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Comic Blog


Mittwoch, 26. August 2015

FEUER UND STEIN 1 – PROMETHEUS

Filed under: SciFi — Michael um 17:39

FEUER UND STEIN 1 - PROMETHEUSDer Planet LV-223 sollte ein steiniger, öder Haufen im Weltall sein. Nach der Landung des Raumschiffs Perses präsentiert sich der Crew eine Planetenoberfläche, auf der es vor Leben nur so wimmelt. Ein Dschungel breitet sich vor dem Suchtrupp aus, dicht und von merkwürdigen Kreaturen bevölkert. Auffallend sind die skelettartigen Strukturen, starke Kiefer und ausgeprägte Zahnreihen. Kämpfen gehört in dieser evolutionären Stufe zur Tagesordnung, ganz gleich auf welchem Niveau die Lebewesen angesiedelt sind. Ameisentrupps unterschiedlicher Arten bekriegen sich bis zur Ausrottung. Büffelgroße vierbeinige Tiere sind von einem unbekannten Gegner hingeschlachtet worden. Aber das wahre Geheimnis dieses Planeten wartet noch auf die Entdecker.

PROMETHEUS. Als Ridley Scott nach Jahrzehnten wieder zum Alien-Universum zurückkehrte, bekam das Genre des Science-Fiction-Horrors, das abseits der Aliens vor sich hin gesiecht hatte, einen neuen Anstoß. Im Medium Comic lebten Aliens und Predators schon länger ein sehr aktives Leben, aber die Tiefe, die Hintergrundinformationen fehlten. Einzelheiten brachten ein deutlicheres Bild, dennoch blieben die Wesen in ihrer Gesamtheit nebulös. Die Konstrukteure, jene sehr intelligenten Wesen, die offensichtlich (laut des Kino-SciFi-Reißers PROMETHEUS) etwas mit der Artenvielfalt auf der guten alten Erde zu tun haben, brachten einen Baustein mehr ins Bild. Aber gemäß der alten Weisheit, dass mehr Antworten noch weitere Fragen hervorbringen, bieten diese neuen, technisch mächtigeren Gegner auch mehr Risiken und Gefahren als jemals zuvor.

Autor Paul Tobin und Zeichner Juan Ferreyra haben die Gelegenheit genutzt, um dem Leser die ungeheure Macht der Konstrukteure mit allerlei Ideen und Ansichten zu vermitteln. Darf man das Alien ganz offensichtlich als ein Endprodukt der Experimentierfreude der Konstrukteure bezeichnen, breitet sich mit dem erwähnten Dschungel eine sehr breite Palette von evolutionären Eingriffen dieser interplanetaren Frankensteine aus. Juan Ferreyra trifft diese Welt mit einem ungeheuer plastischen und einem Gefühl für die filmischen Originale, dass besonders Fans erfreut sein werden.

Aliens unter Wasser. Schwimmende und tauchende Aliens durften bereits die Leinwand bevölkern. Eine Art jedoch, die dem Wasser auch angepasst ist, ist neu. Juan Ferreyra überträgt das Konzept dieser Wesen, das nach wie vor großartige Design von H.R. Giger auf die unterseeischen Kreaturen, mischt eine Spur Ichtyosaurus hinzu, so dass man sich bei dieser optischen Perfektion auch einmal ein entsprechendes Unterwasserabenteuer erzählt bekommt.

Mitgebrachter Horror. Seit dem ersten Ausflug in dieses Horror-Universum, ALIEN, weiß der Zuschauer, wie gefährlich der Umgang mit Androiden werden kann. Paul Tobin spinnt den Faden fort, den Ian Holm (auch bekannt als alter Hobbit) 1979 auf die Kinoleinwand brachte. Im Jahre 2219, rund 125 Jahre nach der Handlung des Kinofilms PROMETHEUS, reist die Menschheit immer noch mit Androiden, ihre psychische Reife scheint jedoch keine Stabilität erreicht zu haben. Mehr noch scheint ihre Physiologie dazu angetan, von außerirdischen Stimuli angeregt zu werden. So entsteht schließlich ein Gegner, den die Menschen noch nicht kannten. Einerseits von der gleichen Gefährlichkeit wie ein Alien (wird auch von ihnen akzeptiert), andererseits von der gleichen Intelligenz wie ein Mensch, macht diese Figur während der Geschichte eine erstaunliche Wandlung durch. Das Stichwort Frankenstein passt hier hervorragend.

Es gibt immer einen, der stärker ist. Paul Tobin teilt dieses Fazit mehrmals mit, meist ganz nebenbei in einer mit vielen Wendungen erzählten Geschichte, die durch ihre grafische Gestaltung weit über den Durchschnitt bekannter SciFi-Comics herausragt. Hier dürfen Fans des Genres bedenkenlos zugreifen. 🙂

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