Papa Schlumpf wird das Dorf für einige Zeit verlassen. Damit auch alles seinen ordentlichen Gang während seiner Abwesenheit nimmt, wird er diesmal einen Stellvertreter auswählen. Die Schlümpfe sind verdutzt über diese Ankündigung. Bisher übernahm niemand in Abwesenheit von Papa Schlumpf die Aufsicht. In der Nacht machen sich die Schlümpfe ihre Gedanken, wer wohl ausgewählt werden wird. Als Papa Schlumpf am nächsten Morgen seine Entscheidung verkündet, wollen sie ihren Ohren nicht trauen.
Die Schlümpfe dürfen nicht sterben: Wie bereits andere frankobelgische Erfolgskonzepte wird auch die Reihe der Schlümpfe ohne den ursprünglichen Zeichner (bzw. die Macher) fortgesetzt. Das Kreativduo Alain Jost und Thierry Culliford schreibt die Texte, während Zeichner Pascal Garray das Abenteuer um Schlumpfine greift ein gestaltet. Das Thema Emanzipation findet nicht zum ersten Mal Einzug in den Cartoon, aber sicherlich musste sich Schlumpfine bisher noch nicht so behaupten.
Folgen wir ihrer roten Mütze! (Nicht der Sandale.) Es dauert, bis Schlumpfine die gesammelte Schlumpfschar hinter sich verschlumpfen kann. Dummerweise ist sie gezwungen, sich zu behaupten, schließlich hat ihr Papa Schlumpf genau zu diesem Zweck das Zepter während seiner Abwesenheit überlassen. Jost und Culliford lassen nichts aus (was der moderne Mann hoffentlich längst gelernt haben mag). Eigentlich kann ein weiblicher Schlumpf nach Ansicht männlicher Schlümpfe nicht viel und so besteht Schlumpfines Überzeugungsarbeit darin, eine Aufgabe nach der anderen zu bestehen und ihre Mitschlümpfe zu überzeugen. Ihre größte Aufgabe wird auch gleich ihre gefährlichste.
Ein albenlanges Abenteuer: Zeichner Pascal Garray hat die Schlümpfe sehr vollendet verinnerlicht, vielleicht etwas rundlicher, noch putziger. Sie sind die Stars, ebenso wie Gargamel und seine Katze Azrael bekannte Nebenfiguren sind. Andere auftretende Charakter fallen hinter dieser Gestaltung zurück, aber ihre Auftritte sind auch recht kurz. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Schlümpfen, deren Alltagsleben fein gezeigt wird, mit all den Problemen, die dabei auch zu meistern sind (Staudammbau, ein Wildschwein im Dorf).
Die Linien sind fein und genau gesetzt. Selbst in der Verkleinerung, die zwangsläufig auftritt, wenn ein Schlumpf neben einem Normalgewachsenen wie Gargamel steht, wurde auf die nötigen Details geachtet. Hier kann sicherlich eine vergrößerte Ansicht per Computer hilfreich gewesen sein. Überraschungen in den Ansichten der Schlümpfe gibt es damals wie heute nicht: Schräg links, schräg rechts und seitlich. Eine Ansicht wie z.B. auf dem Titelbild von schräg hinten ist selten. Dafür gibt es deutlich mehr verschiedene Schlümpfe zu entdecken. Hierbei ist der Gärtnerschlumpf mit seiner Strohmütze und seinen Holzschuhen eine der schönsten Varianten.
Eine gelungene Fortführung, deutlich für ein gemischtaltriges Publikum geschaffen, für die Jüngeren wie auch die Junggebliebenen, mit einer guten Balance zwischen Textwitz und Situationskomik. 🙂
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