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Comic Blog


Freitag, 28. März 2008

Storm – Der Nabel des Doppelten Gottes

Filed under: SciFi — Michael um 23:22

Storm 23 - Der Nabel des Doppelten GottesEin doppelter Gott! Boforce, die muskulöse Frau und Gaunerin, gibt zu, sich als Kind nicht besonders für all die Götter und Halbgötter auf Pandarve interessiert zu haben. Doch manchmal kann Schulwissen auch hilfreich sein. Ganz besonders dann, wenn im Nabel der Statue des Doppelten Gottes ein faustgroßer grüner Edelstein verborgen ist.
Storm und seine Freunde, Rothaar und Nomad, haben unterdessen ganz andere Probleme. Geld lautet das Zauberwort. Woher nehmen und nicht stehlen? Während Storm und Rothaar sich als Tellerwäscher verdingen, erhält Nomad eine andere Gelegenheit. Ein paar Mönche treten an ihn heran und bitten ihn, einen ganz einfachen Auftrag zu übernehmen: Die Wiederbeschaffung des Nabels des Doppelten Gottes.

Das Trio denkt sich zuerst nichts dabei. Die Aufgabenstellung klingt ganz einfach. Außerdem erhalten sie mit dem Vogel Krav einen verlässlichen Führer. Tukh, der Mönch, der den Vogel pflegte, ist den Dieben gefolgt. Findet Krav den Mönch wieder, finden sie auch die Diebe. So weit, so einfach.
Bei ihrer Ankunft in Skeggenesse, einer Stadt, die zwei Kontinente miteinander verbindet, müssen sie feststellen, dass Boforce die Macht, die dem Edelstein innewohnt, bereits für ihre Zwecke nutzt. Allerdings empfindet sie diese Art der Geldeinnahme als äußerst widerwärtig. Der Beigeschmack der Legalität ist einfach zu groß. Da trifft es sich, dass einer ihrer Helfershelfer Boforce auf Storm, Rothaar und Nomad in der wartenden Menge aufmerksam macht. Von diesem Zeitpunkt an sind die drei Freunde ihres Lebens – wieder einmal – nicht mehr sicher.

STORM ist wieder da!
Nach dem Tod von Don Lawrence war es kaum zu erwarten, dass es einmal neue Folgen würde. Mehr noch als Trigan lebte die Figur durch den Zeichen- und Malstil ihres Künstlers, dessen Fähigkeiten mit den Jahren immer besser und aussagekräftiger wurden.

Nun hat sich ein Team gefunden, dass den Faden auf einzigartige Weise aufnimmt. Autor Martin Lodewijk war maßgeblich an der Entwicklung der Welt Pandarve beteiligt, einer Welt, die unerschöpflich phantasievoll zu sein scheint. Unvergessen ist der Auftritt des lebenden Planeten als Alice im Wunderland. Sicherlich war ein Universum, in dem man zwischen den Sternen surfen konnte, zunächst etwas merkwürdig. Aber der Humor und die strikte Befolgung der einmal aufgestellten Linie machten aus diesem Erzählzyklus etwas ganz Besonderes.
Nun knüpft Martin Lodewijk mit neuen Mitstreitern an die bestehende Serie an. Und sogleich bekommt Storm es mit einer alten Bekannten zu tun. Romano Molenaar hat den Bleistift übernommen und skizziert eine Boforce, wie der Leser sie von Don Lawrence her kennt. Für die Kolorierung ist Jorg de Vos zuständig.

Es ist gruselig, wie sehr der Stil des neuen Grafik-Duos dem des verstorbenen Altmeisters ähnelt.
Hier wurde auf den Punkt genau vorbereitet und gearbeitet. Durch die feine Drucktechnik in diesem Band erkennt man deutlich die kleinen feinen Striche und die schönen Farbverläufe. Man sieht, wie die Gouache-Farbe von De Vos lasierend oder in gemischter Form deckend eingesetzt worden ist. Wie es auch schon bei Lawrence der Fall gewesen ist, ist auch der Blick auf die Arbeiten von De Vos eine seitenweise Aneinanderreihung von Gemälden. Es scheint unglaublich, dass die hohe Qualität der Grafiken auf diese lange Distanz gehalten werden kann.

Romano Molenaar ist der Zeichner. Seine Figuren in den Bleistiftversionen sind etwas härter, kantiger (soweit sich an den Skizzen auf den Bonusseiten ersehen lässt). In ihnen ist etwas mehr Mainstream, wie er aber auch zu Serien wie Witchblade, Tomb Raider, Darkness und anderen, an denen Molenaar mitarbeitete, passt. Durch die Kolorierung von De Vos verlieren sie etwas von ihrer Härte.
Die Charaktere, die denen von Lawrence schon sehr ähnlich sind, rücken noch mehr an die Entwürfe des Altmeisters heran.

Würde der echte STORM bitte aufstehen?
Es gibt Unterschiede – und mit einem solchen Erbe müssen sich die Neuen es gefallen lassen, verglichen zu werden – aber diese Unterschiede sind marginal. Im direkten Vergleich zu den jüngeren Arbeiten von Don Lawrence wurde die Optik des Originals optimal eingefangen, besser, als man als Fan es sich hätte träumen lassen können.
Es finden sich die wahnsinnig tollen Landschaften und Stadtansichten, kuriose (Luft)-Fahrzeuge und Monster in den finsteren Gewässern. Letztere sind nicht nur sehr gigantisch geraten, sondern bestechen auch durch ein brutal zu nennendes Äußeres. Molenaar und De Vos toben sich hier richtig (zur Freude des Lesers) ganzseitig aus.

Zusatzinformationen wie Skizzen, Arbeitsabschnitte und Interviews mit den Machern bieten einen guten Hintergrund, vielleicht auch für Neueinsteiger. Das Zückerchen ist ein Abdruck des Original-Covers der holländischen Ausgabe zu Der Nabel des Doppelten Gottes auf einem speziellen, für Aquarelltechniken anmutenden Papier.

Eine Fortsetzung, ein Neubeginn. Neue Pinsel malen sehr gut – Molenaar und De Vos liefern eine schöne Arbeit ab, einem Don Lawrence nachempfunden, technisch top. Und wenn dieses Duo sich noch steigern kann, wie es Lawrence Zeit seines Lebens tat, stehen den Fans der Serie weitere tolle Folgen bevor. Martin Lodewijk erzählt die neue Episode mit viel Humor und beschert dem Leser eine gehörige Portion Action in einem regelrechten Showdown zu Lande, zu Wasser und in der Luft. 😀

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