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Comic Blog


Donnerstag, 15. März 2012

Astonishing Thor

Filed under: Superhelden — Michael um 19:52

Astonishing ThorNur ein Gott kann zum Weltenretter werden. Thor macht sich auf ins Weltall, da das Gleichgewicht im irdischen Sonnensystem empfindlich gestört wird. Bald hat er die Ursache gefunden. Ego, der lebende Planet, hat seinen angestammten Platz im Universum verlassen und strebt Richtung Sonne. Thor mit all seiner Macht wird zur letzten Hoffnung vor dem drohenden Untergang menschlichen Lebens. Der Donnergott stellt sich dem gigantischen Wesen und vielleicht gelänge es ihm auch, den Planeten aufzuhalten, hätte Ego nicht ebenfalls einen Beschützer: Der Stranger, mächtiger als Thor, weist den Gott in die Schranken. Thor folgt der Flugbahn des lebenden Planeten und entdeckt ein ungeheuerliches Geheimnis.

Ein Gott gegen einen ganzen Planeten? Thor muss sich wahrhaft anstrengen. Robert Rodi, Autor der hier zusammengefassten Miniserie, gibt sich nicht mit Kleinigkeiten zufrieden. Für einen der mächtigsten Helden des Marvel-Universums müssen entsprechend kräftige Brocken her, hier sogar im wahrsten Sinne des Wortes. In Astonishing Thor handelt es sich nicht um die erste Begegnung zwischen dem Donnergott und dem lebenden Planeten. Auch mischten sich bereits andere, Freunde wie Feinde (Galactus, Firelord, Die Fantastischen Vier und andere), in diese Begegnungen ein. Auf der Seite der Verbündeten hat Thor diesmal jedoch seine Probleme.

Auch ein Gott kann lieben. Und auch er ist nicht vor Irrtümern gefeit. Letztlich gibt es doch eine Allianz, die dank der Vorbereitungen von Robert Rodi dringend nötig sind. Mike Choi, Zeichner und Tuscher, sehr erfahren im Bereich Phantastik, wie er im Umfeld der X-Men, Witchblade oder auch Tomb Raider beweisen konnte, gestaltet einen besonders edel aussehenden Thor. Er darf ihn aber auch als Grünschnabel und Casanova in Rückblicken zeigen. Aber Marvel steht nicht nur für gut ausgearbeitete Superheldencharaktere, sondern natürlich auch für Kämpfe.

Den Kampf, den Thor hier optisch zu bestreiten hat, ist nicht zuletzt durch die aufwendige Kolorierung von Frank D′Armata ein cineastischer Leckerbissen. Es scheint auch beabsichtigt gewesen zu sein, den beiden Künstlern entsprechenden Raum einzuräumen. Vier Bilder je Seite sind in der Regel zu finden, einige ganzseitige Grafiken bringen in der Tat einen Kinoeffekt auf Papier. Wer Planeten illustriert, die in ein Duell unterwegs sind, braucht diesen Platz auch. Nun mag es sicher Leser geben, auch Comic-Fans, die sich einen Planeten als Akteur schwer vorstellen können, betrachtet man jedoch die mystische Seite des Ganzen, auch Thors Herkunft und all die Sagengeschichten, denen er entstammt, passt ein lebender Planet genau in die lange Linie übernatürlicher Feinde.

Mit einem lebenden Planeten steht das Marvel-Universum nicht alleine da, eine derart starke charakterliche Ausprägung ist allerdings selten. Auf frühere Erscheinungsformen von Ego wird nicht so sehr zurückgegriffen. Auf einen Bart haben die Illustratoren verzichtet. Dafür erinnert das Erscheinungsbild an eine brutale Variante des Mann im Monds, wie er schon seit vielen Jahrzehnten in eher kitschigen Motiven vorkommt. Dieses Bild in ein Monster verwandelt zu sehen, ist ungewöhnlich und sehr interessant, letztlich auch mitreißend. Denn: Wie wird sich ein Planet verhalten?

Eine Antwort soll im Detail nicht gegeben werden, einzig darf auf das Feuerwerk an Fantasie verwiesen werden, das alle drei beteiligten Künstler hier abbrennen. Kleine Einschübe, so auch ein überaus privates Ereignis, ein Picknick im Central Park, lockern die Szenerie immer wieder auf, drehen aber auch stetig an der Spannungsschraube. Beinahe unnötig zu erwähnen, dass selbst der Ausflug in die wirkliche Welt perfekt gestaltet ist.

Ein pralles Abenteuer um den Donnergott, abseits der Rächer und der Erde, von einem Künstlerduo illustriert, die in großer Gestaltungslaune waren und mit absoluter Perfektion zu Werke gingen. Popcornkino im Comicformat. 🙂

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