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Comic Blog


Dienstag, 07. Dezember 2010

Comic Jahrbuch 2011

Filed under: Die Künstler — Michael um 17:22

Comic Jahrbuch 2011Die klare Linie: Viel gerühmt, der einfache Strich, aussagekräftig, sauber, scheinbar einfach. Bei genauer Betrachtung aber kein Comic-Phänomen, sondern auch in der Kunst zu finden. Leichter Aufbau, etwas, an dem sich das Auge gut orientieren kann. Die Ligne Claire, so der etwas kunstvoller klingende Ausdruck, für diese Technik, wirkt zunächst einschränkend. Umso mehr überraschen ihre verschiedenen Ausdrucksformen und ihre Weiterentwicklungen. Allein aus diesem Artikel, einem von vielen im vorliegenden Comic Jahrbuch 2011, wird deutlich, wie nah der Comic nicht nur an der Kunst ist, sondern wie stark er inzwischen eine mediale Brücke bildet, hin zu den verschiedensten Medien, alten wie auch höchst modernen.

Comic ist Vielfalt. Für jeden ist etwas dabei. Längst hat sich der Comic von den Vorurteilen derer abgesetzt, die ihn immer noch in der Kinderecke sehen. Die Erstellung eines Comics erfordert Denkprozesse, Können, Arbeitseifer und auch Enthusiasmus. Comics können der Erziehung dienen, dem Spaß, zum Nachdenken anregen und vieles mehr. Im aktuellen Comic-Jahrbuch 2011 finden sich massig Berichte und Stimmen zum Thema.

Für den Comic-Fan, der an Hintergrundberichten interessiert ist, vielleicht auch einmal in andere Bereiche hineinschnuppern will, finden sich durch die abgedruckten Interviews Antworten aus erster Hand. Deutsche Zeichner wie Martin Frei (Asanghia, Kommissar Eisele), Ulf K. und Burkhard Fritsche berichten vom Arbeitsalltag, Ideen, neue Projekten und Umsetzungen. Insgesamt ist die Spannweite deutschsprachiger Produktionen weit. Der Cartoon ist dabei, das Fantasy-Projekt wie auch die dramatische Reiseerzählung Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens. Aber Comic-Begeisterung beginnt meist früh: Beim Comic für Kinder.

Auch dieses Thema wird nicht ausgelassen. Was gab es einstmals? Wie sind Comics für Kids heute? Was hat sich über die Jahrzehnte hin gehalten? An vielen Stellen zeigt sich, dass Comics auch Zeitdokumente sein können, zurückblicken, aufzeigen, vorausschauen oder auch eine andere Seite abbilden, wie es eine Reihe wie Perry – Unser Mann im All macht und sich dem wohl langlebigsten und größten deutschen SciFi-Export widmet. Der Comic als Wirtschaftsfaktor wird nicht vergessen. Die Comic-Märkte in den USA wie auch in Spanien werden beleuchtet. Ein Blick auf den europäisch sehr wichtigen frankobelgischen Markt gibt interessante Einblicke.

Sicher haben Comic-Verfilmungen, auch Zeichentrickumsetzungen für Aufmerksamkeit des Mediums sorgen können. Ein Höhepunkt, an dem sich viele in diesem Jahr verlagsseitig beteiligten, war der Gratis-Comic-Tag. Comic kann nicht nur unterhalten oder bilden, er kann überhaupt erst einmal zum Lesen animieren. Oder sogar: Über den Comic zum Schreiben kommen, wie eine Ausschreibung des Landes Sachsen zeigt. Erst die kleinen Häppchen, dann die große Mahlzeit. Dabei geht Comic auch den umgekehrten Weg, indem er Literaturklassiker adaptiert.

Ein thematischer Rundumschlag im besten Sinne: Ein Blick hinter die weite Kulisse des Comic-Schaffens und der Comic-Schaffenden. Interessant, ernüchternd auch, Erinnerungen wach rufend oder auch an Klassiker erinnernd. Wo gibt es Ursprünge? Wo geht es mit dem Comic hin? Für alle, die wissen wollen, was hinter den Sprechblasen so alles steckt, eine perfekte Lektüre. 🙂

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