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Comic Blog


Samstag, 29. Dezember 2018

HIT-GIRL IN KOLUMBIEN

Filed under: Superhelden — Michael um 15:14

HIT-GIRL IN KOLUMBIENIn den USA ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen, ein Side-Kick für HIT-GIRL ist nicht aufzutreiben. Der gute KICK-ASS hat sich zur Ruhe gesetzt. Aber MINDY MCCREADY, das Mädchen hinter der Maske von HIT-GIRL, will die Bösen noch nicht einfach so laufen lassen. Es gibt noch so viel zu tun. Da ergibt sich ein Kontakt nach KOLUMBIEN und gleichzeitig die Gelegenheit, den berüchtigsten und gefährlichsten Killer des Landes auf die eigene Seite und als Verstärkung heranzuziehen. MANO, ein Monster in Menschengestalt, soll eigentlich ein zehnfach lebenslängliche Haft antreten. HIT-GIRL findet wie immer Mittel und Wege, den Auftragsmörder aus dem Knast zu holen …

SIE IST WIEDER DA! HIT-GIRL ist inzwischen selbst zu einem kleinen Monster geworden. Ohne die Anleitung ihres getöteten Vaters, BIG DADDY, ist sie im Prinzip eine Amokläuferin mit Ansage. Freilich dreht sie aus ihrer Sicht nur unter dem letzten Abschaum der Menschheit durch, wie Mördern, Vergewaltigern, Drogenbaronen und vielen anderen, dennoch scheint es in Sachen Mord und Totschlag keinerlei Grenzen mehr zu geben. DAVE LIZEWSKI, der erste KICK-ASS, wäre diesen Weg niemals mitgegangen. Für MANO, den kolumbianischen Irren mit Spaß an Knarren aller Art, stellt das überhaupt kein Problem dar.

MARK MILLAR lässt HIT-GIRL hier endgültig und vollkommen von der Leine, mehr noch als in dem Soloausflug, der die Handlungslücke zwischen KICK-ASS Teil 1 und Teil 2 schließt. In der Tat gibt es hier keinen KICK-ASS mehr oder eine Pflegefamilie, die irgendwie besänftigend auf das zwölfjährige Mädchen einwirken und so einen geringen Teil von Normalität (wie es der Schulalltag war) in ihr Leben bringen könnten. HIT-GIRL genießt das Abschlachten ihrer Feinde, immer unter der Maßgabe, dass diese Gangster genau diese Behandlung verdient hätten. Ständig werden neue Waffen ausprobiert, Gegner explodieren mit schöner Regelmäßigkeit.

Nach JOHN ROMITA JR., der für die KICK-ASS-Reihe (und den jüngsten weiblichen Ableger) als Zeichner zur Verfügung stand, hat nun RICARDO LOPEZ ORTIZ den Zeichenstift übernommen. JOHN ROMITA JR., der nach seinem Vater einen eigenen, etwas überzogenen Realismus entwickelt hat, wirkt mit seiner Technik gegenüber RICARDO LOPEZ ORTIZ noch gezügelt. In dieser neuen Interpretation ist die Kunst des Manga und des Manhwa auf SPEED-Geschwindigkeit angelangt. Darunter mischt sich eine Spur PUNK, etwas STREETART sicherlich auch, etwas B-MOVIE-Atmosphäre. Zeitweilig hatte ich den Eindruck, als würden HEIDI und der ZIEGENPETER die Sau rauslassen.

Stellenweise wird sehr hohe Geschwindigkeit dargestellt, akrobatisches Töten im Stile eines JOHN-WICK-Films. So wird Mord zur Slapstick. Andererseits passt sich der Zeichenstil von RICARDO LOPEZ ORTIZ gut der schmutzigen Umgebung in Slums und schmuddeligen Seitenstraßen an. Die Strichführung ist dünn, flott ausgeführt, teils mit Rastern unterfüttert. Gesichter werden bei RICARDO LOPEZ ORTIZ zu regelrechten Gesichtslandschaften, aus denen sich ganze Geschichten ablesen lassen (würde MARK MILLAR dem Leser durch die schnelle Handlung genügend Zeit dazu lassen).

Brutal heftig, rasend erzählt, aber mit einem sehr versöhnlichen Ende ausgestattet. MARK MILLAR macht aus HIT-GIRL eine Vigilantentouristin, die sich ihre Feinde per Zufall sucht (siehe Fortsetzung HIT-GIRL IN KANADA) oder dort, wo es viel zu viele davon gibt. Im wahrtsen Sinne des Wortes fetzig illustriert von RICARDO LOPEZ ORTIZ. 🙂

HIT-GIRL IN KOLUMBIEN: Bei Amazon bestellen.

Oder bei Panini Comics.

Link: https://twitter.com/rlopezortiz?lang=de (RICARDO LOPEZ ORTIZ auf Twitter)

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