren und sich bester Komödienmanier die Stichworte für den nächsten spritzigen Dialog liefern.

Da es sich auch um eine Monstergeschichte handelt, haben die beiden Macher sich nich lumpen lassen und gleich ein ganzes Rudel auffahren lassen. Die grünen Monster sind riesige grünhäutige Zyklopen, die ähnlich wie einst Polyphem in der Odysseus-Sage darauf warten, dass menschliche Kost an ihrer Küste angeschwemmt wird. – Und wenn es jemals ulkige Monster gegeben hat, dann sind es diese Zyklopen mit ihrem wunderbaren Sprachfehler!

Toller Cartoon, spaßige Comedy, unterhaltsam für alle, die jung geblieben sind oder einfach Spaß an einer ordentlichen Portion Humor haben! 😀

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