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Comic Blog


Mittwoch, 25. August 2010

Die Legende der Drachenritter 9

Filed under: Abenteuer — Michael um 19:28

Die Legende der Drachenritter 9 - Die VerblendetenDie drei Drachenritterinnen haben sich noch nie zuvor gesehen. Sie erwachen in diesem finsteren Raum und wissen nicht, wie sie hierher gekommen sind. Nachdem sie einander vorgestellt und sich von ihren Fesseln befreit haben, machen sie sich an die Lösung der dringlichsten Frage: Wie kommen wir hier wieder heraus? Das gestaltet sich jedoch sehr viel schwieriger, als die drei Frauen es sich vorgestellt haben. Sobald sie eine Tür aufgebrochen haben, wartet ein gewaltiges Höhlenlabyrinth auf sie. Im nächsten Augenblick, sie haben sich noch nicht von ihrer Überraschung erholt, strömt ihnen ein Rudel vom Übel befallener Monstren entgegen. Ab jetzt bleibt nur noch der Kampf.

Andernorts versucht ein Mann die Rätsel der Drachen zu ergründen. Damit hat er sich eine gefährliche Aufgabe gestellt, sind es doch einzig Jungfrauen, die nicht vom Übel in der Nähe von Drachen befallen werden und somit auch die einzigen sind, die in den Orden zu Rittern ausgebildet werden. Pater Hassan verwahrt ein Stück eines Zehs eines Drachen in seinem Laboratorium auf. Er beobachtet das langsame Wachstum des Übels rundherum. Seine Suche ist vom Geist eines Wissenschaftlers geleitet. Ein edles Motiv, aber nicht zur Gänze das einzige.

Auf den großen Kampf gegen einen Drachen müssen die Leser in dieser Episode verzichten. Die in sich abgeschlossenen Geschichten der einzelnen Bände aus der Reihe Die Legende der Drachenritter fügen sich wie Mosaiksteine zu einem großen Bild dieser Fantasy-Welt zusammen. Auf der einen Seite steht der einzelne Ritter oder auch eine Kampfgemeinschaft im leicht überschaubaren Gefecht gegen einen Drachen. Auf der anderen Seite existieren verschiedene politische Positionen innerhalb wie außerhalb der einzelnen Drachenorden. Hier geht es um Macht. Manche wollen die Orden entmachten. Einige wollen neutral bleiben. Wieder andere wollen die weltliche Macht brechen und die Orden an die Spitze einer neuen Ordnung setzen.

Das Autorenduo AnGe setzt sich mit dieser Reihe ein eigenes kleines Denkmal. Die Vielfalt der Reihe ist vorbildlich und zeigt jüngst einmal mehr, was alles aus einer Welt im Comic herauszuholen ist. Auch ist es ihrer Erzählkunst zu verdanken, dass stetig neue Charaktere etabliert werden können, die immer neue Facetten dieses Universums zeigen. Die Wirkung wird durch den steten Wechsel der Zeichner noch verstärkt.

Francisco Ruizge pflegt einen realistischen, aber auch reduzierten Zeichenstil. Mit klaren knappen Linien, die sich bereits aus dem Titelbild ersehen lassen, entstehen Bilder, in denen eindeutig die Charaktere im Vordergrund stehen und weniger die Kulissen. Diese beherrscht er zwar, allerdings haben AnGe der Weltenzeichnung in diesem Band keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. So fällt es Ruizge zu, die kämpfenden Frauen ebenso zu begleiten wie auch den Intrigenspielen an der Oberfläche. Das ist sehr gut gelungen und die Wirkung ähnelt einem Blick durch eine Kamera, die immer den besten Winkel sucht, um die Emotionen seiner Darsteller einzufangen.

Die von Stephane Paitreau und Eiko Takayama eingesetzten Farben, geben den Zeichnungen von Ruizge die nötige Fülle. Licht ist stets in ausreichendem Maße vorhanden, auf extreme Helldunkeleffekte wird verzichtet. Weitere Effekte wie Füllmuster zur Darstellung von Gesteinsoberflächen oder ähnlichem erfolgen sparsam, ohne abzulenken.

Vorzüglich: Einerseits als ernsthafte Fantasy-Geschichte mit sehr gut geschilderten Charakteren, andererseits einer der herausragenden Bände der Reihe (die meist überdurchschnittlich ist). Mit Francisco Ruizge wurde ein Zeichner für diese Episode gefunden, der seine Bilder mit schöner Einfachheit entwirft und ein Auge für klare Linien hat. Ein im besten Sinne feiner Albenstil. 🙂

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