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Comic Blog


Samstag, 21. Juni 2008

JLA / Cyberforce

Filed under: Superhelden — Michael um 18:27

JLA / CyberforceBudapest. Zombies mit Cyborg-Implataten greifen Armeeangehörige an und verursachen ein Blutbad, bevor die echten Helden eingreifen und den Tag retten können. Aber die Cyberforce ist nicht allein. Bald treffen auch Helden der alarmierten JLA ein.
Man braucht etwas, um sich zusammenzuraufen und das Problem gemeinsam anzugehen. Das ist auch dringend nötig, denn für jede Gruppe allein könnte das Problem etwas zu groß sein – und das wieder einmal im wahrsten Sinne des Wortes.

Die JLA bestreitet ein weiteres Crossover. Nach heldenhaften Begegnungen mit den Rächern oder der Witchblade trifft sie nun auf die Cyberforce – und siehe da: Es passt.
Nun erinnert die Cyberforce ein wenig an die X-Men oder die Rächer. Die Konstellation eines mit Klauen bewehrten Ripclaw (der Name sagt alles und erinnert an eine Mischung aus Wolverine aus dem einen und Lobo aus dem anderen Universum), einer Velocity (ein weiblicher Quicksilver), einer Cyblade (ein Pendant zu Psylocke), eines Stryker (könnte ein Bruder von Cable sein) und Ballistic (wäre eine passende Schwester zu Hawkeye) erinnert stark an das Marvel-Universum – allerdings ist die Herkunft dieser Helden eine andere. Eine Herkunft, die hier eine besondere Rolle spielt.

Es beginnt in Budapest, einer eher seltenen Begegnungsstätte von Helden. Der Feind tritt zuerst durch eine Art Energieband in Erscheinung, bevor die Kulisse der alten Bauten in der ungarischen Stadt technisch verstärkte Zombies in die Freiheit entlässt.
Zuvor hatte Autor Joe Kelly noch einen Blick in die Wunschträume von Martian Manhunter geworfen. Gegensätzlicher könnten die Szenarien nicht sein, die sich dem Leser hier gleich zu Beginn präsentieren.

Cyberforce ist in Budapest zur Stelle, denn sie wissen, dass einer der ihren in diese Sache verwickelt ist – na, fast jedenfalls. Joe Kelly verwendet das Rezept des Helden, der seinen Freunden nicht alles erzählt. In diesem Fall hat es sogar mit der Entstehung der Gruppe zu tun.
In diese Rezeptur kommt noch eine gesunde Rivalität zwischen den beiden Gruppen. Etwas Attraktivität und Großmäuligkeit, wie auch eine Spur Ignoranz. – Die ist immer gut und bringt den Leser gegen den jeweiligen Protagonisten auf. Man weiß es schließlich besser und wurde auf die Art perfekt vom Autoren eingefangen. Denn natürlich gibt es auch einen Helden, der es besser weiß und dem nun die Sympathien gehören. Joe Kelly treibt dieses Spiel aber wechselhaft, indem er diese Sympathien mal diesem, mal jenem gönnt.

Die gemeinsame Bedrohung schweißt zusammen. Hier begegnen sich die beiden führenden Helden, Superman und Stryker, auf Augenhöhe. Stryker ist ganz eindeutig für den Humor zuständig – aber seien wir ehrlich, besonders komisch war Supie noch nie, abgesehen davon, dass er sich in früheren Zeiten in Telefonzellen und Abstellräumen des Daily Planet umzog.
Neben einer ordentlichen Portion Action konzentriert sich Kelly auf die Charaktere selber. Batmans alter Ego Bruce Wayne darf ein wenig den Charmeur herauskehren, was keine Selbstverständlichkeit ist und auch nur geschieht, wenn Frauen ihm auf gleicher Augenhöhe begegnen.
Und Kelly verblüfft den Leser auch – lässt hier aber Fragen unbeantwortet – indem er Supie eine blutende (!) Wunde verpasst. Und, ja, der Stählerne hat sogar Schmerzen.

Und wie es sich gehört, serviert Joe Kelly einen abschließenden Gegner, damit beide Teams zusammen so richtig zu tun haben.
Zwei verschiedene Welten zu verbinden, ist in Crossovers nie leicht. Warum dies nicht nur durch die Erzählung gelingt, sondern auch durch die Bilder, ist Doug Mahnke zu verdanken, der zumeist mit sehr gutem Blick und Händchen für Formen und Perspektiven bei der Sache ist. Manchmal funktioniert es nicht so gut, aber das könnte durchaus auf nicht ganz so gelungene Tuschearbeit zurückzuführen sein. Ausrutscher von Norm Rapmund sind aber hier doch sehr selten und unter dem Strich zu vernachlässigen.

Ein sattes Helden-Action-Crossover, so wie es ein soll und mit einigen Überraschungen, da dieses Abenteuer nicht wie manche Crossover vollkommen losgelöst von der Geschichte einer der beiden Gruppen, hier die Cyberforce, zu sehen ist.

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