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Comic Blog


Montag, 09. Januar 2012

Mazehopper – Die fünfdimensionale Karte

Filed under: Cartoon — Michael um 19:46

Mazehopper 1 - Die fünfdimensionale KarteEin Labyrinth macht vor allem eines: Es reizt zum Entkommen. Dieser Reiz ist umso höher, je mehr seine Bewohner im Wissen ihr Leben fristen, dass es daraus kein Entkommen geben soll. Dieses ganz besondere Labyrinth, um das es hier geht, wurde über viele Jahrhunderte hinweg von Kobolden gebaut. Es ist riesig, unüberschaubar. Dennoch gibt es immer wieder Bewohner des Labyrinths, durch Zufall darin gefangen, die sich nicht mit ihrem Schicksal abfinden wollen und den Ausbruch wagen. Die Kobolde lassen keinen Ausbruch zu. Jeder, der es versucht, wird gnadenlos verfolgt. Denn, so lautet die Legende, wird nur ein Ausweg gefunden, bedeutet dies das Ende des Labyrinths.

Die Freunde Yunoni, Mazoo und Merdo, die in einem Drachenei leben, vom Labyrinth umgeben, erhalten eine Botschaft, die sie dazu auffordert, sich auf die lange Reise zu begeben, die sie hoffentlich aus diesem Irrgarten herausführen wird. Bereits nach kurzer stellen sich erste Ermüdungserscheinungen ein, wird ihre Geduld auf eine große Probe gestellt, da der Ausgang nicht nur nicht leicht zu finden ist, sondern anscheinend alles und jeder ihnen sie aufhalten will. Bis auf Heikki Looper, ein Hase, der sowieso schon auf der Jagdliste der Kobolde steht.

Der Weg ist das Ziel: Einmal losmarschiert gibt es nicht nur kein Zurück mehr, das Abenteuer ist ebenfalls auch nicht mehr aufzuhalten. Christoph Pirker schickt drei kleine, koboldhafte Hundchen in ein Cartoon-Fantasy-Abenteuer. Die drei Burschen sind peppig, fast modisch gekleidet und sehr reduziert dargestellt. Große Köpfe, kurze Arme, kaum sichtbare Beine, dafür umso größere Hasenfüße: So präsentieren sich die Helden auf der Flucht und sind so noch etwas ausführlicher gezeichnet als der Hase, der mit seinen riesigen Augen, den markanten Zähnen (ohne Nase) fast ein futuristisches Element einbringt.

Hier ist Knuffigkeit Trumpf. Christoph Pirker zeigt, dass es noch kleiner geht, knuffiger, wenn man so will. Er führt dem Leser die Chibis, die letztlich wie kleine Kissen mit Kriegsbemalung, Armen und Beinen sowie Bewaffnung aussehen. Wäre die Strichführung etwas genauer, im Vektorenstil, der heutzutage in manchen Cartoonserien so populär ist, würden sich die Mazehoppers stilistisch, aber auch durch ihren leicht anarchischen, aber auch nostalgischen Erzählstil dort nahtlos einreihen.

Sobald die drei Abenteurer nämlich auf die Hexe treffen, fühlt man sich ihre guten alten Verwandten aus den ebenso alten Cartoons erinnert: Mit grimmiger Augenpartie, kräftigem Kiefer (aber wieder ohne Nase). In dieser Sequenz passt sogar der Ablauf zu jenen Helden von einst, die sich eher unabsichtlich in eines dieser krummen Hexenhäuser verirrten und Gefahr liefen, dort verspeist zu werden.

Spaß und Abwechslung für junge Leser, frech und kurzweilig. 🙂

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