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Comic Blog


Montag, 26. März 2012

Die Geißeln von Enharma 1

Filed under: Abenteuer — Michael um 14:35

Die Geißeln von Enharma 1 - Die Herkunft der TapferenDas ist so eine Sache mit großen Namen. Viele haben von ihnen gehört. Sie kennen die Sagen und Legenden, die sich darum ranken. Doch wer hat in jenen Tagen wirklich jene Recken gesehen, die unter dem Namen Die Geißeln von Enharma bekannt sind? Die kleine Bande von Halunken, die sich diese Unkenntnis zunutze macht, ist selbst nicht unbegabt, wenn es darum geht, sich in dieser Welt durchzusetzen. Sie sind jedoch weit davon entfernt, eine Geißel zu sein. Für einen Mordauftrag reichen ihre Fähigkeiten allemal. Doch sie hätten ahnen sollen, dass den Geißeln von Enharma recht schwere und gefährliche Ziele zugemutet werden.

Des Geldes wegen, für Aufträge, die sonst kaum jemandem angetragen werden: Sie hatten die Idee, doch nicht jeder von ihnen hält sie für gut. Zu Recht. Autor Sylvain Cordurie hat eine für Fantasy-Verhältnisse typische Gruppe zusammengestellt. Ein Zauberer, geschickte Kämpfer, ein wackerer Haudrauf, eine Attentäterin, mit der Fähigkeit ausgestattet, die Kräfte des Feindes durch einen Schluck Blut zu übernehmen. Eigentlich bieten die Söldner, wenn sie sich so nennen lassen wollten, die besten Voraussetzungen, fehlte ihnen nicht noch ein gewisses Element, um tatsächlich eine echte Geißel zu sein: Glück.

Aber Sylvain Cordurie hat mit seinen Helden auch Sympathiefiguren geschaffen, denen man gerne zuschaut, wie sie am Ende doch noch um Haaresbreite ihren Kopf aus der Schlinge ziehen. Sie mögen glücklos sein, haben jedoch einen Zauberer an ihrer Seite, der wie ein Fluchtweg funktioniert. Hin und wieder klappt es auch nicht. Nicht nur der erste Auftrag ist ein grafisches Feuerwerk, schon die gesamte Handlung bis dahin wird durch eine sehr schön gestaltete Welt gestützt, die für eine hohe Lebendigkeit sorgt. Zeichner Stephane Crety und Kolorist Simon Champelovier vermögen es als Duo in großer Meisterschaft eine zwar nicht immer ganz ernsthafte Fantasy-Geschichte zu illustrieren, dafür kehren ihre Bilder den Humor noch deutlicher hervor.

Charakterköpfe und figürliche Sonderfälle: Eine Reise durch diese Welt kommt dem Besuch der berühmten Cantina aus dem ersten Krieg der Sterne Film gleich. Hemmungslos wird entworfen, werden Völker, Monster und Gestalten aus dem Hut gezogen. Da schauen die Lebewesen äffisch, kätzisch, auch merkwürdig. Da ist manche Figur wie ein lebendiges Abbild der starken Männer, wird der Auftritt von Untoten zu einem Drama und einem Schlachtengemälde sondergleichen. Wenn der Endgegner sein Gesicht und seinen gigantischen Körper zeigt, mag es auch Verbeugungen vor anderen Publikationen geben, in der Masse ist die Darstellung eine regelrechte bildhafte Wucht.

Simon Champelovier, der mit seinen Farben eine sehr plastische Ansicht schafft und eine große Bandbreite von Örtlichkeiten beleuchtet, sorgt für Kinoatmosphäre. Der szenische Einstieg ist dank ihm episch, Ansichten von Landschaften und Städten wirken idyllisch. Die filigranen, von Stephane Crety (,) bis ins kleinste Glied von Kettenhemden gestalteten Figuren gewinnen so an Fülle, werden die sehr genau definierten Charaktere eher zu verkleideten Schauspielern als zu bloß gezeichneten Figuren.

Ein starker Auftakt zu einer Fantasy-Trilogie mit etwas anderen Helden: Gauner, die eigentlich nur lukrative Aufträge haben wollten, müssen ernsthaft ran. Sylvain Cordurie hat eine erfrischende Bande von Sidekicks geschaffen. Prachtvoll ausgestattet von Stephane Crety und Simon Champelovier. 🙂

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