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Comic Blog


Montag, 16. März 2015

RUBINE – Gesamtausgabe 1 – Zeugenjagd

Filed under: Thriller — Michael um 17:48

RUBINE - Gesamtausgabe 1 - ZeugenjagdDie Frau von heute hat es schon schwer genug. Der Job als Polizistin macht es nicht leichter und einen Bruder zu haben, der sich in größten Schwierigkeiten bringen kann, erhöht den Druck um ein Vielfaches. Schwierigkeiten bedeutet nichts Geringeres, als um das eigene Leben fürchten zu müssen. Ganz nebenbei muss auch Rubine sich selbst aus der Schusslinie bringen. Und warum das Ganze? Rubines Bruder Jay ist ein Computerhacker, der auch ganz gerne mit seinen Erfolgen prahlt. Das mag kein direkter Fehler sein, es sei denn, man kokettiert vor der Fernsehkamera mit den Ergebnissen einer eher halbseidenen Erfolgsgeschichte. Denn kurz darauf haben sich Killer auf seine Spur geheftet.

Die drei Kriminalfälle Hackerjagd, Fenster zur Straße und Der zweite Zeuge bilden den Auftakt zum ersten Band der Gesamtausgabe von RUBINE. Die Comicreihe über die Polizistin mit der flammendroten Haarmähne aus Chicago gibt sich optisch cartoony, geht aber in Sachen kriminaler Aufklärung so hart zur Sache, wie es der Genre-Fan aus Serien wie Miami Vice oder den Straßen von San Francisco, vielleicht auch Die Lady mit dem Colt her kennt. Dabei besitzt die Action einen Belmondo-Charme und erinnert optisch an Stilistiken, wie sie andererseits der Comic-Fan von Serien wie Natascha her bekannt sein können.

Gleich die zweite Folge, Fenster zur Straße beginnt mit einem Attentatsversuch. Der Anschlag geht gründlich daneben. Fast fühlt man sich als Cineast an Komödien wie den Klassiker Die Filzlaus erinnert. Kaum ist diese schöne Sequenz vorüber, darf der Leser sich an der Seite von RUBINE auf vertrautem Gelände tummeln. Als Resultat setzt sich eine Kette von Ereignissen in Gang, an deren Ende eine Menge Fahrzeugschrott steht. In dieser Geschichte treffen sich Action und die bewährte Ermittlungsarbeit. RUBINE lässt es feinfühlig angehen, wie in Befragungen alter Damen, wird aber reaktionsschnell, wenn das eigene, oder, weitaus öfter, fremde Leben bedroht sind.

Was sich bereits im zweiten Abenteuer zeigte, setzt sich mit Folge 3, Der zweite Zeuge fort. Die Grafik wird feiner, was sicherlich nicht an den schönen Arbeitsskizzen im Vorfeld liegt (von denen sich der Leser auf den ersten beiden Seiten überzeugen kann). Mehr Feinheit bringt mehr Atmosphäre, mehr Lokalkolorit des amerikanischen Straßenbildes. Hierbei zeigt sich, dass Chicago, die einstige Heimstatt von Al Capone, mehr zu bieten hat, als nur finstere Straßenschluchten. An Rubines Seite geht es auch in die Vororte, die Gegenden der betuchteren Mitbürger, denn schließlich steht auch nichts weniger als die Überprüfung eines Ferraris auf dem Plan.

Schöne Frauen haben es auch nicht leicht. Besonders dann nicht, wenn Killer auf dergleichen Äußerlichkeiten keinerlei Wert legen und dies sogar mit Handgranaten unter Beweis stellen. Nachdem RUBINE in der zweiten Folge eher die Jägerin war, wird sie nun als Beschützerin zur Gejagten. Ihre Schutzbefohlene, nicht weniger gutaussehend, aber offensichtlich weitaus unerfahrener in kriminellen Angelegenheiten, stellt Rubine auf eine arge Geduldsprobe. Das ist auf langer Strecke wieder humorvoller als in der Geschichte zuvor. Im Finale verzichtet Mythic, der Autor, auf den Spaß und wird wieder todernst.

Schöne Krimis, gelungen amerikanisch, wie es der Genre-Fan bei dieser Lokalität erwarten darf, mit einer tough auftretenden modernen Polizistin, die es auch gerne mal mit Begeisterung krachen lässt, im wahrsten Sinne des Wortes. 🙂

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