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Comic Blog


Dienstag, 20. Mai 2008

Witchblade – Takeru 2

Filed under: Mystery — Michael um 18:23

Witchblade - Takeru 2Takeru erfährt Fakten aus ihrem Leben, die sie lieber nicht gewusst hätte. Langsam lüften sich die Schatten um die Existenz der Dämonen. Die Bedrohung wird immer größer. Doch nicht nur von den menschenfressenden Bestien geht die Gefahr aus. Das amerikanische Militär hat noch andere Pläne, die das Ende aller im Dorf bedeuten könnten.
Eigentlich wollte sich Takeru in Sicherheit wähnen. Nun muss sie erfahren, dass sie ein Mischwesen ist. Halb Mensch, halb Dämon. Das Ergebnis eines Experiments. Takeru ist nur aus diesem Grund in der Lage, die Witchblade zu tragen. Einen reinen Menschen würde diese archaische Waffe niemals anerkennen.

In Takerus Dorf hält inzwischen das Grauen seinen Einzug. Die Dämonen kommen. Die Witchblade reagiert sofort. Die riesigen Dämonen, fürchterlich anzuschauen, sind keine Gegner für sie. Dann jedoch stellt sich ihr ein Gegner, der im Kampf gewandter ist, klüger und irgendwie … zivilisierter, aber nicht weniger brutal.
Und auch er muss sich der Witchblade geschlagen geben. Doch das ist erst der Anfang.

Yasuko Kobayashi will nicht kleckern, er will klotzen. Dies äußert sich einerseits in den auftauchenden Dämonen und ihren abartigen Essensgewohnheiten. Andererseits lässt er auch gleich einen Teil der amerikanischen Marine aufmarschieren, die einen Schlussstrich unter die Witchblade und die Dämonen ziehen will.
Auffallend, auch die grafische Gestaltung durch Kazasa Sumita ist der Kontrast von scheinbar harmloser Frau gegen den Kampf- und Gewaltszenen. Takeru ist das typische japanische Schulmädchen. Die Witchblade ist eine halbnackte dämonische Kriegerin und doch sind sie ein und dieselbe Person. Auf gewisse Weise funktioniert das Jekyll/Hyde-Motiv auch heutzutage noch.

Die normalen Dämonen, die Lakaien, das Fußvolk, ist eher durchschnittlich gestaltet. Bei den Anführern, den besonderen Dämonen wurde ein ähnlicher Ansatz wie bei der Witchblade gefunden. Die Gewalt wird hier zwar zelebriert, doch wenn dies in der Gestalt einer jungen Frau geschieht, die plötzlich riesige Schmetterlingsflügel aufweisen kann, dann wird dieser – wie auch viele andere in diesem Band – Effekt sehr pointiert eingesetzt.

Im Gegensatz zu den Dämonen dreht die Witchblade nicht vollkommen durch (zunächst nicht), sondern besitzt noch genügend Verstand, um ihre Liebsten verteidigen zu wollen. Die Kämpfe gegen die Dämonen sind sehenswert, auf einem guten actionreichen Niveau, doch Yasuko Kobayashi und Kazasa Sumita toppen dies schließlich auf eine Weise, die nicht vorherzusehen war:
Die Witchblade greift einen Flugzeugträger der amerikanischen Marine an.
Das ist nichts im Vergleich zu den Aktivitäten, mit der die amerikanische Original-Witchblade von sich Reden machte. Entsprechend beeindruckend fallen auch die Bilder dieser Auseinandersetzung aus. Die Szenen sind in einem Anime-Stil choreographiert, bei dem man als Leser im Hintergrund automatisch jene metallischen Blitzgeräusche zu hören scheint, die für derlei Szenen so typisch sind.

Langsam enthüllt sich der Hintergrund der japanischen Witchblade. Diese Enthüllungsstory ist nicht gerade für zarte Gemüter, ebenso wenig wie das Lunchpaket, das die Dämonen mit sich führen.
Hier wurde dem Einfallsreichtum keine Grenze gesetzt. Wer sich das Schicksal von Hougen-Sama anschaut, wird ganz schnell verstehen, was ich meine. Eine Leseempfehlung ab 16 Jahren ist nicht unangebracht.

Ein Manga-Action-Knaller mit einer neu interpretierten Witchblade, die sich immer mehr in einen Racheengel verwandelt. Fetzig wie Anime, aber auch mit so manchem leisen Ton, der zuweilen im Getöse etwas untergeht. 🙂

Witchblade – Takeru 2: Bei Amazon bestellen

Comic-Salon Erlangen – Weitere Termine

Filed under: Meldungen — Michael um 17:25

Am Stand des Splitter-Verlages, Kongresszentrum / Halle B / Standnummer 73, auf dem Comic-Salon in Erlangen (22.-25. Mai 2008) finden folgende Signierstunden statt:

Donnerstag 22.05.2008
12:00 – 13:00 Ralf Schlüter (Seide und Schwert)
13:00 – 14:00 Dirk Schulz, Horst Gotta (Perry Rhodan)
14:00 – 15:00 Ralf Schlüter (Seide und Schwert)

Freitag 23.05.2008
10:00 – 11:00 Ralf Schlüter (Seide und Schwert)
11:00 – 12:00 Nicolas Keramidas (Luuna)
12:00 – 13:00 Ralf Schlüter (Seide und Schwert)
14:00 – 15:00 Nicolas Keramidas (Luuna)
15:00 – 16:00 Ralf Schlüter (Seide und Schwert)
16:00 – 17:00 Nicolas Keramidas (Luuna)

Samstag 24.05.2008
10:00 – 11:00 Ralf Schlüter (Seide und Schwert)
11:00 – 12:00 Nicolas Keramidas (Luuna)
12:00 – 13:00 Ralf Schlüter (Seide und Schwert)
14:00 – 15:00 Adrien Floch (Die Schiffbrüchigen von Ythaq, Slhoka), Nicolas Keramidas (Luuna)
15:00 – 16:00 Ralf Schlüter (Seide und Schwert), Dirk Schulz, Horst Gotta (Perry Rhodan)
16:00 – 17:00 Nicolas Keramidas (Luuna), Adrien Floch (Die Schiffbrüchigen von Ythaq, Slhoka)

Sonntag 25.05.2008
110:00 – 12:00 Ralf Schlüter (Seide und Schwert), Adrien Floch (Die Schiffbrüchigen von Ythaq, Slhoka)
11:00 – 12:00 Dirk Schulz, Horst Gotta (Perry Rhodan)
13:00 – 14:00 Adrien Floch (Die Schiffbrüchigen von Ythaq, Slhoka)
14:00 – 15:00 Ralf Schlüter (Seide und Schwert), Adrien Floch (Die Schiffbrüchigen von Ythaq, Slhoka)

Quelle: Splitter Verlag Newsletter 20. Mai 2008

Sonntag, 18. Mai 2008

Serenity

Filed under: Meldungen — Michael um 18:49

SerenitySerenity ist zurück! Nachdem Joss Whedon mit Buffy und Angel im Comic-Bereich einen schönen Lauf hinlegt, erfuhr auch die Serenity (gleichnamiger Kinofilm) und die zeitlich vorher platzierte Fernsehserie Firefly ein kleines Comeback im Comic.
Mit einigen wenigen Bänden (die hoffentlich auch hier in Deutschland erscheinen werden) wird, wie es ausschaut, die zeitliche Lücke zwischen Fernsehserie undKinofilm geschlossen. – Die Meldung ist sicherlich nicht neu. Aber sie muss einfach noch mal platziert werden, da es auch hierzulande eine Fangemeinde von Serenity gibt, die sich über Nachschub freuen würde.

Sehr schöne Ansichten dazu lassen sich als Previev auf darkhorse.com abrufen.
Serenity: Better Days 1
Serenity: Better Days 2
Serenity: Better Days 3
Serenity: Those Left Behind (Hardcover)

Der Preview-Button ist gleich unter dem Cover, etwas versteckt.
Joss Whedon wird von Darkhorse als pop-culture mastermind behind Buffy the Vampire Slayer bezeichnet. Es ist bestimmt erfreulich, dass er, wie J. Michael Straczynski, Ausflüge in den Comic-Bereich macht. Erfreulicher wäre es aber, diese Talente wieder mit Werken im TV oder Kino zu sehen.

Apropos Kino: Wer sich noch weitere Eindrücke zum neuen Hellboy-Film holen möchte, sollte einen kleinen Blick auf die Previews des Hellboy II – The Art Of The Movie werfen.
Auch hier wäre eine Veröffentlichung in Deutschland wünschenswert. Ein Blick in die Hexenküche der Profis ist immer interessant, ganz besonders bei einer solch fantasievollen Produktion.

Apropos Preview: Unter newsarama.com finden sich wieder ein paar schöne Vorschaubilder von Neuerscheinungen der Mighty Avengers, Hercules, Captain America sowie Iron Man.

Apropos Blick hinter die Kulissen: Eine nette Sammlung von Zeichnungen findet sich bei Oni Press zur Serie Wasteland. Bei der Ansicht der Bilder erwacht wieder das alte Rollenspielerherz. 🙂

Samstag, 17. Mai 2008

War Angels

Filed under: SciFi — Michael um 17:57

War Angels 12504. Die Menschheit ist hilflos gegen die Beasterians, Hybriden aus Mensch und Tier, stärker und mächtiger, skrupellos und brutal. Da keimt Hoffnung auf. Die Heilige Mutter, so die Prophezeiung, wird einen neuen Messias, einen Retter auf die Welt bringen. Da geschieht das Unfassbare.
Eine Gruppe Erzengel, Nikki, Ross und Tae erhalten den Auftrag, die Heilige Mutter zu retten. Diese Aufgabe ist außerordentlich schwierig. Die Beasterians sind zahlreich. Das wäre für die gewitzten und mit außergewöhnlichen Kräften ausgestatteten Erzengel nicht weiter schlimm. Schlimm ist, dass nicht alle Beasterians gleich dumm sind. Und so rennen die Erzengel bald in eine Falle.

In der Nähe eines kleinen Dorfs soll sich das Team um Nikki zusammenfinden. Hiermit fangen die ersten Schwierigkeiten an. Ross ist im Kampf zwar überaus talentiert, aber er ist auch ein Heißsporn. Als der Tae zum ersten Mal sieht, wertet er Taes Ignoranz als Herausforderung. Ein Zwischenfall im Dorf beendet das Geplänkel, bevor es richtig beginnen kann. Im Duell mit einem Beasterian kann Ross zeigen, was er kann. Auch Tae gibt sich als Engel zu erkennen. Ihre Tat mag ehrenvoll sein, doch einen Gefallen tun sie den Dorfbewohnern damit nicht.

Die War Angels, Gottes Einsatztruppe auf Erden, geht nicht nur mit der gleichen Gewalt wie die Beasterians vor. Sie zeichnen sich auch durch eine Art inquisitorischen Starsinn aus. Normale Menschen sollen glauben, in Gott vertrauen. Wer diesen Glauben nicht aufbringen kann, hat von ihnen keine Nachsicht zu erwarten. Die Söldner Gottes sind streng indoktrinierte Kämpfer ohne Mitleid.
So jedenfalls präsentieren sie sich eingangs. Das Gejammer der Dorfbewohner, die immer wieder von den Beasterians überfallen werden, schert sie nicht.
Und in der Tat gibt es im Dorf sogar Verräter.

Jae-Hwan Kim hat ein Weltuntergangsszenario entworfen, genauer die Szenerie nach dem Untergang. Thematisch ließe es sich mit Die Insel des Dr. Moreau trifft The Day After umschreiben. Tier-Hybriden, oder weiterentwickelte Tiere haben schon häufig SF-Geschichten attraktiv gemacht. Ein Comic-Beispiel dazu findet sich mit den Geschichten um Kamandi (DC), hier jedoch weitaus spielerischer.

Die Mensch-Tier-Hybriden sind in diesem Fall keine Sklaven oder Versuchsobjekte, sondern haben die Vorherrschaft inne. In einzelne Herrschaftsräume aufgeteilt, erinnert die Zelle von Pishlieu an wenig an einen Ork-Stamm, während jene kleine Gruppe von Entführern, die sich der Heiligen Mutter bemächtigt hat, eher von Raubkatzen abzustammen scheint.
Kim nutzt die äußerlichen Unterscheidungen auch zur offensichtlicheren Darstellung ihrer charakterlichen Eigenschaften. So fallen die an eine Mischung aus Warzenschweinen und Löwen erinnernden Gefolgsleute Pishlieu sehr ungeschlacht aus, körperlich wie geistig.

Ihnen gegenüber stehen die Erzengel, noch sehr jung an Jahren. Nikki, die Anführerin ist gerade einmal 21 Jahre alt. Ihre Möglichkeiten sind begrenzt, allerdings verfügen sie über einige Fähigkeiten, die sie deutlich von normalen Menschen abheben. Tae weiß ein Donnerbeben heraufzubeschwören, mit dem er jeden Gegner niederstrecken kann – freundlich ausgedrückt, denn wo Tae mit dieser Kraft hinschlägt, behält nichts seine Form mehr, aber auch gar nichts. So betrachtet ist die Altersangabe dieses Bandes mit 15+ empfehlenswert.

Jung an Jahren, wie dieses Trio nun einmal ist, haben sie auch noch eine Menge dazuzulernen. Ross und Tae, beide 17 Jahre alt, hatten bisher viel Glück, mit ihren Fähigkeiten auf schwächere Gegner zu treffen.
Die Geschichte zieht ihre späteren Höhepunkte aus genau dieser Erkenntnis. Ganz besonders Ross, sehr geschickt im Umgang mit Waffen, muss voller Erstaunen und Entsetzen versagen.
Faszinierend gerät der Rückblick auf die Entstehung dieser neuen Gesellschaftsform. Der Untergang wie auch die Hinwendung zum christlichen Glauben ist sehr gruselig geworden und gerade wegen dieses Effekts, der Jae-Hwan Kim sehr gelungen ist, hätte man sich als Leser mehr davon wünschen können.

Eine kämpferische Kirche, nicht zum ersten Mal, im Konflikt mit Monströsitäten, die dem Menschen den Platz an der Spitze der Evolution streitig machen. Endzeit, Action, ein wenig Magie und neue Mythen, machen die War Angels zu einem sehr kurzweiligen und spannenden Vergnügen. 🙂

War Angels 1: Bei Amazon bestellen

Freitag, 16. Mai 2008

Lupo 3

Filed under: Cartoon — Michael um 20:10

Lupo 3Lupo ist im Casinofieber. Dabei hatte alles so harmlos angefangen. Professor Knox wollte ihm und Fix und Foxi zeigen, wie gefährlich das Glücksspiel sein kann. Und plötzlich hatte Lupo diese Glückssträhne.
Eigentlich wäre ja gleich zu Beginn draußen geblieben. Mit seinem alten zerschlissenen Anzug machte Lupo nicht gerade den Eindruck eines feinen Herrn. – Sein Mundwerk unterstützte diesen Eindruck auch noch. Nun sitzt er am Roulettetisch und gewinnt. Und gewinnt …

Das kann nicht gut gehen. Lupo wäre nicht Lupo, wenn es gut ginge.
Und Lupo wäre nicht Lupo, wenn ihn nicht der eine oder andere auf den Arm nehmen würde. Genau das geschieht ihm in der Episode Der Lottokönig.
Doch ein Lupo gibt nicht auf. Auch steht ihm da sein eigenes Motto nicht entgegen. (Arbeit? Kenne ich nicht!) Doch auch seine Initiative, ein Artist zu werden, ist nicht von Glück gesegnet. Obwohl er über seinen eigenen Schatten springt und tatsächlich übt.

Massimo Fecchi gibt Knox, Fix und Foxi wie auch Lupo in der ersten Episode Casinofieber ihr Gesicht. Wie auch Mehmet Gülergün in Der Lottokönig beherrscht er das Lupo-Gesicht perfekt. Nicht jenes der Freude, des Schlafes vielleicht (auch eine von Lupos beliebten Tätigkeiten), sondern das zerknitterte Gesicht mit dem gezackten Mund, jenes Gesicht, an dem ein Lupo nicht vorbeikommt, wenn er mal wieder träumt oder ins Fettnäpfchen getreten ist. Insgesamt sind alle Geschichten, auch jene von Carlos Grangel von gewohnt guter Qualität.

Nur für echte Zocker heißt die Überschrift des vorliegenden 3. Bandes der Lupo-Reihe. Und Spiele sind Trumpf: Das Casino mit all seinen Spielen, hier insbesondere Roulette, Lotto, Backgammon, Kartentricks, ein beiliegendes Pocket Snooker und zum guten Schluss eine Quiz-Show.
Auf allerherrlichste Weise werden hier die allseits bekannten und beliebten Ratesendungen durch den noch berühmteren Kakao gezogen.
Von wem stammt Goethes „Faust“?
Wir erfahren leider nichts über den Beginn von Lupos Antwort, doch der Schluss ist hanebüchen genug: … außerdem gewann der gegen Max Schmeling 1959 bei den Olympischen Spielen!
In den berühmten Kandidatenkabinen (wie sie der Leser vielleicht noch von Der große Preis her kennt) kommt es schließlich für Lupo zum Showdown.

Etwas ähnliches erwartet ihn auch mit seinem Lottogewinn. Wer in einer Druckerei arbeitet, sollte prüfen, ob er eine echte Tageszeitung in der Hand hält. – Hier kann der kleine Leser mal so richtig Mitleid mit dem sich überschwänglich freuenden Lupo haben. Denn für diese Misere kann er diesmal nichts.

Die letzte Geschichte in dieser Ausgabe ist zugleich die amüsanteste (wie immer Geschmackssache). Als Verhohnepipelung auf die ewigen Quiz-Shows, die sich nach unzähligen eher wenig unterschiedlichen Varianten hauptsächlich durch die zu erreichende Gewinnsumme unterscheiden ist es absolut treffend geworden. Auch die Parodie eines Quizzer-Castings darf hier nicht fehlen, bei dem die potentiellen Kandidaten schon so richtig gefordert werden. Leider funktioniert hier die Methode … die schlechten ins Kröpfchen nicht.

Wer nicht Backgammon spielen möchte (mit dem abgedruckten Spielfeld) sollte sich die Rückseite aufhängen. Der in voller Spielermontur ausgestattete Lupo präsentiert mit einem fiesen Grinsen seine Kartenspielertricks.
Für die jungen Leser (und junggebliebene) ein feiner Lese- und Spielespass.

Simpsons Comics 139

Filed under: Cartoon — Michael um 18:26

Simpsons Comics 139Schon wieder nicht gewonnen! Und wer trägt die Schuld dafür? Homer, wer sonst. Aber das spielt für Homer auch keine Rolle, denn der Spaß am Bowling kommt nicht vom Bowling, sondern vom Bier.
Nur leider findet sein Team einen Ersatz für ihn, jemanden, der tatsächlich bowlen kann. Und plötzlich ist Homer allein, allein draußen auf der Straße, während seine Freunde in der Kneipe feiern – nur Spieler sind zur Feier eingelassen. Für Homer wird keine Ausnahme gemacht.

Wie lautet die beliebte Sportart des Durchschnittsamerikaners, gleich auf dem dritten Platz nach American Football und Baseball? BOWLING!
Richtig. Gerne wird in Fernsehserien oder auch Kinofilmen (siehe: The Big Lebowski, Kingpin) gezeigt, wie der gemeine Amerikaner, der ansonsten gar nichts kann, diesen Sport zu höchsten Höhen erhebt, weil er hier seine Erfolgserlebnisse hat (siehe: Al Bundy). Homer Simpson gehört zu einer ganz besonderen Fraktion – denn er kann selbst das nicht.

Ian Boothby schickt den gelbsten Helden mit dem dicken Bauch und dem schütteren Haar auf eine ganz eigene Tour De Force. Nimm einem Mann seinen Sport, seine Gruppe, in der er sein darf, wie er ist. Was hat er dann noch?
Jedenfalls verliert Homer über all dem nicht seinen Appetit.
Das ergibt doch gar keinen Sinn. Oder, Mom?
Für Homer schon, denn die Art und Weise, wie er eine Ersatzsportart findet und neue Freunde gleich dazu – ausgerechnet jene, die seinen Sohn Bart sonst verhauen – Streetbowling ist ein würdiger Ersatz, weil Homer es hier endlich allen zeigen kann. Na, wenigstens denen, die den Mumm haben, die Straße zu überqueren oder auf dem Bürgersteig lang zu gehen.

Boothby zelebriert an Homers Beispiel einmal mehr die Rache des kleinen Mannes. Da werden Passanten vom Bürgersteig gekickt, dass es nur so kracht. Homer wirft einen Strike nach dem anderen, was hier nichts anderes bedeutet, als einen Passanten so umzuwerfen, so dass er mit dem Kopf auf dem Boden landet.
So weit, so sportlich.

Weniger sportlich, als vielmehr künstlerisch – und hier wechselt Boothby die Sphären – geht es im Erzählteil um Bart zu, der mit seinen Graffitis die gesamte Stadt terrorisiert. Unter dem wenig einfallsreichen Pseudonym El Barto hat es Bart zu einiger Berühmtheit gebracht. Und ähnlich wie echte Sprayer werden auch seine Werke künstlerisch wertvoll. Leider …
Das soll nicht verraten werden, doch auch dieser Schuss geht nach hinten los und so schließt Ian Boothby den Kreis auf elegante Weise.

Homer und Bart, sehr menschlich dargestellt, werden hier von ihren Gewissen und ihrem Zugehörigkeitswunsch eingeholt. Bei all dem Unsinn, den sie ansonsten anstellen, bleiben sie so liebenswert – na, wenigstens sympathisch.
Wer als Leser diesmal genau hinliest wird Anspielungen auf Monk und die Blue Man Group entdecken. Das amerikanische Rechtssystem bleibt nicht außen vor, jenem, in dem sich schon Kinder vor Gericht wieder finden. Herrlich schräg, wunderbar gemein und politisch unkorrekt.

Außerdem kann, wer Boothby und seine Frau, die Zeichnerin Pia Guerra, live in Deutschland verpasst hat, sich im Anhang ein Bild von seinen Signierstunden auf der Leipziger Buchmesse 2008 machen. 🙂

Mittwoch, 14. Mai 2008

Siegfried

Filed under: Abenteuer — Michael um 19:17

SiegfriedEin Paar irrt durch den verschneiten Wald. Nicht nur das Wetter, auch die Götter scheinen sich gegen sie verschworen zu haben. Odin selbst hält die beiden Flüchtigen auf. Der Mann ergibt sich nicht in sein Schicksal. Er greift Odin an. Vergeblich.
Das zerbrochene Schwert des Mannes, der Waffe, die gegen einen Gott geschwungen wurde, versinkt in den eisigen Tiefen eines Waldsees. Wie konnte es zu dieser Tragödie kommen? Warum bemüht sich ein Gott zur Erde hernieder? Die Ursache liegt in fernster Vergangenheit und das Schlüsselwort lautet Macht.

In einem Klumpen Gold liegt die absolute Macht verborgen. Sogar die Macht über die Götter selbst. Fafnir, der aus Verlangen nach der Wächterin des Flusses verging, muss entdecken, wie die Wächterin einen anderen liebt. Der fürchterliche Fafnir bringt das Gold an sich und flieht. Er will auf ewig auf die Liebe verzichten und so die Macht aus dem Gold ziehen. Mime schmiedet für Fafnir den Ring. Doch die Macht birgt nichts Gutes in sich. Fafnir verfällt zusehends dem Wahnsinn, verändert sich und gewinnt das Aussehen eines Drachen.
Mime, der Nibelung, zieht hinaus in die Welt und findet die Wächterin, verletzt, dem Tode nahe. Hoffnungsvoll reicht sie dem Nibelung das Kind und eine Hälfte des zerbrochenen Schwerts. Mime soll ihn groß ziehen, den kleinen Siegfried, fern der Götter und ohne Kenntnis über sie.

So weit, so Wagner. – Ungefähr jedenfalls. Dieser Siegfried ist episch angelegt. Der Hintergrund ist derart groß, dass er für eine eigenständige Geschichte herhält. Es dauert, bis es überhaupt zu Siegfried kommt. Und dann dauert es noch einmal, bevor der Recke zur Tat schreiten kann. Siegfried ist der Wegbereiter des Niedergangs der Götter.
Bereits nach wenigen Seiten fallen auch Ähnlichkeiten zum Herrn der Ringe auf, erinnert Fafnirs Schicksal doch stark an Smeagol, der zu Gollum mutierte. Siegfried, von Mime erzogen, mit den Wölfen spielend und jagend, muss sich einen Vergleich mit Mowgli gefallen lassen. Aber auch viele klassische Motive lassen sich heranziehen, ebenso wie Themen dieser Geschichte auch grundsätzlich zum Drama oder zur Tragödie taugen. Inmitten der echt aussehenden Menschen, Götter und Walküren sind die Nibelungen eher disneyesk dargestellt. Miniaturdrachen im besten Sinne, wie ein recht niedlicher Mime äußerlich beweist.

Als Leser mag man (ich) sich aber nicht auf diesen kleinen (äußerlichen) Außenseiter einstellen. Die Geschichte, wie auch die Bilder, liest sich besser, wenn man diese Nibelungendarstellung von Alex Alice für sich persönlich abmildert. Im Zeichentrick-Trailer zu Siegfried funktioniert es und passt sich besser ein. Vielleicht, weil dort die Farbgebung intensiver, kräftiger ist. Hier ist auch der Vergleich zu einer hochkarätigen Disney-, Don Bluth-, Amblin Entertainment- oder anderen Produktionen viel eher zu bewerkstelligen.

Die düstere, gedeckte Farbgebung des Comics ist erwachsener, verstärkt den dramatischen Effekt. Der große (böse) Wolf, schwarz wie die Nacht, zähnefletschend. Odin, der die Göttlichkeit der Wächterin in seinen Händen zerquetscht. Siegfrieds Kampf mit dem Wolf. Sein Leben im Wald. Der Besuch der Walküre, die Siegfried die spätere Aufgabe nicht zutraut. Wenn der Wolfsvater seinen Sohn, Flocke, den besten Freund Siegfrieds tötet und einen Vorgeschmack dessen liefert, was später kommen wird. Der Leser weiß es oder ahnt es wenigstens. Siegfried bewältigt seine erste schwierige Aufgabe, als er erfahren muss, was Verlust bedeutet.

Ich denke, jeder Leser wird für sich selber eine Schlüsselszene entdecken, wann der Sog ihn packt, wann er weiter lesen muss.
Für mich war es Siegfrieds erste Begegnung mit dem schwarzen Wolf und dem anschließenden Besuch der Walküre, die wie eine Fee erscheint, sogar eine Feder verliert, aber dennoch nicht wohl gesonnen ist, nur neugierig darüber, warum ein Gott das Schicksal in die Hände eines Menschen legt.

Alex Alice’ zeichnerische Begabung wie auch seine handwerklichen Fähigkeiten stehen außer Frage. Die Bilder sind ganz einfach toll und es gibt schlicht und ergreifend nichts bemängeln. Sich an Bildaufbauten oder Sortierungen von Panels zu stören, wäre reine Erbsenzählerei. Der bebilderte Weg von Siegfried vom Kind zum Mann ist rundum gelungen. Die Götter wirken kalt, auch unmenschlich. Die Landschaft, der Wald sind eine dunkle Kulisse, eine Bühne, deren Farben erst freundlicher werden, als Siegfried wenigstens die Freundschaft kennen lernt. Von der Liebe ist er zu diesem Zeitpunkt noch weit entfernt.

Die Rahmenhandlung, die der Walküre, der Hintergrunderzählungen scheinen die bestmögliche Darstellung gefunden zu haben. Einerseits optisch ruhig, ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht, andererseits in einer Art psychedelisch anmutenden Kaleidoskop, dass die Allmacht wie auch die Willkür der Götter und ihres Willen widerspiegelt – klingt stark interpretiert? Mag sein, angesichts der von Alex Alice geschaffenen Bilder könnte es aber Sinn machen.

Ein Bilderrausch, wie er zu dieser epischen Sage passt. Wie es nur selten der Fall ist, lässt sich Alex Alice viel Zeit bei seiner Erzählung und entwickelt eine tolle Bildsprache für dieses Thema. Nach einer Weile hat man als Leser keine Wahl mehr: Man muss einfach wissen, wie es weiter geht. Bei einem solch guten Start wird das Warten auf die nächsten beiden Bände der Trilogie zu einer echten Geduldsprobe. Ein besseres Lob kann eine Geschichte und/oder ein Comic nicht bekommen. 😀

Siegfried 1: Bei Amazon bestellen

Guy Ritchie’s Gamekeeper

Filed under: Thriller — Michael um 16:51

Guy Ritchie\'s GamekeeperDer Mann dachte, er könne in Frieden leben. In den Bergen, in den Wäldern, allein mit sich und den Tieren. Falsch gedacht. Die Arbeit als Wildhüter in Schottland, fernab der tschetschenischen Heimat ist gut, aber sie ist nicht aus der Welt, obwohl ein Blick auf die zivilisationslosen grünen Hügel dieses Bild heraufbeschwören kann.
Diese Welt ist bunt, warm, anheimelnd, der Himmel strahlt in einem cyanfarbenen Blau. Tschetschenien war so anders, kalt, eisig, mit grauschwarzen Wäldern und vielen Gefahren, die von Männern mit Schusswaffen ausgingen. Diese Welt holt Brock, den Wildhüter, ein.

Guy Ritchie’s Gamekeeper gehört zu den Auftaktpublikationen von Virgin Comics, die sich einen prominenten Namen als Zugpferd auserkoren haben. Nach einer Fluggesellschaft, Plattenlabel und vielen anderen Geschäftszweigen verzweigen die neuen Unternehmungen in das Comic-Genre, in enger Zusammenarbeit mit dem indischen Markt.
Guy Ritchie, von manchen Mr. Madonna genannt, hatte die Idee zu dieser Geschichte. Geschrieben wurde sie von Andy Diggle, gezeichnet von Mukesh Singh.

Nun mag man als Leser die Nase rümpfen und sagen, dass ein solches Produkt doch sehr stark auf Kommerz ausgerichtet ist, eine Massenproduktion, die Speerspitze eines Vorstoßes auf ein Marktsegment, dem es zunehmend besser zu gehen scheint. Ein Segment, das erschlossen wird, weil man kommenden Kinoproduktionen das Etikett Comic-Verfilmung aufdrücken will.

Könnte man sagen. – Leider lässt sich diese Behauptung angesichts der Qualität dieser Produktion nicht aufrechterhalten. Insbesondere Mukesh Singh, Zeichner und Kolorist in einer Person, liefert eine sehenswerte Arbeit ab und kann die Qualität über die gesamte Länge hinweg halten.
Mukesh Singh gehört zu den Zeichnern, die schon mal die Bleistiftskizze stehen lassen, darüber tuschen, etwas wilder, nicht immer sklavisch exakt und dann zur Kolorierung den Computer einsetzen. Hierbei wird ein dem Marker ähnlicher Farbauftrag verwendet. Dieser ist auch nicht beständig deckend, häufig auch lasierend und hält sich ebenso wie die Tuschestriche (sofern es welche sind und dies nicht auch am Computer gemacht wurde, möglicherweise auch ein verstärkter Bleistiftstrich) nicht zur Gänze an Begrenzungen.

Das Besondere ist nicht die Machart, denn diese haben sich so manche Zeichner angewöhnt, weil sie optisch etwas hermacht und relativ zügig von der Hand geht.
Das Besondere ist die Konsequenz, mit der farbliche Grundstimmungen verwendet werden. Auf den ersten Seiten ist die Welt noch normal, aber das ändert sich schnell, als die Gewalt im Paradies Einzug hält. Tschetschenien war schwarzweiß. Schottland mittelblau, orange, lila, blutrot, blaugelb. Als es getan ist, die Mörder tot sind, wechselt das Farbspiel zu einer Dämmerung, eingetrübt, mit einem farblosen, blassen Eindruck.
Schottland liegt anschließend hinter dem Protagonisten. Das Ziel heißt Amsterdam. Aus amerikanisch-indischer Sicht eher exotisch, bringt die Stadt wieder neue Farbenspiele. Grünlich in einem Hundezwinger für Kampfhunde, fast klinisch.
Die Cover der Einzelausgaben dieses Sammelbandes, erstellt von John Cassaday, spielen genau mit diesen Farbexperimenten. Das beste Bild dürfte jenes in Grün sein. Brock steht inmitten eines Blättermeeres, selbst ein dunkelgrünes Schemen mit glühenden Augen.

In dieser Optik liegen große Möglichkeiten, auch für andere Geschichten. Die schwarzweißen wie auch die blauen Farbgebungen wissen am besten zu gefallen. Bei letzterer wird natürlich stark mit dem kontrastierenden Blut gespielt.

Insgesamt handelt es sich um eine Rachegeschichte. Eine Rache wurde nicht vollendet. Eine Flucht wurde angetreten, eine neue Heimat gefunden. Der unbekannte Feind tritt erneut in Erscheinung, eigentlich zufällig und ähnlich wie ein anderer Elitekämpfer berühmteren Namens findet auch Brock schließlich sein Ziel und verfolgt es unbeirrt, ohne eigene Folgen zu beachten. Brock hat nichts mehr zu verlieren.
Das klingt nicht neu, ist es auch nicht, aber die Optik macht aus dieser Geschichte eine nicht selten grausame, theatralische Thriller-Oper.

Ein Mann, eine Rache, viele Farbstimmungen. Grafisch opulent, spannend und dicht erzählt, mit guten Wechseln in den Schauplätzen, vom natürlichen (Ur)Wald in den urbanen Dschungel. Ein Top-Zeichner, Mukesh Singh, macht diesen Comic-Thriller zu einem Erlebnis. 😀

Guy Ritchie’s Gamekeeper: Bei Amazon bestellen

Cyberforce 4

Filed under: SciFi — Michael um 12:56

Cyberforce 4Die Idylle ist überaus beschaulich. Ein Holzhaus inmitten von ruhiger Natur. Wild äst am Waldrand, die Sonne scheint auf dieses Postkartenmotiv. Dann erschüttert eine gewaltiger Donner die Szene.
Das Kampfschiff der Cyberforce rast über die Baumwipfel hinweg und setzt sie mit seinen Triebwerken in Brand. Die Konstruktion von Dylan Cruise muss sich bewähren. Zum Glück für alle Teammitglieder versteht Cruise sein Handwerk. Der entstehende Schaden durch die Waffen des Schiffes ist jedoch nur ein Vorgeplänkel, denn am Boden geht es erst richtig los.

Na, Kumpel, was gibt’s Neues?
Ich war tot. Geht mir aber wieder besser.

Der finale Kampf am Boden ist die Einleitung für ein neuerliches Wiedersehen. Und was für eines! Konnte der Leser im vorhergehenden Band seine Augen noch am Kampfschiff der Cyberforce weiden und die Gestaltungslust von Pat Lee bewundern, scheint es jetzt erst so richtig loszugehen.
Zuvor konnte bestaunt werden, wie schnell die außerirdischen Fluggeräte den terrestrischen Jagdflugzeugen den Garaus machen können. Im Gegensatz dazu findet nun der Luftkampf in diesem Band unter anderen Vorzeichen statt – und geht sogleich am Boden weiter. In einem Kinofilm würde man dies mit dem Begriff Materialschlacht überschreiben.

Dieser Eindruck verstärkt sich durch die Ansicht der Zweikämpfe. Boomer, der nächste gefundene Freund, eine Mischung aus Hulk und Colossus, tritt gegen einen außerirdischen Soldaten an. Rein optisch glaubt man es aber mit einer Abart eines Transformers zu tun zu haben. Pat Lee hat einschlägige Erfahrungen mit der Umsetzung von Transformers-Comics, deshalb war er hier regelrecht in seinem Element.

Da waren es wieder sechs.
Sie werden nicht weniger, sondern mehr. Ein wenig fühlt man sich in der Geschichte von Ron Marz an die sieben Samurai oder die glorreichen Sieben erinnert. Die Gruppe wird immer schlagkräftiger. Und hier ist es kein Dorf, das ihrer Hilfe bedarf, es ist die Erde selbst. Ron Marz geht seinen Kurs konsequent weiter. Bisher setzte er in jeder Folge einen besonderen Akzent, was nichts anderes bedeutete, als sich selbst noch einmal zu steigern und den Handlungsfaden klettern zu lassen.
Wer sich schon über das Schiff der Cyberforce freute, der wird bei dem Mutterschiff der Außerirdischen zweimal hinschauen.

Mit all seinen Streben, Stützen, Vorsprüngen, Türmchen und … wer weiß schon, was das alles sein soll – jedenfalls bereitete Pat Lee der Tusche-Mannschaft richtig viel Arbeit mit derlei Bildern. Gleich fünf Leute haben sich mit ihren Tuschestiften auf die Bilder gestürzt, allen voran versierte Künstler wie Sal Regla und Rick Basaldua.

Der Endspurt kann kommen. Ron Marz hat das Finale verdammt gut vorbereitet, nachdem bereits diese Ausgabe einen finalen Charakter hatte. Die Bilder sind noch bombastischer, ausgeprägter, drastischer geworden. Wer sich mit einer Comic-Mischung aus amerikanischen und asiatischen Einflüssen anfreunden kann, hat hier eine Geschichte mit starkem Unterhaltungswert. 🙂

Cyberforce 3

Filed under: SciFi — Michael um 12:54

Cyberforce 3Zwei Jagdflugzeuge rasen durch ein wundervoll blauen Himmel. Dennoch sind die Piloten zornig. Die Meldung über ein Radarecho war nur ein Hirngespinst der Leitzentrale. Doch plötzlich fegt ein unidentifizierter Flugkörper einen der Jäger beinahe vom Himmel.
Von dieser Begegnung der dritten Art wissen Cyblade, Velocity, Ballistic und Ripclaw nichts. Sie sind auf der Suche nach einem sicheren Unterschlupf. Ripclaw hat auch schon eine Idee. An ihrem Ziel angekommen erwartet sie eine Überraschung.

Der alte Luftschutzbunker, von dem Ripclaw annahm, er werde kaum mehr als eine komfortable Höhle sein strotzt vor Technik. Und er ist nicht unbewacht. Kaum haben die Freunde die unterirdische Kammer betreten, werden sie bereits angegriffen. Der Gegner ist wehrhaft und schlecht einzuschätzen, dem Team unterlaufen Fehler. Gerade gewinnen sie die Oberhand, als etwas geschieht, mit dem niemand gerechnet hätte.

In der dritten Episode haben sich Missverständnisse aufgeklärt. Ein neues Bündnis wurde geschlossen. Nachdem klar ist, dass Ripclaw nicht der Feind ist, wird eine neue Operationsbasis gesucht.
Ihr neuer Freund, Dylan Cuise, eigentlich tot, hatte seine ganz eigene Begegnung mit den Außerirdischen. Und auch er weiß, dass eine Bedrohung auf sie zukommt.
Ron Marz muss punktgenau erzählen. Für Weitschweifigkeit bleibt keine Zeit, ausgeruht werden kann sich nur innerhalb der Geschichte. Marz nutzt dazu das Wiedersehen der Freunde, um gleichzeitig die Charaktere etwas mehr herauszuarbeiten. Die Frauen umarmen ihren verloren geglaubten Freund. Die beiden Männer gestatten sich einen überschwänglichen Händedruck. Männer, insbesondere Superhelden, wissen ihre Gefühle eben besser zu verbergen – in diesem Fall tragen auch die Masken dazu bei.

Machte Ripclaw bereits einen ziemlich kolossalen Eindruck, so kann Dylan Cruise dies noch einmal toppen. Pat Lee steuert für diesen muskulösen Kämpfer noch eine ausgefeilte Uniform bei, die Cruise im Gegensatz zu den anderen Figuren mehr soldatisches Aussehen verleiht. Wie sehr sich der erzählerische Rahmen verschiebt, zeigt sich kurz darauf auf einer Doppelseite. Cruise hat ein kleines Schiff überarbeitet, denn wie er selber sagt:
Das hier wird Krieg.

Das Design dieses Schiffes wirkt gemein. Er erinnert an einen stählernen Raben mit abgespreizten Federn und riesigen Triebwerken. Für einen Comic ist dieses Design recht aufwendig. Bei näherer Betrachtung könnte es aus einem Computerspiel stammen und steht jenen Entwürfen in nichts nach. Darüber hinaus hat Pat Lee hier wieder seinen Spaß. Mit den angreifenden Robotern und den Feuergefechten über den Wolken kann er seiner Gestaltungsfreude freien Lauf lassen.

Der Auftakt fällt leider etwas kurz aus. Um den Mystery-Faktor noch zu erhöhen, hätten der Szenerie noch ein, zwei Seiten mehr gut getan. Allerdings gleicht der weitere Verlauf der Geschichte dies wieder aus. Langsam findet sich ein schlagkräftiges Team zusammen. Farblich schön von Dream Engine bearbeitet muss sich der Leser mit einem spannungsgeladenen Cliffhanger zufrieden geben und auf den 4. Teil warten. 🙂