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Comic Blog


Montag, 23. September 2013

DEDE 4

Filed under: Thriller — Michael um 10:21

DEDE 4 - Und dann Ruhe in ParisAls Privatdetektiv muss Dede auch darauf vorbereitet sein, dass es hin und wieder hart auf hart kommt. Ziemlich ramponiert, von zwei Halunken verschleppt, kommt Dede bei seinem geheimnisvollen Gegenspieler an. Dieser, ein sehr alter Mann, hat kein Mitleid für seinen Gast und verfügt über noch weniger Gewissen. Für ihn zählt nur der Fund der Mumie, doch die ist, von zeitweiligem und unerwünschtem Auftauchen einmal abgesehen, und bleibt verschwunden. Und eigentlich sollte man über ihr verschwinden auch erfreut sein, denn wer sie sah, sah danach gar nichts mehr, weil die Mumie offensichtlich eine Art Fluch folgt und verschiedene Menschen meuchelt. Dede schert das wenig. Er leckt seine mannigfaltigen Wunden und kann sich immerhin über die Hilfe seiner neuen Nachbarin freuen, eine Medizinstudentin, die seine Verletzungen leidlich pflegt.

Erik schickt Dede in die zweite Runde um die Jagd auf eine abhanden gekommene Mumie, die sich sehr energisch gegen ihr Auffinden wehrt. Der Privatdetektiv, der so mürrisch gegen die Möglichkeit eines ehemals ägyptischen, in Bandagen gewickelten Untoten aufbegehrt, bekommt von einer Stippvisite der Mumie nicht einmal etwas mit. Es sind solche und andere Begebenheiten, die auch die Fortsetzung von Mumien sind auch nur Menschen locker und mit tatsächlicher französischer Leichtigkeit vor dem Leser ablaufen lassen. Da findet sich ein wenig des Humors, der auch schon Komödienklassiker beförderte und auch hier, obwohl von einem Saarländer adaptiert, hervorragend funktioniert. Natürlich ist es auch eine Karikatur von Kino-Mumien-Höhepunkten jünger zurückliegender Jahre.

Und dann Ruhe in Paris, so lautet der Untertitel des vierten Bandes der Reihe DEDE. Es ist düsterer als sein Vorgänger. Es regnet in Paris. Es ist dunkel und hinter den Kulissen gärt es. Erik hat sich eine kleine, gerne angesehene Technik angeeignet, die er für eine szenische Abfolge verwendet. Er setzt eine Szene komplett in ein Bild, von links nach rechts geschaut, beleuchtet er verschiedene Blickwinkel, so dass zum Beispiel aus einem Dialog eine sehr dynamische Grafik wird. Er geht sparsam mit dieser Technik um. Das garantiert bei ihrem Einsatz eine beständige Wirksamkeit. Es funktioniert auf unterschiedlichsten Ebenen. In Massenszenen, in kleinen Nebenepisoden, die nur eine Person aufweisen entsteht ein schöner Eindruck. Selbst Dedes Prügelei mit einer Mumie gerät so zu einer spaßigen Angelegenheit.

DEDE und die Frauen. Liebt er sie oder liebt er sie nicht? Die eine? Die ihn immer wieder besuchen kommt? Gefühle? Für Dede scheinen Gefühle etwas zu sein, dass man verbirgt und allenfalls nur über Umwegen preisgibt. Erik gibt DEDE in den richtigen Momenten Tiefe mit, verleiht ihm den nötigen Charakter, um auch noch auf weitere Folgen neugierig zu machen, in denen vielleicht jene Nebenfiguren noch einmal viel wichtiger werden können. Aus Lesersicht wäre es ihnen zu wünschen, da es Erik selbst in kleinen Szenen gelingt über Text und Bild reiche Informationen zu transportieren, die Charakter runder und interessanter zu machen.

Ein seltsames Geheimnis lüftet sich. Aber war es wirklich ein Geheimnis oder nur eine Fehlinterpretation? Für Dede stellt sich natürlich die Frage, ob es das alles wert war. Immerhin geht für ihn alles gut aus, das darf verraten werden, denn er ist die Hauptfigur. Für alle anderen jedoch … Eine spannend komödiantische Geschichte. Erik hält mit seinem Detektiv Deschamps das Detektiv-Genre im Comic am Leben, so wie es sich für einen leichten Krimi gehört. 🙂

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