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Comic Blog


Freitag, 13. November 2009

Die Legende von Malemort 3 – Das Blutopfer

Filed under: Mystery — Michael um 16:42

Die Legende von Malemort 3 - Das BlutopferDie Flucht ist gelungen, doch der Graf bleibt verschwunden. Nach der halsbrecherischen Tortur und der Verfolgung durch die Schergen der Inquisition ruhen sich die Flüchtlinge und durch das Schicksal miteinander Verbundenen in einer alten Ruine aus. Die Jagd ist, wie es sich bald zeigen wird, noch nicht vorüber. Aber endlich ist ein wenig Zeit, um in die Vergangenheit zu blicken. Wie konnte der Graf, dieser stolze Mann, zu einer blutrünstigen Bestie werden? Abhängig vom Blut der Lebenden? War es nur die Liebe und der Verlust derjenigen, die er an die Flammen der Inquisition verlor?

So scheint es. Anthea ist angerührt von der Vergangenheit des Unheimlichen. Die Verbundenheit zwischen der jungen Frau und der verfluchten Grafen wächst von Tag zu Tag. Ebenso fühlt sich Graf Colbus de Malemort noch von etwas ganz anderem angezogen: Ihrem Blut. Anthea, die eine Rückkehr des Grafen herbeisehnt, ist sich nicht bewusst, in welch großer Lebensgefahr sie schwebt. Doch der Graf weiß das Monster in sich noch zu beherrschen. Noch!

Tragisch, traurig, spannend, unterschwellig an den Nerven zerrend. Autor und Zeichner Eric Stalner macht aus der Kreatur der Nacht ein Wesen mit einer unglücklichen Vergangenheit, zerrissen von Hass, Wut und Verlust. Aus der Tragödie, die aus Graf de Malemort einen Vampir machte und ihn von der Welt der Lebenden und des Tages abschnitt, entsteht eine neue Liebe, die keine Zukunft haben kann. Eigentlich. Stalner spielt mit den Gefühlen der Menschen, die gerne einem Ziel oder einem Wunsch nachhängen, der eigentlich unerfüllbar ist. Das Thema, gerade in Hinsicht auf Vampire, ist sehr beliebt, wie auch der eine oder andere bis(s)ige Film oder Roman zeigt.

Der Beginn wirkt ein wenig wie ein Epilog zum vorangegangenen zweiten Teil. Dieser Aspekt löst sich spätestens auf, als sich die Gruppe aufteilt und Anthea allein mit dem ehemals geretteten Jungen weiter reitet. Nun wird sie zu einer Köder der Geschichte. Sie kann an dieser Stelle nicht anders als aufzufallen. Sie muss (und sie will schließlich auch) den Grafen aus seinem Versteck locken.

In seinen schnörkellosen und dennoch leicht verspielt ausschauenden Bildern spielt Stalner mit der Action, dem Horror, aber auch mit der Erotik. Anthea ist auf ihre Art unschuldig und anziehend, eine Mischung, der sich auch ein gestandener Mann, wie es der Graf ist, nicht entziehen kann. Entsprechend wohl gerundet und jugendlich ist sie gestaltet. Stalner zeichnet echte Menschen (wenn auch seine Frauen eine Spur zu stereotyp sind). Die Männer, allen voran die drei Guten sind sehr unterschiedlich. Ritter Malperthuis, der Gehilfe Arnulf und natürlich der Graf selbst. Malperthuis ist ungeschlacht, gezeichnet vom Kampf. Arnulf ist der kleine Mann, etwas pummelig, der durch sein Handeln sein Aussehen Lügen straft. Und der Graf ist schon durch seine äußere Erscheinung ein Edler. Allerdings ist da noch mehr.

Denn mit der Gestaltung des Gegenspielers, des Inquisitors Aymon de Montgarac zeichnet Stalner das Gegenstück zum Grafen. Von unterschiedlichem Alter im Aussehen könnte die beiden Kontrahenten Brüder sein. Stalner schafft durch seine Zeichnungen keine Monster, selbst bei den Bösewichten nicht. Es sind Menschen, die auch durch die Erzählung gestützt werden, ihre Schwächen offenbaren und auch die Wurzel ihres Hasses preisgeben.

Ein packener dritter Teil der Saga, dem aber anzumerken ist, dass er einen Übergang darstellt. Die Geschicke der einzelnen Charaktere werden stärker miteinander verwoben und die Weichen für neue Richtungen gestellt. Eine sehr dramatisch erzählte zweite Hälfte leitet zur Fortsetzung über. Sehr gut. 🙂

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