Abseits des Weltraums und der Abenteuer hat Hyleyn ein schönes, fast paradiesisches Zuhause. Sie erholt sich hier nach einer großen Strapaze, die viele das Leben gekostet hat. Kämpfe, Intrigen, Sprünge zwischen den Sternen und ein möglicher Untergang eines ganzen Planeten: Hyleyn und ihre Freundin Darshine haben alle Hände voll zu tun, um mit der Situation fertig zu werden und zu retten, was zu retten ist.
Hyleyn hat sich verändert. Schwierig zu sagen, welcher Art ihre Veränderung ist. Das Universum um die Hauptdarstellerin Hyleyn ist gänzlich anders als die üblichen Science Fiction Szenarien, die einen Anschluss an die Realität suchen oder so tun, als erzählten sie die mögliche Geschichte einer menschlichen Gesellschaft in der fernen Zukunft.
Hyleyn gehört zu den Sinkha, einer Ansammlung von Wesen mit unterschiedlicher Ausprägung. Hyleyn war einmal normal. Bis zu einem Vorfall, bei dem nur ihr Kopf übrig blieb. Seither besitzt sie einen neuen Körper aus Sinkha-Materie …
Marco Patrito, Autor und 3D-Künstler dieser Geschichte, hat, man mag es anhand dieser wenigen Beschreibungen schon merken, tief in die Kiste der Fantasie gegriffen und etwas sehr eigenes erdacht. Man gewinnt den Eindruck, als müsse alles möglichst neu sein, damit keine Vergleichbarkeit entsteht. Das Gesamtkonzept ist in gewissem Sinne (auch gestützt durch die sehr plastischen Grafiken) ätherisch. Hyleyn ist eine perfekt gestylte und gebaute weibliche Figur mit Stupsnäschen. Ihre Oberflächenstruktur ist gerade in Nahaufnahmen geradezu perfekt. Es fehlt nicht allzu viel und sie könnte echt wirken.
(Ein Eindruck lässt sich den Links unten folgend auf verschiedenen Homepages gewinnen.)
Marco Patrito hat als Illustrator über 160 Science Fiction Buchtitelbilder geschaffen. Sein Bilder nehmen für sich in Anspruch, möglichst realistisch zu wirken. Sein Sinkha erschien auch in Heavy Metal, was auch ein wenig darüber aussagt, dass die Geschichte nicht unbedingt Mainstream ist. Sinkha nimmt technisch einiges vorweg, was heutzutage selbstverständlich ist und viel leichter vonstatten geht. Gestartet wurde 1995 mit einer Vorgeschichte. 2002 entstand die vorliegende Episode. So betrachtet ist Sinkka als Space Opera experimentell, sucht geradezu das Neue, neue Wege und erschafft eine Welt, eine Geschichte, die optisch über die Maßen opulent daher kommt. 2007 sollten noch zwei Fortsetzungen entstehen.
Neben Heleyn agiert Darshine, die gleichermaßen Raumschiff und Frau ist. Ein wenig erinnert die Gestaltung nicht nur wegen ihrer technischen Ausprägungen an Science Fiction im Stile von Babylon 5. Das mag am Glanz der Bilder liegen, eine Art Metallic, wie sie manchen Computergrafiken zueigen ist. Manche Gegenstände, die eher stumpf sein sollten, gleißen. Die Lichtverhältnisse sind grundsätzlich eher strahlend. In einem Film wäre die Ausleuchtung zu stark. Hierdurch geht Räumlichkeit eher verloren, obwohl sie durch den 3D-Charakter eigentlich verstärkt werden sollte. Bombastisch wird es dennoch, wenn halbseitige oder ganzseitige Bilder mit den Ideen ihrer Macher protzen. Bei aller Selbstverständlichkeit, mit der solche Bilder heute entstehen, ist der Effekt immer noch beeindruckend.
Eine ungewöhnliche Space Opera eines Künstlers und seines Teams, ein Stückchen Comic-Geschichte, faszinierend ideenreich, grafisch aufwendig, sicherlich nicht jedermanns Sache, wenn es um traditionell gezeichnete Comics geht, aber zuweilen müssen auch Experimente gemacht werden. 🙂
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Links:
www.sinkha.com
www.darshine.com
www.patrito.com
en.wikipedia.org/wiki/Sinkha