Inspiriert von den Aufgaben des legendären Helden Herkules hat sich Cäsar einige Prüfungen einfallen lassen, die beweisen sollen, dass die unbesiegbaren Gallier keine Götter sind und somit auch die Angst nicht verdienen, die seine ansonsten allmächtigen Legionen vor ihnen haben. Doch wer soll die Prüfungen stellvertretend für das gesamte Dorf bestehen? Da gibt es natürlich nur zwei Krieger, die sich bisher immer bewährt haben: Asterix und Obelix! Na, und Idefix, der kleine weiße Hund mit dem Schnauzbart selbstverständlich auch.
ASTERIX EROBERT ROM. Vor 40 Jahren eroberte Asterix nicht nur Rom, sondern ebenfalls die Kinoleinwand. Mit diesem Projekt erfüllte sich ein Wunsch und ein Traum der beiden Erfinder von ASTERIX. Rene Goscinny und Albert Uderzo gründeten 1974 ein eigenes Trickfilmstudio und füllten so eine Lücke in der französischen Filmlandschaft. Namentlich genannter Zeichentrickfilm sollte ihre erste Produktion werden. Es war, und hier wurde der Geist der Comic-Alben sehr gut eingefangen, nicht nur ein Abenteuer für Kinder, sondern konnte gleichzeitig als Satire für die Erwachsenen verstanden werden. Denn die besagten Prüfungen sind zum Teil mit Anspielungen auf die modernen Zeiten gespickt.
Sport, Bürokratie, Feminismus. Klingt nach einer seltsamen Mischung, ist aber in den Prüfungen zu finden. Schneller, weiter, das sind Themen, die ASTERIX ebenso in ASTERIX BEI DEN OLYMPISCHEN SPIELEN begegneten. Hier geht es um mehr als nur ein Siegerkranz. ASTERIX läuft für sein Dorf, Obelix wirft für sein Dorf und damit sind eigentlich die einfachsten Prüfungen erledigt. Denn bald zeigt es sich, dass die wahren Tücken abseits des Sportplatzes warten. Die schönste Episode, besser gesagt, die schönste Prüfung ist die Suche nach einem Formular, dem berühmten Passierschein A38. Lange bevor es Begriffe wie Bürgerservice gab, rüttelt die Erfüllung dieser Aufgabe an den Nerven der beiden Helden. Das ist auch in der hier benutzten Form, der bebilderten Erzählung sehr lustig.
Der Leser darf bei dieser Sonderausgabe kein gewöhnliches Comic-Album erwarten. ASTERIX EROBERT ROM feiert das 40jährige Jubiläum des Films unter Verwendung von Zeichnungen, die seinerzeit für die Produktion des Films als Vorlagen entstanden und nun hier in einer neu kolorierten Fassung präsentiert werden. Gleichzeitig füllen diese Bilder Doppelseiten und geben dem Phänomen ASTERIX ein neues Gesicht, denn so großformatig hat der kleine Gallier eine besondere Anziehungskraft. Das ist eine ähnliche Machart wie im Band WIE OBELIX ALS KLEINES KIND IN DEN ZAUBERTRANK GEPLUMPST IST. Nur fielen die Zeichnungen dort etwas fragiler aus und besaßen mehr Leinwandcharakter, während der Leser hier eher von der ersten Reihe aus auf eine Bühne schaut.
Weil es eben keine Albenzeichnungen sind, ist der Strich hier dünner. Das Volumen wird durch die leichte, fein leuchtende Kolorierung gebildet. Der Farbauftrag wirkt natürlich. Jede Doppelseite zeigt einen wunderbaren Ausschnitt aus der ASTERIX-Welt und sind wie verkleinerte Poster anzuschauen. Und zu entdecken gibt es natürlich auch etwas. Umpah-Pah hat einen kleinen Gastauftritt und sogar die Herren Goscinny und Uderzo geben sich abschließend die Ehre. Das Vorwort gibt Aufschluss darüber wie eng die beiden Comic-Macher zusammen arbeiteten und wie toll sie als Kreativschaffende waren. ASTERIX EROBERT ROM, der Film wie auch dieses Jubiläumswerk, unterstreicht das doppelt und dreifach.
Sehr schön als Einstieg in die Welt des kleinen Galliers für die Kleinen zum Vorlesen. Für die Älteren ein schöner Rückblick, gelungenes Beiwerk zum Filmklassiker von 1976. Und ein feiner Einblick in die Arbeit von Albert Uderzo. 🙂
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