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Comic Blog


Mittwoch, 23. März 2016

LUCKY LUKE – DIE GESAMTAUSGABE 2013-2015

Filed under: Cartoon — Michael um 21:03

LUCKY LUKE - DIE GESAMTAUSGABE 2013-2015Die Daltons sind weder ein Ausbund an Gesetzestreue, noch verstehen sie es, sich ausreichend in der Gesellschaft zu benehmen. Da ist es verwunderlich, dass ausgerechnet diese vier Ganoven dazu auserkoren wurden, als Vormunde für einen kleinen Jungen zu dienen. Tatsächlich aber sind sie die Onkel des Kleinen, denn es gab einmal vier Daltons, die noch viel gefährlicher als die vier Dauerausbrecher waren. Und einer dieser vier komplett missratenen Daltons schaffte es, einen Sohn zu zeugen. Zu dumm allerdings, dass die vier ungefährlicheren Daltons gerade mal wieder im Gefängnis sitzen. Das macht die Erziehung von Nachwuchs nicht leichter …

Im Abenteuer Meine Onkel, die Daltons nimmt das Chaos seinen Lauf. Zeichner Achde übernahm den Zeichenstift für Lucky Luke nach dem Tode von Morris. Ganz in der späteren Tradition des belgischen Ausnahmekünstlers arbeitet der Franzose Achde mit verschiedenen Autoren in der Reihe Lucky Luke zusammen. So entstehen wie hier, in einer der letzten Veröffentlichungen, frische, neue Ideen, die trotzdem den Geist des Originalduos aus Rene Goscinny (Szenarist) und Morris treffen.

Meine Onkel, die Daltons, das dritte albenlange Abenteuer in der vorliegenden Gesamtausgabe 2013-2015 geht Hand in Hand mit der ersten Geschichte, Auf eigene Faust, in der die Daltons auf augenzwinkernde Weise im Mittelpunkt stehen. Dabei drängt sich als Sympathiefigur ganz besonders einer hervor: Averell. Ausgerechnet seine, im wahrsten Sinne des Wortes, Verfressenheit stellt sich als Schlüssel zum Erfolg im Wettstreit der Brüder heraus. Wer soll die Bande anführen? Doch am besten derjenige, der in dem, was er macht, auch bitte schön erfolgreich ist. Denn Joe Dalton, der kleinste im Bunde und ewige Verlierer, ist das ganz gewiss nicht.

Daniel Pennac und Tonino Benacquista zeigen ein famoses Kabinettstückchen. Einzeln sind die Gauner plötzlich erfolgreich. Im Wettstreit holt jeder das Beste für sich heraus. Sogar Joe Dalton kann Überfälle begehen, ohne gleich gefasst zu werden. Herausgekommen ist unter dem Strich eine Western-Komödie, in der man Lucky Luke kaum vermisst, obwohl es natürlich wieder einmal an ihm ist, die Halunken zur Strecke zu bringen.

Deutlich mehr im Mittelpunkt der Handlung steht Lucky Luke zwangsläufig in der Jugendepisode Ein starker Wurf, die textlich und grafisch von ihm gestaltet wurde. Gemäß des jugendlichen Alters von Lucky Luke, der hier noch die Schulbank drückt, ist auch die Zielgruppe des in seitenweisen Abschnitten erzählten Albums ein viel jüngeres. Jede Seite endet mit einer Pointe und einem kleinen Hinweis auf tatsächliche Begebenheiten und Ereignisse des Wilden Westens.

Machine Gun Kid, eine Kurzgeschichte von Achde, ist die Einleitung eines redaktionellen Teils, der auf die langjährige Erfolgsgeschichte der Comic-Reihe eingeht. Das Kurzabenteuer selbst, entstanden für eine künstlerische Verbeugung vor Morris, erlebt einen Lucky Luke, der seit langem mal wieder mit einem Glimmstengel auftritt. Gleichzeitig darf der Leser den Schöpfer Morris selbst bei seiner frühen Arbeit sehen und so erfahren, wie Lucky Luke, eine Serie über den Wilden Westen eigentlich entstanden ist.

Mit Lucky Luke kann man als Comic-Fan einfach nichts falsch machen. Gerade in diesem Band finden sich zwei Höhepunkte mit den Daltons aus der jüngeren Vergangenheit, die absolut empfehlenswert sind und toll mit den Klassikern harmonieren, vor allem wegen der Auftritte einiger bekannter Gesichter wie Rantanplan. Zahlreiche Anspielungen im letzten Abenteuer sind fantastisch. Auch für Neueinsteiger. 🙂

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