Sonntag, 05. August 2018
Fünf Menschen geraten 1971 in die ungewöhnlichste Situation ihres Lebens. Der Stuntman HARLAN ELLIS und seine Freundin JULIE SHAW wollen eigentlich nur Urlaub machen. Der französische Sicherheitsfachmann MARCEL DUBOIS befindet sich auf Überprüfungstour einer für die nächsten Tage wichtigen Route. Die Anthropologin VERENA ALLENDE freut sich gerade darüber, einen wichtigen Ritus auf afrikanischem Boden beiwohnen zu dürfen. Und der Astrophysiker ANDRZEJ WLADKO verliert seine Gastprofessur an der Universität von Stockholm.
Gerade noch ist alles ganz normal, da werden sie von einem Raumschiff entführt. Ihr Kidnapper stellt sich als INFINITO DER UNENDLICHE heraus. Auf der Suche nach ein paar außergewöhnlichen Individuen, die ihm im Kampf gegen die Roboter auf seinem Heimatplaenten helfen können, hat er diese fünf Menschen ausgewählt (na, ja, zuerst nur vier von ihnen).
ESTEBAN MAROTO kreierte 1967 seine CINCO POR INFINITO, oder wie es auf deutsch erschien: DIE 5 VON TERRA. ESTEBAN MAROTO gehörte in jener Zeit zu einer Gruppe von spanischen Comic-Künstlern, die über einen hervorragenden realistischen Strich verfügten (Seite an Seite mit Kollegen wie JORDI BERNET, JOSE RAFAEL MENDEZ, JUAN SAROMPAS und anderen). Gleichzeitig eroberte er mit dieser Space Opera ein Genre für sich und erfand Geschichten in bester Manier eines FLASH GORDON oder CAPTAIN FUTURE. Die Männer waren Draufgänger, muskulöse Abenteurer, auch intelligent. Die Frauen waren sexy (nicht weniger draufgängerisch), gebildet, vielleicht inspiriert durch die neue Freizügigkeit jener Zeit und einer BARBARELLA, die etwas früher an Start ging. Alles in allem ließ man seiner Fantasie damals freien Lauf und war nicht um wissenschaftliche Genauigkeit bemüht.
Das Label OHRENKNEIFER hat sich des Stoffs von damals angenommen und eine Umsetzung fürs Hörspiel auf die Beine gestellt, die bei SciFi-Nostalgikern und Space-Opera-Fans bestimmt offene Ohren einrennt. Wer besagten FLASH GORDON (als Hörspielfassung mochte), COMMANDER PERKINS oder auch mehr bildlich einem RAUMSCHIFF ORION anhängt, wird DIE 5 VON TERRA auf Anhieb mögen. Die neue Serie mit den beiden Auftaktfolgen IM AUFTRAG DES UNENDLICHEN und ALLPIRATEN (Doppel-CD) führt den Hörer natürlich ohne Comic-Vorkenntnisse in dieses Science-Fiction-Epos ein.
Comic in jener Zeit war ein wenig grell, etwas überzogen, auf die Art eindringlicher. Damals griffen bereits bekannte Konzepte, so auch das einer gut gemischten Gruppe. Hier lässt sich mit Fug und Recht behaupten, dass dies auf zwei Ebenen funktioniert. Erstens bei den Charakteren selbst, die sich ESTEBAN MAROTO ausgedacht hat, zweitens bei den Sprechern, deren Stimmen den Hörer sehr schön unterscheidbar in die Szenen mitnehmen. Über allem thronend spricht OLIVER STRITZEL als INFINITO, mit einem Timbre, das Autorität einfordert. Einigen wird OLIVER STRITZEL aus dem Pantoffelkino her bekannt sein (5. Staffel, DER LETZTE BULLE) oder als Synchronsprecher von DWAYNE JOHNSON oder JOSH BROLIN.
Darüber hinaus finden sich die Herren von OHRENKNEIFER perfekt in ihre Rollen ein. MARC SCHÜLERT gibt den jugendlichen, ungestümen Stuntman HARLAN ELLIS. DIRK HARDEGEN ist ein bärbeißiger, französischer Macho und Charmeur namens MARCEL DUBOIS. DETLEF TAMS gibt den PROFESSOR ANDRZEJ WLADKO mit einer für Intellektuelle leichten Zurückhaltung. Als JULIE SHAW, die Freundin von HARLAN ELLIS, spricht KATHARINA VON DAAKE ganz wunderbar eine junge Frau, die sich stets aufs Neue aus der Bemutterung ihres Freundes herauszukämpfen sucht. Und mit KATJA PILASKI hat sich für die Rolle der Wissenschaftlerin VERENA ALLENDE eine Sprecherin gefunden, die den (aus heutiger Sicht) teils flapsigen Annäherungsversuchen eines MARCEL DUBOIS schön parieren kann.
DIE 5 VON TERRA tragen natürlich den Großteil der Handlung, unterstützt werden sie außerdem von einem klasse Ensemble. Exemplarisch, weil besonders markant, seien hier BERT STEVENS und KAREN SCHULZ-VOBACH genannt. Daneben bietet musikalische Untermalung mehr als nur eine Ergänzung des Hörspiels. Je nach Örtlichkeit, wie später auf TERRA in verschiedenen Klimazonen oder Unterwasser, helfen die Klänge hervorragend dabei, die Bilder zum Hörspiel im Kopf aufzubauen.
Eine klasse Space Opera mit fünf sympathischen Helden nach einer Comicvorlage von ESTEBAN MAROTO, charmant und spannend erzählt, fein von den Sprechern gespielt, mit tollem Sound für die Ohren (Kopfhörer empfohlen für alle Nuancen). Für SciFi-, Fantasy- und natürlich Comic-Fans. 🙂
DIE 5 VON TERRA, Im Auftrag des Unendlichen: Bei Amazon bestellen.
Oder bei Ohrenkneifer.
LINKS: https://lambiek.net/artists/m/maroto_esteban.htm (Infos zum Zeichner auf LAMBIEK)
Dienstag, 31. Juli 2018
VENOM haben die Fans von SPIDER-MAN bereits auf der Kinoleinwand erleben dürfen (in SPIDER-MAN III, mit TOBEY MAGUIRE). Gleichzeitig wurde das Äußere des Symbionten erklärt, SPIDER-MANs Kostüm wurde geschwärzt durch das Zusammenspiel mit der außerirdischen Kreatur. Dieser Entstehungsmythos, auch aus den Comics her bekannt, wird hier im 2. TRAILER zu VENOM, aus dem Hause SONY, woher auch der neue SPIDER-MAN-Start (HOMECOMING) kommt, (noch?) nicht hergestellt. Deshalb mag die Ähnlichkeit des Kopfes noch ein Stück verwirrend sein. Die Handlung des TRAILERS ist es allerdings nicht. Mit TOM HARDY in der Hauptrolle hat man einen echten Charakterdarsteller gefunden, außerdem mit Comicfilmerfahrung (THE DARK KNIGHT RISES, als BANE). Der TRAILER macht direkt klar, wo der Hammer hängt. VENOM macht keine Kompromisse, VENOM beschützt seinen Wirt um jeden Preis und mit allen Mitteln, sofern EDDIE BROCK (TOM HARDYs menschliche Rolle) eine Art freiwilligen Pakt mit VENOM eingeht. Und nach und nach bleibt auch der letzte Rest Menschlichkeit auf der Strecke … das Ende des TRAILERS abwarten 🙂
LINK: https://www.youtube.com/watch?v=xLCn88bfW1o (2. TRAILER zu VENOM mit TOM HARDY)
Sonntag, 29. Juli 2018
Die Welt hat sich verändert. In NEW TIAN leben Menschen und Mutanten in Frieden zusammen, regiert von ehemaligen X-MEN und Angehörigen des HELLFIRE CLUBS. Andernorts herrschen faschistische Verhältnisse unter einem CAPTAIN AMERICA, der sich mittels der Organisation HYDRA zu einem Dikator aufgeschwungen hat (SECRET EMPIRE). Nachdem die jungen X-Men, die es aus der Frühphase dieser Gruppe in die Zukunft verschlagen hat, feststellen mussten, dass die Zeit einen Weg gefunden hat, sie in der alten Zeitschiene zu ersetzen, gibt es für sie keinen Grund mehr zur Rückkehr. Im Gegenteil, denn im Wissen um die Grundprinzipien von einst begreifen sie sich als letzten WIDERSTAND in einem Wandel, in dem ihrer Meinung nach vieles falsch läuft …
In NEW TIAN sehen XORN, EMMA FROST, (die alte Version) BEAST, SEBASTIAN SHAW, HAVOK und einige mehr das vollkommen anders. Eine Konfrontation ist unausweichlich, zumal hinter den Kulissen von NEW TIAN beileibe nicht alles Gold ist, was glänzt. Weit entfernt hält sich der alte Hetzer MAGNETO merkwürdigerweise aus der vorhersehbaren Eskalation heraus … Autor CULLEN BUNN führt eine ungewöhnliche Truppe der X-MEN in einen (eher mehrere) ungewöhnlichen wie auch aussichtslosen Kampf.
Ein Handvoll Mutanten gegen den Rest der Welt, so könnte der Untertitel des vorliegenden Bandes lauten. WIDERSTAND ist der richtige Titel. CULLEN BUNN gibt den jungen X-MEN an zweierlei Fronten Gelegenheit, sich zu bewähren. Hier stehen sich nicht bloß Mutanten gegenüber. Hier kämpft Bruder gegen Bruder (HAVOK gegen CYCLOPS), hier stehen sich altes und junges Ich gegenüber (altes BEAST, junges BEAST). Das Team rund um PROFESSOR X bekriegte sich häufiger gegen die BRUDERSCHAFT unter MAGNETO. In dieser Phase des MARVEL-Universums haben sich die Grenzen und Überzeugungen völlig verschoben. Denn ein natürlicher Mutant zu sein, genügt nicht mehr.
Handfester, beantwortbarer wird der nachfolgen Konflikt mit der GOBLIN QUEEN. Darüber hinaus findet nicht nur eine der spektakulären Auseinandersetzungen der Mutanten statt. Auch hier hat sich CULLEN BUNN eine Wendung einfallen lassen, die für die Zukunft der X-MEN noch Früchte tragen wird. Was die Erzählung anbelangt, kann man nur unterstreichen, dass sich für Fans hier ein Rundumsorglospaket findet. Für jeden ist etwas dabei.
Optisch durchläuft die Handlung verschiedene Qualitätsstufen dank unterschiedlicher Comic-Künstler. DOUGLAS FRANCHIN eröffnet den Reigen in technischer Perfektion. Im Vergleich zu manch anderem Comic-Veteranen der Extraklasse noch jung an Jahren, muss er sein Licht alles andere als unter den Scheffel stellen. Mit dieser grafischen Intensität kann man die X-MEN nur lieben.
CORY SMITH gehört zu den Comic-Künstlern, die schon in der getuschten Version fertig sein könnten. Es ist nicht allen Comic-Künstlern gegeben, Zeichnungen anzufertigen, die bereits ohne Farbgebung derart beeindruckend sind. Da liegt er gleichauf mit ARTHUR ADAMS, der die immer stets vor das nächste Abenteuer vorangestellten Titelbilder der X-MEN BLUE gestaltet hat. Für mich die schönste Arbeit in diesem Band ist die von GIOVANNI VALLETTA. Er schafft X-MEN mit tollem charakterstarken Ausdruck.
Moderne X-Men mit neuen Themen. Integration und Akzeptanz der Mutanten sind gerade nicht so groß angesagt. Aber eine ordentliche Monsterhatz mit ein paar neuen Gesichtern (und alten Gesichtern mit neuen Fähigkeiten) werden auch Nostalgiker besänftigen. Klasse. 🙂
X-MEN, BLUE 2, WIDERSTAND: Bei Amazon bestellen.
Oder bei Panini Comics.
LINKS:
https://dgfranchin.com (DOUGLAS FRANCHIN, Comic Artist)
http://arthuradamsart.com/ (ARTHUR ADAMS, Comic Artist)
https://twitter.com/gio2286 (GIOVANNI VALETTA, Comic Artist)
Montag, 23. Juli 2018
SECOND LIEUTENANT CASTLE, neu im Einsatz in Vietnam. Kampferfahrung im Krieg ist keine vorhanden. Aber CASTLE verschafft sich auf andere Weise Respekt bei seinen ihm unterstellten Soldaten. Er bezieht ihre Fähigkeiten und ihre Erfahrungen seine Entscheidungen mit ein. Ihr Schutz hat bei der Erfüllung der Befehle oberste Priorität. Viele Jahre später versucht ein Journalist mehr über den Charakter von FRANK CASTLE herauszufinden. Wie hat Vietnam den Mann geformt, der nach dem Tod seiner Familie zum gefürchteten PUNISHER wurde? Im Gespräch mit vier überlebenden Soldaten von einst kommt der Reporter der Antwort ein Stück näher.
GARTH ENNIS ist über Jahrzehnte zu einem Comic-Kultautor gediehen. Er feilte und schrieb jahrelang an JUDGE DREDD (obwohl nicht von ihm erfunden). Zu seinen erfolgreichen Veröffentlichungen hierzulande gehört natürlich auch PREACHER (von ihm und STEVE DILLON erfunden). Oft ist sein schwarzer Humor ein tragendes Element in den Geschichten, so auch in THE BOYS, eine Art Abrechnung mit dem Superheldengenre. Umso erstaunlicher ist diese Geschichte, PUNISHER PLATOON. Mit dem PUNISHER hat er sich oft beschäftigt (auch mit einer enormen Steigerung seines Bekanntheitsgrades als Autor, mit Zeichner STEVE DILLON). Aber so abseits aller Superhelden, Superschurken oder mafiösen Gangstern war er selten.
VIETNAM ist hier keine Superheldenspaßkulisse. GARTH ENNIS geht das Thema hier mit ähnlicher Ernsthaftigkeit an, die der Leser und (gleichzeitiger) Kinofan von Filmen wie PLATOON oder APOCALYPSE NOW her kennen mag. Der Autor beschreibt nicht nur den Kampf, das Leid der Soldaten, amerikanisch wie vietnamesisch, er geht auch mit den abseitigen Themen um, wie z.B. dem Handel mit AK-47 als Souvenir oder dem schlechten Funktionieren der GI-Waffe M16.
GARTH ENNIS verwendet mehrere erzählerische Sichtweisen. Er lässt amerikanische Soldaten sich erinnern, er nimmt den Leser mitten ins Geschehen. Aber ebenso wenig vergisst er die vietnamesische Seite nicht. Stellvertretend für die kommunistisch gefärbte Seite steht COLONEL LETRONG GIAP, für die niederen Ränge, die Sorgen und Nöte der einfachen Soldaten steht die Viatnamesin LY, die den späteren PUNISHER andeutet. Denn wie FRANK CASTLE wird sie durch ihre Verluste in einen abgrundtiefen Hass getrieben. Ihr einziges Lebensziel besteht nur noch darin, Amerikaner zu töten, ganz gleich wie.
Mit Zeichner GORAN PARLOV hat hier ein Illustrator mit GARTH ENNIS zusammengearbeitet, der vom gleichen Format ist wie ein COLIN WILSON oder ein EDUARDO RISSO. Sein technischer Ausdruck ist optisch zwischen den besagten Künstlern angesiedelt. Skizzenhaft angelegte, trotzdem punktgenaue Strichführung in Szenen, gleichzeitig eine tolle Charakterisierung durch eine hohe individuelle Darstellung jeder einzelnen Figur. Ein herausragendes Beispiel ist die kleine Interviewrunde, die in einer Kneipe stattfindet.
Den fragenden Reporter bekommt der Leser nicht zu Gesicht, vielmehr wird die Szene aus seinem Blickwinkel erzählt, der Leser sitzt den vier ehemaligen Soldaten am Tisch gegenüber und erfährt ihre Reaktionen sehr nah, vor allem dank der Fähigkeiten von GORAN PARLOV als Illustrator. Die Rückerinnerungen an Vietnam stellen den Kneipensequenzen eine regelrechte Endzeitstimmung gegenüber. Land und Menschen sind fremd, feindlich abwehrend, einzig einmal in Imitation westlich archaischen Männerspaßes in einer Amüsiermeile von Saigon ist den Männern zum Lachen zumute.
Eines der besten PUNISHER-Szenarien (ohne den PUNISHER, nur mit FRANK CASTLE). Das amerikanische Trauma Vietnam mit dem späteren gnadenlosen Rächer in der Hauptrolle, noch hat er Frau und Kind und seine Sorgen gelten den ihm unterstellten Männern. GARTH ENNIS gelingt in seiner Erzählung ein toller Dreh, indem er FRANK CASTLE, aus einem vietnamesischen Blickwinkel, sogar zu einem verdienten Opfer macht (denn auch die andere Seite hat ihre Art von PUNISHER). Düster, erwachsen. 🙂
PUNISHER, PLATOON: Bei Amazon bestellen.
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Sonntag, 22. Juli 2018
Ein schöner und informativer Beitrag des Senderformats ttt berichtet nicht nur über die Neuerscheinung der Graphic Novel über das Leben von JOE SHUSTER (Joe Shuster – Vater der Superhelden von Autor Julian Voloj und Zeichner Thomas Campi), sondern lässt auch den Autor JULIAN VOLOJ über seine Arbeit, seine Recherchen an und für das Werk zu Wort kommen. Eine der POP-IKONEN schlechthin (selbst wer keine Comics in der westlichen Welt kennt, wird am Namen SUPERMAN kaum vorbeigekommen sein) brachte seinen Erfindern kein rechtes Glück. Tragisch, interessant, wunderbar illustriert. 🙂
Zum Beitrag von ttt (Link): SUPERMAN UND SEINE ERFINDER
Mittwoch, 18. Juli 2018
Es waren einmal zwei Marsianer. J’ONN J’ONZZ hieß der eine, MARVIN der andere. Ersterer war der letzte seiner Art, der auf der Erde eine neue Heimat gefunden hatte und nun ein respektiertes Mitglied der JUSTICE LEAGUE OF AMERICA. Der zweite war ein eher kleines Männchen in einer fliegenden Untertasse, einer Strahlenpistole und von einem römisch anmutenden Helm geschützt, hinter dem sich MARVINS schwarzes Gesicht verbirgt. MARVIN glaubt J’ONN J’ONZZ retten zu müssen, denn wie der kleinere Marsianer herausgefunden hat, gibt es ein Multiversum und in jedem davon gehört die Bedrohung namens ERDE zerstört …
Wenn es zwei völlig unterschiedliche Welten gibt, dann betrifft es sicherlich die Superhelden des DC-Universums und die Cartoon-Figuren rund um BUGS BUNNY und Co. Und so chaotisch so ein CROSSOVER auf den Leser auch wirken mag, so gibt es doch nicht immer etwas zum Lachen, da sich die Figuren der LOONEY TUNES (verrückterweise) auch sehr ernst nehmen lassen.
Das Titelbild gibt etwas Aufschluss darüber, was passieren kann, wenn der bekannte Humor der LOONEY TUNES zurückgefahren wird. BATMAN begegnet ELMER J. FUDD. Letzterer sucht einen Killer namens BUGS. ELMER J. FUDD und BATMAN stehen sich in ihren Qualitäten als Jäger in nichts nach, agieren sogar auf Augenhöhe. Problematisch für die beiden wird es, als ELMER J. FUDD auf eine falsche Fährte gesetzt wird und nun einen Mann namens BRUCE WAYNE aufspüren und zur Strecke bringen will.
TOM KING, Autor dieses CROSSOVERS, und LEE WEEKS, Zeichner, liefern einen Krimi in bester NOIR-QUALITÄT ab. Wer hier im Untergrund agiert, trifft sich bei PORCKY’S, eine Anspielung auf SCHWEINCHEN DICK. Alle LOONEY TUNES sind hier hinter einer menschlichen Fassade versteckt. Wer genau hinschaut, entdeckt nicht nur BUGS BUNNY (ziemlich genial verwandelt), sondern auch YOSEMITE SAM oder TAZ (bei uns der TASMANISCHE TEUFEL). Der Ernst dieser Handlung geht im folgenden ganz auf CARTOON gestrickten CROSSOVER verloren. Kurz und knackig ist hier Jagdzeit, genauer FLEDERMAUS-SAISON.
Viele DC-HELDEN bekommen ihre ganz persönliche CROSSOVER-EPISODE. Das funktioniert meistens sehr gut. Natürlich darf hier nicht jede Szenerie auf die Goldwaage gelegt werden. Möchte man einen Vergleich anstellen, darf dieses CROSSOVER-SPEZIAL mit dem Kinofilm SPACE JAM (1996, mit MICHAEL JORDAN) verglichen werden. Der Unterhaltungswert und Spaßfaktor ist ähnlich hoch. So gefallen besonders, weil die Mischung stimmt, WONDER WOMAN an der Seite von TAZ und JONAH HEX neben YOSEMITE SAM. Wer es noch eine Spur abgedrehter mag, mit mit BUGS BUNNY als SUPERBOY neben der LEGION DER SUPERHELDEN seine Freude. Und natürlich, wer auf pure Anarchie steht, kommt an LOBO und dem ROAD RUNNER nicht vorbei.
AARON LOPRESTI zeichnet eine der grafisch herausragenden Episoden, nämlich das eingangs erwähnte Szenario rund um J’ONN J’ONZZ. Der kleine Marsianer MARVIN fügt sich in seinem Originaldesign klasse neben den realistisch angelegten MARSIAN MANHUNTER ein. Die Geschichte von STEVE ORLANDO und FRANK J. BARBIERE könnte nahtlos zum DC-Universum gehören. Wer einmal Stories mit SUPERMAN und (dem schon merkwürdigen) MR. MXYZPTLK gelesen, kann diese These bestimmt sofort unterschreiben.
Das ist schon sehr ungewöhnlich, aber es ist sehr ein sehr gut abgemischtes CROSSOVER zwischen zwei höchst unterschiedlichen Comic-Universen geworden. Es soll Spaß machen, überraschen, teils verblüffen und passt zeitweise richtig gut zueinander. Wer gelungene Experimente in Comics abseits der üblichen Storylines mag, sollte einen Blick riskieren. 🙂
DC UND DIE LOONEY TUNES: Bei Amazon bestellen.
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Sonntag, 01. Juli 2018
Es geschieht auf einer Brücke über den SILVER CREEK. Der Mörder schleicht sich aus der Deckung heran, ein Brecheisen in der Hand. Die junge Frau steht mit dem Rücken zu ihm in der Nähe ihres Autos, telefoniert, ist abgelenkt. Sie sieht den Schlag nicht kommen. Blut spritzt aus ihrem Schädel. Der Schlag ist nicht tödlich. Der Mörder weicht entsetzt zurück. Ein Fehltritt, die Frau stürzt von der Brücke in den Fluss. Der Körper treibt mit der Strömung, die Augen starr zum Nachthimmel gerichtet. Und schließlich, gegen jede Wahrscheinlichkeit, erklimmt das Mordopfer das Ufer und kehrt zu seinem Wagen zurück …
Das Finale klärt alle offenen Fragen, vor allem die wichtigste: Wieso konnten die Toten zurückkehren, nahezu menschlich wie zuvor und unsterblich? Wer sind diese gelblichen Geisterwesen? Was erhofft sich das Militär von dieser kleinen Apokalypse? Aus einem anfänglichen, sehr konzentrierten Chaos ist eine sehr große, eingekapselte Arena geworden. WAUSAU wird ein Mikrokosmos der Vereinigten Staaten und beschwört jene Horrorszenarien, vor denen sich eine amerikanische Regierung fürchten mag: eine bis an die Zähne bewaffnete Zivilbevölkerung, die dem regulär bewaffneten Arm, der Armee nicht Folge leisten mag. Und ein Sheriff, der ein paar Waffen hortet, die von diesen Rednecks eingesammelt werden wollen, gerät da samt seiner Famile schnell zwischen die Fronten.
Familie ist ein weiteres großes amerikanisches Thema. Hier wird es von TIM SEELEY am Beispiel der Familie CYPRESS abgehandelt. Der Vater ist Sheriff, die älteste Tochter DANA Polistin, die jüngste Tochter, MARTHA (kurz EM), ist sozusagen das schwarze Schaf, rebellisch und für eine Kleinstadt eigentlich nicht gemacht. DANA hat ihre Schwester mit erzogen. Ihre Diszipliniertheit eckt häufig mit der von Sturm und Drang getriebenen EM an. Allein diese Konstellation genügt anderen Serien schon als Stoff für viele, viele Folgen. TIM SEELEY fügt eine weitere Komplikation hinzu: EM war tot und ist zu Lebenden zurückgekehrt. Und nicht nur das das. Sie wurde ermordet und ist gleichzeitig schwanger.
Werden all diese Zutaten gemischt, mit noch einer ordentlichen Anzahl weiterer Nebencharaktere, vor einer apokalyptischen Kulisse, können Freunde des gepflegten Weltuntergangs mit Serienpotential frohlocken. TIM SEELEY hat über die gesamte Strecke hinweg ein Steinchen dem anderen hinzugefügt und ein großartiges Gespür dafür bewiesen, wann es am besten menschelt, wann Action eingesetzt werden muss und wie er den Leser packen kann, damit er mit einigen ausgewählten Figuren bis zum spannenden Schluss mitfiebert.
Aber da ist ja noch MIKE NORTON! Dem Zeichner und Illustrator ist der Erfolg der Serie ebenso hoch anzurechnen wie dem Autor selbst. Dank der Kolorierung von MARK ENGLERT, ALLEN PASALLAQUA und DEE CUNNIFFE gerät das von MIKE NORTON gestaltete Finale zur düstersten Episode überhaupt. BLEIB DOCH NOCH ETWAS, so der Untertitel von Folge 8, verlagert sein Geschehen weitgehend nach draußen in eine winterliche Landschaft. Kahle Bäume stehen skelettiert, es schneit unentwegt, in entsprechender Kleidung bewegen sich die Figuren durch eine von Wolken dunkel verhangene Welt. Und wenn es die Handlung einmal nach innen in die Häuser oder in Träume und Erinnerungen verschlägt, hält MIKE NORTON hier keinen Trost parat. Weder für die Charaktere noch für die Leser.
Gegensätze bilden ein tolles Panorma. Hellgelbe Seelenwesen, der blaugraue Winter und schließlich der SILVER CREEK, der örtliche Fluss, wird zu einem blutig roten Gewässer, einer regelrechten Grenze zur Unterwelt, die im Wortsinne in die Welt der Lebenden hinüber schwappt. Spätestens ab KAPITEL 45 (der Hefteinteilung dieser Episode, ab ungefähr der Mitte dieser Episode) wird es mythischer, surealer. Tanzende Geister in einem klaren Bach sind eines der vielen I-Tüpfelchen nicht nur dieser Folge, sondern der gesamten Serie.
Ein höchst dramatisches Finale wie es genreübergreifend selten eines gibt. TIM SEELEY verlangt seinen Hauptcharakteren das Letzte ab, jagt sie, quält sie, lässt sie leiden, entlockt Abgründe, treibt sie in höchste Höhen über ihre eigens gesetzten Grenzen hinaus. Das Spiel mit den Gefühlen dürfte jeden Leser packen. Ein Pageturner ist es auf jeden Fall. Illustrator MIKE NORTON hat mit der Figur der MARTHA CYPRESS eine der originellsten Comic-Figuren gestalten können, eine, die auch durch ihr Schicksal noch lange im Gedächtnis des Lesers bleibt. 🙂
REVIVAL 8, Bleib doch noch etwas: Bei Amazon bestellen.
Oder bei Cross Cult.
Donnerstag, 21. Juni 2018
Das Spiel mit den alternativen Realitäten, verschiedenen Erden, teilen sich die beiden großen Comic-Universen. In der jüngeren Vergangenheit wurde das SPIDER-VERSE vorgestellt, das wirklich eine enorme Anzahl von SPIDER-MEN und SPIDER-WOMEN zur Rettung einer gemeinsamen Ordnung zusammenrief. Ein solches Comic-Ereignis kann selbst für langjährige MARVEL-Fans zu Verwirrungen führen. Lässt man sich aber darauf ein, wird es ein irrer Spaß.
Bekannt sind vorher bereits ein paar Variationen gewesen, etwa wie SPIDER-MAN 2099 oder der SCARLET SPIDER. Natürlich darf auch eine SPIDER-WOMAN nicht vergessen werden. Das SPIDER-VERSE mischt diese noch überschaubare Anzahl ordentlich auf.
Um aber nicht gleich den Zuschauer zu überfordern, wartet der Trailer nur mit drei Spinnenmenschen auf. Dem originalen SPIDER-MAN (PETER PARKER, die freundliche Spinne von nebenan), MILES MORALES (dem SPIDER-MAN des erloschenen ULTIMATIVEN UNIVERSUMS) und GWEN STACY (alias SPIDER-GWEN, aus einer Parallelwelt, in der das Mädchen von der Spinne gebissen wurde und PETER PARKER als Gegner sogar verstarb).
Die Optik des Trailers, angesiedelt zwischen Comic, Computerspiel und Animation ist flott, mit ausgezeichneter Kameraführung. Ein wenig erinnert das Aussehen an eine MARVEL-Serie jüngeren Datums: IRON MAN – DIE ZUKUNFT BEGINNT. Auch hier der räumliche Effekt computergestützter Animation genutzt. Im neuen Trailer für das SPIDER-VERSE, mit dem sich die Macher erfreulicherweise auf die Kinoleinwand wagen, verhält es sich ähnlich, ist nur deutlich opulenter.
Kinostart ist am 20. Dezember 2018, pünktlich zu Weihnachten. Wäre schön, wenn sich die Produktion lohnt und weitere Filme dieser Art das MARVEL-Universum bereichern. 🙂
LINKS:
SPIDER-MAN: INTO THE SPIDERVERSE
(Der original englische Trailer ist etwas länger.)
SPIDER-MAN: A NEW UNIVERSE
(Die deutsche Trailerfassung mit für den Markt angepasstem Titel.)
Dienstag, 19. Juni 2018
Willkommen in ABORTION TOWN! Hier stellt niemand Fragen. Hierher kommen die schwierigen Fälle, die anderswo keine Hilfe mehr erwarten können. ALANAS zweites Kind ist tot, habt aber den Mutterleib noch nicht verlassen. Durch ihre und ihres Mannes MARKO unterschiedliche Volkszugehörigkeiten, zweier Parteien, die sich im Krieg befinden, durfte bereits die erste Schwangerschaft nicht öffentlich werden. Die Tochter ist ein aufgewecktes Kind geworden. Der verstorbene Sohn muss nun unbemerkt zur Welt gebracht werden. Denn falls die
Eltern auffallen, könnten ihre Leben und die all jener, die ihnen lieb und teuer sind, in Gefahr gebracht werden.
In der achten Folge von SAGA geht das Drama ungebrochen weiter. BRIAN K. VAUGHAN schafft neue Schwierigkeiten, neue Spannungsmomente, neue Verbindungen, natürlich Action und traurige Szenen. Wann wurde Abtreibung in einer Science-Fiction-Geschichte einmal zum Thema? Im Roman mag es vorgekommen sein, aber im Comic fällt mir kein Beispiel ein (es mag durchaus eines geben). Obwohl die Figuren und die Umgebung selbst für ein abgedrehtes Szenario weiterhin skurril sind, geht BRIAN K. VAUGHAN das Thema mit dem größten Respekt und enormem Fingerspitzengefühl an. Dazu verwendet er einen Trick (weil es eben eine Science-Fiction-Fantasy-Space-Opera ist) und eröffnet so eine Möglichkeit, die Eltern in einer realen Welt wie unserer nicht gegeben ist.
Ganz kurz: Der Ursprung von SAGA ist eine Liebe, die eigentlich nicht sein darf. Ein gehörntes Volk und ein geflügeltes befinden sich im Krieg. Diese Auseinandersetzung hat gleichzeitig (so ungefähr) den Rest des Universums gezwungen, Stellung zu beziehen und sich für eine Seite zu entscheiden. Dass jemals beide Seiten wieder zueinander finden, scheint undenkbar angesichts all des Hasses, der sich im Laufe der Zeit angesammelt hat. So weit, so zusammengefasst. Erinnert ein wenig an ROMEO UND JULIA, mit dem Unterschied, dass BRIAN K. VAUGHAN (Autor) und FIONA STAPLES (Illustratorin) eine Art SHAKESPEARE AUF SPEED daraus machten.
Im Gegensatz zu STAR WARS, mit dem SAGA zeitweilig verglichen wird, ist das große Ganze eher eine Randangelegenheit. Hier geht es um die kleinen Figuren (im wahrsten Sinne) und ihre ganz persönlichen Entwicklungen. GHÜS und KNAPPE sind solche Figuren. Ihr Abenteuer bringt die Handlung nicht unbedingt weiter (das könnte sich natürlich im weiteren Verlauf noch zeigen, ob ein Rückgriff auf diese Geschichte erfolgt). Aber letztlich ist es eine feine Episode, die viel über die beiden aussagt, einzeln und als Duo. Hier ist einer der Gründe zu finden, warum sich die Serie, unabhängig vom Genre, so wohltuend von vielen anderen abhebt.
BRIAN K. VAUGHAN ist ein Autor, dem es gelingt, einen Charakter punktgenau zu beschreiben und Nuancen herauszuarbeiten. Und obwohl KNAPPE ein Kind mit dem Kopf eines veralteten Computermonitors ist und GHÜS einer kleinen weißen Robbe ähnelt, ist man als Leser sofort bei den ungewöhnlichen Helden.
Wer einmal wissen wollte, wie es ist, wenn Wahnsinn Methode hat, sollte SAGA lesen. Und das schreibe ich, ohne es negativ zu meinen. Denn ohne ein Korsett aus Begrenzungen treibt die Fantasie der beiden Comic-Macher BRIAN K. VAUGHAN und FIONA STAPLES hier unzählige Blüten, deren Auswüchse auch für die Zukunft kaum, ach was, gar nicht vorhersagbar sind. In SAGA, das ist das Schöne und das Besondere, kann alles passieren. 🙂
SAGA 8: Bei Amazon bestellen.
Oder bei Cross Cult.
Samstag, 09. Juni 2018
KARA ZOR-EL, eine junge Frau vom Planeten Krypton, hat ihre Heimat ebenso verloren wie ihr Cousin, der weltweit bekannte SUPERMAN. Ihm eifert sie als SUPERGIRL nach, stellt aber schnell fest, dass Superkräfte Probleme nur selten auch superschnell lösen können. So wie Krypton vergangen ist, so ist auch ihre Heimatstadt ARGO CITY untergegangen. Aber KARAS VATER hat eine Möglichkeit gefunden, ins Leben zurückzukehren. Mehr noch! Im Körper von CYBORG-SUPERMAN will er die gesamte Bevölkerung zu neuem Leben erwecken und, falls nötig, über die Leichen tausender Menschen.
STEVE ORLANDO beschert dem SUPERGIRL ein Familiendrama, wie es auch einem SUPERMAN geschehen könnte. Die Gefahr kommt einmal mehr von KRYPTON und zeigt, welche Bedrohung ein Heer derart superstarker Kreaturen darstellen und welchen Schaden sie innerhalb kürzester Zeit anrichten können. (Sollte ein LEX LUTHOR Recht gehabt haben? Der hier leider nicht dabei sein kann, um sich bestätigt zu fühlen, denn er hatte in REBIRTH, der Widergeburt des DC-UNIVERSUMS genug mit einem Parallelwelt-SUPERMAN zu tun. Doch zurück …) SUPERGIRL hat im vorliegenden MEGABAND einen Hauptzeichner namens BRIAN CHING. Ich liebe den Stil dieses Comic-Künstlers, der sich traut einen eigenen grafischen Weg zu beschreiten.
Will man ihn vergleichen, so darf er technisch bei BRUCE TIMM, JOHN ROMITA JR. und DARWYN COOKE. Stilistisch eigen ist BRIAN CHING noch ein wenig mehr ROCK’N ROLL als seine Kollegen. Als betreuender Kolorist steht MICHAEL ATIYEH zur Seite (auch bei anderen Gastzeichnern der Serie) und verhilft zu einem schnellen, fetzigen Erscheinungsbild, in der Summe mehr Trickfilmoptik als Comic. In einer Episode versucht Zeichner MATIAS BERGARA die optische Anmutung von CHINGS Stil aufzugreifen. Das sieht gut aus, kommt aber nicht an das Original heran. Bei BERGARA wirkt es etwas hölzern. Bei BRIAN CHING hingegen ist die Strichsetzung organisch, impulsiv und immer blicksicher für jede Szene.
KRYPTON ist ein großes Thema dieses Bandes. Nicht nur SUPERGIRLS Vater sorgt für Ärger, sondern die Reise geht auch in die PHANTOMZONE, dem ultimativen Gefängnis, für all jene, die immer und für alle Zeit aus der kryptonischen Gesellschaft getilgt werden sollten. Der DC-Fan weiß natürlich, dass dieses Konstrukt alles andere als endgültig war. Und das ist gut so, denn ansonsten würde SUPERGIRL (selbst mit Schützenhilfe von BATGIRL in dieser Storyline) nicht mehr in ihre neue Heimat ERDE zurückkehren können. Der Hauptgegner erinnert zeitweilig an eine Art ZOD, für SUPERGIRL extra zurückgestutzt auf ein bekämpfbares Maß (obwohl sich dieser Gegner hier ein ordentliches Pfund hat einfallen lassen, um seinen kryptonischen Feind zu besiegen und sicherlich hätte auch KAL-EL an ihm zu knabbern).
SUPERGIRLS Freundschaften werden von STEVE ORLANDO ebenfalls thematisiert. Das betrifft die private Seite bei ihrer Arbeit für CAT GRANT und CATCO WORLDWIDE MEDIA ebenso wie die Superheldenseite und ihre Freundschaft zu BATGIRL. Letztere ist, so oft sie in Abenteuern vorkam (nicht erst in REBIRTH), eine der ernsthaftesten (und haltbarsten) Buddy-Verhältnissen innerhalb der Superheldensphäre.
FATAL FIVE: Feindesgruppen sind bei Superhelden immer gerne gesehen, in beiden großen Comic-Universen, in verschiedenen Zeitebenen und von dort kennt man auch die FATAL FIVE als Feinde der LEGION. Hier allerdings in neuer Mischung zusammengestellt: SELENA, SOLOMON GRUNDY, MAGOG, INDIGO und EMERALD EMPRESS. SOLOMON GRUNDY, eine Art weißhäutiger Frankensteinmonsterverschnitt, und EMERALD EMPRESS mit ihrem magischen Auge schießen optisch den Vogel ab. SUPERGIRL erhält zudem eine besondere Aufgabenstellung, die dem Leser schnell deutlich wird, wenn SOLOMON GRUNDY auf die Maße eines KING KONG anwächst. Größer, lauter, zerstörerischer könnte die Formel heißen und sie geht auf, denn am Ende steht eine krasse Lösung in den Startlöchern.
Stark, flott, mit einem großartigen BRIAN CHING und gegen Ende noch mit Knallerillustrationen von ROBSON ROCHA und STEVE PUGH. Durchweg klasse erzählt von STEVE ORLANDO, teil episch, immer nah an der Figur. 🙂
SUPERGIRL, KRYPTONS VERMÄCHTNIS, MEGABAND 1: Bei Amazon bestellen.
Oder bei Panini Comics.