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Comic Blog


Freitag, 14. September 2007

The Darkness: Level 2

Filed under: Mystery — Michael um 18:16

The Darkness - Level 2Der Krieg tobt mit ungebrochener Härte. Die Soldaten sind erschöpft und am Ende ihrer Kräfte. Stetig kommt von der Befehlsstelle die Anweisung zum Vorrücken. Inmitten dieses Wütens erinnert sich ein Soldat an die Heimat, an die Liebe, die er zurücklassen musste.
Charles hat seinen Brief an die Heimat gerade beendet, als bereits der nächste Befehl eintrifft. Die Kompanie soll sofort aufbrechen. Das Ziel lautet Reims, doch das ist 30 Kilometer entfernt. Die Aufgabe scheint kaum lösbar angesichts ihres Zustandes.

Charles hat seinen Brief an die Heimat gerade beendet, als bereits der nächste Befehl eintrifft. Die Kompanie soll sofort aufbrechen. Das Ziel lautet Reims, doch das ist 30 Kilometer entfernt. Die Aufgabe scheint kaum lösbar angesichts ihres Zustandes.

Nanu?!

Charles erlebt ein Dé-Jà-Vu. Der Befehl, das Verlassen des Schützengrabens, das Vorrücken der Truppe, all das kommt ihm plötzlich allzu bekannt vor. Genau in diesem Augenblick schlägt das Schicksal zu. An den Angriff, der folgt, kann er sich bereits erinnern. Die Explosion vernichtet seine Kameraden auf einen Schlag. Und plötzlich hat er wieder diese Begegnung, die ihn schon zuvor im Mark erschütterte.

Doch das Blatt wendet sich. Aus den Rauchschwaden tritt ein mannshoher Schatten hervor, der das Monster, das Charles’ Leben beenden will, erschießt. Der langhaarige Mann ist alles andere als militärisch gekleidet und gehört auch keiner der kämpfenden Einheiten an. Außerdem ist seine Waffe ziemlichungewöhnlich – abgesehen davon scheint er die Waffen, die er benötigt, irgendwie erschaffen zu können.
Was geht hier vor?

Die Odyssee von Jackie Estacado findet in The Darkness – Level 2 ihre Fortsetzung. Ist das die Hölle, in die die Autoren Paul Jenkins und David Wohl ihn hier geschickt haben? Der Eindruck mag sich dem Leser aufdrängen. Umso spannender ist die Tatsache, dass Jackie diese Frage nicht klären kann.

Fest steht, dass es sich um keinen der Weltkriege handelt, nicht einmal um einen zukünftigen Krieg, denn der Feind ist monströs und verfügt über schweres Kriegsgerät, welches so noch nicht in Erscheinung getreten ist.
In Charles findet Jackie einen Weggefährten. Charles weiß sowieso nicht, wohin er soll, nachdem seine Kameraden aufgerieben worden sind. Also kann er auch an der Seite des merkwürdigen Fremden bleiben.
Jenkins und Wohl beschreiben eine Welt, die als Hölle angesehen werden könnte. Eine ständige Wiederholung von Sterben und Tod? So könnte die Hölle aussehen. Und wie es scheint, hält die Hölle für jeden einzelnen Gast die ganz persönliche Hölle parat. Für Charles ist es der Krieg.

Aber was ist es für Jackie Estacado?
Jenkins und Wohl haben für die Darkness, die dem Italo-Killer innewohnt, ein Erziehungsprogramm geschaffen. Als alle Waffen versagen, erschafft Jackie seine ganz eigene Kompanie von Darklings, die sich auf den Feind stürzen.

Dank der versierten Technik von Zeichner Tyler Kirkham ist der Comic dieser bekannten Horror-Comic-Figur auf einem gewohnt hohen Niveau. Das liegt nicht zuletzt auch an der guten Tuscheführung von Sal Regla und dem kolorierenden Studio F.
Braune Erdtöne, olivgrüne Uniformen, grellgelbe Explosionen, stahlblaue Darklings und schmutzigbeige Feindmonster bestimmen das Farbspiel der vorliegenden zweiten Episode der Level-Reihe der Darkness, die das Thema auf andere Weise anpackt und einen Estacado in unbekanntem Umfeld zeigt.

Die Ideen sprechen für sich. Das ist die Darkness einmal anders, gruselig, überraschend, ein Horrorspaß, mit Rätseln und Geheimnissen, zu kurz zwar, aber dennoch mit guten unvorhersehbaren Wendungen versehen. Gut. 🙂

Samstag, 01. September 2007

Tomb Raider vs. The Darkness

Filed under: Mystery — Michael um 17:58

Tomb Raider vs. The DarknessDie Frau mit der roten Sonnenbrille ist zurück. In dem Crossover Tomb Raider vs. The Darkness treffen die weibliche Action-Rollenspiel-Ikone Lara Croft und der Mafia-Killer Jackie Estacado aufeinander. Estacado kann sich bei Dunkelheit in machtvolles Wesen verwandeln. Er wird die Darkness, ein Krieger des Bösen eigentlich, wenn man dem Fluch glauben darf, der die Fähigkeiten aber lieber zu seinem eigenen Wohl einsetzt, als einem höheren Ziel zu dienen.

Crossover sind im TopCow-Universum nichts Ungewöhnliches. Witchblade, Lara Croft, The Darkness und Magdalena liefen einander schon oft über den Weg. Die Darkness traf sogar schon auf Helden wie Batman, Superman, Hulk oder Painkiller Jane. Es gab mit den Overkill-Crossovern sogar Kämpfe mit Aliens und Predatoren. Die Zusammentreffen innerhalb des eigenen Universums gehören allerdings zu den logischsten Geschichten dieser Art.

Eine Kette aus dem alten Ägypten ist verschwunden. In solchen Fällen wurde die Schatzjägerin schon häufig zur Hilfe gerufen – ganz besonders dann, wenn es um ein Kleinod geht, das magische Kräfte besitzt und in den falschen Händen zu einer großen Gefahr werden kann.
Eine alte Freundin, Sara Pezzini, die Trägerin der Witchblade, eines anderen uralten Artefakts, kann Lara weiterhelfen. Es heißt, dass die Mafia hinter dem Raubzug im Museum steckt. Sara hat eine Idee, wie Lara auf die Spur der Täter kommen kann. Es gibt jemanden, der die ehrenwerte Familie sehr gut kennt und zeitweise mit der Polizei zusammenarbeitet – wenn auch nicht immer freiwillig.

Als sich Lara und Jackie Estacado treffen, lässt der Mafioso sofort den lässigen Macho heraushängen. Sara hat ihre Freundin bereits vor dieser Masche gewarnt, aber Lara wäre gegen Jackies Charme sowieso immun gewesen. Außerdem hatte Sara noch in einem anderen Punkt Recht. Im Falle eines übernatürlichen Phänomens kann Jackie eine Hilfe sein. Leider hat das gestohlene Artefakt eine Fähigkeit, mit der Lara nicht gerechnet hat.

Knackig und schnell läuft hier ein Abenteuer ab, das ruhig noch einige Seiten vertragen hätte, denn das Zusammenspiel von Lara und Jackie macht Spaß und ist von Autor David Wohl derart geschrieben, dass die Handlung von einem kurzen Ereignis zum nächsten hüpft. Der Showdown, auf den die Handlung wirklich schnurgerade zustrebt, nimmt einen Großteil der Handlung ein. Der Clou an der Geschichte bringt Jackie andere Hälfte ins Spiel. Jetzt kann Lara wirklich beweisen, aus welchem Holz sie geschnitzt ist.

Auf Zeichner Billy Tan und Kolorist Steve Firchow kommt eine größere Aufgabe zu. Im Stile der bisherigen Vorbilder sind die Frauen wunderschön, Estacado ein wahres Mannsbild – wer hat sich nicht schon über diesen Perfektionismus gewundert und vielleicht manchmal auch geärgert. Dank der Idee von David Wohl steuert die Geschichte gegen dieses Konzept an und verwendet es als Grundlage für den Showdown.

Ein Crossover, dessen einziger Nachteil seine Kürze ist. In Ausführung und Erzählweise perfekt eingepasst in die bisherigen Charakterskizzierungen. Die Darklings sind wieder einmal knuffige kleine Biester, die den nötigen (schwarzen) Humor beisteuern. 🙂

Samstag, 21. Juli 2007

The Darkness: Level 1

Filed under: Mystery — Michael um 17:02

The Darkness: Level 1Jenny ist wieder daheim. Es ist wie ein Ausflug in die Vergangenheit. Sie erinnert sich an gute alte Zeiten, an eine schöne Kindheit. Das Bild von ihr und Jackie auf der Kommode kündet von einer sehr engen und vertrauensvollen Verbindung.
Jackie hat Geburtstag. Eigentlich sollte er sich freuen. Jenny hat inzwischen bestimmt wieder alles für einen Pate-Marathon vorbereitet und die DVDs bereitgestellt. Aber Jackie noch ganz andere Probleme. Sein alter Kumpel Gianni hat eine Schrotflinte auf ihn gerichtet. Zwar entschuldigt sich Gianni für die Umstände, doch irgendwie kann Jackie dieser Entschuldigung keinen Trost abgewinnen. Da er kein unbedarfter junger Mann ist, kehrt sich die Situation bald um. Nach einer kurzen Befragung kann Jackie von Gianni erfahren, wer ihm den Tod wünscht. Die Antwort begeistert ihn noch weniger.

Während Jackie weiter gejagt wird, wartet Jenny auf ihn alleine in ihrem Apartment. Sie weiß nicht, dass pünktlich zum 21. Geburtstag etwas äußerst Ungewöhnliches mit Jackie vorgeht. In seinem Versteck meldet sich eine Stimme in seinem Kopf. Ohne es beherrschen zu können, bricht eine schwarze Horde aus seinem Rücken hervor. Seine Augen leuchten rot auf. In dieser Nacht hat er nichts mehr zu befürchten, denn fortan sind die Darklings an seiner Seite und beschützen die Darkness.

Nach einer kurzen Stippvisite bei Jenny beschließt Jackie mit seinem neuen Freunden bei seinen alten Freunden aufzuräumen.

The Darkness: Level 1 ist eine Neuerzählung des modernen Darkness-Mythos, einer Horror-Figur, die sich neben der Witchblade einer größeren Beliebtheit erfreut. Paul Jenkins und David Wohl haben den Anfang dieser Figur neu erzählt, veränderten sie sogar und können so den Leser sicherlich überraschen.

Die Optik, sicher in Szene gesetzt von Stjepan Sejic, könnte als The Darkness trifft Final Fantasy umschrieben werden. Wer die Gesichter der Final Fantasy-Verfilmungen vor Augen hat, kann sich die Gesichter und die gesamte Ausstrahlung der Bilder in diesem Comic sehr gut vorstellen. Es wirkt etwas kühl, aber auch sehr echt und die rückt die Darkness in ein ganz anderes Licht. Sejic hat einen Trickfilm zu Papier gebracht. Die Kunstfertigkeit, die er dabei zeigt, ist beeindruckend. Die Portraits des Jungen Jackie und das des Erwachsenen sind ungeheuer gelungen und vermitteln, was nicht eben häufig ist, auch leise Emotionen sehr gut.

Die Darklings, jene Getreuen der Darkness, die aus ihrer Macht und Phantasie entstehen, erinnern zum Teil an die guten alten Gremlins, aber auch an jene Bildern von gruselig anzuschauenden Tiefseefischen und –schlangen. Das Design dieser Horrorgestalten ist recht ausgefeilt und könnte auf dieser Basis sicher auch gleich für einen Film oder ein Spiel umgesetzt werden. – Wer sich die Bilder des Darkness-Spiels ansieht wird Parallelen im Design feststellen. Eine Grundlage gleichzeitig für einen Film? Oder ein Popularitätstest dafür? Die Witchblade hat es immerhin zu einer Fernsehserie geschafft. Nach dem Erfolg einer Figur wie Blade wäre Jackie Estacado vielleicht ein nächster Anwärter für die Leinwand.

Zuerst hat alles den Anschein eines üblichen Thrillers. Aus den beiden Kindern, die ihre Jugend gemeinsam in einem Waisenhaus verbrachten, sind Erwachsene geworden. Die Beziehung von Jackie und Jenny ist bereits aus der Originalserie bekannt, wird hier jedoch liebevoller dargestellt. Es ist mehr Familie im Spiel, die im krassen Gegensatz zur ehrenwerten Familie steht, für die Jackie arbeitet – uns es zeigt sich, dass die glorifizierte Familie, die Jackie in der Pate-Trilogie so toll findet, in der Realität nicht zu finden ist.

Ein Rädchen greift hier exakt ins andere. Der Werdegang von Jackie Estacado gewinnt besonders durch die Optik eine neue Dimension. Eine herausragende Neuerzählung der bekannten Geschichte. 🙂