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Comic Blog


Montag, 05. Juni 2017

DIE SEUCHE 1 – VALNES

Filed under: Abenteuer — Michael um 15:13

DIE SEUCHE 1 - VALNESEine Krankheit greift um sich und bedroht das Leben. Die Krankheit macht vor keinem Volk Halt. Oldis sterben, Borun holt der Tod und selbst Albinth, noch größere Humanoide, sind betroffen. Von den Brohm, denen alle wohlweißlich aus dem Weg gehen, ist nichts über Todesfälle bekannt. DIE SEUCHE ist ein Mysterium. Obwohl Oldis und Borun einander nur bedingt freundlich gesinnt sind, macht sich ein kleiner Trupp aus beiden Völkern auf die Reise, um eine Lösung zu finden. Dabei gestaltet sich der Anfang des ungewöhnlichen Bündnisses bereits schwierig. Und unterschiedliche Lebensarten helfen kaum, die Abneigungen gegeneinander zu senken.

JEAN-CHARLES GAUDIN macht sich daran, in DIE SEUCHE eine sehr ernsthafte Fantasy-Welt zu gestalten. Einfache Volksgruppen, keine Fürstenhäuser bestimmen das Szenario. Fans des HERRN DER RINGE oder von GAME OF TRHONES werden die großen Intrigen hier vergeblich suchen. Vielmehr versuchen hier die bäuerlich lebenden OLDIS (menschenähnlich) und die BORUN (elfenartig) ein gemeinsames Auskommen zu finden. Abgesehen von einer groben äußerlichen Ähnlichkeit haben die Volksgruppen hier wenig mit den weitaus bekannteren Fantasy-Szenarien gemein.

Die OLDIS leben infolge eines deutlichen Frauenüberschusses in einer Art Matriarchat. Die BORUN sind kriegerischer ausgerichtet. Natürlich findet sich einem ländlichen Szenario auch die Pracht von Burgen oder gar königlichen Höfen nicht. FREDERIC PEYNET, Zeichner und Kolorist in einer Person, arbeitet entsprechend an einer der unseren ausgerichteten Flora und einer teils fremdartigeren Tierwelt, um die Unterschiede zur echten Welt zu verdeutlichen. Die bevorzugten Reittiere, Telnaks, pferdeähnlich, mit wölfischen Einflüssen, scheinen bewusst an reale Vorbilder angelehnt. Genauso hält es JEAN-CHARLES GAUDIN mit der Beschreibung unterschiedlicher Kulturen und ihrer Eigenarten, die sich in der einen oder anderen Form tatsächlich finden lässt, nur nicht in dieser Mixtur.

Es lässt den Leser schnell nah an die Kulturen und die einzelnen Charaktere heran. Zuallererst natürlich an VALNES, die ihren Namen auch gleich als Untertitel der ersten Folge dieser Trilogie hergibt und auf dem Titelbild abgebildet ist. Stellvertretend für den Leser, der diese Welt mit unwissenden Augen betritt, begleitet der Junge JAUTRY die Reisenden. JAUTRY hat bereits zwei Brüder durch DIE SEUCHE verloren. Er besitzt jugendliches Ungestüm, Neugier und zweifelsohne auch ein gewisses Maß an Naivität und Unvorsichtigkeit. Traurigkeit und Zorn gerade über den Verlust des jüngsten Bruders treiben ihn an, eine Antwort nach dem Ursprung der mysteriösen Krankheit zu finden.

Der kleinwüchsige und alte KALIAM, ein Borun, ist für den Leser eine weitere wichtige Identifikationsfigur. Er ist die Stimme der Vernunft, wenngleich er nicht alles weiß, ist er jedoch stets bemüht, alles zu verstehen und einer unvoreingenommenen Neugier eine Chance zu geben. FREDERIC PEYNET arbeitet die Besonderheiten einer jeden Figur, auch jeder Volksgruppe einfach und leicht heraus, erinnert so ein wenig an LEO. Die Kolorierung ist sehr natürlich, ebenfalls leicht und weich, aquarellartig und sehr plastisch. Blau, grüne Farbtöne, Ocker oder Braun, teils herbstliche Farbtöne dominieren eine sehr feine, einladend gemalte Landschaft. PEYNET schafft mit seinen Bildern eine tolle Atmosphäre.

Ein Rätsel buchstäblich um Leben und Tod gilt es hier von einer Gruppe zu lösen, die sich zwangweise zusammenfindet und sehr bald zusammenraufen muss, will sie dieses Abenteuer überleben, ehe die Antwort parat ist. Ein schönes Fantasy-Szenario, in seiner Gesamtheit, aber auch auf jeder Seite stimmig erzählt und illustriert. Leser, die Fantasy mit mittelalterlichem Ambiente mögen, werden hier fündig. 🙂

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