Ben nimmt seinen Freund Andi mit zu einem Konzert. Es spielt Anti Alles, auf jeden Fall laut und Ben gefällt es. Wenig später läuft Ben sein alter Freund Randale über den Weg. Randale, mit richtigem Namen Klausi, ein Freund aus Kindertagen, hat inzwischen eine Vorliebe für die Ansichten der linken Szene entwickelt. Klausis kleine Schwester Nele gehört auch dazu. Randale und Nele haben ihre ganz eigene Sicht der Dinge. Ben, der nicht gleich begreift, was die beiden überhaupt meinen, ist für sie ganz einfach naiv. Andi macht sich auf den Heimweg, aber Ben wird überredet, bei einer Aktion mitzumachen und gerät prompt in Schwierigkeiten.
Als eine Demonstration von Rechtsextremen stattfinden soll, machen sich die Jugendlichen im Autonomen Zentrum zur linken Gegendemonstration bereit. Ben, der sich inzwischen für die Thesen seiner Freunde Randale und Nele begeistert, ist bei der Demonstration dabei, doch die Ergebnisse am Ende des Tages sind alles andere als vorzeigbar. Ausgerechnet, die mit all dem nichts zu tun hatten, sind die Leidtragenden.
CoDeX: Comic für Demokratie und gegen Extremismus. Die dritte Folge von Andi greift das Thema Linksextremismus auf. Nach den ersten beiden Themenblöcken, Rechtsextremismus und Radikaler Islamismus, versuchen nun andere Jugendliche und propagandistische Aufklärer den Freundeskreis von Andi aufzubrechen. Der Weg geht über eine Art Jugendzentrum, die Musik und Sprüche, die niemand so recht versteht. Deshalb wird vieles in glatte Parolen verpackt.
Für Gerechtigkeit in der Welt hilft nur eins: Hängt die Bonzen.
Ben wird mitgerissen. Einerseits findet er Freunde bei den Linken, andererseits kann er sich auch für Nele begeistern. Welche Gründe er für seine Begeisterung zu linken Themen hat, kann der Comic nicht in aller Tiefe herleiten, aber einer Gruppendynamik kann sich der eine oder andere Jugendliche in dieser oder jenen Situation sicher nicht immer entziehen. So mancher wird das positive Gefühl in einer solchen Situation kennen. Solange nichts Gravierendes geschieht, ist alles gut. Bei Ben kommt das Umdenken wie auch wieder das eigenständige Nachdenken, als er sieht, was mit einem Kiosk passiert. Der Besitzer des kleinen Ladens hat den Schaden.
Die kleine Geschichte erzählt auf einfache Weise, was passieren kann. Wie leicht kann jemand, besonders in jungen Jahren, in die Fänge einer falschen Doktrin geraten. Kern der Aussage: Hirn einschalten. Selber denken. Nicht nachbeten. Das ist leichter gesagt als getan. Auch hier kommt die Erkenntnis erst, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist. Zwischendurch, abseits der versammelten Parolen, denen Ben auf den Leim geht, werden Begriffe zum politischen Thema erklärt: Antifaschismus, Linksextremistische Ideologie und Agitation, Demonstrationsrecht und einige mehr.
Die zeichnerische Umsetzung erfolgt durch den Düsseldorfer Comic-Zeichner Peter Schaaff. Im jugendlichen und kindgerechten europäischen Manga-Stil und mit fetten schwarzen Outlines lassen sich die Erlebnisse von Ben verfolgen (der namensgebende Andi ist hier eher eine Nebenfigur). Das ist schnörkellos auf dem Punkt. Keine übertriebenen Perspektiven oder Einzelheiten. Die Bilder sollen die Information zügig transportieren. Das ist durchaus in der Tradition, wie sie der jugendliche Leser und Zuschauer aus Comic-Magazinen und Trickserien her kennt.
Der Aufbau passt zur Informationsvermittlung. Oftmals ist die Aufmerksamkeitsspanne kurz, deshalb muss das Timing stimmen. Informieren, aber nicht langweilen. Entsprechend kurz und bündige Texte zum Thema runden die vorliegende Ausgabe ab.
Durch die Initiative des Innenministeriums des Landes Nordrhein Westfalen geht die politische Aufklärungsarbeit den ungewohnten Weg weiter. Information in Kürze, gut erzählt, zielgruppengerecht gezeichnet. Mehr Informationen unter: www.andi.nrw.de